Bachelor of Science in Pflege - Empfehlenswert?

goek_

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Ich stehe nun vor der Entscheidung, ob ich die Ausbildung zum Pflegefachmann starte, oder ob ich doch ein Bachelor in der Pflege machen soll (mit Berufszulassung). Irgendwann würde ich hinter dem Bachelor auch den Master setzen, aber das ist grade nicht das Thema. Könnte ich denn auch als Pflege mit Hochschulabschluss in einer für mich passenden Position arbeiten, oder würde ich trotz des Studiums als normaler Pflegefachmann angesehen werden und auch das gleiche Gehalt verdienen. Ich hab mal im Internet nach Stellenangaben für Krankenpfleger mit Hochschulabschluss geschaut, aber konnte keine handvoll Stellenangebote finden. Ich müsste mich dann wahrscheinlich in einer Stelle bewerben, wo man nach einer Person sucht, die ihre Pflegefachmann ausbildung absolviert hat und würde auch genauso vergütet werden, oder verstehe ich das falsch? Wenns so wäre, wäre der Bachelor ja schon fast unnötig und nur Geldverschwendung. Ich hoffe das Probleme ist klar und ich bedanke mich für jede Antwort!

Mit Lieben Grüßen,
G.
 
Reden wir von einem grundständigen Studiengang, der Dir neben dem Bachelorabschluss auch die staatliche Prüfung zum Pflegefachmann ermöglicht? Dazu würde ich heutzutage jedem raten, der die Gelegenheit dazu hat. Wenn nicht, vergiss den Rest meines Textes.

Die Vergütung akademisierter Pflegefachpersonen ist in etlichen Tarifverträgen inzwischen an die Tätigkeit gekoppelt. Wer die gleiche Arbeit tätigt wie die Kolleginnen und Kollegen mit der klassischen Ausbildung wird analog zu ihnen vergütet, z.B. P7. Wer einen Teil seiner Arbeitszeit mit bestimmten Tätigkeiten verbringt, der darüber hinaus geht, also auf diese Weise seinen Studienabschluss nutzt, wird höher eingestuft. Bachelor ca. ab P9, Master ab P11.

Wenn ich es richtig weiß, muss der Anteil im TV-UK mindestens 10 Prozent betragen. In meinem Betrieb arbeiten Akademikerinnen zu mindestens 25% in den entsprechenden Tätigkeiten, die übrige Zeit in der direkten Patientenversorgung.

Ich sehe anders als Du wesentlich mehr Stellenangebote, in denen ausdrücklich akademisierte Pflegende gesucht werden, aber ich beobachte den Stellenmarkt wahrscheinlich auch schon deutlich länger, daher fällt mir die Veränderung auf ;) Ob Du auf Anhieb eine "für Dich passende Position" findest, darüber könnte Dir nardes Kristallkugel eher Auskunft geben....
 
Da müsste ich mal genauer Nachfragen. In der Beschreiben auf der Website (Hsg Bochum Pflege) steht halt nur +Berufszulassung. Glaub ein Anruf oder eine Email wäre gut. Leider ist die akademisierung in DE sehr verwirrend und nicht so gut zu durchblicken. Hoffe das ändert sich für die kommenden Schulausteiger.
 
Ich würde auch zum Bachelor raten.
Da könntest Du nämlich noch den Master in z. B. Pflegepädagogik später draufsatteln:

 
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Ich würde wie vom anderen oben auch, auf jeden Fall zum Bachelor raten, warum sollte es Geldverschwendung sein, du musst doch keine Studiengebühren zahlen, sondern bekommst noch Ausbildungsvergütung?

Ich sehe mittlerweile viele Anzeigen die nach studierten Pflegekräften suchen, bei mir in der Klinik werden mittlerweile Pflegekräfte mit dem Bachelor auch höher eingruppiert.
Selbst, wenn du nicht mehr als eine "normale" GKP verdienen würdest, ein Bachelor eröffnet dir unendliche viele Möglichkeiten, seien sie in der Pflegewissenschaft, Pflegepädagogik, Casemanagement, verschiedene Stabstellen.

Vielleicht möchtest du nach 10 Jahren auf der Station, etwas anderes machen wollen mit gereglten Arbeitzeiten und ohne Nachtdienste oder deinen Köper kaputt zu machen. In dem Fall hättest du mit dem Bachelor gut vorgesorgt.
 
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Ich würde wie vom anderen oben auch, auf jeden Fall zum Bachelor raten, warum sollte es Geldverschwendung sein, du musst doch keine Studiengebühren zahlen, sondern bekommst noch Ausbildungsvergütung?

Ich sehe mittlerweile viele Anzeigen die nach studierten Pflegekräften suchen, bei mir in der Klinik werden mittlerweile Pflegekräfte mit dem Bachelor auch höher eingruppiert.
Selbst, wenn du nicht mehr als eine "normale" GKP verdienen würdest, ein Bachelor eröffnet dir unendliche viele Möglichkeiten, seien sie in der Pflegewissenschaft, Pflegepädagogik, Casemanagement, verschiedene Stabstellen.

