Bereut ihr es Krankenpflege gelernt zu haben?

habe mir die meisten beiträge durchgelesen und finde, die resonanz auf die Frage doch sehr negativ (Bezahlung, Stress, anerkennung etc.)...und das macht mir ganz schön angst. :cry:

ich frage mich, ob es in der kinderkrankenpflege auch so ist? zumindest dachte ich die körperliche anstrengung wäre da geringer...und die Pflegerinnen auch zufriedener.

Kann jemand aus dem Bereich was zu sagen? ein bisschen hoffnung bitte...
 
Ich finds zwar schöner mit Kindern zu arbeiten, aber ich glaub nicht, dass die Belastung da geringer ist und wie viele finden da nachehr nen Job, ich glaub net, dass es so einfach ist, wie man es sich wünschen würde....
 
Ich wage mal zu behaupten dass es auch ziemlich viele zickige und unzufriedene Kinderkrankenpflegerinnen und -pfleger gibt...
Körperlicher Stress ist nicht das einzige was in dem Beruf hart sein kann.
 
Also, ich habe bereits 1981 mein Examen gemacht und es nie bereut. In der heutigen Zeit ist ein sicherer Arbeitsplatz Gold wert! Natürlich sollte man nach dem Examen immer weiter am Ball bleiben (ich habe selbst im hohen Alter vor kurzem den "Fachwirt in der Alten- und Krankenpflege" abgeschlossen), aber zusätzlich ist es doch auch schön, Dienst am Menschen zu leisten.

Viele Grüße
 
Meine Mutter arbeitet auf der Kinder KMT, wenn sie so erzählt, wird mir ganz flau im Magen, die ganzen kleinen Mäuse, so krank. Aber meine Ma ist mit Leib und Seele dabei und würde es immer wieder machen.
Ich könnte mir auch keinen anderen Beruf vorstellen, den ich machen möchte. Allerdings stimmt es schon, wir haben meist wenig Anerkennung, der Schichtdienst ist sicher auch nicht für jeden was, Bezahlung könnte besser sein, die Arbeitsbedingungen eh,...aber wie gesagt, es gibt wesentlich schlechter bezahlte Berufe und ich wüßte grad keinen, den ich lieber machen würde!! :mrgreen:
 
ich denke man sollte sich auf jeden fall vorher genaustens überlegen ob es das richtige für einen ist - die psychische beanspruchung scheint mir bei dem beruf enorm hoch zu sein - besonders im umgang mit kindern - wenn man sich für medizin interessiert, gerne mit menschen zu tun hat und sich nicht von allem runterziehen lässt dann wird man es auch nicht bereuen :)
 
also ich bin auch nach fast 3 jahren ausbildung immer noch richtig glücklich diesen beruf zu lern :)

aber ich hasse es wenn andére examm.Schwestern dann sagen " warum lernst du diesen beruf, bist ja blöd" "ich hätt an deiner stelle was anderes gemacht" usw. :angryfire: das macht mich echt wütend, dann denk ich immer " such dir doch selber was anderes"

lg
 
hi
ich bereue es nicht diesen beruf ergriffen zu haben. ich kann in verschiedenen staaten arbeiten kriege okayisch gehalt und mag das KH wo ich im moment bin,aber ich mag auch den wechsel in andre berufe und habe sowohl die moeglichkeit in meinem beruf zu bleiben oder in einen meiner andren fruehern berufe zu wechseln.
so bleibe ich flexibel und arbeitgeber hatten nie ein problem mit meinem kunterbunten lebenslauf. die fanden es bisher immer nett jemanden zu haben mit mehr als einer ausbildung.
ich denke es gibt sehr viele frustrierte und unzufriedene KP's die ihre launen gerade an den Frischlingen auslassen! das finde ich immer besonders fies denn die kommen total motiviert auf station und wollen lernen und weden oft mit dem furchtbarsten job abgespeist der gerade zu tun ist .....
ich wuerde die ausbildung abschliessen, es ist immer gut eine abgschossene ausbildung zu haben, egal ob man dann darin arbeitet oder nicht. ist halt ein vorteil auf lebenslauf und als KP kriegst du immer einen job, wenn nicht in D dann im ausland!
ich denke es ist auch sehr wichtig waerend der arbeit an die patienten und an sich selber zu denken. Heisst: gesunde psychohygiene zu betreiben, sich nicht in die helfersyndrom rolle zu begeben. ich habe das oft erlebt das KP's unbezahlt laenger bleiben da es Pat. B so schlecht geht, oder jemanden alleine heben obwohl zu schwer fuer eine person"weil ja alle andren keine zeit haben". Klar ist das hart mal nein zu sagen aber am ende hilft es den job zufriedener zu tun und nicht auszubrennen.
 
