Blutabnahme

Also bei mir im Kurs haben wir praktisch an unsrem Partner das Blutabnehmen geübt. In der Ausbildung musste ich auch öfters Blutabnehmen (Notaufnahme, Ambulanz, Psychiatrie).

So ist es bei uns ebenso. Meistens machens die PJler, aber die Pflege übernimmts auch immer öfter.
 
Hallo,

also wir hatten eine Lerneinheit namens "Injektionen und Blutabnahme". Inhalt waren s.c.-Injektionen, i.m.-Injektionen und eben die venöse Blutentnahme.
In der Praxis habe ich bisher ungefähr 3-4x Blut abgenommen.
 
Hallo ... :)

Bin Tirolerin, arbeite aber schon länger im Kanton Graubünden.

Da ich ein österreichisches Diplom habe, ist es selbstverständlich, dass wir ab dem 2. Ausbildungsjahr, theoretisch und praktisch, venös Blut abnehmen, Venenverweilkanülen legen, i.m., i.v. und s.c. injizieren können - bzw. sind mit dem Diplom sowieso dazu verpflichtet.
(In so manchen Krankenhaus bei uns ist es nicht ratsam, einen Arzt zu kontaktieren, für eine Venfloneinlage, vor dem 3. Versuch - da wird probiert, egal wie bescheiden der Venenstatus ist ... Sonst könnte jemand mit übler Laune erscheinen - natürlich hauptsächlich nachts.... )

In der Schweiz mache ich dies als Dipl. PFF ebenfalls.

Ich muss immer wieder den Kopf schütteln, wenn ich mit deutschem Personal arbeite und diese dann keinen Venflon rein bekommen oder 3 x erfolglos versuchen Blut ab zu nehmen. Ich verstehe das einfach nicht - eine so simple und im Alltag häufige Tätigkeit, wird von so vielen nicht beherrscht, weil es ihnen nicht ausreichend beigebracht wird. oder sie es, warum auch immer, nicht machen dürfen / mussten / wollten... :(

Ich musste in meiner Ausbildungszeit, auf der Unfallstation eines tiroler Krankenhauses, mit meinen Mitschüleren extra 15 Minuten vor dem Rapport erscheinen, da wir zuvor Blutabnahmen zu erledigen hatten. Meist 5 -10 pro Tag, also genug für 2 - 3 Schüler.
Und logisch: Wir haben natürlich untereinander gemault, weil wir extra früher kommen mussten - allerdings konnten wir nach den 4 Wochen tiptop Blutabnahmen und Venfloneinlagen durchführen. ;-)

In Tirol und sicher auch in anderen Bundesländern, ist es normal, dass Medizinstudenten und Turnusärzte Blutabnahmen und Venflon legen delegiert bekommen. Bei den Studenten ist es meist erfolglos, aber wie sollen sie es denn sonst lernen ? Bei uns ist es ganz normal, dass die Diplompflege den jungen Ärzten dies beibringt, da ein Assistentsarzt dafür meist keine Zeit hat und ein Oberarzt kein Blut abnimmt... Vom Primar oder Prof. reden wir nicht mal ... Aber Ausnahmen bestätigen die Regel ... ;-)

Ich nehme mir, wenn wir neues deutsches Personal oder noch unerfahrenes Personal (Ärzte) haben, immer gerne die Zeit und übe mit diesen Kollegen das ''Zapfen und Installieren''. Freue mich, wenn ich anderen etwas beibringen kann ... :)

Noch als Anmerkung : Fix verordnete Blutabnahmen werden bei uns im Spital (Schweiz & kenne das auch zu Hause in Tirol so) um 6:00 Uhr vom ND durchgeführt bzw. ab 5:30 Uhr in der Hochsasion.
Sind ja trotz aller Liebe ein Krankenhaus und kein Hotel. :)
 
Da interessiert mich dann, wie die rechtliche Lage dazu ausschaut?
 
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Ich muss immer wieder den Kopf schütteln, wenn ich mit deutschem Personal arbeite und diese dann keinen Venflon rein bekommen oder 3 x erfolglos versuchen Blut ab zu nehmen. Ich verstehe das einfach nicht - eine so simple und im Alltag häufige Tätigkeit, wird von so vielen nicht beherrscht, weil es ihnen nicht ausreichend beigebracht wird. oder sie es, warum auch immer, nicht machen dürfen / mussten / wollten... :(

