Decken von Fehlern - falsch verstandene Solidarität?

Ich hatte doch nun schon mehrfach geschrieben, daß es verschiedenen Kollegen auffällt!!! Nicht nur mir! Die Insulin geschichte hat-wie gesagt-eine WE-Aushilfe bemerkt.
Nochmal: ich will sie nicht ans Kreuz nageln!!!!!!!
Gesundheitliche Folgen hatte es -Gott sei dank- nicht für unsere Patienten.
Ich denke, daß man(da ja keines der bisherigen Gespräche was Positives gebracht hat) auch namentlich benennen muss, wer den Sch.....immer wieder fabriziert und das auch mit Fakten belegen muss. Wenn nur pauschale Beschwerden kommen, fühlt sich doch keiner angesprochen.
 
Das Problem ist, wenn man die Fehler nicht direkt sondern gesammelt anspricht, daß das immer einen Touch von Mobbung hat.

Komischerweise haben gerade Frauen oftmals Hemmungen Kritik offen anzubringen.

Es könnte ja auch sein, daß bei der Kollegin irgendein gesundheitliches Problem vorliegt.
Ich erinnere mich an 2 Kolleginnen, die vermehrt grobe Fehler machten, bei denen dahinter Krankheiten steckten.
Bei einer davon diagnostizierte man kurz darauf eine MS bei der anderen eine schwere psychische Erkrankung.
Beide schrien zunächst lauthals Mobbing, als ich die darauf ansprach.
Das ist Quatsch mit Soße, denn ich mobbe keine Menschen oder quäle diese auch nicht.
Ich hab mir lediglich angewöhnt, wenn etwas schief läuft schnell und zeitnah anzustprechen.
Nachdem ich bei meinem Mann gesehen habe, wie gut der damit fährt, hab ich mir das regelrecht anerziehen müssen.

Das geht auch ohne Pöbeleien oder ohne daß man gleich schimpft.

Wenn man die zunächst in einem 4 Augengespräch anspricht: "Hör mal, mir ist da einiges aufgefallen, daß Du so nicht machen kannst," und diese Dinge dann konkret benennst, dann würde ich zunächst nach den Gründen fragen, oder : " Was sagst Du dazu?- Wo liegt das Problem?"

Ich würde aus dem Gespräch auch nicht ohne eine Vereinbahrung herausgehen, die einen Vertrag entspricht.-
Also entweder man tut etwas gegen diese Fehler, oder aber es wird ein Gespräch unter mehr Augen fällig.

Das Problem ist, daß die meißten Frauen Kritik so geben oder annehmen, daß die gesamte Persönlichkeit infrage gestellt wird, wegen eines Fehlers.
Es mag sein, daß die Mitarbeiterin viele Dinge sehr gut macht und die muß man auch ins Auge fassen und würdigen.
Es kann aber nicht alles gut sein, was man tut. Das ist zutiefst menschlich.

Zudem sollte die Mitarbeiterin vorgewarnt sein, wenn ihr Verhalten Konsequenzen hat.
Es nutzt nichts, man muß zuerst mit dem Mitarbeiter selbst reden, weil alles andere negativ aufgenommen wird.

Wenn man das ein paar mal durchexerziert hat, dann wird das Leben etwas einfacher.
Man kann durchaus ein ernstes Gespräch mit unangenehmen Inhalt führen und nachher auf die Schulter klopfen und sagen:" So und nun machen wir weiter und ändern das ganze zum Positiven ab."

Man kann auch den Fehler machen, alles zu schlucken, und manche Mitarbeiter der einen Fehler nach dem anderen abliefert bekommt soviel Oberwasser, daß er auf andere eindrischt, die angebliche Fehler begehen um von seinen eigenen abzulenken.
Ich habe auch schon erlebt, daß die eigenen Fehler dann anderen angedichtet wurden, oder aber daß gerade diese Mitarbeiter bei anderen explizit nach vermeintlichen Fehlern anfangen zu suchen, die am meißten selbst fabrizieren.

