Blutentnahme

Da fällt mir ein und Chemo's sollen wir auch bald anhängen! Sprich bekommen ne kurze Fortbildung und zapp dürfen wir das danna cuh noch übernehmen! und dann Lass mal die ersten Paravasale einlaufen na Prost Mahlzeit!


moin!

Hmm :gruebel:... Verhindert etwa die heilige Aura des Arztes ein Paralaufen? Warum sagt kein Medizinstudent in der gleichen Situation: Nein, das mache ich nicht, da könnte ja etwas passieren!?

Ich finde es immer eigenartig, zu sehen, wie sehr das Pflegepersonal Angst hat vor den Konsequenzen des eigenen Tuns! Warum findet man eine solche Diskussion beiden Ärzten nicht? Erst wenn wir akzepieren, dass unsere Handeln eventuell auch negative Folgen für den Patienten haben kann und bereit sind, für diese Folgen auch rechtlich gerade zu stehen dürfen wir unseren Beruf auch Profession nennen!

Ich spreche hier nicht nur von solchen vermeindlich ärztlichen Aufgaben, aber diese pflegetypische Angst vor der rechtlichen Konsequenz zieht sich quer durch alle pflegerischen Handlungen. Es ist sicher aussichtslos, zu erwarten, dass wir eines Tages pflegerische Vorbehalttätigkeiten haben, dass wir selber, nach pflegerischer Diagnostik unsere eigenen Interventionen anordnen dürfen, wenn wir nicht bereit sind, auch rechtlich die Konsequenz zu tragen.

Gruss Hartwig
 
Hmm :gruebel:... Verhindert etwa die heilige Aura des Arztes ein Paralaufen? Warum sagt kein Medizinstudent in der gleichen Situation: Nein, das mache ich nicht, da könnte ja etwas passieren!?
Weil die erstens besser versichert sind und zweitens explizit Fehler machen dürfen (sogar in der Diagnosestellung), ohne dass deshalb gleich etwas passiert...

Ulrich Fürst
 
Hallo!

Ich arbeite auf einer Onko Normalstation und bei uns ist es Aufgabe des Pflegepersonals, das Blut abzunehmen.


Lg Christina
 
Auf der Gyn war es Sache der Ärzte & der Arzthelferin, Blut abzunehmen. Pflegepersonal durfte das nicht.
Auf der Wochenstation etc. sind Hebammen dazu befugt Blut abzunehmen, i.m. Spritzen, zugänge, auch nähen für kleinere wunden
 
Ich habe gehört das auch AP´s Blutabnehmen dürfen- ist das wirklich so? Lernen wir das dann auch in der Ausbildung?
 
Ob du es lernst ist unterschiedlich, aber wenn die Basics bekannt sind, ist das "erlernen" eine Sache von 4 Minuten.
 
Ich weiß nicht, warum es einige so toll finden, Blut abzunehmen. Ich finde es superätzend und zeitaufwendig. Die Zeit, die dafür drauf geht, investiere ich 100.000 mal lieber in die Pflege. Leider müssen wir bei uns Blut abnehmen.
 
Ich find es auch nervig (als PJler). Besonders auf der IMC (s. Intermediate Care) und Intensivstation, wo es täglich bei fast jedem Pat gemacht werden muss. Andererseits gibt es (in Göttingen) auch IMC-Stationen, wo die Pflege schon früh Blut abnimmt und nur die Blutentnahmen bei schwierigen Patienten übrig lässt. Da hat man dann nur so 2 BE jeden morgen.
Aber es kommt nicht nur auf den Personalschlüssel an ob es die Pflege macht oder nicht, denn es wird wie gesagt hier auf verschiedenen IMC-Stationen verschieden gehandhabt. Wer das entscheidet - keine Ahnung.
 
Wir haben es auch während der Ausbildung gelernt und mussten es an den Klassenkamerden üben.

Ich habe es während der ganzen Ausbildung nur auf meiner Examensstation machen müssen, weil die Ärzte es zeitlich nicht mehr geschafft haben.

Grundsätzlich machen es die Ärzte, Blutabnehmen kann von den Ärzten aber auch delegiert werden.
 
Ich habe es während der ganzen Ausbildung nur auf meiner Examensstation machen müssen, weil die Ärzte es zeitlich nicht mehr geschafft haben.

