Bachelor of Nursing: Ich brauche Euren Ratschlag

MazalTov

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Weiterbildung
Hallo liebe Community,

ich danke schon vorab für Antworten und Ratschläge und entschuldige mich für Grammatikfehler.
Ich bin 34 Jahre alt, seit 12 Jahren bin ich erfolgreich als Immobilienkauffrau tätig, Ende 2018 hatte ich meine Weiterbildung zu Immobilienfachwirtin angefangen, und beende es voraussichtlich im April 2020.
Anfang des Jahres wurde bei meinen Vater Krebs diagonostiziert und ich hatte alles Aufträge abgebrochen, nur das Nötigste gemacht um mich um ihm zu kümmern und seine letzte Zeit noch schön zu machen. Er starb am 11. Juni , vor Mai könnte er noch gehen , hat Ernährungssonde bekommen und und und.
Seine Krankheit hat mir sehr viel beigebracht, zB dass man nichts in andere Welt nimmt, dass Beziehung sehr wichtig ist und dass unsere Gesundheit ist ein Geschenk...
Ich wollte neues Leben anfangen, ich wollte studieren, wollte weg von Zahlen und weg von Druck, der in Immobilienbranche herrscht, ich möchte was Gutes tun für die Menschen, ich weiss auch dass es wichtig ist.
Ich überlege ziemlich stark ein Bachelor of Nursing in Berlin oder Jena anfangen ab nächstes Jahr.
Dazu habe ich einiges , was ich Euch erfragen möchte, gerne natürlich auch Kritik:
1. Bin ich nicht etwas "zu jung" dafür? Ich beende in besten Falle dann mit 39-40 mein Bachelor
2. Kann ich schon während Studiums arbeiten und ohne Bafög mein Leben finanzieren? Evangelische Hochschule Berlin zahlt ab nächsten Jahr kein Ausbildungsgeld, also muss ich 4 Jahre mindestens Miete, Versicherungen etc. bezahlen.
3. Habe ich dann Möglichkeiten noch zu arbeiten oder was eigenes zu öffnen in 20-25 Jahren, die es noch übrig bleiben?
4. Was passiert, wenn ich Mutterschutzurlaub nehme? Ich bin noch nicht schwanger aber in 4 Jahren kann das ja passieren)))
5. Wo wäre am besten Praktokum zu absolvieren? Ich habe bis jetzt 2 Wochen in Kreissaal erlaubt bekommen und 1 Woche in InerenMedizin. Da ich in Trauer bin, wurde mir Geriatrie und Hospiz vorab von Pfelegedienstleiterin abgeraten, dafür natürlich Kreissaall)))
6. Was für Möglichkeiten habe ich noch bis 65-70 zu arbeiten in diesem Beruf? Ich stelle mir schwierig Krankenschwetser bis 65 zu sein, was habt ihr für Erfahrungen?

In Immobilienbranche gibt es Arbeit in Büro, oder selbständige Hausverwaltung, wo ich nicht so richtig glücklich bin als in der Pflege.
Ich freue mich auf spannende Beiträge
LG
 
