Aufbereitung von Waschschüsseln

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Da ja schon net mal das korrekte Händedesinfizieren klappt würde ich immer die Schieberspüle bevorzugen. Hier kann ich wirklich sicher sein, dass alles stimmt: komplette Benetzung und Einhaltung der Einwirkzeit inklusiev nachspülen. Die thermische Desi ist sozusagen ein Zusatzbonbon.

Wie teuer wird die Ausbreitung von resistenten Keimen durch mangelhaft desinfizierte Materialien. Ich denke, dass dürfte weit über den zusätzlichen Ausgaben liegen.
Es gab auch schon Fälle defekter Schieberspülen, die das korrekte Temperaturlevel nicht erreichten oder wo verstopfte Düsen nicht erkannt wurden, und die so nicht mehr korrekt reinigten und vermutlich zur Keimverschleppung beitrugen.
Und wie teuer ist eigentlich die Arbeitsminuten, die die GuK damit verbringt. Sie muss alles benetzen, die Einwirkzeit einhalten, abspülen, abtrocknen- wieviel billiger ist sie als die Maschine?
Wie gesagt, das Desinfizieren kostet mich nicht mehr Zeit als das Benutzen der Spüle. Wie lange brauchst du um ne Schüssel abzuwischen? Die wird dann während der Einwirkzeit hingestellt zum Trocknen, irgendwann werden sie alle gestapelt, das musste bei der Spüle auch machen. Und das ausspülen der alten Desinfektionsmittelrückstände kannste direkt vor der Benutzung machen. Wie gesagt, ich seh da keine zusätzliche Zeit, sondern nur große Energieeinsparungen.

EDIT: Und ich wette finanziell rechnet sich das auch, speziell wenn man die preiswertere Arbeitskraft der Stationshilfen oder Reinigungsfachangestellten nimmt.
 
Bei uns werden die Schüsseln dezentral aufbereitet - sprich im Zimmer, am Waschbecken (welches sonst so gut wie nie benutzt wird) - und von demjenigen der sie benutzt hat, der Zeitaufwand dafür ist - zu vernachlässigen. Die Desilösung wird ebenfalls im Zimmer aufbewahrt, in speziellen Eimern mit Einwegtüchern zum rausziehen. Aufbewahrt werden sie einzeln - auch im Zimmer.
Auf der Normalstation darf man sie der Hauswirtschaftskraft hinstellen.
Noch 0 mal hatte ich iwo eine Spüle die gepasst hat.
 
Also Sr. Hygienika sagt, dass wir erst unsere Steckbeckenspüle auf einen A0-Wert von 600 umstellen lassen müssen und dann die Waschschüsseln dort aufbereiten können! Derzeit ist er wohl noch niedriger!

A0-Wert habe ich mir von Wiki erklären lassen:
Bei thermischer Desinfektion in Reinigungsdesinfektionsautomaten wird über eine bestimmte Haltezeit, das Zeitfenster, in der die Temperatur konstant gehalten wird, das Spülgut mit Hitze desinfiziert. Das Maß der Einwirkung auf die pathogenen Keime wird dabei durch den sogenannten A[SUB]0[/SUB]-Wert als Funktion aus Temperatur und Zeit dargestellt. Als ausreichend gelten über 60 Sec. 80 °C. Nach der Norm DIN EN ISO 15883-1 + 3 ist jetzt ein A[SUB]0[/SUB]-Wert, der größer als 60 ist, vorgegeben worden, der der Fläche unterhalb der Temperaturkurve oberhalb einer Temperatur von 60 °C entspricht.
[SUP][1][/SUP]
 
Wie jetzt? Und da werden Schieber u.ä. aufbereitet ohne ausreichende Desi?

Elisabeth
 
Liebe Elisabeth,
nein natürlich nicht, aber lt. Sr. Hygienika reicht der A0 - Wert der zur Zeit eingestellt ist für Schieber aber nicht für
Waschschüsseln.
Hatte leider nur per E - Mail kontakt deswegen kann ich NOCH nichts weiteres sagen!
 
Versteh ich das jetzt so, dass lt. eurer Hygienefachkraft ein Schieber weniger kontaminiert ist, als eine Waschschüssel?:-?

Gesundem Menschenverstand zufolge müsste das doch eigentlich genau andersherum sein.

Auf die Erklärung bin ich mal gespannt!