Oh wenn ich das schon höre, kriege ich Plaque! :wut: Ich verliere auch kostbare Zeit bei den sch*** Blutentnahmen, die ich 1ooo mal besser für die Pflege gebrauchen könnte.
 
Ich find es auch nervig (als PJler). Besonders auf der IMC (s. Intermediate Care) und Intensivstation, wo es täglich bei fast jedem Pat gemacht werden muss. Andererseits gibt es (in Göttingen) auch IMC-Stationen, wo die Pflege schon früh Blut abnimmt und nur die Blutentnahmen bei schwierigen Patienten übrig lässt. Da hat man dann nur so 2 BE jeden morgen.
Aber es kommt nicht nur auf den Personalschlüssel an ob es die Pflege macht oder nicht, denn es wird wie gesagt hier auf verschiedenen IMC-Stationen verschieden gehandhabt. Wer das entscheidet - keine Ahnung.

Erfahrungswerte zeigen, dass die Tendenz zur hohen Anzahl an BE spürbar abnimmt, wenn der Doc nebst seinem Fußvolk selber zur Tat schreiten muss. Auf einmal sind nur noch bestimmte Werte wichtig und man nimmt seinen Grips zusammen und fasst Blutentnahmen zusammen.

Welche grundpflegerischen Tätigkeiten übernimmst du eigentlich als PJler im 12. Semester? Eine Hand wäscht ja bekanntlich die andere. Oder gehörst du auch zu der Kategorie, die die Pat. zur Visite in einem ästhetisch ansprechenden Zustand vorfinden wollen und grundpflegerische Tätigkeiten während dieser Zeit untersagen? Die GuK muss ja schließlich während einer Visite das ärztliche Wort zu Papier bringen.

Elisabeth
 
Elisabeth, dieser Beitrag spricht mir aus der Seele. :lol1:
 
Er hat doch garnicht behauptet, dass das die Pflege übernehmen soll. Er hat nur den ist-Zustand dargestellt...
 
Oh Mann, worüber streitet ihr eigentlich ???

Selbst wenn es Arztsache ist, möchte ich als KS wenigstens auch Blutabnehmen können. In manchen Situationen ist es einfach wichtig.
ZB auf der Wochenstation hat eine Frau post partum eine Atonie gehabt und der Hb soll kontrolliert werden, der Doc steht aber im Kreißsaal fest oder im OP (wir sind ein kleines Haus und haben nicht soviele Docs :-))
dann finde ich es "prakrisch" , wenn man es selbst kann und die Sache erledigt ist als wenn ich den Doc immer erinnern muss und aufpassen muss, dass es mir nicht entwischt.
Gerade auf der Wochenstation diese ständigen Hb-Kontrolllen morgens: die eine Mama duscht, die andere föhnt sich die Haare, die andere stillt oder frühstückt oder hat gerade sonstwas.... wie oft unsere Docs in die Zimmer reinsind und wieder unverrichteter Dinge rauskamen, weil Lady ja noch.....
und das nach dem Nachtdienst..... :motzen:
So blieben dann manchmal etliche Hb Röhrchen stundenlang stehen - oder wurden dann auf den nächsten Tag verschoben, wenn die Ablösung keine Zeit hatte ....
Unsere Docs haben sich immer sehr gefreut, wenn das dann erledigt war.
Untereinander gabs im Team auch oft die gleiche Diskussion wie hier - wenn ich aber seh, der Doc bemüht sich und trifft die Damen nicht an - mann was solls, schließlich fällt das doch auch unter kollegiale Zusammenarbeit, oder ?
Dafür muß mir auch keiner was abnehmen... Aber wenn man mit gutem Beispiel vorangeht, funktioniert es meistens von selbst.
Dann hat unser Doc auch schonmal eine Infusion abgestöpselt oder ein Essenstablett abgeräumt, was gerade im Weg stand.....
Gerade die "neuen, jungen" Ärzte haben doch nur noch selten dieses Halbgott in Weiß -Denken.
Malu68
 
Ich erwarte nicht nur von Halbgöttern, dass sie die Arbeit machen, für die sie nun mal angestellt sind. Das sollte die Aufgabe eines jeden Arbeitnehmers sein.