wollte weg von Zahlen und weg von Druck, der in Immobilienbranche herrscht
Der Druck in der Pflege ist noch deutlich höher als überall sonst. Außerdem hängen bei uns noch Menschenleben- bzw. deren Gesundheit von uns ab.
Also ganz schlechter Beweggrund, wenn das der einzige sein sollte.
1. Bin ich nicht etwas "zu jung" dafür? Ich beende in besten Falle dann mit 39-40 mein Bachelor
Das wäre noch das geringste Problem. In der Pflege herrscht z. Z. ganz allgemein ein derartiger Notstand, daß man mit noch fast jedem Alter hier einsteigen kann.
2. Kann ich schon während Studiums arbeiten und ohne Bafög mein Leben finanzieren? Evangelische Hochschule Berlin zahlt ab nächsten Jahr kein Ausbildungsgeld, also muss ich 4 Jahre mindestens Miete, Versicherungen etc. bezahlen.
Wenn Du finanziell derartig knapp dran bist, wäre vermutlich die Ausbildung in der Pflege eher geeignet für Dich.
Denn da steht Dir ein Ausbildungsentgelt zur Verfügung, und das ist - verglichen mit dem in anderen Ausbildungsberufen - gar nicht mal so schlecht.
Sollte es aber doch unbedingt das Studium werden, dann schau Dich evtl. mal um, ob es ein Bafög o. ä. gibt.
Schau auch mal hier:
4. Was passiert, wenn ich Mutterschutzurlaub nehme? Ich bin noch nicht schwanger aber in 4 Jahren kann das ja passieren)))))))))
Zumindest früher und in der Ausbildung gab es die Möglichkeit, diese im Fall einer Schwangerschaft zu unterbrechen und später wieder aufzunehmen. Ich habe keine Ahnung, wie das heutzutage und beim Studium ist.
5. Wo wäre am besten Praktokum zu absolvieren? Ich habe bis jetzt 2 Wochen in Kreissaal erlaubt bekommen und 1 Woche in InerenMedizin. Da ich in Trauer bin, wurde mir Geriatrie und Hospiz vorab von Pfelegedienstleiterin abgeraten, dafür natürlich Kreissaall))))))))
Du solltest Dir überlegen, vielleicht die Trauerphase erst abzuwarten, bevor Du so ein Praktikum absolvierst.
Kreißsaal ist nicht aussagekräftig für Deine spätere Tätigkeit, die wenigsten Pflegekräfte arbeiten später dort.
Innere Medizin oder aber irgendwas chirurgisches wäre schon mal ziemlich gut, um einen Einblick in unser Alltagsgeschäft zu vermitteln.
6. Was für Möglichkeiten habe ich noch bis 65-70 zu arbeiten in diesem Beruf? Ich stelle mir schwierig Krankenschwetser bis 65 zu sein, was habt ihr für Erfahrungen?
Schwierig. Du hast ja sicher selber schon gehört, daß der Verbleib im Beruf in den Pflegeberufen deutlich kürzer ist als in vielen anderen Berufen, weil die Bedingungen knüppelhart sind. Das fängt ja schon bei den Arbeitszeiten an, Schichtdienst ist die Regel.
Du kannst natürlich gucken, ob Du später eine Nische erwischst, wo Du z. B. nicht mehr Schicht arbeiten mußt. Z. B. im OP oder in bestimmten Funktionsbereichen. Diese Jobs sind aber in der Klinik meist heiß begehrt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ganz schlechter Beweggrund, wenn das der einzige sein sollte.
In Immobilienbranche hatte ich Burnout vor 3 Jahren, da ich mich wenig bewege, dafür aaber alle Mieter zufrieden stellen sollte, was natülich nie möglich ist. Immobilienkaufleute gehären leider mit zu meisten Burnoutbetroffenen, da du sehr wenig Bewegung hast und nur an Zahlen eingebunden bist. Die Verantwortung ist sehr gross und du hast fast keine Möglichkeiten um Abzuweichen, da Investoren wollen mehr Geld verdienen und Mieter nicht zahlen. Rufbereitschaft war bei mir täglich, Samstags und Sonntags könnte immer wieder Wasserschaden passieren oder sowas, und das allerschlimmste - fast alle hassen dich, da du an deren Miete Geld machst, also branchenspezifisch haben Immobilienkaufleute schlechten Ruf.

Wenn Du finanziell derartig knapp dran bist, wäre vermutlich die Ausbildung in der Pflege eher geeignet für Dich.
Denn da steht Dir ein Ausbildungsentgelt zur Verfügung, und das ist - verglichen mit dem in anderen Ausbildungsberufen - gar nicht mal so schlecht.
Sollte es aber doch unbedingt das Studium werden, dann schau Dich evtl. mal um, ob es ein Bafög o. ä. gibt.
Ich möchte ein Studium da ich träume eine Pflegedienstleiterin zu werden oder Betrutes Wohnen leiten.
Muss mir natürlich alles genau ausrechnen

