Clexane vor Hirn-OP gespritzt

Annilie

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13.08.2012
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Hallo ihr lieben,

Und zwar ist vor einigen Wochen folgendes passiert:

Am Abend haben wir unseren üblichen Durchgang gemacht und ich habe einem
patienten seine clexane gespritzt ( die in der Kurve sogar Grün markiert war) vorher habe ich
mich kurz bei der zuständigen pflegekraft erkundigt ( als Schüler war ich für dieses Zimmer verantwortlich). Kurz nach dem Spritzen meinte die Pflegekraft dass der Patient die Spritze hätte nicht erhalten dürfen da am nächsten Tag eine Hirn op stattfinden sollte!
Da der Diensthabende Arzt eher unbeliebt war bei der Pflegekraft bat sie den Nachtdienst am
morgen eine Blutentnahme zur Kontrolle der Gerinnung durchzuführen und einem
doktor zu zeigen!
Die Werte waren leicht erhöht (thrombinzeit 30) der Patient wurde trotzdem operiert und bekam nach der op eine Nachblutung und liegt nun auf der ITS.

Nun fühle ich mich für die Situation mitverantwortlich!

Wie seht ihr die Sache?
 
Hi Annilie,

Du bist ja für den Patienten nicht alleinverantwortlich ....
Warst Du über die Op am nächsten Tag informiert ?
Dem Dienstarzt bewusst nix zu erzählen und das Thema dem Nachtdienstarzt unterzuschieben ist ja nicht auf Deinem Mist gewachsen ...
Die Wirkung von niedermolekularen Heparinen mit der TZ zu kontrollieren: unnützt wie ein Kropf
Laborlexikon: Heparine: Wirkung, Pharmakokinetik, Therapiekontrolle >>Facharztwissen fr alle!<<
Nicht umsonst hilft das lesen den Beipackzettels:
http://www.uni-duesseldorf.de/WWW/M...ngsverzeichnis/Parameter/Fachinfo/Clexane.pdf

Gruß
 
Danke für deine Antwort!
Ja ich wusste über die op Bescheid, ohne mich herausreden zu wollen gibt es bei den unterschiedlichen verfahren vor dem
ops mit dem Spritzen von clexane, so erhalten beispielsweise die Wirbelsäulen Ops präoperativ clexane und die "Köpfe" nicht ( was ich jetzt weiß zum Zeitpunkt war es mir allerdings nicht bewusst).
warum genau die thrombinzeit kontrolliert wurde weiß ich nicht, quick war im normbereich!

Lieben Gruß
 
Da der Diensthabende Arzt eher unbeliebt war bei der Pflegekraft bat sie den Nachtdienst am
morgen eine Blutentnahme zur Kontrolle der Gerinnung durchzuführen und einem
doktor zu zeigen!
Die Werte waren leicht erhöht (thrombinzeit 30) der Patient wurde trotzdem operiert und bekam nach der op eine Nachblutung und liegt nun auf der ITS.

Da könnte man auch eine andere Theorie haben. Nämlich, das die Pflegekraft zu feige zum sofortigen Beichten war. Schließlich mußte sie auf dich aufpassen. Menschlich nicht unverständlich, aber trotzdem falsch.
Das ist auch das, was du selbst daraus lernen sollst. Fehler passieren, jedem von uns, wichtig ist, sofort damit rauszurücken.
Wenn ich es richtig verstanden habe, dann konnte man sich am Morgen der Operation mit frischen Werten entscheiden, ob operiert werden kann.
Wenn es so war, dann ist etwas Unvermeidliches geschehen, nämlich das es in einem gewissen Prozentsatz bei medizinischen Maßnahmen zu Komplikationen kommt, mögen die Bedingungen noch so gut sein.
Also Annilie, sollte es noch mal eine vergleichbare Situation geben, gehst du selbst beichten. Beim Doktor.
Ansonsten weiter viel Spaß und Erfolg,

Marty
 
Danke! Die Entscheidung wurde am morgen von den Ärzten getroffen!
Ich habe für mich wirklich viel aus der Sache gelernt!
Wie eine op-Schwester mal zu mir meinte:"Hygiene, ist eine frage des Gewissens" ( auf viele Dinge in der Pflege übertragbar!)
einen schönen Abend
 
Du hast einen kleinen Fehler gemacht, dem Patienten primär nicht geschadet, das ganze weiter gegeben. Also bist du in meinen Augen raus.
Man hat die Gerinnung kontrolliert und die Werte lagen den Ärzten vor OP vor. Die entscheiden wen sie unter welchen Bedingungen operieren. Diese tragen auch bei Fehlern die Verantwortung. Jede OP birgt Risiken, da hat es dann eben mal nach geblutet. Da würde ich mir keine Gedanken drüber machen.
 
