Clexane-Dosis zu hoch?

Neuromaus

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Hallo zusammen,
heute mal eine Frage in eigener Sache...
Ich bin vor ca. 4 Wochen operiert worden und noch weitgehend immobilisiert (Gipsbein, keine Belastung, darf nicht laufen, nur wenig sitzen...), muss deswegen Clexane spritzen. Aktuell bekomme ich eine Dosis von einmal täglich 40mg (ca. 0,7mg/kg KG). Das ist ja eigentlich eine ganz normale Dosis, wie ich sie von Jugendlichen und Erwachsenen kenne. Was mir ein bisschen komisch vorkommt ist, dass ich inzwischen (was am Anfang nicht so war) eine doch recht ausgeprägte Blutungsneigung entwickelt habe, die über das, was ich beruflich als Clexane-Nebenwirkung kenne, hinausgeht. Ich habe an den Extremitäten zahlreiche kleine und größere Hämatome, die alle spontan entstanden sind. Darüber hinaus natürlich sehr ausgeprägte Hämatome an den Injektionsstellen am Bauch, so dass ich langsam Schwierigkeiten bekomme, eine Injektionsstelle zu finden, ohne in ein Hämatom zu spritzen. Und nach der Injektion blutet die Einstichstelle für mehrere Minuten nach, obwohl ich nur eine 0,3mm dünne Kanüle benutze. Dazu kommen spontane Hautblutungen. Das habe ich bisher noch nicht bei Patienten beobachtet.
Kennt das jemand hier von seinen Patienten? Kann es sein, dass die Dosis (inzwischen) zu hoch ist?
Ich will hier natürlich keine "Ferndiagnose"! Nur Erfahrungen.
Hab diese Woche sowieso einen Nachsorgetermin und würde das Thema dann da auch ansprechen. Würde nur gerne vorher schonmal ein bisschen hören.
LG :wavey:
 
Die Dosis ist wohlmöglich eher nicht das Problem. Lass mal ne Blutbildkontrolle (was die Thrombozytenzahl mit einschließt) zur Abklärung einer Heparin-induzierten Thrombozytopenie (kurz: HIT) machen. Idealerweise gibt es auch ein Blutbild vom Zeitpunkt des Therapiebeginns zum Vergleich der Thrombozytenzahl (<-- dieser Unterlagen/Ergebnisse mitnehmen, wenn verfügbar und nicht beim Behandler bereits vorhanden). Und wenn die Nadel schon steckt, lass gleich noch n paar Organwerten dazu machen (wie z.B. Leberwerte) und ggf. Gerinnungswerte zur Differenzialdiagnostik deiner Beschreibung. Das wäre zur Abklärung nicht uninteressant. Könnten es auch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, welche evtl. genommen werden sein?
 
Heparin-induzierten Thrombozytopenie (kurz: HIT)
Stimmt, da war ja was... Daran hab ich gar nicht gedacht. :emba::knockin:Danke für den Hinweis.

Könnten es auch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, welche evtl. genommen werden sein?
Eigentlich nicht. Zumindest nicht laut Wechselwirkungscheck unseres Apothekenprogramms (hab eine Kollegin gebeten, dass mal für mich zu checken). Und hätten die Wechselwirkungen nicht auch dann schon früher auftreten müssen?
 
Und hätten die Wechselwirkungen nicht auch dann schon früher auftreten müssen?
Kommt drauf an, seit wann du was nimmst. Ich weiß ja nur das, was du geschrieben hast. Deinen Erklärungen kann lediglich des Enoxaparin als aktuelle Medikation entnommen werden. Ich meine... ich trau dir zu, dass du nicht regelmäßig und zusätzlich irgendein Kombipräparat (was die Wirkstoffkombi evtl. auf den ersten Blick verbirgt) mit z.B. ASS in schmerzstillender Dosis von dir aus nimmst (hab ich alles schon erlebt...) und dadurch eine erhöhte Blutungsneigung bzw. Gerinnungsverzögerung erzeugst. Trotzdem weiß ich nichts zu diesem Punkt... drum... hab ich mir gedacht... "erwähnstes mal lieber noch... dann vergisst es keiner". ;)
 
Ach so ;) Nee, ASS nehme ich gar nicht, auch nicht in Kombipräparaten. Ich bin (völlig berufsuntypisch) gar nicht so der Selbstmedikationstyp. Ich nehme sowohl bei Dauermedikation als auch bei Bedarfsmedikation nur das, was ärztlich angesetzt wurde, weil ich nicht den Eindruck habe, was anderes zu brauchen. Und ASS gehört nicht dazu.

War heute auch zur Nachsorge. BB inkl. Thrombos war soweit unauffällig, Gerinnung ebenfalls, also Gott sei Dank keine HIT. Die Ärztin hat jetzt erstmal die Dosis reduziert auf 30mg, und nächste Woche soll ich nochmal Blut abnehmen.
 
Die Dosis wurde auf 30mg reduziert (s.o.;)). Damit sind die Nebenwirkungen jetzt im normalen Rahmen. Ich bekomme immer noch schnell Hämatome, aber keine spontan auftretenden mehr, und die Einstichstellen bluten auch nur noch angemessene Zeit nach. Die Blutwert-Kontrolle war auch weiterhin unauffällig. Gerinnungswerte sind gut, also die Dosis reicht aus.
 

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