Habt ihr es bereut die Ausbildung aus Krankenschwester/-pfleger zu beginnen oder die die schon lange in diesem Beruf arbeiten?... und ich gar nicht wüsste was ich sonst machen sollte...Büro???Nein danke.Was wären eure alternativen gewesen?


Mal davon abgesehn - Büro gehört ja nun auch zum Job der Krankenschwester. Ich habs auch nicht bereut. Im Gegenteil - ich hab sogar Lust auf mehr gekriegt. Arbeiten kann ich jetzt seit 3 Jahren als GuK und war schon in fast allen verschiedenen Bereichen tätig. Das Beste ist die Teamarbeit und die Arbeit mit den Menschen. Jeder ist anders. Das liebe ich. Und ehrlich - bei jeder Arbeit mit Menschen wirds auch hin und wieder Streitigkeiten geben - das macht die Sache spannend - davon würde ich mich nicht unterkriegen lassen. ;-)
 
Was mich immer wieder wundert ist das Beklagen über mangelnde Anerkennung. Seit ich angefangen habe diesen Beruf zu lernen, wird mir von ganz vielen Menschen immer wieder gesagt, wie toll sie es finden das ich diesen Beruf lerne. Das es sicherlich ein körperlich und emotional sehr anstrengender und fachlich anspruchsvoller Job ist. Keiner hat das je bestritten. Auch die Bereitschaft zur Schichtarbeit wird immer anerkannt. Das der Beruf oftmals nicht gut bezahlt ist, liegt ja auch an der Berufssparte selber. Nirgendwo sonst wird mit Erfolg auf die Nächstenliebedrüse gedrückt. Und nirgendwo sonst bekriegen sich die Arbeitnehmer selber so schlimm, wie in der Pflege. Hält sich einer an Recht und Gesetz wird er gleich als Kameradenschwein abgestempelt.
Ich bin ja nun noch Azubi und sehe vielleicht alles noch verklärter...glaube ich aber eigentlich nicht. Aber ich habe noch keine Minute von der Ausbildung bereut und hoffe das es auch so bleibt. :up:
 
Der Frust kommt erst, wenn der "Welpenschutz" weg ist und man merkt, dass die eigenen Berufsideale nicht umsetzbar sind.

