Depressionen bei Schmerzpatienten

Heidi83

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06.05.2005
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15
Ort
Baden Württemberg
Beruf
Gesundheits- und Krankenschwester
Hallo alle miteinander, :spopkorns:

ich brauche dringend einen Rat und Diskussionsstoff.....
Es geht darum, das ich seit 5 Wochen in einer Rehaklinik für Orthopädie arbeite und mir dabei immer mehr auffällt, wie depressiv und depremiert die Patienten sind... Ok, es kann natürlich am Wetter, an ihren Schmerzen und daran liegen, das sie nach einem längeren Aufenthalts im Krankenhaus unzufrieden sind und nicht wissen, wie es bei ihnen nach der Kur weitergeht. Aber das komplette Team bemüht sich, denn Patienten, das Leben so angenehm wie möglich zu machen. Aber ich hör nur Klagen von Seitens der Pat., auch über die Ärzte........

Ich brauche also dringend Tipps von euch, wie gehe ich mit solchen Leuten um. Natürlich haben viele Leute auch psychosomatische Probleme....

Ich würd mich freuen!!!!!
Liebe Grüße Heidi
 
depressive Patienten

ich gehöre selbst zu den Schmerzpatienten. Bis vor einigen Monaten war ich auch so drauf, frustriert, unzufrieden mit mir und meiner Umwelt und voller Angst wie es in Zukunft weitergeht.
Ein Schmerzpatient (und da gehe ich nicht nur von mir aus sondern auch von Mitpatienten mit denen ich viele Gespräche geführt habe) hat kaum etwas das er unbeschwert genießen kann.
Ein schönes Essen - oft hat man durch die Medi keinen Appetit

einfaches Spazierengehen - geht oft durch die Schmerzen nur bedingt und fast jeder spürt im nachhinein die Nachwirkungen

Schuhe zubinden- oft nicht möglich

Haushalt machen, kochen Wäsche waschen- oft nicht möglich

Arbeiten gehen - logisch geht auch nicht

und wenn man dann noch ein wenig älter ist dann weiß man auch nicht wie es beruflichn überhaupt weitergeht.

Oft wird man von den Ärzten nicht ernst genommen, wie oft habe ich nicht gehört so weh kann der BSV aber gar nicht tun
oder mir wurde unterstellt mir eine Rente erschleichen zu wollen weil ich zu faul zum arbeiten bin

warum soll ein Schmerzpatient also gut drauf sein, mekern und mäkeln ist etwwas was ihm wenigstens keiner nehmen kann.
Ich habe gelernt, das nur ich mich aus diesem Sumpf rausziehen kann alles andere ist nur Beiwerk.
Das sind jetzt zwar keine Tips für den Umgang mit den Patienten aber vielleicht hilft es bei der Erklärung für bestimmte Verhaltensweisen
 
Hallo.
danke schön für diese erste Reaktion!!!!!!!!
Genau so was hilft mir.... so kann ich ja schlecht mit meinen Pat. reden. Aber hier sieht man das ja auch aus "meiner" Sicht, also aus der Sicht der Pflegekraft und das finde ich eben auch wichtig. Ich hab mich auch mit den Ärzten über diese "unstillbaren" Schmerzen unterhalten und die meinten, die Pharmaindustrie würde die Medikamente den Pat. so anwerben, als wären sie die Lösung aller Probleme, die sie aber nicht zu sein scheinen..... ( Ich spreche hier nur von Unterhaltungen mit den Ärzten, ich kann es selber nicht beurteilen, wie die Schmerzmedikamente wirken usw.) Die Ärzte meinten, man könnte, wie z.B. bei einem Diabetes Typ 2, es auch bei Schmerzpatienten erstmal mit einer konservativ Behandlung versuchen, aber ich frag mich wie weit sich die sich steigern läßt, bis es bei BTm endet??????

Liebe Grüße..:freakjoint:
 
Schmerzen

Nach meinem ersten BSV wurde ich zuerst konservativ behandelt. Dauerhaften Erfolg brachte das nicht. Immer nur für kurze Zeit Erleichterung und dann fing es wieder von neuem am. Dazu kam eine Reise von einem Arzt zum anderen und ich habe irgendwann wirklich geglaubt ich hätte einen an der Klatsche. Ich hatte Schmerzenn und nichts half.
Irgendwann bin ich in der Schmerztherapie gelandet. Dort wurde nicht nur gefragt wo die Schmerzen ihren haben sondern auch was sie mit mir machen und wie stark sie für mich sind. Ich bekam eine Medikamentöse Therapie, habe sehr viel physikalische Anwendungen in Anspruch nehmen können und zusätzlich erhielt ich die Möglichkeit in einer Gesprächstherapie mein Herz auszuschütten.
Aber wie gesagt helfen konnte am ende ich mir nur selbst. Ich habe mich auf meine Fähigkeiten aus meiner Ausbildung besonnen. Was würde ich tun wenn einer meiner Bew. solche Schmerzen hätte und das habe ich so nach und nach die Medi abgesetzt nerhme mir das was ich für mich für richtig empfinde und bin zur Zeit an einem Punkt angekommen wo ich zwar Schmerzen habe aber ich kann damit Leben. Werden die mal kurzfristig stärker nehme ich Medikamente ansonsten nutze ich Wärme und Entspannung. Aber das hat mir geholfen ob so etwas einem anderen hilft weiß ich nicht.
 
Hallo,
ja, ich denk eben auch, jeder Mensch hat seine individuellle Therapie... und manche können mit Schmerzen und mit sich und mit der Situation besser umgehen als andere. Das sehe ich auch ein, nur ich finde, man sollte in der Reha eben auch so ein Gesprächskreis einführen, damit sich die Patienten austauschen können und da eben auch psychische Faktoren eine entscheidendete Rolle spielt (eine stabile Psyche hält Schmerzen länger aus oder ist bei dem Heilungsprozess wichtig), ist diese zu fördern. Aber ich bin ja noch nicht lange in dieser Klinik und werde es weiter verfolgen....

Vielen Dank
Liebe Grüße:daumen:
 
ich gehöre selbst zu den Schmerzpatienten. Bis vor einigen Monaten war ich auch so drauf, frustriert, unzufrieden mit mir und meiner Umwelt und voller Angst wie es in Zukunft weitergeht.
Ein Schmerzpatient (und da gehe ich nicht nur von mir aus sondern auch von Mitpatienten mit denen ich viele Gespräche geführt habe) hat kaum etwas das er unbeschwert genießen kann.
Ein schönes Essen - oft hat man durch die Medi keinen Appetit
So geht es mir auch.Ich bin nun schon seit 5 Jahren in einer Schmerztherapie,habe aber nicht das Gefühl das sie mir richtig hilft.
Mich depremiert es am meisten,das man von den Behörden und Gutachtern einfach nicht ernst genommen wird.
Ich werde immer ganz ruhig wenn es mir schlecht geht.Ich selber will dann auch meine Ruhe haben und mit niemanden sprechen
 

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