Zumindest früher und in der Ausbildung gab es die Möglichkeit, diese im Fall einer Schwangerschaft zu unterbrechen und später wieder aufzunehmen. Ich habe keine Ahnung, wie das heutzutage und beim Studium ist.
Du solltest Dir überlegen, vielleicht die Trauerphase erst abzuwarten, bevor Du so ein Praktikum absolvierst.
Kreißsaal ist nicht aussagekräftig für Deine spätere Tätigkeit, die wenigsten Pflegekräfte arbeiten später dort.
Da es 2020 alles zusammen ist, Kinderkrankenofleger usw , wollte ich auf jeden Fall auf Kinderstation was probiert haben, bezugnehmend auf meine Situation hat Pflegemanagerin mich dahin geschickt. Meine Cousine ist Hebamme und ich habe nur positives gehört.
Innere Medizin oder aber irgendwas chirurgisches wäre schon mal ziemlich gut, um einen Einblick in unser Alltagsgeschäft zu vermitteln.
Schwierig. Du hast ja sicher selber schon gehört, daß der Verbleib im Beruf in den Pflegeberufen deutlich kürzer ist als in vielen anderen Berufen, weil die Bedingungen knüppelhart sind. Das fängt ja schon bei den Arbeitszeiten an, Schichtdienst ist die Regel.
Du kannst natürlich gucken, ob Du später eine Nische erwischst, wo Du z. B. nicht mehr Schicht arbeiten mußt. Z. B. im OP oder in bestimmten Funktionsbereichen. Diese Jobs sind aber in der Klinik meist heiß begehrt.
und ambulant? Oder als PDL? oder Praxisanleiter? Oder bei Krankenkassen?

Aber vielen Dank, ich überlege ganz genau. habe noch 1 Jahr um schlüssig zu werden, jetzt so oder so bin ich in eine große Immobilienfirma, bekomme 1800 auf die Hand und mache Weiterbildung damit alle Voraussetzungen für Studium vorliegen.

Sorry, ich kann nicht richtig zitieren, bin neu hier...
 
Eine Frage noch, was darf ich machen während der Ausbildung, ist es realistisch 20 Stunden pro Woche noch zu arbeiten?
 
Eher nicht, da du, da die körperliche Belastung im Pflegeberuf ziemlich hoch ist und spätestens ab dem 2ten Lehrjahr ein ziemliches Lernpensum hast.
 
Eine Frage noch, was darf ich machen während der Ausbildung, ist es realistisch 20 Stunden pro Woche noch zu arbeiten?
20 Stunden pro Woche???
Du darfst max 48 Stunden pro Woche arbeiten. Wenn die Ausbildung in VZ erfolgt, sind das alleine schon 38,5 Stunden.
Somit ist das schon nicht möglich.
Mal davon abgesehen, dass dir neben der Ausbildung im -vorerst 2-SchichtSystem- nicht der Sinn nach noch mehr Arbeit stehen wird. Es gibt viel zu lernen und Arbeitstage im Früh und Spät inclusive Wochenende sind nicht ohne. Das wirst du schnell merken....
 
ist es realistisch 20 Stunden pro Woche noch zu arbeiten?
Sehr unwahrscheinlich !!
Du müsstest dies bei deinem AG anmelden. Dieser müsste die zusätzlichen Stunden zur maximalen Wochenarbeitszeit mit einrechnen.... und würde sich dadurch möglicherweise strafbar machen, weil die maximale Wochenarbeitszeit überschritten wird.
Außerdem:
Wenn du deinen jetzigen Beruf stressig findest kann ich mir nicht vorstellen, das du zusätzlich zu einer Ausbildung noch 20 Stunden in der Woche arbeiten kannst.

LG Einer
 
Momentan arbeite ich 40 Stunden pro Woche und mache zusätzlich Fortbildung zu Immobilienfachwirtin.
Das geht auch, nur Büro ist sehr langweilig und ich habe nur mit Zahlen zu tun, muss auch ständig Geld treiben von Mietern und teuer vermieten)))
Das ganze gibt macht nicht mehr so richtig Sinn.

Ich denke eher dass ich eine Ausbildung mache weil da ich auch finanziell abgesichert bin vorab. Und wenn das fertig ist - darf ich immer noch in 7. Semester einsteigen bei Pflege Dual.
Die Entscheidung, hatte ich fast getroffen, wofür ich mich bei euch bedanke.
Ich werde in Dezember Praktikum machen und mich bewerben anschließend, gleich bei Charité.
Jemand Erfahrungen mit Ausbildung bei Charité?
Ich kann das immer noch lassen, aber ich möchte es gerne probieren )))
 
Eher nicht, da du, da die körperliche Belastung im Pflegeberuf ziemlich hoch ist und spätestens ab dem 2ten Lehrjahr ein ziemliches Lernpensum hast.

Das habe ich jetzt verstanden.
Also das beste ist Ausbildung, ohne Zuviel auf mich zu nehmen.
Und wenn ich sicher mit dem Abschluss stehe und vieles probiert hatte - dann vielleicht Studium.
Ich weiß ganz genau, dass ich raus aus Büro möchte und will nicht mehr verantwortlich sein, wenn Mieter nicht zahlen.
 