Ja, es ist für den Arzt nervig, eine Menge Blutentnahmen am Morgen durchzuführen. Für mich aber auch. Warum soll ich auf seine Nerven mehr Rücksicht nehmen als er auf meine? :wink1:

Ich stimme Dir darin zu, dass man besser miteinander als gegeneinander arbeiten sollte, und dass das im kleinen Kreis (auf Station) manchmal auch ganz hervorragend funktioniert. Aber in den letzten Jahren hat sich die Pflege mehr und mehr berufsfremde Aufgaben aufs Auge drücken lassen, um andere Berufsgruppen zu entlasten. An die Entlastung der Pflegekräfte hat dabei keiner gedacht. Das Ergebnis sind die heutigen Arbeitsbedingungen. Das kann es einfach nicht sein.
 
Vielleicht sehe ich das zu naiv.... ich arbeite wie gesagt in einem kleinen Haus und gerade auf der Wochenstation sehe ich jede Mutter bis 9:00 ziemlich häufig (Zimmerpflege) und kann ihr dann auch nebenbei mal Blut abnehmen, - und unsere Ärzte sind dankbar und räumen dann auch mal ein Tablett ab....
Wenn ich mich aber stur stelle, darf ich natürlich von den Docs auch nichts anderes erwarten.
Ich arbeite jetzt in der Notaufnahme und bin froh, all die Jahre in Übung geblieben zu sein - hier machen es zwar auch überwiegend die Docs, aber ne Viggo legen zu könne, kann hier ja auch schonmal richtig wichtig werden, wenn der Docs gerade im Haus unterwegs ist oder so. Dann hat man zumindest schonmal einen Zugang.....
Ich muss dazu sagen, ich bin aber auch nicht die typische "Pflegeschwester"- mir lag das Pflegen mit Grundpflege und so noch nie wirklich, ich war eher immer an den Funktionsabteilungen interessiert, vielleicht sieht man das dann anders.....
malu68
 
@malu68 - man kann sich vieles schönreden. Eine Sectio dauert keine Stunden. BB können übrigens b.B. über den- sicher auch bei euch vorhandenen- Blutgasautomaten erhoben werden, wenn es denn schon so eilig ist. Mal ganz nebenbei- der Hb-Abfall wird erst sichtbar, wenn man anfängt den Kreislauf aufzufüllen- Verdünnungseffekt. Es sei denn bei Wöchnerinnen gehen nur Blutzellen ab und das Serum verbleibt im Körper.

Für die Routineblutabnahmen- schon mal an eine Bestellmöglichkeit gedacht. Man kann die Wöchnerinnen zu einem bestimmten Zeitpunkt zu dem der Doc anwesend zu sein hat in den Schwesternstützpunkt bitten.
So eine Idee hat natürlich einen gravierenden Nachteil. Die hochqualifizierte Pflegekraft wird nur bei Servicetätigkeiten erlebt.

Elisabeth
 
Es gibt sicher immer die Möglichkeit, es anders zu machen. Der "normale" Patient käme sicher zur bestellten Zeit, eine Wöchnerin hat aber 1000 Ausreden - aber dieses Klientel ist ein anderes Thema-... es würde wahrscheinlich bei Wöchnerinnen nicht klappen... aus besagten Gründen. Wenn die Damen nicht in der Lage sind, stillend dem Doc einen Arm hinzuhalten, werden sie erst recht nicht aus dem Bett klettern, das Zimmer verlassen.... du weißt schon, die Wöchnerin ist halt ein besonderes Tierchen..... (Darum bin ich echt froh, dieser Abteilung entkommen zusein )
Ich versteh nur nicht, warum gerade beim Thema BE solche hitzigen Grundatzdiskussionen geführt werden....
Ich geb dir (Elisabeth) vollkommen recht, dass man sich über sein Wissen definieren sollte als über pseudohochwertige Tätigkeiten, aber auf manchen Stationen und auch je nach Politik des Hauses ist man als KS der wassertragende Depp....
Da gehört die Wochenstation sicher manchmal dazu
malu68
 
@ malu 68: Ich finde die Diskussion weder hitzig, noch wird hier gestritten! :weissnix:
 
Interessante Einstellung zu Wöchnerinnen..."Damen". Mal überlegt, ob vielleicht diese Einstellung Veränderungen verhindert?

Wenn man stillt, dann "hängt" man net einfach das Kind an die "Milchbar". Aber warum muss ich das eigentlich einer Fachkraft auf einer Wochenstation erklären?

Elisabeth
 

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