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Blutentnahmen & Co. sind ärztl. Tätigkeiten. In Deutschland gehören sie nicht zur Ausbildung der GuK. Wenn es Österreich und der Schweiz so ist, dann ist das so. Deswegen sollte man sich nicht über die deutschen KollegInnen wundern, die diese "so simple und im Alltag häufige Tätigkeit" nicht können.
Wieso sollten die Damen und Herren Doktoren diese Aufgaben auch nicht selbst übernehmen, da es ja ihre Tätigkeit ist? Weil sie einfach ist? Weil sie, wie hier öfters schon verspottet, ein dressierter Affe übernehmen könnte? Weil sie damit unter der Würde der Ärzte ist? Weil die Ärzte, außerhalb der 1-2 Minuten bei der Visite, noch einmal zu Pat. müssten?
Ich sehe absolut keine Notwendigkeit dafür, dass Pflege Blut abnehmen und Viggos legen sollte. Pflege hat genug mit ihrer eigenen Arbeit zu tun, da stellen sich mit die Nackenhaare hoch, wenn ich bei Dir lese, dass die jungen Assistenzärzte keine Zeit haben. Wenn ich bei uns durch's Haus gehe und hier lese wie die Stationen besetzt sind, kann es auch gat net sein, dass Pflege auch noch ärztliche Tätigkeiten übernimmt, zu denen die Doktors einfach keinen Bock haben. Wenn die Ärzte das wollen, muss die Pflege aufgestockt werden, am Besten indem man bei den Ärzten die Stellen abzieht, wenn sowas im Raum steht, kann man sicher sein, dass die Doks ihren Kram ohne murren selbst machen.
 
Bei uns hätten die Assistenzärzte keine Zeit, das selbst zu machen. Wir sind in der Pflege sehr gut besetzt, weshalb es auch gar nicht nötig ist dass es die Ärzte machen. Sie könnten es auch nicht, habe ich schon mehrmals erlebt.

Während unsere Assistenzärzte teils 12 Stunden am Stück bleiben, geht die Pflege meist pünktlich nach 8 1/2 Stunden nach Hause. Jedenfalls bei uns auf der Station (ausser einzelne Personen oder an aussergewöhnlichen Tagen). Wir lernen PVK und Blutentnahmen schon im ersten halben Jahr der Ausbildung.
Wenn ein Venflon para läuft und der Patient es noch benötigt, wird einfach ein Neues gelegt, ohne Absprache oder Diskussionen. Benötigt es der Patient nicht mehr, geben wir dem Assistenzarzt bescheid und er verordnet uns die Medikation wieder auf p.o. um. Wir haben auch eine Betriebsnorm die vorgibt, welche Blutentnahmen wir ohne ärztliche Rücksprache verordnen und abnehmen dürfen.
Das gehört bei uns alles dazu, schliesslich haben wir es gelernt.
 
"Wir sind in der Pflege sehr gut besetzt, weshalb es auch gar nicht nötig ist dass es die Ärzte machen."

...... ich suche nach einem Smiley, der heult.......
 
"Wir sind in der Pflege sehr gut besetzt, weshalb es auch gar nicht nötig ist dass es die Ärzte machen."

Kenne ich aber auch so, von einem deutschen Krankenhaus der Maximalversorgung.
 
Hallo Joerg ... :)

Ich verstehe nicht ganz, warum du meinen Beitrag so heftig kommentierst.
Ich mache mich doch nicht lustig über das deutsche Personal ! Ich verstehe nur nicht, warum dies bei uns (AUT & CH) so selbstverständlich beigebracht wird und in unserem Kompetenzbereich liegt, aber in D ist es eine fast reine ärztliche Tätigkeit. Ich weiss schon, dass unserer österreichisches Diplom bzw. die schweizer Ausbildung etwas mehr beinhaltet, aber die Tätigkeit des Blutabnehmens und der Venfloneinlage ist doch eine Aufgabe, die wir von der Pflege leicht übernehmen können?!

Ich habe doch gerade deswegen das Diplom gemacht - um solche Kompetenzen zu erlangen.

Ich weiss nicht genau wie es bei euch im Alltag abläuft, aber ich weiss, dass die Ärzte weder in der CH noch in AUT Zeit haben um diese Tätigkeiten fix zu übernehmen. Natürlich wird es auch von Ärzten übernommen und unsere Ärzte machen auch mal ihre Verbandswechsel selbst und entfernen auch mal eine Drainage oder einen ossären Zugang bei der Visite, aber normalerweise wird das alles von uns erledigt.

So wäre ich doch in meinen IMC-Diensten total von einem Arzt abhängig ! Arteriellen Zugang -> kein Problem, da kommt halt eine AINS-Pfleger, damits rechtlich passt, aber sonst ? Da könnt ich oft 2 Stunden mit der Verlegung auf die Normalstation warten & die Zeit hab ich in der Hochsasion nicht ...