In der Pflege bist du als Examinierte für ganz andere Sachen verantwortlich....da wirst du dir manchmal noch wünschen, es ginge nur um eine nicht-bezahlte Miete....
Das kann durchaus für mich noch unklar zu scheinen. Aber, wie gesagt, was mache ich nach Fortbildung? Ich bekomme vielleicht 300 Euro mehr und ein Wohngebiet dazu.
Der Druck um was teuer zu vermieten/ verkaufen/ bauen/ abrechnen ist enorm.
Die Mieter sehen mich überall in unsere Stadt und bemängeln alles mögliche, auch wenn ich in Weihnachtsmarkt stehe.
Kollegen - absolute Frauenbüro, wo nur geredet wird, wer mit wem und warum.
Ich bin in Israel geboren, und habe dort auch mein Wehrdienst bei Pharmazie gemacht, schon damals hatte ich geträumt Menschen retten zu können.
Früher, wo es viele private Makler gab, hatte ich was vermietet und Kunden waren glücklich, nur jetzt geht es nur um Erhöhungen usw.
ich sage nicht, dass ich was leichtes suche, nein, ich suche nur das, wo ich mein Team habe, wo ich was mache was wirklich zählt, und was ich auf Perspektive auch bis 70 machen kann.
In Immobilienbranche um gut dort zu bleiben muss man irgendwann so oder so BWL oder Architektur studieren, wenn du nicht träumst bis 60 Betriebskostenabrechnungen zu erstellen.
Vielleicht sehe ich das zu emotional, ich überlege es auch ganz genau und bin vorab erst mal versorgt, aber ich möchte meiner Berufung folgen
 
Sagen wir es mal so: auch wenn du 70 Jahre alt sein wirst, werden noch Pflegekräfte gebraucht werden. Du musst aber froh sein, wenn du bis zum Rentenalter in Teilzeit in diesem Beruf arbeiten kannst. Die durchschnittliche Verweildauer im Beruf liegt bei maximal 10 Jahren glaube ich.
 
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Ich denke, ein dualer Studiengang wäre die beste Variante für Dich. Du hast die nötigen Voraussetzungen und könntest wohl mit der Doppelbelastung Ausbildung & Studium bzw. später Studium und Teilzeit-Berufstätigkeit umgehen. Damit wärst Du durch Ausbildungsvergütung und später Teilzeitgehalt auch finanziell abgesichert. Für Bafög bist Du schon zu alt, aber Du hast ja noch ein ganzes Jahr, um Dir ein Finanzpolster zuzulegen und Einsparpotentiale zu entdecken.

Was die Aussichten für ältere Arbeitnehmerinnen angeht: Ich persönlich kenne niemanden, der es bis zur Rente in Vollzeit in der direkten Pflege gepackt hat. Das ist nicht repräsentativ, aber zeigt doch, dass Schichtdienst oder teils schwere körperliche Arbeit ab einem gewissen Alter schwerer zu verkraften sind. Andererseits tut sich gerade einiges in Richtung einer Veränderung unseres Berufsbildes und es tun sich gerade für Pflegeakademiker Berufsfelder auf, die eher bis zum Rentenalter machbar sind. Außerdem hast Du ja bereits einen Beruf, in den Du notfalls zurückkehren könntest, wenn die Pflege nicht mehr möglich wäre.
 
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Hallo Claudia,

Das sind so genau die Gedanken, die ich auch mache. Ich habe mir etwas zur Seite gelegt, wenn es zur Kinderwunsch kommt oder auch neue Einrichtung und Umzug.
Momentan lege ich was zur Seite, dh in April wäre es theoretisch möglich mit dem Beruf beginnen.
Wenn ich schwanger werde - kann ich immer noch pausieren.
Mein Ziel wäre natürlich danach Studium , also 7 und 8 Semester, danach dachte ich was machen in Richtung Praxisanleiter, PDL oder Arbeit bei Krankenkassen, vielleicht Betreutes Wohnen führen.
Das schönste ist, dass wenn ich dankbare Gesichte sehe - weiß ich, dass meine Arbeit wert war.
Bei Immobilien muss man sich auch weiterbilden dann und man braucht sehr viel Spaß zu haben bei Menschen deren Geld abtreiben, was mir nicht mehr zusteht. Ich will nicht mehr lügen, ich will machen das was zählt.
 