Vielleicht möchtest du nach 10 Jahren auf der Station, etwas anderes machen wollen mit gereglten Arbeitzeiten und ohne Nachtdienste oder deinen Köper kaputt zu machen. In dem Fall hättest du mit dem Bachelor gut vorgesorgt.
Das ist kein Dualer Bachelor, sondern ein grundständiger Studiengang an einer Hochschule, da gibt es leider eine vergütungen :(. Tendiere auch eher auch den Bachelor, wobei die Master Studiengänge echt begrenzt sind und mit sehr komischen Voraussetzungen.
 
Ach okay, ich verstehe. Hast nicht die Möglichkeit durch eine Klinik dual zu studieren? Im Grossraum Stuttgart z.B. haben alle Krankenhäuser es dual im Angebot.
 
Ich habe leider nicht die finanziellen Mittel irgendwie grade von zu Hause auszuziehen leider. deshalb musste ich mir was in der nähe suchen
 
Ach okay, ich verstehe. Hast nicht die Möglichkeit durch eine Klinik dual zu studieren? Im Grossraum Stuttgart z.B. haben alle Krankenhäuser es dual im Angebot.
Das sollte mich sehr wundern, denn Pflege dual ist ein Auslaufmodell.
 
@Martin H.

Habe mich da vermutlich etwas missverständlich ausgedrück, ich meinte solche Angebote Duales Studium | Klinikverbund Südwest
Ah, ok. Nee, da kannst Du nichts dafür; es steht jetzt oft mißverständlich bei vielen Hochschulen duales Studium oder sogar "Pflege dual"; die haben aber nur zwei Ausbildungsorte (Theorie: Hochschule; Praxis : Klinik, Pflegeheim etc.).
Bis zum neuen Pflegeberufegesetz meinte man mit Pflege dual aber was anderes (drei Ausbildungsorte).

Da müsste ich mal genauer Nachfragen. In der Beschreiben auf der Website (Hsg Bochum Pflege) steht halt nur +Berufszulassung. Glaub ein Anruf oder eine Email wäre gut. Leider ist die akademisierung in DE sehr verwirrend und nicht so gut zu durchblicken. Hoffe das ändert sich für die kommenden Schulausteiger.
Hab mal gegoogelt...

"Wesentliche Änderungen durch das Pflegeberufegesetz und den damit verbundenen Neustrukturierungen und der Akkreditierung des Studiengangs Pflege sind die Verkürzung des Studiums von 8 auf 7 Semester, die Einführung eines Praxissemesters im 5. Semester und die Veränderung des Status der Studierenden von Auszubildenden hin zu Praktikanten, wenn Sie sich in den praktischen Studienphasen befinden. Eine Übersicht über den Studienverlauf finden Sie hier."


Praktikantenstatus klingt für mich nach "keine Ausbildungsvergütung". Aber sicherheitshalber mal nachfragen.
 
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Ich melde mich mal kurz:
Habe ebenfalls einen Bachelor B.Sc. aber als "dual Studierender" abgeschlossen. Danach habe ich in meiner Klinik an verschiedenen Projekten mitgearbeitet. Da vieles zu der Zeit noch noch Tariflich geregelt wurde und die Höhergruppierung am Personalrat scheiterte, bekam ich eine Zulage (das fand der PR wieder in Ordnung :weissnix:).
Auch ich habe manchmal das Gefühl, dass ich zum Teil meiner Zeit vorraus war. In letzter Zeit, nahm ich viel mehr Stellen in der direkten Patientenversorgung war als vorher. Zum Teil wirklich interessante Stellen als "Pflegewissenschaftliche Teamleitung" etc. Auch nehme ich positiv zu Kenntnis, dass zunehmend APN´s aufgebaut werden.

Für mich jedoch "zu spät". Habe inzwischen andere Interessen bzw. Schwerpunkte und verfolge diese. Wäre es vor 3 Jahren so gewesen, dann sehe das noch ganz anders aus.
Insgesamt lässt sich für mich feststellen, dass innerhalb der Pflege es mehr Bewegung gibt als z.B. vor 5 Jahren. Wie die Zukunft aussehen wird, kann dir keiner sagen. Auch wird die Zukunft bestimmter Versorgungsformen wie die "Community Health Nurse" auch von der Wahl abhängen und der sich veränderten Gesundheitslandschaft. Es werden noch spannende Jahre werden. Sie werden alles, aber nicht einfach und erst recht nicht langweilig.

Meiner Beobachtung zufolge: Im Krankenhaus gibt es da mehr Perspektiven als in der Langzeitpflege. In der Langzeitpflege geht es vor allem in den Leitungsbereich. Kann auch ein interessantes Gebiet sein, vor allem da du durchaus auch Interessante Aufgaben z.T Sektorenübergreifend bekommen kannst (Vor allem in Wohlfahrtsverbänden).
Im Krankenhaus gibt es durchaus Perspektiven auch in der Praxis (also am Menschen) zu bleiben. Aber auch da alles eine Frage des Arbeitgebers.
 

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