Ich fühle mich auch nicht als Depp vom Dienst - wir haben ein super Arbeitsklima & alle Fachbereiche unterstützen sich gegenseitig. Wenn die Ärzte mal echt nix zu tun haben, dann helfen sie sogar bei der Erstmobilisation oder hängen Infusionen an. Bin sehr froh, ein so gutes Team zu haben. :)

Vorher habe ich an der Uni.-Klinik ins Innsbruck gearbeitet, (auf einer Isolationsstation) da wirst du stirnrunzelnd angeschaut, wenn du keinen Venflon legen kannst & in der nächsten Minute ist man neben einer/einem Dipl. und übt das am Patient oder am Gegenüber, falls man keinen Patienten hat. ;)

Nochmals: Ich meinte das nicht böse oder abwertend - ich bin einfach verwundert, weil es manche können und andere wiederum nicht.
Ich finde, das gehört einfach geklärt und einheitlich geregelt.
 
Bei uns hätten die Assistenzärzte keine Zeit, das selbst zu machen. Wir sind in der Pflege sehr gut besetzt, weshalb es auch gar nicht nötig ist dass es die Ärzte machen. Sie könnten es auch nicht, habe ich schon mehrmals erlebt.

Während unsere Assistenzärzte teils 12 Stunden am Stück bleiben, geht die Pflege meist pünktlich nach 8 1/2 Stunden nach Hause. Jedenfalls bei uns auf der Station (ausser einzelne Personen oder an aussergewöhnlichen Tagen). Wir lernen PVK und Blutentnahmen schon im ersten halben Jahr der Ausbildung.
Wenn ein Venflon para läuft und der Patient es noch benötigt, wird einfach ein Neues gelegt, ohne Absprache oder Diskussionen. Benötigt es der Patient nicht mehr, geben wir dem Assistenzarzt bescheid und er verordnet uns die Medikation wieder auf p.o. um. Wir haben auch eine Betriebsnorm die vorgibt, welche Blutentnahmen wir ohne ärztliche Rücksprache verordnen und abnehmen dürfen.
Das gehört bei uns alles dazu, schliesslich haben wir es gelernt.

Läuft bei uns im Unterengadin ganz gleich ... ;)
 
Ich finde, das gehört einfach geklärt und einheitlich geregelt.
Aber doch nicht über die Staatsgrenzen hinaus.

Jeder Staat hat seine eigenen Gesetze, die z.B. die Ausbildungen von Pflegepersonal und Ärzten regeln. Jeder Staat hat sein eigenes Gesundheitssystem mit den gestaltenden Akteuren usw. usf. Und darüber hinaus kann jede Einrichtung im Rahmen dieser Vorgaben Stellenbeschreibungen erstellen. Da ist doch eine unterschiedliche Aufgabenverteilung nicht verwunderlich.
 
Hallo Joerg ... :)

Ich verstehe nicht ganz, warum du meinen Beitrag so heftig kommentierst.
Ich mache mich doch nicht lustig über das deutsche Personal ! Ich verstehe nur nicht, warum dies bei uns (AUT & CH) so selbstverständlich beigebracht wird und in unserem Kompetenzbereich liegt, aber in D ist es eine fast reine ärztliche Tätigkeit. Ich weiss schon, dass unserer österreichisches Diplom bzw. die schweizer Ausbildung etwas mehr beinhaltet, aber die Tätigkeit des Blutabnehmens und der Venfloneinlage ist doch eine Aufgabe, die wir von der Pflege leicht übernehmen können?!
...
Bei uns ist die haftungsrechtliche Seite gar net richtig geklärt. Es ist einfach nicht Inhalt der Ausbildung einer GuK.
Blutentnahme, Viggo legen und Co. sind in Deutschland nunmal ärztliche Tätigkeiten. Dazu kommt einfach, dass in Deutschland der Stellenschlüssel der Pflege dermaßen eng ist, dass es auch nicht machbar ist, solche Tätigkeiten noch zusätzlich zu übernehmen. Wir haben teilweise Stationen in Krankenhäusern, wo für 40 Pat. mit 12-15 Pflegefälle 2-3 dreijährig Examinierte + evtl. 1 Schüler im Frühdienst da sind, aber im Gegenzug 2 Ärzte und 1 Student. Da stellt sich die Frage, wer Blut abnimmt einfach nicht.
Das es bei Euch so ist, ist schön und ich blicke zum Teil schon recht neidisch auf das schweizer Gesundheitssystem, aber in Deutschland weht der Wind anders, da ist die Gesetzlichkeit anders. Der Stellenwert des Gesundheitssystem ist anders. Ein Vergleich Deutschland-Schweiz ist wie Äpfel und Birnen vergleichen.
 