Das kann durchaus für mich noch unklar zu scheinen. Aber, wie gesagt, was mache ich nach Fortbildung? Ich bekomme vielleicht 300 Euro mehr und ein Wohngebiet dazu.
Der Druck um was teuer zu vermieten/ verkaufen/ bauen/ abrechnen ist enorm.
Die Mieter sehen mich überall in unsere Stadt und bemängeln alles mögliche, auch wenn ich in Weihnachtsmarkt stehe.

Ob du in der Pflege mehr bekommst, sei mal dahin gestellt. Dafür hast du aber den täglichen Druck, deine Arbeit wenigstens im Ansatz erledigt zu haben. Oft rennt man als wenn der Teufel hinter einem her wäre und geht dazu auch noch mit einem Gefühl nach Hause, nicht allen Patienten gerecht geworden zu sein.
Richte dich auf Anrufe in deinem Frei ein, wo du zum Einspringen "eingeladen" wirst. Richte dich darauf ein, kurzfristige Dienstplanänderungen mit Flexibilität in deinem Privatleben kompensieren zu dürfen... Richte dich darauf ein, Dienste in Unterbesetzung zu bewältigen. Richte dich auf 12 Tage Arbeit am Stück ein, 2 Tage frei und wieder von vorne.... quer durch drei Schichten versteht sich....
Wenn du diesen Druck aushalten kannst.... herzlich willkommen.

Kollegen - absolute Frauenbüro, wo nur geredet wird, wer mit wem und warum.
Was glaubst du, was im Krankenhaus und auf Station getratscht wird ? Kaum fällt die Tür hinter dir zu, wird geredet und gemutmaßt auf Teufel komm raus....

Ich bin in Israel geboren, und habe dort auch mein Wehrdienst bei Pharmazie gemacht, schon damals hatte ich geträumt Menschen retten zu können.
Du rettest in den seltensten Fällen Menschenleben.... in manchen Dienste kannst du nur dafür Sorgen, dass niemand stirbt oder zu größerem Schaden kommt.
Händchen halten, Trösten, mal Tätigkeiten am Patienten über das Minimum hinaus (wie Haare waschen, einem Pat mal zuhören...) geht auch nur in Ausnahmefällen...wenn die Station gut besetzt ist (und selbst dann wird ggf jemand kurzerhand ins Frei geschickt, weil man ja so viele Überstunden hat)

Früher, wo es viele private Makler gab, hatte ich was vermietet und Kunden waren glücklich, nur jetzt geht es nur um Erhöhungen usw.
ich sage nicht, dass ich was leichtes suche, nein, ich suche nur das, wo ich mein Team habe, wo ich was mache was wirklich zählt, und was ich auf Perspektive auch bis 70 machen kann.

*Glückliche Patienten: manchmal... nicht immer....

*ein Team, mit dem man machen kann was wirklich zählt: kann..... muss nicht, was am Ende zählt, ist die korrekte Dokumentation.... denn . das bringt dem KH das Geld.... eine glückliche Omi nicht....
Auch im KH steht der Druck ums liebe Geld im Vordergrund... es wird halt nur nicht so offen ausgesprochen...

*Pflege bis 70 machen....: mit Sicherheit nicht.... die meisten sind ja froh, wenn sie es bis über 60 schaffen.

Und die von Claudia angesprochenen Veränderungen in der Pflege: ich bin mal gespannt, ob diese Veränderungen wieder nur für die Studierten in Frage kommen.... an der Basis wird sich nichts ändern. Die normale Krankenschwester wird bis zum bitteren Ende im 3- Schicht-System schuften... vielleicht solange, bis jüngere Patienten der Schwester helfen anstatt umgekehrt....

An der Basis muss sich was tun... nicht bei denen, die eh schon am Schreibtisch sitzen....und wenn es ein früheres Renteneintrittsalter (mit finanziellem Ausgleich, wohlgemerkt) für die Basis gibt, oder die Möglichkeit, nur noch 2 Schichten zu machen oder schichtübergreifend von 8-16 Uhr als Verstärkung für F- und S-Dienst..... Möglichkeiten gäbe es viele.... und das wäre für einige sicher auch ein Anreiz, dabei zu bleiben....

