Chancen auf Ausbildungsplatz mit schlechtem Abi?

Hallo,
Ausbildungsplatz zu bekommen kein Problem. Klar es gibt regionale Unterschiede, aber wenn du flexibel bist wirst du einen bekommen. Z.B. im Raum Oberbayern, da die Schuldichte dort am höchsten ist.

Viel wichtiger ist, dass du deine theoretischen Vorstellungen vom Pflegeberuf mit der Wirklichkeit abgleichst. Du schreibst ja selbst, dass du noch keine Berührungspunkte mit der Pflege hattest.

Hast du einen Plan B, falls du z.B. nach einem Jahr feststellst - das habe ich mir aber ganz anders vorgestellt?
Nein, keinen Plan B. Aufgrund meines Alters zu Ausbildungsbeginn kommt auch ein Abbrechen nicht in Frage. Du hast also so gesehen schon Recht - ich muss mir vorher sicher sein, dass ich das durchziehe.
 
Nein, keinen Plan B. Aufgrund meines Alters zu Ausbildungsbeginn kommt auch ein Abbrechen nicht in Frage. Du hast also so gesehen schon Recht - ich muss mir vorher sicher sein, dass ich das durchziehe.
Ich kann gut verstehen, was du meinst. Auch ich war nicht sicher, ob ich mit der Pflegeausbildung anfangen soll und meinen bisherigen Weg einfach abbreche.
ABER:
Die Pflegeausbildung und auch die Tätigkeiten haben sich in den letzten 10 Jahren stark verändert. Das Praktikum zum reinschnuppern und informieren wäre schon wichtig. Im Besonderen, wenn du in diesem Beruf noch voraussichtlich 30 Jahre arbeiten willst.

Also versuche auf jeden Fall dir die Zeit zu nehmen und ein Praktikum zu machen.

LG Einer

P.S. Nebenbei: Man denkt zwar, dass man mit 35 endgültig wissen muss, was man den Rest seines Lebens machen will. Aber das Leben ist Veränderung. Es gibt immer noch einen anderen Weg zum Ziel.
 
Nein, keinen Plan B. Aufgrund meines Alters zu Ausbildungsbeginn kommt auch ein Abbrechen nicht in Frage.
Warum nicht? Ich halte ein Praktikum zwar auch für sehr sinnvoll. Aber Praktikum hin oder her - wenn es gar nichts ist, kannst du doch notfalls in deinen jetzigen Beruf zurückkehren. Oder nochmal was anderes machen.
 
Warum nicht? Ich halte ein Praktikum zwar auch für sehr sinnvoll. Aber Praktikum hin oder her - wenn es gar nichts ist, kannst du doch notfalls in deinen jetzigen Beruf zurückkehren. Oder nochmal was anderes machen.
Notfalls geht das. In meiner jetzigen Branche sehe ich allerdings absolut keine Zukunft und nochmal etwas ausprobieren lässt mich wieder Jahre verlieren. Ich will endlich ankommen, diese ständigen Gedanken um Beruf und Zukunft machen mich irre.
 
Ich kann gut verstehen, was du meinst. Auch ich war nicht sicher, ob ich mit der Pflegeausbildung anfangen soll und meinen bisherigen Weg einfach abbreche.
ABER:
Die Pflegeausbildung und auch die Tätigkeiten haben sich in den letzten 10 Jahren stark verändert. Das Praktikum zum reinschnuppern und informieren wäre schon wichtig. Im Besonderen, wenn du in diesem Beruf noch voraussichtlich 30 Jahre arbeiten willst.

Also versuche auf jeden Fall dir die Zeit zu nehmen und ein Praktikum zu machen.

LG Einer

P.S. Nebenbei: Man denkt zwar, dass man mit 35 endgültig wissen muss, was man den Rest seines Lebens machen will. Aber das Leben ist Veränderung. Es gibt immer noch einen anderen Weg zum Ziel.
Danke. Ich weiß nur einfach nicht wie ich das mit dem Praktikum hinbekomme. Außer ich finde wirklich ein Klinikum o.Ä., welches Kurzpraktika am Wochenende ermöglicht. Aber ob mich das wirklich für die Bewerbung weiterbringt..
 
