Bereut ihr es Krankenpflege gelernt zu haben?

Hallo zusammen,

ich habe meine Krankenpflegeausbildung auch nicht bereut. Allerdings bin ich in meinem jetzigen Beruf (Gesundheitsaufseher) glücklicher als in der Krankenpflege...

Die 3 Jahre Krankenpflegeausbildung möchte ich nicht missen. Die haben mir meinen jetzigen Beruf erst ermöglicht. Außerdem erlangt man in der Pflege eine gewisse menschliche und soziale Reife, die in anderen Berufen leider zu kurz kommt.
Ich kenne auch keinen anderen Beruf auf dem man so aufbauen kann wie die Krankenpflege (Weiterbildungen, Fachweiterbildungen, Fortbildungen, Spezialisierungen, "Führungspositionen", Studium, usw.).
Ich würde mich jederzeit wieder für diese Ausbildung entscheiden.

Gruß Patrick
 
Hallo,

und hier noch meine Meinung: Pflege ist mein absoluter Traum. Habe als Schülerin in der Schulzeit zig Praktika gemacht und nie hat´s mir richtig 100 % gefallen (Apotheke, Pflegeheim, Arztpraxis, Zahnarzt, Sanitätshaus) und dann war ich im Krankenhaus und da hats mir dann richtig gut gefallen!!! Da wußte ich: DU WIRST KRANKENSCHWESTER!!!

Nun bin ich Krankenschwester und hab´s noch nicht 1 mal bereut. Mittlerweile bin ich aber der Ansicht, dass man nicht unbedingt im KH tätig sein muß. Man kann auch in anderen Bereichen seine Ideale verwirklichen! Man darf nur seine Ziele nie aus den Augen verlieren!

In keinem anderen Beruf kommt man so dicht an andere Menschen heran. Körperlich und emotional. Sicher: Nicht immer leicht, aber auf jeden Fall faszinierend!!

Und ausserdem hat man in unserem Beruf noch 1000 und mehr Möglichkeiten, sich weiterzubilden, die Chance hat man so gehäuft nicht in sehr vielen Berufen!

Schönen Abend noch, LG Morningstar
 
Hi Leute,
Hab mir vor Ausbildungbeginn auch wochenlang den Kopf zerbrochen ob ich DAS wirklich machen will. Mir wurde dann aber die Entscheidung leicht gemacht da ich mit einem Rettungswagen (früherer Arbeitsplatz) nen ziemlich schweren Unfall hatte. Hatte dann ein leichtes psychisches Trauma und hab mir gedacht das Rettungsdienst ehrenamtlich genug "Action" für mich ist. Seitdem habe ich es eigentlich nicht bereut Krankenpfleger zu werden. Und sollte ich es einmal tun habe ich ja noch was auf dem ich aufbauen kann.

Gruß
PSTKH
 
ganz klar: NÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖ

ich bereue es auf keinen Fall, meine Mum ist selber Krankenschwester und als ich ihr damals sagte, dass ich das auch machen werde, meinte sie nur ich solle es lieber lassen!!! Aber es war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte!!!
 
Auch bei mir ein langes Nööööööööö,
einzig der derzeitige Egoismus der Ärzte und die lahma.schigkeit unserer Standesvertretungen z.B. Arbeitsrechtliche Kommision und der Politik reizen mich zur Zeit.:wut:
 
Ich bereue es nicht, den Beruf zu erlernen. Komme jetzt im Herbst in den Mittelkurs und muss schon sagen, dass es kein Zuckerschlecken ist, aber ich wusste schon vor Beginn der Ausbildung auf was ich mich einlasse und ich bin sehr froh, dass ich es mache. :mrgreen:

Ich habe oft erlebt, das, wenn man mal einen schlechten Tag hat, es gerade die Patienten sind, die einem wieder bewusst machen, dass man genau da richtig aufgehoben ist mit dem, was man gerade lernt/tut. Ich freue mich immer, wenn ich für die Patienten da sein, ihnen helfen, trösten, beraten kann, auch wenns manchmal schwierig ist, aber man bekommt echt viel zurück und das ist auch ein Punkt, den ich an unserem Job so liebe.
 
Hallo miteinander

Zeit für etwas Kontrastprogramm:

Ja!