In Immobilienbranche um gut dort zu bleiben muss man irgendwann so oder so BWL oder Architektur studieren, wenn du nicht träumst bis 60 Betriebskostenabrechnungen zu erstellen.
In der Pflege musst du dich auch permanent weiterbilden, wenn du nicht bis 60 oder länger nur der Depp vom Dienst sein willst....
Und das ist in einem 3-Schicht-System in Vollzeit nicht ohne.... auch nicht wenn der AG dich dafür freistellt.

Versteh mich nicht falsch, all das hört sich schlimm an..... ist es auch....in der Pflege ist es bald 5 nach 12.... aber der Beruf an sich ist toll... vielseitig, immer interessant, nie langweilig.
Ich kann mir nichts anderes vorstellen, ich habs versucht, bin jetzt aber wieder zurück in der Pflege... aaaber nur 50%.... Vollzeit kann ich mir nicht vorstellen.... max 75 %, aber nicht mehr. Es ist ein knochenharter Beruf mit zur Zeit noch härteren Bedingungen.... Besserung seh ich zur Zeit nicht wirklich....
Wenn du all das abkannst,... herzlich willkommen...
wenn du nur die Spur eines Zweifels hast.... such dir was anderes...
 
Ich möchte ein Studium da ich träume eine Pflegedienstleiterin zu werden oder Betrutes Wohnen leiten.
Du brauchst aber nicht zwingend den B.Sc.N., um später mal PDL, Heimleitung o. ä. zu werden.
Das ist noch mal eine ganz andere Geschichte:
Im Normalfall satteln PDLs bzw. Heimleitungen nach ihrer pflegerischen Ausbildung SPÄTER noch ein Studium in Pflegemanagement darauf (es gibt auch noch die Weiterbildung zur PDL, damit machst Du aber zumindest in der Klinik keinen Stich mehr).
Da es 2020 alles zusammen ist, Kinderkrankenofleger usw , wollte ich auf jeden Fall auf Kinderstation was probiert haben, bezugnehmend auf meine Situation hat Pflegemanagerin mich dahin geschickt. Meine Cousine ist Hebamme und ich habe nur positives gehört.
Ja, es ist korrekt, daß ab 2020 die drei Pflegeberufe (teilweise) zusammengeführt werden. Insofern wäre das natürlich zumindest ein teilweiser Einblick.
Hebamme ist noch mal ein ganz anderer Beruf als Pflegekraft.
und ambulant? Oder als PDL? oder Praxisanleiter? Oder bei Krankenkassen?
Aaaaalso:
  • In der ambulanten Pflege werden natürlich auch genauso Pflegekräfte gesucht, wie im stationären Bereich. Dort hast Du zwar keine Nachtschicht, aber dafür arbeiten ganz viele ambulante Pflegedienste mit geteilten Schichten. Oder man arbeitet dort nur ganz wenige Stunden, was häufig Frauen mit kleinen Kindern nutzen.
  • PDL hatte ich bereits geschrieben. Das wäre natürlich eine Möglichkeit.
  • Praxisanleiter arbeiten i. d. R. nebenher als solche; sprich, diese Leute arbeiten als ganz normale Pflegekräfte im Stationsalltag mit und können froh sein, wenn sie ein paar Stunden freigestellt kriegen, um ihre Schüler anleiten zu "dürfen". Bei uns gab´s damals gar nichts dafür. Solltest Du tatsächlich einige der ganz wenigen Stellen als komplett freigestellter Praxisanleiter in einer Einrichtung ergattern, herzlichen Glückwunsch! Dann hast Du den großen Jackpot geknackt. Das wäre damals mein Traum gewesen.
  • Bei Krankenkassen: Ja, das ist möglich; @Bachstelze macht das. Ist aber auch nicht unstressig. Du bist allerdings weg "vom Bett".
Es gibt noch weitere Möglichkeiten:
  • Das was ich zur Zeit mache: Ambulante Intensivpflege. Klingt zwar so ähnlich, hat aber mit (normaler) ambulanter Pflege praktisch nichts zu tun. Du arbeitest i. d. R. 12 h entweder bei einem Pat. (1:1-Versorgung) oder in einer WG (@pepita-sheep macht das). Da ist aber die Frage, wie´s weiter geht, gerade sägt Herr Spahn an der Zukunft unserer Jobs... :evil1:
  • Lehrer für Pflegeberufe: Geht heutzutage nur noch über Studium, i. d. R. Pflegepädagogik, Berufspädagogik im Gesundheitswesen, Pflegewissenschaft mit Schwerpunkt Pflegepädagogik o. ä. Hier wird wohl zukünftig ohne Masterabschluß nix mehr gehen.
Richte dich auf Anrufe in deinem Frei ein, wo du zum Einspringen "eingeladen" wirst. Richte dich darauf ein, kurzfristige Dienstplanänderungen mit Flexibilität in deinem Privatleben kompensieren zu dürfen...
Naja... das muß aber niemand machen. Man muß halt "Nein" sagen können.
Und die von Claudia angesprochenen Veränderungen in der Pflege: ich bin mal gespannt, ob diese Veränderungen wieder nur für die Studierten in Frage kommen.... an der Basis wird sich nichts ändern. Die normale Krankenschwester wird bis zum bitteren Ende im 3- Schicht-System schuften... vielleicht solange, bis jüngere Patienten der Schwester helfen anstatt umgekehrt....
Also ich arbeite z. B. nicht mehr im 3-Schichtsystem. Und arbeite sehr wohl an der Basis.
 