ich bin 10 Jahre älter als Du und habe den gleichen Abischnitt. Sorgen hatte ich mir nur wegen meines Alters gemacht aber nicht wegen der Noten, aber die Arbeitsmarktsituation in der Pflege ist derart angespannt, dass weder ein mieser Abischnitt, noch ein fortgeschrittenes Alter generelles Ausschlusskriterium im Bewerbungsverfahren sind. Allerdings mag sich das von Region zu Klinikum, bzw. Pflegeschule auch unterscheiden.
ich vermute Deine Problemstellung in einem ganz anderen Bereich: Du scheinst mir unsicher zu sein, ob die Pflegeausbildung das Richtige ist für Dich, und da muss ich mich den anderen anschliessen: ohne praktische Erfahrung in der Pflege lässt sich das kaum beantworten. Ich hatte die schon, und konnte für mich daher eine sehr präzises Ja formulieren.
Und es macht mir Spaß und Freude und fördert und fordert mich. Ich sehe und empfinde Sinn darin, aber ich denke, es ist klar, dass sich das nicht pauschalisieren lässt, und deswegen will ich mal an anderen Punkten ansetzen:
wenn Dich Dein bisheriger Job mehr nervt als erfüllt, weshalb machst Du ihn dann noch? Ich denke, Du dürftest genug Anwartschaft auf ALG haben, und mit 35 brauche ich Dir auch nicht zu erklären, wie man aus einem Job heraus kommt. Im Zweifelsfall: nehme unbezahlten Urlaub. Oder spiele einfach mit offenen Karten. Sag Deinem Chef, dass es Dich nervt, und Du Dich beruflich neu orientieren willst. Wenn Du Wert auf ein gutes Zeugnis legst, lass Dir vorher ein Zwischenzeugnis geben.
es gibt immer einen Weg.
Allerdings, und das solltest Du bei Deinen Überlegungen mit bedenken: die Ausbildungsvergütung kann natürlich nicht mithalten mit Vollzeitgehältern der freien Wirtschaft. Ist halt so. Man muss es sich leisten können (und wollen) diese Ausbildung zu machen.
Das wäre aber auch mit einer anderen Ausbildung nicht anders.
Gerade aber für den Pflegeberuf würde ich Dir wirklich ein Praktikum anraten, und zwar nicht an Wochenenden, sondern richtig! Und: an Deiner Stelle würde ich auch darauf achten dieses Praktikum in einer Einrichtung zu machen, die Dir zusagt, denn andernfalls könnte es Dir durchaus passieren, dass Du dort genau die Erfahrungen machst, die niemand machen möchte.
kleine Idee: sprech das Thema doch mal bei einem Coach an, der auf Berufsleben/ Entwicklung spezialisiert ist. Ich glaube, das könnte Dir helfen, einen Weg zu finden, den Du wirklich entschlossen und mit ganzem Herzen gehen kannst.

lg
Aurelin
 
ich bin 10 Jahre älter als Du und habe den gleichen Abischnitt. Sorgen hatte ich mir nur wegen meines Alters gemacht aber nicht wegen der Noten, aber die Arbeitsmarktsituation in der Pflege ist derart angespannt, dass weder ein mieser Abischnitt, noch ein fortgeschrittenes Alter generelles Ausschlusskriterium im Bewerbungsverfahren sind. Allerdings mag sich das von Region zu Klinikum, bzw. Pflegeschule auch unterscheiden.
ich vermute Deine Problemstellung in einem ganz anderen Bereich: Du scheinst mir unsicher zu sein, ob die Pflegeausbildung das Richtige ist für Dich, und da muss ich mich den anderen anschliessen: ohne praktische Erfahrung in der Pflege lässt sich das kaum beantworten. Ich hatte die schon, und konnte für mich daher eine sehr präzises Ja formulieren.
Und es macht mir Spaß und Freude und fördert und fordert mich. Ich sehe und empfinde Sinn darin, aber ich denke, es ist klar, dass sich das nicht pauschalisieren lässt, und deswegen will ich mal an anderen Punkten ansetzen:
wenn Dich Dein bisheriger Job mehr nervt als erfüllt, weshalb machst Du ihn dann noch? Ich denke, Du dürftest genug Anwartschaft auf ALG haben, und mit 35 brauche ich Dir auch nicht zu erklären, wie man aus einem Job heraus kommt. Im Zweifelsfall: nehme unbezahlten Urlaub. Oder spiele einfach mit offenen Karten. Sag Deinem Chef, dass es Dich nervt, und Du Dich beruflich neu orientieren willst. Wenn Du Wert auf ein gutes Zeugnis legst, lass Dir vorher ein Zwischenzeugnis geben.
es gibt immer einen Weg.
Allerdings, und das solltest Du bei Deinen Überlegungen mit bedenken: die Ausbildungsvergütung kann natürlich nicht mithalten mit Vollzeitgehältern der freien Wirtschaft. Ist halt so. Man muss es sich leisten können (und wollen) diese Ausbildung zu machen.
Das wäre aber auch mit einer anderen Ausbildung nicht anders.
Gerade aber für den Pflegeberuf würde ich Dir wirklich ein Praktikum anraten, und zwar nicht an Wochenenden, sondern richtig! Und: an Deiner Stelle würde ich auch darauf achten dieses Praktikum in einer Einrichtung zu machen, die Dir zusagt, denn andernfalls könnte es Dir durchaus passieren, dass Du dort genau die Erfahrungen machst, die niemand machen möchte.
kleine Idee: sprech das Thema doch mal bei einem Coach an, der auf Berufsleben/ Entwicklung spezialisiert ist. Ich glaube, das könnte Dir helfen, einen Weg zu finden, den Du wirklich entschlossen und mit ganzem Herzen gehen kannst.