Ich bereue es Krankenpflege erlernt zu haben. Ich möchte zwar die Erfahrungen nicht missen, da der Job (sic!) einen regelrechten Reife-Boost in einem auslöst, gleichzeitig bin ich nach 10 Jahren sehr desillusioniert und zynisch geworden, was Pflege, soziales Engagement und alles was mit "helfen" zu tun hat angeht. Gleichzeitig stelle ich für mich persönlich den Sinn der modernen Medizin in Frage, die mir nichts anderes zu sein scheint, als das Verlängern menschlichen Lebens über ein erträgliches Maß hinaus.
Das humanistische Ideal, auf dem das Berufsbild fußt geht von Grundannahmen aus, die sich im Alltag meines Berufes nicht bewahrheiten bzw. beweisen lassen. Ich kann mich nicht mehr mit der selbstverleugnenden, aufopfernden Rolle vieler meiner Kollegen identifizieren, ebenso wenig sehe ich wirklich einen Sinn darin, die Sonden, Tracheostomen udn Dekubiti eines Halbtoten zu versorgen.
Burn-Out?
Vielleicht.
Möglicherweise aber auch nur das Ende eines Denkprozesses der zu weit ging. Für mich ist die Pflege keine Berufung, sondern ein harter Job, bei dem am Ende des Monats der Gehaltszettel stimmen muß.
Hätte ich noch einmal die Wahl, würde ich wahrscheinlich ABI machen und etwas wirtschaftsmäßiges studieren, oder auf einem ehrlichen Handwerk aufbauen. Ich würde gerne Neues, Schönes und Gutes erschaffen, anstatt 90% meiner Zeit mit Krankheit, Fäulnis und Tod zu verbringen.


Viele Grüße und gespannt auf Eure Reaktionen:kloppen:

Oliver
 
Hi Olli,

Du hast ja schon in einigen Punkten recht, mit dem was Du schreibst, aber ganz so negativ würde ich das nicht sehen. Gut, dass man mit Krankheit zu tun hat, gehört einfach zu dem Job dazu wie die Schere zum Friseur.
Fäulnis und Tod begegnet Dir in dem Beruf auch nicht überall. Ich weiß zwar nicht, in welchem Bereich Du gerade eingesetzt bist, aber vielleicht tut Dir eine andere Abteilung gut mit anderem Fachgebiet usw.....
Harter Job ist richtig formuliert, aber ich denke zu dem Job gehört auch etwas Berufung, sonst wird man auf Dauer nicht glücklich.

Viele Grüße
 
michmay schrieb:
Fäulnis und Tod begegnet Dir in dem Beruf auch nicht überall.
Ich musste bei dieser Bemerkung eher an die Verfaulten Rituale, Hirarchien und Denkweisen etc. denken und nicht umbedingt an die Patienten...

Ulrich
P.S. Ich mag meinen "Job" :)
 
Hallo,

bereuen tue ich es sicher nicht. Aber manchmal wenns stressig war, träum ich schon von einem Büro-Job.

Grüsse Franko:up:
 
staiger11 schrieb:
Aber manchmal wenns stressig war, träum ich schon von einem Büro-Job

Glaub mir, ein Bürojob ist aber auch nicht das wahre, irgendwann fressen Dich die Akten auf.:mrgreen:
Dann lobe ich mir doch lieber meine Arbeit im Krankenhaus...
 
Hallo Zusammen! :wavey:

Also wenn ich die Zeit um 17 Jahre zurückdrehen könnte, würde ich die Ausbildung zur Krankenschwester :nurse: nicht nochmal machen. Im Moment fühle ich mich einfach fix und alle :( , obwohl ich seit Mai auf neuer Jobsuche bin und genügend Ruhe habe :schlafen: . Die Zeit in der ambulanten Pflege habe ich an sich noch in guter Erinnerung :emba: , da habe ich das gemacht, was mir am meisten Spass macht: mich um Menschen zu kümmern. Aber der Horror schlechthin waren meine letzten beiden Jahre in verschiedenen Altenheimen. :knockin: Wie wir dort mit den alten Menschen umgehen, aufgrund der ständigen Unterbesetzung, läßt mir die Haare zu Berge stehen. Toilettengänge - keine Zeit, machen Sie in Ihre Windel, ich mach Sie später sauber. Horror pur !!! Und was die alten Leute nicht freiwillig und schnell genug können, wird mit Druck oder sogar Gewalt versucht. :sbaseballs: Bei dieser ständigen Überlastung reagiert selbst der gutmütigste Mensch irgendwann mal aggressiv. :wut: Ich mache diesen Beruf jetzt schon seit 6 Jahren nur noch in Teilzeit, weil ich sonst wahrscheinlich schon in der Klapse gelandet wäre. :verwirrt: Ich verdiene dabei gerade genug um "gut" zu (über)leben. Am Schlimmsten aber finde ich, daß man aus diesem Beruf nicht mehr rauskommt. :deal: Das Arbeitsamt zahlt keine Umschulungen, da Pflegepersonal "immer" vermittelbar ist. Und ab einem gewissen Alter ist auch der Zug für eine neue Ausbildung in Eigeninitiative abgefahren. :weissnix:
Definitiv: Ich engagiere mich bei meiner Arbeit zwar für "meine" Patienten bzw. Bewohner, aber ich gehe (krass gesagt) dieser Tatigkeit nur noch nach, damit ich mein Dach überm Kopf bezahlen und meinen Kühlschrank füllen kann. Die Freude an meinem Beruf und meiner Arbeit habe ich schon lange verloren! :cry1: Auf die restlichen 30 Jahre bis zur Rente! :hicks:

LG Mel :wavey:
 
Hallo Mel!

Ich lese aus Deinen Schilderungen aber noch raus, dass Dir Dein Beruf irgendwo noch Spass macht.

Deine negativen Erfahrungen, die Du auf Deiner letzten Arbeitsstelle gesammelt hast, haben Dich zurecht ausgepowert und müde gemacht.
Ich denke aber, wenn Du in einer neuen Einrichtung beginnst, mit angenehmen Arbeits- und Betriebsklima, würdest Du bestimmt wieder anders denken und Spass am Job haben.

Ich wünsche Dir ganz viel Glück, dass Du in Zukunft eine gute Stelle findest, wo Patienten wirklich noch wie Menschen und nicht wie Tiere behandelt werden.
 
Aber der Horror schlechthin waren meine letzten beiden Jahre in verschiedenen Altenheimen. :knockin: Wie wir dort mit den alten Menschen umgehen, aufgrund der ständigen Unterbesetzung, läßt mir die Haare zu Berge stehen. Toilettengänge - keine Zeit, machen Sie in Ihre Windel, ich mach Sie später sauber. Horror pur !!! Und was die alten Leute nicht freiwillig und schnell genug können, wird mit Druck oder sogar Gewalt versucht. :sbaseballs: Bei dieser ständigen Überlastung reagiert selbst der gutmütigste Mensch irgendwann mal aggressiv.

Also was du da sagst ist nun wirklich nicht in allen Pflegeheimen so, ich selber bin als Kinderkrankenschwester in meiner geliebten Altenpflege! Ich bin beim Deutschen Roten Kreuz angestellt, und auch wir haben viel zu wenig Personal!! Das ist aber bei uns kein Grund, keine Toilettengänge zu machen, jemand zu zwingen scheller zu essen, oder agressiv zu werden. Jeder bekommt seine Zeit die er verdient hat, ansonsten bleiben wir halt so lange über den Feierabned hinaus bis wir unsere Arbeit geschafft haben und jeder super versorgt ist, wir machen dieses freiwillig und sehr gerne, weil unsere Bewohner einfach alle4s für uns sind! Das liegt dann wohl denk ich mal immer am Betrachter!!! Nich bös gemeint! Lieben Gruß Jessi
 
kann man solche geldgierigen häuser nicht anzeigen? ich hab auch mal in so einen gearbeitet und war gottfroh, das ich im kh die ausbildung angefangen habe.
 
Ich bereue es auf keinen Fall Krankenschwester zu sein, aber ich hätte gerne einen anderen Arbeitsplatz und würde mich gerne weiterbilden. Alternativen gab und gibt es nicht. NGOZI
 
@kleine schwester

Sorry, aber bei Deinem zuckersüßen Beitrag platzt mir die Hutschnur.
Habt Ihr denn kein Privatleben? Was sagen denn Eure Partner, wenn Ihr ständig später von der Arbeit nach Hause kommt? Bekommt Ihr das Längerbleiben als Überstunden angerechnet und vergütet? Ihr macht Euch mit dieser Einstellung zu genau DEN weltfremden Idioten, die die Profiteure des Gesundheitswesens (wie bspweise das DRK) brauchen, um NOCH mehr Personal einzusparen, und den Verbliebenen NOCH mehr Arbeit aufzuhalsen.