Elisabeth
 
Und der Welpenschutz ist ziemlich flott nach Ende der Ausbildung vorbei ;) Man stößt an seine eigenen Grenzen, auch bei Dingen wo man gedacht hätte dass sie einem nichts ausmachen. Die Verantwortung zu tragen ist mehr, als ich zB während der Ausbildung gedacht hätte. Ich habe selber immer über Schwestern gelacht, die gesagt haben es wäre etwas völlig anderes als Schwester nen Patienten zu betreuen als als Schüler. Aber es sind so viele Dinge im Hintergrund, die von den Schülern meist auch ferngehalten werden, um die man sich kümmern und die man im Auge behalten muss. Und dann ist da halt die Verantwortung die man trägt, man kann irgendwann nicht mehr sagen "Das habe ich nicht gewusst!". Denn wenn ich etwas nicht weiß, nicht kann, usw, dann muss ich mich selbst darum kümmern es zu lernen, da trägt mir keiner was nach.
Ich bin sehr zufrieden mit meinem erlernten Beruf und gehe auch gerne zur Arbeit, aber ich frage mich schon manchmal, ob ein anderer Weg nicht auch interessant hätte sein können. Ich hab nach der Schule einfach keine Lust gehabt mich zu informieren und über verschiedene Möglichkeiten nachzudenken... Krankenpflege erschien mir nah und einfach, was solides, ordentliches, wo man immer Arbeit hat.
Jetzt zweifle ich daran ob ich das mit 40 noch machen möchte oder kann, tja, und nun muss ich mir bald wieder Gedanken machen wie ich irgendwann den Absprung rechtzeitig schaffen kann, obwohl meine Ausbilldung grade erst rum ist ;)
Naja, das Leben ist ja immer so, glaube ich. Aber bereuen tu ich es noch nicht Krankenpflege gelernt zu haben.
 
Das sehe ich absolut ein, das die Realität als Examinierte anders ist, als die des Schülers. Was mich aber stört ist dieses Miesmachen des eigenen Berufs, gerade vor Schülern. Denn, mal ehrlich, das man Schicht- und Wochenenddienst zu leisten hat, das wusste doch jeder vorher. Auch die Bezahlung ist kein Geheimnis. Andererseits braucht man auch nicht unbedingt Angst haben, das man keinen Job findet und das ist doch auch etwas wert. Das sich viele unter Wert verkaufen ist eine andere Sache und das sich viele ausnutzen lassen auch. Sollte aber kein Grund sein den Beruf als solches schlecht zu machen. Und wenn es einem dann doch alles so sehr stört, muss man halt das Abenteuer eingehen und was Neues lernen. Meckern und jammern ist allerdings bequemer. Man sollte aber Menschen, die noch das Idealbild vor Augen haben und Dinge verändern möchten, nicht im Vorfeld schon den Elan (vielleicht auch die Naivität) nehmen. Kleine Schritte können viel bewirken und vielleicht schaffen es die heutigen Schüler, das sich das Berufsbild, die Anerkennung und die Arbeitsbedingungen auf lange Sicht ändern....
 
Stell dir vor, es gibt keinen Schulblock mehr dazwischen. Du hast nur ein WE im Monat frei. Der Überstundenberg wächst. Dein Frei ist stets bedroht von Telefonanrufen, die dich wieder in den Dienst rufen.
Du merkst, dass deine Power sinkt, weil die Erholungsphasen zu kurz bemessen sind. neben der Arbeit wartet in der Regel j auch noch ein Haushalt, der bewältigt sein will.

Und das alles zu einem Lohn, der dies nicht ausgleicht. Du musst bei deinem Überlegungen mit einbeziehen, dass du diesen Beruf nicht bis zur Rente ausführen kannst. Nicht wenige scheiden wegen Erkrankung aus. Du musst also auch in Hinblick auf die Rente mit Einbußen rechnen und demzufolge vorsorgen. Auch das schmälert dein Einkommen.

Vielleicht ist so mancher Azubi schon so weitsichtig und weiß, was ihn erwartet.

Niemand will dir deinen Elan nehmen. Aber vielleicht ist es gut, wenn man von vornherein erkennt, dass die Ideale mit denen man den Beruf ergriffen hat, so nicht umsetzbar sind. Und wenn man es während der Ausbildung schafft, diese Ideale so zu verändern, dass sie in die Realität passen... dann hat man gute Chancen lange zufrieden in diesem Job (den mehr ist es nicht) seine Brötchen zu verdienen.

Das ist die Aufgabe der heutigen Azubis und nicht das einem völlig überzogenem Ideal hinterrennen- Distanz zum Job zu finden.

Elisabeth
 
Und vielleicht muss man sich über eine Sache ganz prinzipiell klar werden:
Die Zeiten in denen ein erlernter Beruf bis ans (berufliche) Lebensende "reicht" sind schlicht vorbei.
Bei einer Gesamtlebensarbeitszeit von 50 Jahren kann man heutzutage eben keine durchgängigen Pläne machen. In der Zeit haben manche 3 Ehen und ne Leber verschlissen...wieso muss ein Beruf länger halten?