Ein ordentliches Gespräch hat nichts mit Mobbing zu tun und je eher und fairer es geführt wird, desto weniger gibt es daran zu beanstanden.

Oftmals ist ein schlichtes: " Laß das mal bleiben, das ist nix!" hilfreicher als ein diskretes Schweigen.
Allerdings sollten sich das alle Mitarbeiter angewöhnen und lieber das" leise" nachreden sein lassen, daß jeder mitbekommt, nur der betreffende Mitarbeiter als letztes.

Liebe Grüße fearn
 
Wie kann es sein, dass erst eine WE-Aushilfe den Fehler bemerkt? Wieso wird net zeitnah der Fehler angesprochen und nach gemeinsamen Lösungen gesucht?

Elisabeth
 
Nun, wenn diese Schwester keinen 24 Stundendienste geschoben hat,( und dann dürfte die Ursache Übermüdung sein.), dann haben alle anderen Schichten denselben Fehler gemacht und ohne Kontrolle dasselbe gespritzt was auch nicht viel glohrreicher aussieht.

Liebe Grüße Fearn
 
Fest steht, Du sprichst sie drauf an, das ist schon mal ein Anfang, sollte sie weiter Mist fabrizieren, alles genau dokumentieren, sie drauf ansprechen und die Vorgesetzten ins Boot holen, ich weiß keinen vernünftigen Grund, warum die die dauernden Fehler decken sollen, kommt nämlich später raus, die Kollegin hat schon länger Fehler gemacht, es war bekannt und dann passiert mal was sind die nämlich auch dran.

Es ist nämlich so, wenn die erst mal ungestraft jeden Mist bauen kann, ohne Konsequenzen zu fürchten dann lässt auch bei anderen die Aufmerksamkeit nach.

Da gab es mal eine Einrichtung, die regelmäßig vergaß, den alten Leuten ausreichend zu trinken zu geben, immer zum Wochenende hin kamen die Leute dann wegen Exikose ins Krankenhaus, das fiel dann irgendwann mal jemandem von der Krankenkasse auf auf und die Einrichtung musste dann die Krankenhauskosten übernehmen...:sflouts:
 
hallo

Fakt ist schon mal ...... wenn einem eurer Pflegepatienten was passiert und es wird nachgeforscht, steht ihr vorm Kadi .....

denn wissentlich falsche Medigaben zu vertuschen ist strafbar....

also ist die Reihenfolge klar ..... erst mit ihr ein Gespräch, mit deutlichen Worten, das ist grob fahrlässig ......

fallen weitere Fehler auf in dieser Hinsicht, Gespräch mit der PDL bzw. Leitung

es ist für mich grobe Körperverletzung bis hin zu fahrlässiger Tötung ja alles dabei drin ......... falsche Medis, falsches Insulin ...... das ist kein Bagatellfehler

ich würde für nichts schweigen oder den Kopf hinhalten, wenn ich damit rechnen muß selber vor dem Kadi zu landen, weil ich verantwortungslos gehandelt habe, Fehler gedeckt habe, die vielleicht zu einer Schädigung eines Patienten führen könnten........

natürlich ist all das nicht schön und nicht leicht, aber bei dieser Art von Fehlern gibt es für mich nur diesen Weg.....

viele Grüsse
Bully
 
Die fehler bestehen ja net nur bei ihr allein.

Eine verkehrte Ampulle fällt erst nach Tagen auf.
Wieso fahren innerhalb von 15 min zwei Pflegekräfte eine Pat. an?
...

Da ist doch net nur einer, der Fehler macht. Da scheint es im ganzen Team net zu stimmen.
Und ich kann mich des Eindrucks net erwähren, dass alle Probleme an einer PK festgemacht werden... bis hin zu vermuteten Fehlern: keine Medis gegeben.

Elisabeth
 
Da stimmt einiges nicht, eine Kollegin, die gravierende Fehler macht, andere Kollegen, die auch nicht immer aufmerksam sind, Vorgesetzte, die jeden Dialog im Keim ersticken und Patienten, die diesen Missständen hilflos ausgeliefert sind.