Gruß

Oliver
 
Kleine_Schwester schrieb:
Also was du da sagst ist nun wirklich nicht in allen Pflegeheimen so, ich selber bin als Kinderkrankenschwester in meiner geliebten Altenpflege! Ich bin beim Deutschen Roten Kreuz angestellt, und auch wir haben viel zu wenig Personal!! Das ist aber bei uns kein Grund, keine Toilettengänge zu machen, jemand zu zwingen scheller zu essen, oder agressiv zu werden. Jeder bekommt seine Zeit die er verdient hat, ansonsten bleiben wir halt so lange über den Feierabned hinaus bis wir unsere Arbeit geschafft haben und jeder super versorgt ist, wir machen dieses freiwillig und sehr gerne, weil unsere Bewohner einfach alle4s für uns sind! Das liegt dann wohl denk ich mal immer am Betrachter!!! Nich bös gemeint! Lieben Gruß Jessi

Genau DAS ist das Problem in der Pflege! Kein Mensch in keinem anderen Beruf ist (entschuldigung) so bescheuert, freiwillig umsonst zu arbeiten. Ich könnte platzen, wenn ich so etwas lese. Unprofessioneller geht es nicht mehr. Wirklich vielen Dank an all diejenigen, die uns diese Zustände eingebrockt haben. Pflegepersonal ist schon lange keine Mangelware mehr. Personal wird aus rein wirtschaftlichen Gründen eingespart.
 
Hallo!

In die Krankenpflege bin ich eigentlich durch Zufall gekommen:

Nachdem ich meine erste Ausbildung zum Fotografen abgebrochen habe, mußte ich mir im Rahmen einer Berufsfördermaßnahme einen Praktikumsplatz suchen.

Nach einem Arbeitsamt-Test hätte ich Augenoptiker werden sollen-
wollte ich aber ganz sicher nicht!

Meine damalige große Liebe,aus der leider nichts geworden ist -
Hallo Sabine!!- hat zu der Zeit Ihre Ausbildung zur Kinderkrankenschwester
gemacht und was sie darüber erzählt hat, gefiel mir.

Also machte ich ein Praktikum im Krankenhaus, auf einer sehr sehr gut
geführten cardiologischen Station.
Dort verbrachte ich fast ein Jahr und habe die Grundpflege und auch ein bißchen Behandlungspflege gelernt.

Nach ca. 30 Bewerbungen hat mich das Ausbildungsinstitut für Pflegeberufe genommen.
Ich war im letzten reinen Männerkurs, den es in Deutschland
gegeben hat.

Herr Eisenreich und sein Team waren super!!!

Nach der Ausbildung habe ich fast 2 Jahre auf Normalstationen (Urologie und meiner alten Praktikumsstation) gearbeitet, bevor ich nach meiner Bundeswehrzeit auf die anästhesieologische Intensiv gewechselt habe.

Nach dem Fall der Mauer wurde das Schwestenhelferinnenprogramm der Bundesregierung stark gekürzt, so das ich nach 15 Monaten Ausbilder- und Koordinatorenzeit beim DRK wieder auf die "alte" Intensiv zrück bin, wo ich meine Fachweiterbildng absolviert habe.

Nach 8 Jahren auf Intensiv folgten fast 4 Jahre Krankenhausdialyse.
Jetzt bin ich auf einer der (Fallzahlenmäßig) größten Internen Aufnahmestation
Deutschlands.

Die Arbeit ist extrem Abwechslungsreich und macht viel Spaß!

Also, ich würde die Ausbildung sofort wieder machen!

Viele Grüße

Werner
 
Ich fand meine Ausbildungszeit super! Und die Arbeit damals in Bergisch Gladbach war die Beste in meiner Laufbahn.
Ich bin nicht der Typ für Bürojobs. Ich habe Freundinnen die fast alle Bürokauffrauen sind. Und dauernd ist da Stutenbeisserei. Ich könnte nicht dauernd mit den selben im Büro sitzen. Da lobe ich mir meine Schichtdienste. Die Kollegen wechseln öfters. Ich arbeite demnächst mit meiner Nachbarin in einer Schicht, da kann nichts schief gehen. Ich freue mich schon darauf.
Bereut habe ich meinen Job nie, nur wenn ich sehe was daraus geworden ist, dann finde ich das schon schade.
Aber das es körperlich manchmal an die Grenzen geht, kann ich bestätigen.
 

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