Ich bereue nicht, die Ausbildung gemacht zu haben. Kann mich zwar nimmer erinnern warum ich damals KP werden wollte (ich fürchte es war eher eine "Ach, warum net?" Entscheidung), aber die Ausbildung und die ersten paar Jahre waren spannend, lustig und haben mir insgesamt Freude gemacht.

Was ich bereue ist, dass ich dann aber zu lange gebraucht habe um mir den selbst den nötigen Tritt zu geben und endlich was anderes zu machen. Auch als längst klar war, dass ich nicht noch 35 Jahre da mitmachen will.
Denn da hat Elisabeth absolut recht: Für jemanden der in seinem Beruf eine "Berufung" sieht und entsprechend viel an Herzblut und Engagement investiert ist die Krankenpflege für die meisten eine undankbare Sache.
Als Angelegenheit zum Geld verdienen dagegen ist der Beruf gerade wegen sehr flexibler Teilzeitlösungen für viele Ideal...was diese Tatsache allerdings dem Beruf selber "antut" ist wieder eine ganz andere Sache.

DS
 
Ich schaue auf 30 Jahre zurück. Und wenn ich all das Negative ausblende- dann waren es intensive 30 Jahre mit vielen sehr schönen Begegnungen. Ich habe viele Menschen kennengelernt und von ihnen gelernt undd amit meine ich jetzt nicht Lehrer, Kollegen o.ä.. Ich meine die ganz normalen Patientenkontakte.

Das ist es, was meinen Beruf spannend und interessant macht. ich habe z.B. gelernt, dass das viel gepriesene "Helfen wollen" eigentlich nur einen ganz geringen Teil unseres Berufes ausmacht. Und das der, der dewegen in diesen Beruf geht nur wenig Erfüllung finden wird.
Spannend bleibt dieser Beruf vom ersten Tag an. Es ist kein Tag wie der andere. Wenn man offen dafür ist, kann man jeden Tag etwas neues erleben.

Würde ich den Beruf nochmal lernen? Vielleicht ja. Wenn ich noch nicht wüßte, dass in diesem Bereich bestimmte Strukturen vorhanden sind, die mit sozial eigentlich nix zu tun haben und eher menschenfeindlich sind.

Elisabeth
 
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Reaktionen: Biatain
Zum besseren Verständnis möchte ich noch hinzu fügen, das ich mit meinen fast 40 Lenzen schon weiß, wie die Realität und das Leben funktioniert:wink1: Die Zeiten, als ich noch an die gute Fee geglaubt habe, sind schon lange vorbei. Mir ist wirklich klar, das Azubileben und die Verantwortlichkeit als Examinierte zweierlei Paar Stiefel sind. Ich bin vorher nicht daheim gesessen und habe Däumchen gedreht und Krankenhausserien geguckt. Nein, ich habe auch gearbeitet. Von daher ist die Realität bei mir schon angekommen...:roll: Umgekehrt denke ich auch, das es in jedem Beruf schlechtere Seiten gibt und Momente in denen man bereut, gerade diesen Beruf gelernt zu haben. Aber man muss sich auch immer wieder die guten Teile vor Augen halten, dann fällt es einem hoffentlich wieder ein.:nurse:
 
Ich würde zu gerne mit dir dieses Post nochmal in 3 Jahren ansehen. Schade, dass das nicht geht. Es wäre interesant zu sehen, wie sich alles entwickelt.

Elisabeth
 
Erinnere mich einfach daran und ich werde ehrlich antworten:hicks::lol:
 
Bis dahin haben wir es beide vergessen. *gggggg*

*neugierigbin* Warum hast du den Beruf gewählt und was wirst du anders machen um den Schritt nicht zu bereuen.

Elisabeth
 

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