Bachelor Pflegepädagogik vs. gesetzliche Vorgaben

Im Downloadbereich finde ich das Gesetz von 2003… ich denke das meinst Du?
Ja, stimmt, da steht’s; hat aber damals in Bayern offensichtlich lange Jahre keinen interessiert. :weissnix:
Aber Du hast recht, es steht so drin.
Ja. Veröffentlicht Juli 2003, in Kraft getreten am 1.1.2004.

Übergangszeit galt, wenn ich mich richtig erinnere, bis 2009. Auch die Praxisanleiter mussten damals Stunden nachholen.
 
Übergangszeit galt, wenn ich mich richtig erinnere, bis 2009. Auch die Praxisanleiter mussten damals Stunden nachholen.
Hm. Also ich hab grad die alte BFS gegoogelt, an der ich damals (ca. 2012 rum) meine Praktika im Rahmen des Studiums absolvierte. Da sind immer noch Lehrer ohne Studium dabei, jetzt allerdings nur noch eine Minderheit.
Damals waren noch die meisten ohne akademischen Abschluss.

Zu den Praxisanleitern kann ich nix sagen, zu der Zeit galt ja 200 h Weiterbildung - aber nur im Bereich der Krankenpflege. In der Altenpflege gab’s damals noch keine Stundenvorgabe.
 
Du musst den Master machen oder gehen. Das Gesetz gilt bereits seit 2020. Bis 2029 läuft noch die Übergangszeit, si dass diejenigen, die 2020 noch keinen Master hatten, Gelegenheit zur nach Qualifikation bekommen.
Danke für eure Rückmeldungen. Ich bin jedoch über diese Aussage irritiert: ich kann mir tatsächlich nicht vorstellen, dass 2029 der Hammer fällt und zu allen Lehrkräften mit Weiterbildung oder BA gesagt wird "So, tschüß machs gut!". Bis auf die ganz normale Tätigkeit als Pflegekraft mit Praxisanleiter-Funktion, welche Alternativen bleiben da für Pflegepädagogen? Quereinstieg ins Management als PDL? Quereinstieg als Sozialpädagoge?
 
Wie erwähnt: 2003 wurde den Lehrkräften gesagt, dass sie in Zukunft einen Hochschulabschluss benötigen, 2020 (bzw. schon 2018, als der Gesetzesentwurf veröffentlicht wurde), dass es in Zukunft ein Master sein. Auf einen Überraschungseffekt kann man sich da nicht rausreden.

Einige derjenigen, die dann noch keinen Master haben, aber schon vor Inkrafttreten des Pflegeberufegesetzes ihre Lehrbefähigung, mögen Bestandsschutz genießen. Du nicht!

Mit dem Bachelor in Pflegepädagogik ins Management? Wach auf! Vielerorts wird schon für die Stationsleitung der Bachelor in einem Managementfach verlangt; Pflegedienstleitungen an Krankenhäusern haben häufig schon den Master (oder machen ihn gerade).

Hör auf, nach Schleichwegen zu suchen. Strebe den Abschluss an, den Du laut Gesetz benötigst. Geht ja auch berufsbegleitend. Es gibt Krankenpflegeschulen, die unterstützen ihre Bachelor-Pädagogen mit Zuschüssen oder Freistellungen dabei, den Master rechtzeitig abzuschließen.
 
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Hör auf, nach Schleichwegen zu suchen. Strebe den Abschluss an, den Du laut Gesetz benötigst. Geht ja auch berufsbegleitend. Es gibt Krankenpflegeschulen, die unterstützen ihre Bachelor-Pädagogen mit Zuschüssen oder Freistellungen dabei, den Master rechtzeitig abzuschließen.
Hallo Claudia,

grundsätzlich hast du Recht. Die Übergangszeit ist schon lange bekannt und dementsprechend war „genug Zeit“ die Abschlüsse nach zu machen.

Trotzdem hört es sich einfacher an, wie du es darstellst. Ich habe mir das mal durch kalkuliert:
Ich habe 1997 mein Examen gemacht und hatte den „Lehrer für Pflegeberufe“ als mögliche Laufbahn ausgemacht. Glücklicherweise ist es anders gekommen. Die damals noch übliche Weiterbildung hätte ich voraussichtlich mit finanziellen Einschränkungen geschafft.
Durch meine familiäre Situation, die ab 2003 entstanden ist, bin ich allerdings Alleinverdiener. Ein berufsbegleitendes Studium wäre sowohl zeitlich als auch finanziell vermutlich nicht möglich gewesen. Somit stände ich in 5 Jahren vor einem Problem: Mitte 50, noch 10 Jahre bis zur Rente und einen Beruf, den ich nicht mehr ausführen darf.

Glücklicherweise hat sich meine berufliche Laufbahn anders entwickelt. Wobei: wenn deine Prognosen zum Thema „Leitung“ kommen muss ich mir auch darüber Gedanken machen. Auch dafür wäre ein Studium für mich nicht möglich ‍.

Bitte nicht falsch verstehen: Die grundsätzliche Richtung der Akademisierung der Pflege befürworte ich. Man verzichtet nur leider darauf, die Erfahrungen der KollegInnen aus der Nicht-akademischen-Zeit zu nutzen.
Schade.

