Tach.
Pflege ist - was die praktischen Aspekte betrifft - letztlich nahe am "training on the job".
Alle Aspekte dieses Berufes können während der praktischen Ausbildung niemals adäquat "gelernt" werden.
Eine moderne Ausbildung vermittelt dem Lernenden die nötigen Fähigkeiten, sich an einen Berufsalltag anzupassen, der sich u.U. schnell ändern kann. D.h. die theoretischen Grundlagen, um die Praxis selbständig aufzunehmen.
Wer
nach der Ausbildung auf Intensiv anfängt, fängt zwar nicht bei "Null" an, aber auch nicht weit weg davon.
Wer in der Anästhesie anfängt, der fängt tatsächlich bei Null an.
Wer in einem somatischen Haus gelernt hat, hat die Psychatrie höchstens gestreift - steht auch nicht besser da, sollte er da landen.
Es gibt keinen Grund, warum dies bei Kindern anders sein sollte.
Ob ich mich in eine Neonatologie, eine Akutpsychatrie, ein Herzkatheterlabor oder eine Dialysestation einarbeiten muss...einarbeiten muss ich mich immer.
Und das Argument der Spezialisierung wird ja aktuell gelebt: ATA, CTA, OTA, xTA,....
Wenn die Pflege ihren vielbeschworenen Status als Profession jemals ausfüllen soll, dann nur über den Weg eine generalistischen Ausbildung mit modularer Erweiterung.
Die Trennung in Alten-, Kinder- und "Normal"pflege ist in letzter Konsequenz nichts als das Eingeständnis, dass man die Auszubildenden offenbar unfähig dafür hält, sich später anpassen zu können...
Meine Meinung
Und was dieser Unfug von wegen "Ausbildung nix mehr wert", "keinen Job finden", "niemals dort arbeiten können"...betrifft.
In Deutschland und ganz speziell in der Pflege herrscht ein starker Bestandsschutz. Jeder der vor 25 Jahren die Weiterbildung (oder war es damals bloß nen Wochenendkurs?
<--! ) zur "Schulschwester" gemacht hat, darf heute immer noch unterrichten...trotz FH-Studium inzwischen.
Selbes gilt für alle Arten der Krankenpflege. Wer heute GUKKP wird, kann in 20 Jahren genauso überall arbeiten, wie jemand der heute die Generalistische macht. V.a. wenn Personalmangel herrscht...
Hierzu völlig OT: In München zahlen manche Einrichtungen inziwischen 1000 Euro "Fangprämie" an das Personal, wenn man einen neuen MA vermittelt...völlig egal, ob da Kinder-, Alten- oder sonstwas davor steht.
Wer nur und für immer mit Kindern arbeiten will, sollte evtl. lieber Erzieher werden.
DS