Wir haben im Haus nur eine Station die mit Chemo's arbeitet und dort war ich noch nicht eingesetzt. Soweit ich gehört habe, lässt man da die Schüler allerdings nicht ran. Zudem es auch mehr Ports/ ZVK sind als Periphere.
Ja ich steh jetzt da und denk mir "man da hätteste auch von selbst drauf kommen können" nun gut bin ich aber nicht.
Ich hatte damals die Exa. die ärger mit dem Arzt hatte deswegen sogar angesprochen. Gefragt was da los war? Natürlich kam da nur ein Müdes. "Keine Ahnung, der soll sich mal nicht so anstellen" Daher hab ich das mir bisher bekannte vorgehen nicht infrage gestellt. Der Blick ist auf dieser Station dafür sehr eng geworden. So geben die gewöhnlich nur Flüssigkeit und Meds.
In der Schule sind wir auch eher auf gründe zum ziehen trainiert worden. Sepsis, Thrombophlebitis etc.
Mal richtig geschult in "Was sind gründe die VVK erstmal liegen zu lassen" ist mir jetzt nicht bewusst.
Dennoch ja im Unterricht wurden auch Gründe genannte sie liegen zu lassen. Eben Chemo, Transfusionszwischenfall etc.
Und dann sind diese Informationen im Alltag wieder untergegangen. Das ist mir gerade nur wieder in den Sinn gekommen, weil es von dir angestoßen wurde.
Ein Satz ist nach meiner Zwischenprüfung gefallen den ich richtig übel nehme.
"Das kannst du dir ja selber beibringen, dann machst du das mal in Ruhe in einem Zimmer"
Grundsätzlich räumt man mir Ruhe und die nötige Zeit zum lernen ein. ABER ich kann nicht lernen wenn keiner sieht was ich verkehrt mache und mich darauf hinweist. Soll nicht heißen das mir jetzt ständig ein Aufseher zur Seite gestellt wird.
Ich würde mir von einem PA oder anderen Kollegen folgende Fragen wünschen.
- Was würdest du jetzt tuen/ entscheiden?
- Warum entscheidest du so?
- Warum hast du so gehandelt?
Das sind selbstverständlich Frage die ich mir auch selber stellen kann. Keine Frage. Bloß wenn meine Antworten keiner hört, mir ein Feedback gibt, dann kann ich nicht lernen oder besser werden. So ist es eben leider bis zu meiner Prüfung größten Teils gelaufen.
Es ist sogar so gelaufen das ich um Feedback gebeten hatte, mein Gegenüber aber entweder nicht richtig hingeguckt hatte oder keine Lust hatte mit mir wirklich konstruktiv zur arbeiten. So kam dann immer "ne das war gut so wie du es gemacht hast" Und ich selber wusste "ok. Hat nicht hingeguckt oder mag sich keine Gedanken machen." Mit dem Feedback aber konnte ich nix anfangen.
Auch sich mal mit Dingen alleine beschäftigen finde ich wichtig und in Ordnung. Nur das zum grundsätzlichen Lernstiel aufgrund keine Zeit, da wieder Station knapp besetzt oder keine Lust, zu erklären finde ich nicht in Ordnung.
Sachen wie Infusionspumpen, Infusionsystem befüllen, Dreiwegehahn, Handschuhe Sterile anziehen etc. hab ich mit nach Hause genommen (Infusionspumpen etc. natürlich nicht
)und mich in der Badewanne oder unter der Dusche mit beschäftigt. Das sind wirklich Dinge, die kann man sich selber beibringen und dann ggf. gezielt, mit nicht alleine zu klärenden Fragen, auf einen Kollegen zugehen zu können.
Auf der anderen Seite gibt es Sachen da sollte man sich lieber einmal zu viel zeigen lassen, als einmal zu wenig.
Ich finde darunter fällt DK legen, Klistiere verabreichen, Magensonden etc. Im Grunde sind sie simpel wenn man sie beherrscht und wirklich weiß auf was man alles achten MUß... und das kommt sogar während der wenigen Anleitungen zu kurz.
Und dann gibt es Sachen, darin wurde man angeleitet, sind aber nicht so weltbewegend riskant, können sich aber flüchtigkeitsfehler einschleichen. Und da gibt es genug auf Station.
z.B. Palpation am Handgelenk bei RR Manschetten aufpumpen, Grundpflege, sinnvoller Ablauf. Und gerade diese Flüchtigkeitsfehler machen einem die Note kaputt. Grundsätzlich sind die Sachen die man macht nicht falsch oder gefährdend, könnte man aber besser machen. Und häufig bedingt das, dass man da von jemanden drauf aufmerksam gemacht wird. Aus diesem Grund nehmen Reiter lebenslang Unterricht. Nicht weil sie Reiten lernen müssen, sondern weil sie sich einen vernünftigen Stil und Feinheit erhalten wollen.
Und für manchen Dinge braucht man auch häufig einfach mal eine andere Perspektive. Wenn ein Problem auftaucht was man selber nicht gelöst bekommt etc. und wie so oft merkt man gar nicht das man ein Problem hat.
Ich vergleichen Pflege gerne mit Reiten. Die Theorie kann man aus Büchern lernen, aber dennoch kann man deswegen nicht reiten. Reiten lernt man auf dem Pferd, denn das Pferd gibt dir IMMER Feedback... Entweder es läuft oder es läuft nicht. Erfahrung sammelst du nur auf dem Pferd in Verbindung mit Lehrern und nicht im Buch. Besser als dein eigener Stand wirst du nur wenn du Reitunterricht nimmt, wo du auf Flüchtigkeitsfehler, Verstandsfehler aufmerksam gemacht wirst und man dir andere Weg zur Problemlösung gibt, als sie im Buch stehen. Die sehen was du verkehrt machst, was du selber aber nicht siehst, weil du selber in dem System bist. Von außen sieht man mehr. Eben deswegen nehmen gute Reiter immer Reitunterricht. Kein großer Reiter hat sich reiten alleine in der Halle beigebracht...
In diesem Thread ist aufgefallen das ich einen Fehlgedanken habe. Und nur weil mal einer mit mir geredet hat. Weil er Zeit dazu hatte und die Möglichkeit es zu sehen. Du Claudia.
Wenn ich die ganze Zeit aber für mich alleine arbeite sieht mich keiner und ich kann nicht besser werden. Das ist aktuell auf meiner Station der Fall und ich hatte das schon vor Monaten in der Schule gemeldet, das sich solche Situationen in der Praxis häufen.
Die Schule hat nicht reagiert oder man kann es nicht. Ich weiß es nicht. Auch habe ich mit den Kollegen auf der Station über dieses Dilemma geredet. Ich bekomme immer nur eine Antwort "das ist jetzt gerade halt so" Dann bin ich auch noch ein sehr guter Schüler. Eine 3 gefährdet in keinester weise mein Examen. Nur ich bin unzufrieden weil ich doch eine bessere Note angestrebt habe. Mir dafür den AR... aufgerissen, aktiv um Hilfe gebeten habe und keine bekommen habe. Und dann darf ich mir am Ende so blöde Sprüche anhören wie oben genannte. Ich könnte mir das ja selber beibringen.
Ich glaube wäre ich eine Schülerin die so ganz knapp immer durch die Klausuren und Prüfungen kommt und wohl möglich das Examen nicht schafft. Dann hätte man mir mich wohl eher unterstützt. Obwohl unseren Kippelkandidaten rät man zu kündigen...