lg
Aurelin
Vielen Dank für deine fundierte Antwort!
Du hast Recht, ohne ein ordentliches Praktikum werde ich nicht weiter kommen. Ich muss nur schauen, wie ich das anstelle.
Und bzgl. der Frage, wieso ich meinen Job noch mache: Weil ich muss. Leider. ALG ist keine Option, davon kann man nicht mal halbwegs vernünftig leben. Ich würde mich auch schlecht fühlen, nicht arbeiten zu gehen. Solange ich nicht psychisch kaputt gespielt bin, werde ich den Job machen müssen bis ich eine Alternative finde.

In welchem Alter hattest du deine Ausbildung begonnen, wenn ich fragen darf? Hast du recht schnell eine Ausbildungsstelle bekommen?
 
ich habe vor 2 Monaten im Alter von 45 Jahren begonnen, habe mich bei exakt zwei Häusern beworben, und bin vom besseren drei Tage nach Eingang der Bewerbung und einem Bewerbungsgespräch im Rahmen der Nachbesetzung genommen worden.
Bei den bisherigen Noten bin ich ganz vorne dabei, aber ich bringe allen Aspekten von Pflege und Medizin auch sehr großes Interesse entgegen.
Letztlich ist es bei mir eine Frage intrinsischer Motivation.
Ich wollte und will mit und für Menschen arbeiten und gehe mit der Pflegedefinition des ICN vollkommen d'accord. Betreuung, Versorgung und 'Anwaltschaft' (Advocacy). Aus spirituellen Gründen gehe ich da sogar etwas weiter. In einem christlichen Haus würde man vom Menschen als dem Ebenbild Gottes sprechen, und ich bin zwar kein Christ, aber das ist genau die Einstellung, die ich leben will und die mir entspricht, und die mich trägt. Mit Liebe und Hirn (aka Professionalität) handeln.
Aber ja... finanzielle Aspekte...
spielen immer und überall eine Rolle.
Ein Bekannter von mir, Manager in einem internationalen Konzern sagte mir dazu mal: einen Beruf, der Dich nicht stolz macht ist es nicht wert von Dir ausgeübt zu werden.
Alles darunter ist Job und die Verwaltung von Mangel.
Du kannst es vom Ende her denken, oder von der Mitte her:
willst Du nach getaner Arbeit mit dem Gefühl nachhause gehen sinnerfüllt zu leben, oder reicht Dir Dein Kontostand als Grund für die Arbeit?
Die Frage ist plakativ, aber ich bin mit meinem persönlichen Hintergrund nicht so naiv zu glauben, es gäbe eine eindeutige Antwort darauf.
Diese Frage ist eher Raum für einen Prozess.
Aus persönlicher und pflegerischer Sicht würde ich Dir raten: frage Dich, was Du vom Leben erwartest und wer Du für das Leben sein willst.
und Memento Mori... mögest Du nie auf meiner aktuellen Station als Patient landen.
Diejenigen, die dort sind kümmern sich nicht um finanzielle Fragen, egal ob sie arm oder reich sind. Da geht's um Lebenserwartung und (familiäre) Beziehungen. Die Basics über die man als gesunder Mensch wenig nachdenkt, sind dort entscheidend.
Ich bin als Schüler dort übrigens nur ein kleines Rädchen, aber trotzdem ist da das Höchstmaß an echter Achtsamkeit gefordert, zu der ich fähig bin. Und das ist mit so ein Grund, weshalb ich dieses Innere JA für die Pflege habe: weil's nicht egal ist, was und wie ich es tue, weil es etwas bedeutet. Für mich ist das weder mit Wohlstand noch mit Ansehen aufzuwiegen. Und zum Glück ist dieser Gedanke ganz subtil Bestandteil der DNA meines Hauses :-)
 