Weder schweigen noch jammern hilft hier weiter, wichtig ist seinen Platz zu finden, zu sehen wo man steht und nachdenken wie man diese Aktionen in andere Bahnen lenken kann.
 
Bei uns lief das in etwa immer gleich ab....
Kollegin ansprechen, streitet alles ab.....
In die Doku hat man Fehler nicht einzutragen....
Geht man zur Leitung kommt stets der gleiche Satz:
"Du willst doch wohl nicht sagen, daß...."
Will man das doch, hat man endgültig die .....karte gezogen,
steht als Mobber da,
denn die 2. Frage oder vielmehr Feststellung ist immer:
Du hast wohl ein Problem, kannst sie wohl nicht leiden".
Und wenn man das mehrmals erlebt hat dann gibt man es irgendwann auf.:weissnix:
 
Leider gibt es bei uns auf Station auch "so" eine Schwester, die gerne etwas vergisst!
In meinen Augen ist es einfach, dass sie keine Lust hat.
Ich habe bereits in einigen Threads über sie geschrieben und bisher hat sich nicht geändert.

Besagte Kollegin "vergisst" generell i.v. Antibiosen nachts anzuhängen, harkt es aber mit ihrem Kürzel ab.
Drei Patienten hatten sich innerhalb kurzer Zeit darüber beschwert, dass sie ihre Antibiosen nicht erhalten hatten.
So ein Pech für meine Kollegin, das die Patienten selber vom Fach waren.
Arzt wurde involviert, ebenso die SL, aber es hatte keinerlei Konsequenz.

Besagte Kollegin lagert im Nachtdienst die Patienten nicht, oder nicht regelmäßig, harkt es aber dennoch ab.
Die Konsequenz: Eine Pat. hatte dann endlich ihren Decubitus, morgens nach der dritten Nacht meiner Kollegin.
Unsere SL unternimmt nix.
Immer wieder spreche ich die SL und besagte Kollegin daraufhin an, ebenso eine weitere Kollegin von mir, denn es passieren ja noch weitere "Vergesslichkeiten" den Pat. gegenüber.
Meine andere Kollegin wurde danach von unserer SL tatsächlich gefragt, ob diese ein persönliches Problem mit besagter Kollegin hat.

Nun schicke ich unsere erbosten Pat. regelmäßig zu unserem Beschwerdemangement. Vielleicht fruchtet das dann mal.

Ich frage mich, ob es in anderen Berufen auch so läuft. Das Fehler unter den Teppich gekehrt werden. Es ist zum :wut:!!!
 
Weil hier immer wieder Mobbing angesprochen wird: es ist kein Mobbing, wenn man einer Kollegin ihre Fehler vorhält.

Bitte hier mal lesen zum Thema Mobbing: Mobbing: Dynamik- Verlauf ... - Google Bücher

Bei Kritik macht der Ton immer die Musik.
Ausschließlich mit der geballten Menge von Fehlern ein Gespräch bestreiten zu wollen, zeugt von wenig Taktgefühl. Auch das mit der Tür ins Haus fallen: hast du irgendwelche Probleme ist da kein guter Gegenpol.

Kritikgespräche


Warum hat Pflege solche Problem mit Kritik? Neben der weit verbreiteten Unfähigkeit zum Kritikgespräch vor allen in den Führungsetagen (Stichwort: Machtausübung) dürfte ein net geringer Anteil in dem Perfektionimusbestreben der PK selber bedingt sein. Viele ziehen ihr Selbstbewusstsein aus dem Beruf. Kritisierst du hier einen Fehler, greifst du die Kollegin direkt an.
Das Phänomen findest du bereits in der Ausbildung. Auch hier erwartet fast jeder Azubi von sich, dass er alles korrekt macht. Fehler werden gleichgesetzt mit Versagen, net genügen.