LG. Einer

P.S. Bisher habe ich noch keine Stationsleitung mit Bachelor im Managementbereich kennen gelernt.
Und ich befürchte, dass in diesen Studiengängen genau so wenig zum wichtigen Thema „Personalführung“ und „Teamarbeit“ unterrichtet wird, wie bei den Medizinern, die zwar teilweise tolle Ärzte , aber unfähige Teamleiter sind. Das haben die „unstudierten“ KollegInnen zu Zeit noch als Vorteil.
 
Wie erwähnt: 2003 wurde den Lehrkräften gesagt, dass sie in Zukunft einen Hochschulabschluss benötigen, 2020 (bzw. schon 2018, als der Gesetzesentwurf veröffentlicht wurde), dass es in Zukunft ein Master sein. Auf einen Überraschungseffekt kann man sich da nicht rausreden.

Einige derjenigen, die dann noch keinen Master haben, aber schon vor Inkrafttreten des Pflegeberufegesetzes ihre Lehrbefähigung, mögen Bestandsschutz genießen. Du nicht!

Mit dem Bachelor in Pflegepädagogik ins Management? Wach auf! Vielerorts wird schon für die Stationsleitung der Bachelor in einem Managementfach verlangt; Pflegedienstleitungen an Krankenhäusern haben häufig schon den Master (oder machen ihn gerade).

Hör auf, nach Schleichwegen zu suchen. Strebe den Abschluss an, den Du laut Gesetz benötigst. Geht ja auch berufsbegleitend. Es gibt Krankenpflegeschulen, die unterstützen ihre Bachelor-Pädagogen mit Zuschüssen oder Freistellungen dabei, den Master rechtzeitig abzuschließen.
Ja du hast an sich recht. Jedoch musste ich bei dem Aspekt Management ein wenig schmunzeln. Achtung anekdotische Evidenz: In meiner näheren Umgebung gibt es zwei Kliniken, bei beiden haben die Pflegedienstleitungen nicht studiert, sondern sich über Stationsleiterkurse hochgearbeitet oder wohl riesen Glück gehabt. Ebenso in vielen Pflegeheimen bei mir im Umkreis - die Einrichtungsleitungen sind ehemalige Pflegekräfte aus der Basis, PDLer haben teilweise nicht mal den 460h-Basiskurs (betone EL!). Ich frage mich, wie du darauf kommst, dass Stationsleitungen einen B.Sc. mittlerweile benötigen. Ironischerweise befindet sich bei mir unweit eine Fachhochschule, die einen Bachelor Gesundheitsmanagement anbietet. Nur wo sind die ganzen Bachelor Absolventen? Zumindest in meinem Umkreis existiert die akademisierte Pflege in KHs oder Pflegeheimen absolut nicht, aber vielleicht lebe ich auch in einer Ausnahmegegend. Ob das alles gut oder schlecht ist - tja.

Ich befürworte eine qualitativ hochwertige Ausbildung und die Akademisierung, nur frage ich mich seit Jahren, wohin die studierten Pflegekräfte immer wandern, wenn es weder die Pflegeschulen noch die Leitung der einzelnen Pflegeeinrichtungen sind. Aber das ist eigentlich ein anderes Thema. Alles wissenschaftliche Mitarbeiter?
 
Es mag regionale Unterschiede geben, aber in den drei Häusern, in denen ich bisher gearbeitet habe, ist der Trend zur Akademisierung klar erkennbar. Ausschließlich mit dem Stationsleitungskurs hast Du selbst innerhalb des Hauses kaum Aufstiegschancen. Alle Abteilungsleitungen bei uns (Maximalversorger in Süddeutschland) haben einen Bachelor oder befinden sich gerade im berufsbegleitenden Studium - das wird einfach verlangt!

Die Arbeitgeber unterstützen bei der Akademisierung, durch finanzielle Förderung oder Freistellung in einem bestimmten Rahmen (oder beides). Das gibt es auch häufiger an Pflegeschulen.

Bei Pflegeheimen dürfte die Akademisierungsquote geringer sein, stimmt. Die haben noch größere Schwierigkeiten, Personal zu finden, als die Kliniken.

Ich befürworte eine qualitativ hochwertige Ausbildung und die Akademisierung, nur frage ich mich seit Jahren, wohin die studierten Pflegekräfte immer wandern, wenn es weder die Pflegeschulen noch die Leitung der einzelnen Pflegeeinrichtungen sind. Aber das ist eigentlich ein anderes Thema. Alles wissenschaftliche Mitarbeiter?

Kommt auf den Studiengang an, aber Deine Frage wurde schon mehrfach beantwortet, z.B. hier: VA-MOS – Verbleibstudie der Absolventinnen und Absolventen der Modellstudiengänge in Nordrhein-Westfalen .