Ich bin gespannt auf deine weitere Entwicklung, atmarama.
Mal sehen, welchen Berufsethos und Ideale du noch in zehn jahren mit dir rumschleppen wirst.
Aber wahrscheinlich wirst du ebenso desillusioniert enden, wie jeder auch, der blauäugig und mit hehren Vorstellungen in die Pflege gegangen ist.
 
ich weiß genau, was Du meinst, Leander, aber ich bin auch nicht mehr 20. ich hab schon 25 Jahre Berufserfahrung zwischen Stift und Geschäftsführung. Ich werde weder die Welt retten noch das System. Aber ich glaube diesen kleinen Bereich entscheiden zu können, wer ich in dem Ganzen sein will und kann, Tag für Tag, und wenn mir das gelingt, dann bin ich eigentlich zufrieden.
 
Kurz und knapp:

Wer sich bei uns bewirbt, ohne Pflege je gesehen zu haben, MUSS vorher rein schnuppern.
Woher soll er sonst wissen, was auf ihn zukommt?!

Und wer den Ausbildungsplatz will, kriegt es auch hin, mal ein Wochenende oder eben im Urlaub rein zu schauen.

Das mitlaufen im Krankenhaus widerspricht auch nicht dem Erholungszweck.
Du sollst da ja nicht arbeiten, sondern Eindrücke fürs Leben und die mittlere Zukunft erlangen.
 
Hallo zusammen!

Ich bin 35 Jahre, arbeite bisher in einer ganz anderen Branche (Medien- und Eventbereich) und möchte im kommenden Jahr die Pflegeausbildung starten. Ich habe ein relativ schlechtes Abitur (3,1) mit schlechten Noten in den für die Ausbildung relevanten Fächern (Biologie, Chemie und Deutsch 6 Punkte - entspricht der Note 4). Leider hatte ich bisher auch keine Berührungspunkte zum Pflegeberuf, kein Praktikum oder ähnliches. Auch schätze ich es es schwierig ein, ein Praktikum vorab zu absolvieren, da ich Vollzeit berufstätig bin.

Wie realistisch stehen meine Chancen auf einen Ausbildungsplatz mit dann 36 Jahren, schlechtem Abitur, schlechten Noten in naturwissenschaftlichen Fächern und keinerlei Vorerfahrung im Pflegebereich?

Vielen Dank!
Alex
Es ist großartig zu hören, dass du daran interessiert bist, eine Pflegeausbildung zu beginnen. Deine Chancen, einen Ausbildungsplatz zu finden, hängen von verschiedenen Faktoren ab.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Danke!
Die Kliniken in meiner Stadt geben als Voraussetzungen alle ähnliche Kriterien an: mind. Realschulabschluss, sehr gute oder gute Noten in Deutsch und naturwiss. Fächern.
Auch habe ich hier und in anderen Foren öfter gelesen, dass durchaus viele Abiturienten die Ausbildung beginnen und Realschulabschluss gar nicht so häufig vertreten ist. Ich lese auch von Abiturienten im 2er Bereich, die viele Absagen bekommen. Das macht mir schon etwas Angst bei meinen Voraussetzungen.
Das klingt für mich, als können sich Kliniken problemlos aussuchen, wen sie nehmen. Ist der Mangel an Pflegekräften - zumindest in Kliniken - gar nicht so riesig?
Naja das Thema mit dem Fachkräfte-Mangel will ich jetzt mal nicht aufmache, ich hatte mich vor gut 1 Monat auch bei 7 Kliniken beworben, darunter UK Heidlberg, Charité, UK Eppendorf Und UK Münster... Heidelberg und Charité habem mich nicht eingeladen. Die anderen 5 schon und von allen habe ich eine Zusage bekommen, in Münster war ich sogar 1,5 Std zuspät :) Ich selbst hab ne Hauptschul Abschluss den ich zum MSA ausgebessert habe, aber ich hate das Gefühl in den Gesprächen ging es eher um Motivation und nicht zu letzt auch um Erfahrungen in der Pflege den Pflege ist in Deutschland leider keine romantische Nächstenliebe sondern ein Dienstleistungsangebot im den im hochdruck Akkord gearbeitet wird und man trotzdem die Menschlichkeit nicht vergessen sollte und das Ziel immer das Wohl der Patienten sein sollte.

LG aus Hamburg
 

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