Blutkonserven verabreichen

wenn der pat. auf einmal mehrere konserven hintereinander erhält (so wie in dem 3-wegehahn-beispiel beschrieben), genügt ein einmaliger bedsidetest.

erhält ein pat in einem zeitlichen abstand ek's, dann muss man natürlich vor jeder eneuten gabe einen bedside machen. das nochmal zum verständnis, das es keine missverständnisse gibt.

ein bedside test dient unmittelbar vor der transfusion nochmals dazu, dass direkt am pat. (bettseitig) die BG (des empfängers) kontrolliert wird. diese wird dann mit dem EK verglichen. weiter checkt man die EK nummer mit dem begleitzettel, Vergleicht hier nochmal die BG (konserve/zettel) und achtet auf das verfallsdatum der konserve. das ganze wird dann im anschluss dokumentiert.

1x bedside, beide ek's checken und anhängen also kein problem. streng genommen müsste der doc den hahn umlegen und die zweite konserve starten.

ob man das als PK aus kulanz übernimmt, muss dann jeder für sich selber entscheiden.
 
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streng genommen müsste der doc den hahn umlegen und die zweite konserve starten.
ob man das als PK aus kulanz übernimmt, muss dann jeder für sich selber entscheiden.

Genauso wollte ich es verstanden wissen.
Ist vielleicht auch sympathieabhängig - ein Dienstarzt, der in einem akuten Problemfall erst 3x angerufen und hergebettelt werden muss, und dann bis Dienstende doch nicht erscheint und sich auch sonst das Problem am Pöppes vorbeigehen lässt, wird von mir als PK sicher kein Entgegenkommen erwarten können. Der darf den Dreiwegehahn ganz fachmännisch selbst umdrehen.
 
wenn der pat. auf einmal mehrere konserven hintereinander erhält (so wie in dem 3-wegehahn-beispiel beschrieben), genügt ein einmaliger bedsidetest.
So kenne ich das nicht.
"Vorgeschrieben ist die Überprüfung der AB-Antigene nur aus dem Blut des Patienten (das Ergebnis muss mit der Beschriftung der Konserve verglichen werden). Wenn es möglich ist, sollte jedoch auch zuzüglich das Blut aus dem zu transfundierenden Erythrozytenkonzentrat getestet werden (Entnahme z. B. aus dem Transfusionsbesteck, niemals jedoch aus der Konserve direkt!). Wie man sich leicht vorstellen kann, ist trotz aller Vorsichtsmaßnahmen auch einmal die Verwechslung eines Blutspenders durch die Blutspendedienste möglich mit der eventuellen Folge, dass auf dem Erythrozytenkonzentrat eine andere Blutgruppe vermerkt ist als sie tatsächlich enthält."
Quelle: Universitätsklinikum Würzburg - Transfusionsmedizin: Bedside-Test
Ich war bisher der Meinung, das sei nicht nur empfohlen, sondern Vorschrift. :gruebel:
 
nope ist keine vorschrift.
bedside ist nur zur BG bestimmung des pat. erforderlich.

Beispiel:
ruptuiertes aortenaneurysma. intraop massentransfusion mit 40 ek's.
wenn du da bei jeder konserve nen bedside machst, dann brauchst du nich anfangen zu operieren, der pat. is nach der zweiten konserve ex.

man darf/muss sich auf den inhalt der konserve verlassen können. die verantwortung liegt beim hersteller der konserve (sprich der entsprechenden blutbank).

in einer ampulle (iv Medikament) musst du dich auch darauf verlassen was drin ist und checkst nich vorher den inhalt, gleiches prinzip.
 
Nochmal off-topic:
Ich sage es mal ganz ketzerisch: Dann sollen sie auch keine Schüler und Azubi´s mehr ausbilden, wenn sie keine Zeit dafür investieren wollen.
Das hat häufig nicht mit "Zeit investieren wollen", sondern mit "können" zu tun. Es gibt keine Freistellung für Praxisanleiter-Tätigkeiten. Es gibt nicht mehr Personal, um Schüler anzuleiten, sondern weniger, weil ja die Schüler einen Teil der Aufgaben übernehmen können. Und das alles bei höheren Patientenzahlen, kürzerer Verweildauer und Personalnotstand. Auch für Praxisanleiter hat ein Tag nur 24 Stunden.
 
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1x bedside, beide ek's checken und anhängen also kein problem. streng genommen müsste der doc den hahn umlegen und die zweite konserve starten.

ob man das als PK aus kulanz übernimmt, muss dann jeder für sich selber entscheiden.
Vor ein paar Monaten wurde dieser Fall von einem Rechtsanwalt in "Die Schwester Der Pfleger" beleuchtet. Der Anwalt kam zu dem Schluss, dass eine Pflegekraft den Dreiwegehahn umlegen darf; dies stünde nicht im Widerspruch zum Transfusionsgesetz.
 
offtopic:

zum teil gibt es freistellungen für PA. im anä/ips bereich sogar sehr häufig. anders könnte man die ganzen FWB-teilnehmer gar nicht betreuen. im stationsbereich bzw.auf den allg. stationen aber sicherlich die ausnahme, da hast du recht.
 
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Vor ein paar Monaten wurde dieser Fall von einem Rechtsanwalt in "Die Schwester Der Pfleger" beleuchtet. Der Anwalt kam zu dem Schluss, dass eine Pflegekraft den Dreiwegehahn umlegen darf; dies stünde nicht im Widerspruch zum Transfusionsgesetz.
Weißt Du noch, in welcher Ausgabe das stand?
 
Es gibt keine Freistellung für Praxisanleiter-Tätigkeiten.
Manche Häuser leisten sich den "Luxus", die Praxisanleiter für diese Zeiten freizustellen... ist leider nicht die Regel (war es bei uns auch nicht).
 
nope ist keine vorschrift.
bedside ist nur zur BG bestimmung des pat. erforderlich.
Mag ja sein; aber wird offenbar anders empfohlen (siehe Link Uniklinik WÜ).
Und so wie dort beschrieben wurde es von unseren Ärzten damals auch gemacht.
 
Hallo,
könnt ihr bitte die Diskussion Praxisanleiter im Unterforum "Praxisanleiter und Mentoren" weiterführen?
Danke!
 
1x bedside, beide ek's checken und anhängen also kein problem. streng genommen müsste der doc den hahn umlegen und die zweite konserve starten.

ob man das als PK aus kulanz übernimmt, muss dann jeder für sich selber entscheiden.
Vor ein paar Monaten wurde dieser Fall von einem Rechtsanwalt in "Die Schwester Der Pfleger" beleuchtet. Der Anwalt kam zu dem Schluss, dass eine Pflegekraft den Dreiwegehahn umlegen darf; dies stünde nicht im Widerspruch zum Transfusionsgesetz.

Weißt Du noch, in welcher Ausgabe das stand?
Jg. 54, Ausgabe 07/15, S. 81. ("Ein paar Monate" war also untertrieben.)
 

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