Zuletzt bearbeitet:
Um Deiner Berufung zu folgen musst Du ja nicht zwingend gleich einen Berufswechsel vornehmen. Es gibt ausreichend Ehrenämter, in denen Du Menschen helfen kannst. Hospizdienst, Betreuung dementer Menschen, Ehrenamt in Krankenhäusern, Hausaufgabenhilfe...ect.
Es kann sich lohnen sich dort mal umzuschauen und auszuprobieren. Die Aussicht auf dankbare und zufriedene Blicke sind dort auf jeden Fall eher gegeben.
Der Pflegeberuf ist ein Beruf, und da muss man nicht berufen werden und man ist definitiv nicht besonders geeignet nur weil man Menschen helfen will. Im Gegenteil, das Landen auf dem Boden der Tatsachen kann ziemlich schmerzlich sein wenn man in den Beruf einsteigt.
Mein Ziel wäre natürlich danach Studium , also 7 und 8 Semester, danach dachte ich was machen in Richtung Praxisanleiter, PDL oder Arbeit bei Krankenkassen, vielleicht Betreutes Wohnen führen.
Als PDL führst Du Mitarbeiter, da siehst Du mitunter sehr unzufriedene Gesichter, weil Du deren Wünsche nicht erfüllen kannst.
Bei Krankenkassen siehst Du eher selten dankbare Patienten, davon abgesehen, dass dort nochmal andere Berufsgruppen arbeiten....usw.
Vielleicht ist Dein Blick ein kleines bisschen verklärt was die Vorstellung über den Beruf der Pflege angeht.
Ich kenne die Situation in Berlin nicht, aber bei uns nehmen sie z.B. an Wochenenden auch Aushilfen im Altenheim. Wäre eine Mglk. die Realität etwas näher kennen zu lernen.
 
Mein Ziel wäre natürlich danach Studium , also 7 und 8 Semester, danach dachte ich was machen in Richtung Praxisanleiter, PDL oder Arbeit bei Krankenkassen, vielleicht Betreutes Wohnen führen.
Du kannst nicht nur zwei Semester studieren. Ein Bachelor dauert in Vollzeit drei Jahre.

Sprichst Du von einem dualen Studiengang? Da studierst Du schon Teilzeit neben der Ausbildung und dann nach Abschluss der Berufsausbildung eben noch anderthalb oder zwei Jahre Vollzeit.
 
Selbst an der Basis, kommen zunehmend möglichkeiten auf, dem 3 Schicht zu "entfliehen". Beispiel aus meiner Klinik. WB zur Pain Nurse und arbeitet im Schmerz-Konsil Team. Keine 3 Schicht.

Onko WB. Arbeitet in der Onkologischen Pflegeberatung. Ebenfalls Kernarbeitszeit.

Ebenfalls Onko WB: Neben der Tätigkeit in der Klinik noch Dozent für die Weiterbildungskurse und Fortbildungen.

Aber ja, an der Basis müssen ebenfalls neue Schichtmodelle eingeführt werden. Leider hat man da häufig die Erfahrung gemacht, dass es dann Finanziell Nachteile bringt, da kürzung von Zulagen, oder es von den Mitarbeitern selber torpediert wird.

Und ja, wie schon gesagt man muss sich spezialisieren und ständig Weiterbilden. Pflege bedeutet immer lebenslanges Lernen. Wenn du in einem Beruf arbeiten möchtest wo du nach der Ausbildung "fertig" bist. Hier bist du falsch.
 

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