Nicht Österreich, aber ich kann euch mal unsere Besetzung nennen, wenn es auch interessiert:

26 Betten Orthopädie/Traumatologie/Wirbelsäulenchirurgie.

Bei voller Station:
1 Tagesleitung (Stationsleitung, Stv. oder Dipl.)
4 Diplomierte Pflegefachpersonen
2-3 Hilfskräfte (Fachpersonen Gesundheit oder Pflegehilfen-/assistenten)
Einige Schüler
= ca. 8-10 Personen auf dem Frühdienst

Spätdienst 3-4 Diplomierte plus eine Hilfe

Nachtdienst 1 Diplomierte + 1 Fachfrau Gesundheit oder 2 Diplomierte.

Wir haben Bezugspflegeeinheiten, das heisst bei voller Station ist jede Dipl. für maximal 7 Patienten zuständig, Körperpflege fällt dann maximal eine an, oft aber gar keine. Dafür machen wir die Schülerbetreuung, Medikamente, Post-OP-Überwachung, OP-Vorbereitung, Anamnese, Austrittsmanagement, Austrittsberichte, Arztvisite etc.

Assistenzärzte haben wir einen für die Orthopädischen Patienten auf der Station. Wenn wir keine Wirbelsäulenpatienten haben, hat er also 26 Patienten zu betreuen.
Für die Wirbelsäulenpatienten ist ein AA im ganzen Haus zuständig, die Chirurgen sind Belegärzte aus einer eigenen Praxis (ohne OP) und kommen einmal am Tag zur Visite vorbei.
 
Das sind ja absolute Traumzustände!
Hier in Deutschland ist es nicht selten so, dass auf einer sagen wir 35 Bettenstation 2 Examinierte, 1 Ungelernte und 1 Schüler. Und wir machen Essen austeilen usw selbst.
Spätdienst 1-2 Examinierte und ein Schüler. Ich habe aber auch schon mit einer Examinierten alleine Spät gemacht.
Nachtdienst wird in der Somatik auf Normalstation fast immer alleine gemacht.
Schüler werden oft im Dienstplan quasi wie eine Examinierte gerechnet. Da kann man sich ja vorstellen, dass Schülerbetreuung oft zu kurz kommt, wenn auch ungewollt.
 
Bei uns im Haus sind auf der peripheren Kinderstation i.d.R. tagsüber 3 Examinierte für 24 Kinder, dazu manchmal 1 Pflegeassistentin und i.d.R. 1-2 Schüler, Studenten oder Praktikanten, nachts 2 Examinierte und selten 1 Schülerin dazu.
Auf der Kinderintensiv (interdisziplinär mit neonatologischem Schwerpunkt) sind für insgesamt 24 Kinder (12 Intensiv- und 12 IMC-Kinder) 5-6 Examinierte, 1 Pflegeassistentin und i.d.R. 1-2 Schüler im Tagdienst und 5 Examinierte und selten 1 Schülerin dazu im Nachtdienst.
Auf den Erwachsenenstationen weiß ich aber von Mitschülern, dass sie da schwächer besetzt sind und meistens eine Examinierte alleine im Nachtdienst ist.

Was das ursprüngliche Thema mit den Blutentnahmen anbelangt: Bei uns ist es so, dass wir es in der Schule auch nicht lernen, weil es nicht im Curriculum steht. Wer die Blutentnahmen in der Praxis macht, hängt vom Bereich ab. Auf den Kinderstationen ist das ausnahmslos ärztliche Aufgabe. Auf den peripheren Erwachsenenstationen macht es entweder Arzt/Ärztin oder CTA/CTA-Schüler(in). Auf den Erwachsenen-Intensivstationen macht es das Pflegepersonal. Und in der Notaufnahme macht es bei Erwachsenen eine Pflegekraft, bei Babys und Kleinkindern der Arzt/die Ärztin und bei größeren Kindern und Jugendlichen entweder ärztliches oder pflegerisches Personal, wie es halt grad passt.

Das Widersinnige daran ist, dass es total inkonsequent ist: Zum Beispiel gibt es Schüler, die haben einen Einsatz in der Notaufnahme, lernen dort Blutentnahmen und Zugangsanlagen und dürfen dies dann auch durchführen. Dann haben sie ein paar Wochen später einen Einsatz auf einer "normalen" Station, und dort dürfen sie es nicht mehr, obwohl sie bereits konnten und getan haben.

Dabei geht es aber nur um venöse Blutentnahmen. Kapilläre Blutentnahmen werden bei uns immer vom Pflegepersonal durchgeführt. Daher muss man natürlich auch Kenntnisse über gewisse Blutwerte haben. Ein erhöhter Kaliumwert in einer gequetschten kapillären BGA sollte einen da nicht wundern, und ggf. wird dann eben doch venös abgenommen.
 
Bei uns wird die Blutentnahme durch das Pflegepersonal durchgeführt. Wir haben jetzt im 1. Lehrjahr, letzte Woche die Blutentnahme gelernt.
 

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