Wussten sie, dass die Veränderung der Parameter ihre Gründe hatten? Und welcher Wert wurde überhaupt bestimmt?
Nach einer Dosis von 40 mg subkutan einmal täglich ist anti-Xa-Aktivität noch nach 24 Stunden im Plasma nachweisbar.http://www.klinikum.uni-heidelberg....bteilung_3/pdf/ivandic/FI_Clexane20mg40mg.pdf
Ich möchte net der Pat. gewesen sein.

Die TE trifft keine Schuld. Sie wird sich an das Schema" richtiger Patient + richtiges Medikament + zur richtigen Zeit + richtige Dosierung / Konzentration
+ richtige Applikationsart + richtiger Zeitpunkt" gehalten haben. Die Vorgabe dieses Schemas erfolgte durch die GuK. Oder nicht?

Elisabeth
 
Natürlich hat die examinierte Pflegekraft letztendlich die Verantwortung für die Patienten in der Schicht und nicht ein Schüler.
Du, als Schüler, hast dich noch mal erkundigt bei der zuständigen Pflegekraft und danach die Spritze gegeben. Ich finde nicht das du wissen "musstest" dass der Patient diese Spritze nicht hätte bekommen dürfen.
Auch wenn du schon ein paar Tage auf der Station arbeitest und man dir schon mal gesagt hat, vor welcher Op gespritzt werden darf und vor welcher nicht.
Gerade auch in Bereichen wie Neurochirurgie, die ja in der Schule eher knapp gehalten sind.

Natürlich hast du diese Spritze injiziert. Daher kann ich auch verstehen, dass du dich mitverantwortlich fühlst, mir würde es da denke ich nicht anders gehen.
Aber eigentlich hast du getan was du als Schüler tun kannst.
Klar, hättest du dich über die aussage der Pflegekraft wegsetzen können und den Arzt informieren.
Aber mal ganz ehrlich, wie viele Schüler würden das wohl tun?
Und man geht ja auch als Schüler davon aus, dass die zuständige examnierte Pflegekraft die Situation einschätzen kann und weiß wie zu handeln ist. Und vertraut darauf das sie das tut und nicht bewusst was verheimlicht was sehr wichtig sein würde.


Ob die OP anders verlaufen wäre, wenn nichts gespritzt worden wäre kann dir hier wohl keiner sagen.


Aber ich denke gelernt hast du auf jeden Fall daraus.
Bei solchen Dingen IMMER den Arzt informieren, egal ob der beliebt ist oder nicht.

Ich habe in meiner Ausbildung auch einmal einem Patienten morgens Clexane gespritzt, obwohl ich wusste das der Patient an diesem Tag eine Op haben soll und das dann nicht gespritzt werden darf. Aber es war Stress, ich wurde während ich in dem Zimmer war häufig abgelenkt und dann habe ich es für einen kurzen moment vergessen, dass sie Op geplant ist und kaum hatte ich die Spritze aus dem Bauch gezogen fiel es mir wieder ein.
Nicht mehr zu ändern.
Ich habe mich auch zuerst an die zuständige Schwester gewendet und ihr dass gesagt. Sie hat dann allerdings, anders wie in deinem Fall, direkt den Arzt angerufen und es berichtet.
Ende vom Lied: Op abgesagt, Pat. bleibt zwei Tage länger auf Station.
Aber wirklich sauer war keiner. Klar war es ärgerlich. Für den Patient, für die Ärzte die schon fast bereit im Op standen und auf den Patient gewartet haben. ^^

Ich jedenfalls war sehr froh, das meine Praxisanleiterin damals mit dem Stationsarzt gesprochen hat und das alles geklärt hat und auch nicht sauer war, sondern mich eher darin bestärkt hat das Fehler nunmal passieren, es nur wichtig ist sie zu melden.
Ich denke das sollte die zuständige Pflegerin auf dieser Station wo du warst ganz schnell lernen.
 

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