P.S. Bisher habe ich noch keine Stationsleitung mit Bachelor im Managementbereich kennen gelernt.
Und ich befürchte, dass in diesen Studiengängen genau so wenig zum wichtigen Thema „Personalführung“ und „Teamarbeit“ unterrichtet wird, wie bei den Medizinern, die zwar teilweise tolle Ärzte , aber unfähige Teamleiter sind. Das haben die „unstudierten“ KollegInnen zu Zeit noch als Vorteil.
Wenn Du niemanden kennst, woher dann diese Befürchtung? Aufgrund eines Vergleiches mit einem komplett anderen Studienfach?
 
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P.S. Bisher habe ich noch keine Stationsleitung mit Bachelor im Managementbereich kennen gelernt.
Und ich befürchte, dass in diesen Studiengängen genau so wenig zum wichtigen Thema „Personalführung“ und „Teamarbeit“ unterrichtet wird, wie bei den Medizinern, die zwar teilweise tolle Ärzte , aber unfähige Teamleiter sind. Das haben die „unstudierten“ KollegInnen zu Zeit noch als Vorteil.
Hallo Einer,

hier möchte ich entschieden widersprechen!

Führung ist ein zentraler Punkt von (pflegerischen) Managementstudiengängen. Mit einem Medizinstudium oder medizinischen Weiterbildungen nicht vergleichbar.

Ich kenne leider auch nicht viele Bachelor-Leitungen, aber doch einige.

Bei mir setze ich eine passende Qualifikation für Leitung und Stellvertretung voraus. Nicht sofort und auch nicht zwingend ein Studium, aber zumindest der 720h Leitungskurs.
Und jeder der will, kann stattdessen einen Bachelor machen. Nutzen leider nur einige...
 
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Ja du hast an sich recht. Jedoch musste ich bei dem Aspekt Management ein wenig schmunzeln. Achtung anekdotische Evidenz: In meiner näheren Umgebung gibt es zwei Kliniken, bei beiden haben die Pflegedienstleitungen nicht studiert, sondern sich über Stationsleiterkurse hochgearbeitet oder wohl riesen Glück gehabt. Ebenso in vielen Pflegeheimen bei mir im Umkreis - die Einrichtungsleitungen sind ehemalige Pflegekräfte aus der Basis, PDLer haben teilweise nicht mal den 460h-Basiskurs (betone EL!). Ich frage mich, wie du darauf kommst, dass Stationsleitungen einen B.Sc. mittlerweile benötigen. Ironischerweise befindet sich bei mir unweit eine Fachhochschule, die einen Bachelor Gesundheitsmanagement anbietet. Nur wo sind die ganzen Bachelor Absolventen? Zumindest in meinem Umkreis existiert die akademisierte Pflege in KHs oder Pflegeheimen absolut nicht, aber vielleicht lebe ich auch in einer Ausnahmegegend. Ob das alles gut oder schlecht ist - tja.

Ich befürworte eine qualitativ hochwertige Ausbildung und die Akademisierung, nur frage ich mich seit Jahren, wohin die studierten Pflegekräfte immer wandern, wenn es weder die Pflegeschulen noch die Leitung der einzelnen Pflegeeinrichtungen sind. Aber das ist eigentlich ein anderes Thema. Alles wissenschaftliche Mitarbeiter?
Im ambulanten und langzeitstationären Bereich sieht das noch anders aus, das stimmt.
Im Krankenhaus werden halt "alte" Führungskräfte mit Weiterbildungen nicht regelhaft raus geschmissen, sodass es das sicher noch gibt. Eine Neubesetzung als PDL ohne Qualifikation, halte ich für ausgeschlossen, bis mir das Gegenteil bewiesen wird ;)
Allerdings liegt das ja nun an der Geschäftsführung.
Und es gibt für das Krankenhaus ja keinerlei gesetzliche Vorgaben, wie etwas besetzt werden muss.
Kann also durchaus sein, dass das dann einigen GF egal ist oder man vielleicht sogar ein paar Mark sparen kann.
 
Wenn Du niemanden kennst, woher dann diese Befürchtung? Aufgrund eines Vergleiches mit einem komplett anderen Studienfach?
Stimmt da muss ich dir Recht geben. Da ich niemanden mit dem Studiengang kennen kann ich natürlich nichts über den Inhalt sagen. Meine Aussage kommt vermutlich aus den negativen Erfahrungen mit Ärzten und BWL-Absolventen, die sich in den Führungsetagen der Krankenhäuser rumtreiben.

LG Einer
 
Bei mir setze ich eine passende Qualifikation für Leitung und Stellvertretung voraus. Nicht sofort und auch nicht zwingend ein Studium, aber zumindest der 720h Leitungskurs.
Und jeder der will, kann stattdessen einen Bachelor machen. Nutzen leider nur einige...

Der 720h-Kurs ist auch bei uns eine Voraussetzung für die Tätigkeit in der Leitung. Dafür stellt mein AG die Mitarbeiter auch frei.
Leider war die Alternative, das Bachelor-Studium berufsbegleitend, nicht möglich. Kann natürlich auch daran liegen, dass es im näheren Umkreis keine FH gibt, die dies anbietet.
Und als Fernstudium hätte ich es mir als Vollzeitkraft nicht zugetraut. (war bei meinem AG auch nie ein Thema)

LG Einer
 

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