Moin XpressCookie
1. Frage...Wer oder Was wird mit einem AMV von 12800ml/min beatmet...anmerk. eines Anäpfl. (nicht ich!!!) "Etwa Simba,Mr. Ed oder Fury"?
O.K. nennen wir den fiktiv Beatmeten mal Fury - wenn es hilft
Kann es sein, dass du die Begriffe "O2" und "Air" vertauscht hast?
Also:
-2l "o2" 100% (mal 2 = 200)
-4l "Air" 21% (mal 4 = 84)
Dann passt deine Rechnung grundsätzlich, wenn man einfach Druckluft und O2 mischt und wissen will welche Konzentration raus kommt. Ist ja auch nur ein stark vereinfachter Dreisatz.
Das Grundproblem ist jedoch, dass hier einem Respirator einfach direkt ins Beatmungssystem O2 zugeführt wird. Und ähnlich wie bei einer O2 Gabe z.B. per Nasensonde ist die erreichte inspriratorische O2 Konzentration vom Inspirationsflow abhängig. Die z.B. 4 l laufen ja in jeder Phase der Atmung. Es handelt sich um eine Recht ungenaue Beimischung, da der Gasfluss des Respirators ja stark schwankend ist. Um so höher das AMV um so geringer das erreichte FiO2.
Mit eurer Rechnung bekommt ihr auch nur die O2 Konzentration am Ende der Patientenzuleitung raus. Macht ihr das mit einer geschlossenen Maske habt ihr tatsächlich den FiO2 - sobald der Patient jedoch nur eine Nasensonde oder eine offene Maske aufgesetzt bekommt, weicht der tatsächliche FiO2 vom errechneten Wert nach unten ab. Er holt sich ja auch einen Anteil Raumluft dazu.
Am Narkosegerät - denke da an die Drehregler mit Bällchen- wird ja intern gemischt - so das die Konzentration im Beatmungssystem stabil ist. Und gerade das macht den Unterschied und das Problem aus. Bei der hier beschriebenen O2 Beimischung ist der Air Anteil stark schwankend. In der Inspiration können das Geschwindigkeiten von 50l/min sein, in der Exspiration steht der Air Anteil abhängig vom Beatmungsgerät und dem Patienten Zugang. Der zugemischte O2 Anteil bleibt aber in jeder Phase z.B. 4l/min.
Wie ich das gerade so Schreibe muss ich meine eigene Rechnung auch in Frage stellen. Und zwar hängt es auch stark vom eingesetzten Respirator ab. Wie wird das AMV ermittelt- In oder Exspiratorisch. Expiratorisch kommt unsere O2 Beimischung zum tragen. Wissen wir nur was der Respirator in den Patienten drückt - kommt das o2 noch drauf.
Irgendwie klingt meine erste Rechnung mit dem AMV für mich im Moment wieder ganz plausibel. Der zugeführte O2 müsste ja irgendwann im Patienten landen. Also wird man mit dem Wert AMV inspiratorisch + O2 und dann per Dreisatz den O2 Anteil im Beatmungsgas wohl doch recht nahe am FiO2 liegen - bei einem geschlossenen System! Bei einer Maskenbeatmung mit Leckage im Maskenbereich (Sollleckage) passt das dann aber auch wieder nicht.
Macht die Sache irgendwie nicht einfacher - also lasst euch nicht von mir verwirren - messt die O2 Konzentration Patienten nah, schätzt einfach oder vergesst das ganze
Tschau
Dirk Jahnke