Blutzucker-Messung: Durchführung und Fehlerquellen?

Hat eurer Meinung nach der Einfluss von Stress z.B. vor OP eine Bedeutung als mögliche Fehlerquelle bei der BZ Messung, habt ihr da praktische Erfahrungen?

Stress erhöht den BZ: Cortisolausschüttung -> Gluconeogense.
Dies ist aber keine Fehlerquelle, da der BZ des Pat. ja tatsächlich erhöht ist.
Oder meinst Du Stress beim Pflegepersonal?
 
Oder meinst Du Stress beim Pflegepersonal?

Nein, ich meinte den von Dir beschriebenen Effekt. Dies ist zwar kein Fehler im Sinne eines Messfehlers, die Frage ist aber inwieweit dieser Effekt für die weitere Entscheidung des Pflegepersonals eine Bedeutung hat. Ist sich das Personal auf der Station immer dieses Zusammenhangs bewusst oder sind hier Fehlentscheidungen denkbar?

Gruss Hartwig
 
*grübel* Ist die Therapie nicht erst mal dieselbe, wenn der BZ gesenkt werden muss? Das im Postaggressionstoffwechsel Zurückhaltung bei der Nährstoffzufuhr gewahrt werden sollte, steht ja auf einem ganz anderen Blatt.

Außerdem: ich finde den Threadtitel verwirrend. Es werden keine falschen BZ-Werte erhoben. Bestimmte Einflüsse haben eine Auswirkung auf den vielleicht sonst stabilen BZ. Das hat nichts mit Fehlerquellen zu tun.... es sei denn, du siehst die körperliche Reaktion als Fehlerreaktion. Der Körper reagiert aber nicht fehlerhaft, sondern nach einen ganz bestimmten evolotionsmäßig erworbenen Muster. Es hatte ehedem durchaus Sinn den Glycogenspeicher anzugreifen in einer Streßsituation.

Elisabeth
 
Elisabeth Dinse;262085 Außerdem: ich finde den Threadtitel verwirrend. Es werden keine falschen BZ-Werte erhoben. [/quote schrieb:
Moin!

Also, mir ging es bei diesem Thema ganz allgemein um die Frage, ist die BZ - MEssung tatsächlich so banal, wie wir vielleicht auf den ersten Blick denken? Was sind mögliche Fehlerquellen? Was muss der Patient wissen, wenn er die BZ-MEssung zuhause selber vornimmt? usw
Der angesprochene Effekt des Stresses auf den BZ-Wert ist natürlich eine physiologische Reaktion, aber der Punkt, um den es mir bei bem Beispiel ging, ist die Frage, ob dieser Effekt nicht möglicherweise Fehler in der Pflege hervorrufen kann. Kann beispielsweise ein aufregender Besuch kurz vor der Messung den Wert in die Höhe treiben und so möglicherweise dazu führen, dass die Pflegekraft das Insulin falsch dosiert? Gibt es soetwas wie einen "Praxiseffekt" (Der Blutdruckwert ist in der Arztpraxis oft höher als zuhause), kann also die Angst des Patienten vor einem hohen Wert den BZ - Wert künstlich in die Höhe treiben?


Gruss Hartwig
 
Kann beispielsweise ein aufregender Besuch kurz vor der Messung den Wert in die Höhe treiben und so möglicherweise dazu führen, dass die Pflegekraft das Insulin falsch dosiert? Gibt es soetwas wie einen "Praxiseffekt" (Der Blutdruckwert ist in der Arztpraxis oft höher als zuhause), kann also die Angst des Patienten vor einem hohen Wert den BZ - Wert künstlich in die Höhe treiben?
Falscher Ansatz.

Wenn der RR vor Aufregung zu hoch ist, geht er danach wieder runter.
Wenn der Zucker aber durch Aufregung erhöht ist, dann bleibt er hoch - weil ja die Krankheit darin besteht, dass die Mechanismen die entgegen wirken sollen versagen.
Der Zucker muss also gesenkt werden.
Wie Elisabeth eben schon sagte: Man senkt so oder so den Zucker.

Nur wenn man aufgrund dieses Wertes aufgrund einer einmaligen (oder halt zwei) Ausnahmesituation das Schema erhöhen würde, DANN würde der Fehler entstehen, wenn auch nach neuem Schema vorgegangen wird, aber die Situation nicht mehr besteht...
 
Wie gesagt, ist eine der Evolution geschuldete Tatsache. Wenn du ehedem vom Baum fielst und nicht mit auf Nahrungssuche gehen konntest, musste der Körper Spardepots angreifen... umso mehr, wenn dann auch noch der Säbelzahntiger auftauchte. Irgednwie musstest du den Baum ja wieder hoch, wenn du überleben wolltest.
Ansonsten warst du zumindest ein süßes Leckerli.*g*

Der "Fehler" leigta slo weder beim Pat. noch bei der Pflegeperson, sondern ist einfach eine physiologische Reaktion. Wenn du pflegerisch aktiv werden willst, musst du also verhindern, dass derjenige "vom Baum fällt", sprich du musst ihm sachen beibringen, die den Streß mindern. Nur so kannst du einen BZ-Anstieg verhindern.

Elisabeth
 
Laut unserem Hygienestandard wird auch desinfiziert da im Krankenhaus andere keime als zu Hause sind, zu Hause reicht ausreichendes Händewaschen. Ich habe auch gelernt den ersten Tropfen wegzuwischen da a) noch reste vom Desinfektionsmittel verfälschen könnten (soll natürlich komplett eintrockenen- aber man kennt ja die Praxis) und b) bei "nur" waschen noch zuckerhalti´ges an der Hand sein könnte. Mittlerweile muß ich sagen dass das abwischen bei mir schon Reflex ist. Zu starkes quetschen kann natürlich den Messwert verfälschen wenn wirklich Gewebsflüssigkeit mit dem Blut vermischt wird. Deshalb vorher Finger etwas wärmen dann "läufts" besser.
Bei uns dürfen Schüler im 2. Jahr nach ausgiebiger Anleitung messen- ich bin aber sehr pingelig und erwische immer wieder Schüler denen nicht die richtige Stelle zum stechen gezeigt wurde. wenn ihr versteht wie ich meine
 

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