Wenn du also in diesem Bereich etwas ändern willst, dann brauchst ne andere Fehlerkultur. Es geht primär net um den Verursacher sondern um den Fehler als solches.
Und du musst in der Ausbildung bereist anfangen, den Anspruch an sich selbst zu relativieren. Fehler werden überall gemacht wo Menschen arbeiten.

Elisabeth
 
.
Ja dann ist der Leidensdruck wohl noch nicht groß genug. Hat die Sl nur ein Führungsproblem oder ist die mit der anderen befreundet? Sie weiß schon, dass sie auch dran ist, wenn sie von den Vorgängen weiß, oder?



Zitat Sanne3:
Besagte Kollegin "vergisst" generell i.v. Antibiosen nachts anzuhängen, harkt es aber mit ihrem Kürzel ab.
Drei Patienten hatten sich innerhalb kurzer Zeit darüber beschwert, dass sie ihre Antibiosen nicht erhalten hatten.
So ein Pech für meine Kollegin, das die Patienten selber vom Fach waren.
Arzt wurde involviert, ebenso die SL, aber es hatte keinerlei Konsequenz.

Besagte Kollegin lagert im Nachtdienst die Patienten nicht, oder nicht regelmäßig, harkt es aber dennoch ab.
Die Konsequenz: Eine Pat. hatte dann endlich ihren Decubitus, morgens nach der dritten Nacht meiner Kollegin.
Unsere SL unternimmt nix.
Immer wieder spreche ich die SL und besagte Kollegin daraufhin an, ebenso eine weitere Kollegin von mir, denn es passieren ja noch weitere "Vergesslichkeiten" den Pat. gegenüber.
Meine andere Kollegin wurde danach von unserer SL tatsächlich gefragt, ob diese ein persönliches Problem mit besagter Kollegin hat.

Nun schicke ich unsere erbosten Pat. regelmäßig zu unserem Beschwerdemangement. Vielleicht fruchtet das dann mal.

Ich frage mich, ob es in anderen Berufen auch so läuft. Das Fehler unter den Teppich gekehrt werden. Es ist zum :wut:!!![/quote]
 
HIlfe, da habe ich aber einen Bock geschossen, wollte eigentlich Sanne3 zitieren, nund sieht das so aus, als hätte ich das so geschrieben...
 
Zuletzt bearbeitet:
smaragd, Du sprichst mir aus der Seele! Haargenau so läuft es bei uns ab!
Deshalb ist es ja so schwierig, daran etwas zu ändern. Es ist ja nicht so, daß man nicht schon zig mal was gesagt hätte....In der ambulanten Pflege kommt ja noch hinzu, daß man seine Kollegen nicht täglich sieht, weil die touren ja zu unterschiedlichen Zeiten beginnen und enden. Ich habe sie auch schon auf Probleme, Krankheiten oder ähnliches angesprochen. Die Reaktion war, daß sie schreiend und türenknallend das Büro verließ und wochenlang nicht mit mir gesprochen hat.
Nochmals zum besseren Verständnis: Morgens und abend bekommt die Patientin dasselbe Insulin, mittags eine andere Sorte. Die Kollegin , die die falsche Ampulle auswählte ist ca. 2 Wochen immer mittags hingefahren bis zu nihrem freieen WE.Danach war eine WE-Aushilfe mittags da, die den Fehler bemerkte. Niemand, der morgens oder abends da hingefahren ist, hatte einen Grund im Mittagspen die Ampulle zu überprüfen.
 
Und hat sich das nun nach dem Vorfall geändert?

Elisabeth
 
Mich würde auch interessieren, ob in der zwischenzeit was passiert ist.
 
Nein es ist nichts passiert in der Zwischenzeit. Im Moment ist es ruhig zumindest in dieser Beziehung.Dafür ärgert man sich über andere Dinge im Job.Ich muss noch diese Woche arbeiten und hab dann Urlaub. Vielleicht bin ich momentan auch etwas genervt, weil ich urlaubsreif bin.:trinken:
 

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