LG opjutti
 
Versteh ich das jetzt so, dass lt. eurer Hygienefachkraft ein Schieber weniger kontaminiert ist, als eine Waschschüssel?:-?

Gesundem Menschenverstand zufolge müsste das doch eigentlich genau andersherum sein.

Auf die Erklärung bin ich mal gespannt!

LG opjutti

Genauso ist es!
 
Ich werde euch auf dem laufenden halten ;)
 
Das heisst ein zehnmal höherer Energieverbrauch als für einen Schieber. Bzw. auch das Spülen eurer Schieber verbraucht jetzt zehnmal mehr Energie.
Bekommt ihr Gewinnbeteiligung ?-p

Ich vermute weil man davon ausgeht, dass keiner bei Schieberbenutzung sich dann an den Mund fasst und er sich danach die Hände wäscht, während ne Waschschüssel für direkten Zugang zu den Schleimhäuten sorgt.
 
Wer ermöglicht seinen Pat. nach der Nutzung von Schieber und Ente eine angemessene Händehygiene?

Wie sehen die Abstrichergebnisse der Schieberspülen aus? Unbedenklich? Dann dürfte es wohl auch für die Waschschüsseln reichen. Bedenklich? Dann habt ihr ein echtes Hygieneproblem.

Elisabeth
 
Interessante Diskussion - zumal es mir ähnlich wie PflegePrinz geht.
Unsere Waschschüsseln wurden zwar nicht steril aufbereitet, sondern wir haben sie tatsächlich in der Steckbeckenspüle gereinigt, aber genau das wurde uns nun untersagt und wir müssen von Hand desinfizieren. Die Begründung war, daß in der Spüle die erforderliche Hitze nicht lange genug aufrecht erhalten würde - entspricht wohl der Geschichte mit dem A0-Wert. Seltsam daran finde ich, daß es wohl jahrelang okay war ...
Gibt es neue Richtlinien oder wurde eventuell aus Spargründen das Gerät anders eingestellt ?!

Schokofee
 
Also ich bin fassungslos. Wie soll ich denn eine Bettpfanne oder Urinflasche in einem Gerät hygienisch aufbereiten, in dem ich aus hygienischen Gründen keine Waschschüsseln aufbereiten darf? Bettpfanne und Urinflaschen sind mit Sicherheit stärker mit Keimen kontaminiert als Waschschüsseln! Das Ganze macht keinen Sinn, es sei denn, man versucht einfach zu erreichen, dass die Beckenspüle nicht mehr so oft läuft (Energiesparen) und tischt Euch einfach die Geschichte mit der zu niedrigen Temperatur auf. Habt Ihr das Ganze mal hinterfragt und Euch entsprechende Unterlagen vom Hersteller zeigen lassen?
 
Da geht man wohl davon aus, dass der Pat. den Schieber, die Ente nie berührt und die Hände immer schön auf der Bettdecke lässt. *g*

Wie teuer ist eigentlich der Liter Wasser und die Kilowatstunde Strom. Wie teuer ist die Minute einer GuK? ... Wie errechnet man überhaupt Ersparnisse? Aller Orten versucht man Menschen durch Maschinen zu ersetzen- nur im KH nicht?

Elisabeth
 
Also Sr. Hygienika sagt, dass wir erst unsere Steckbeckenspüle auf einen A0-Wert von 600 umstellen lassen müssen und dann die Waschschüsseln dort aufbereiten können! Derzeit ist er wohl noch niedriger!

A0-Wert habe ich mir von Wiki erklären lassen:
Bei thermischer Desinfektion in Reinigungsdesinfektionsautomaten wird über eine bestimmte Haltezeit, das Zeitfenster, in der die Temperatur konstant gehalten wird, das Spülgut mit Hitze desinfiziert. Das Maß der Einwirkung auf die pathogenen Keime wird dabei durch den sogenannten A[SUB]0[/SUB]-Wert als Funktion aus Temperatur und Zeit dargestellt. Als ausreichend gelten über 60 Sec. 80 °C. Nach der Norm DIN EN ISO 15883-1 + 3 ist jetzt ein A[SUB]0[/SUB]-Wert, der größer als 60 ist, vorgegeben worden, der der Fläche unterhalb der Temperaturkurve oberhalb einer Temperatur von 60 °C entspricht.
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Den A[SUB]0[/SUB]-Wert 600 brauchts auch für den Schieber!
 
Wie teuer ist die Minute einer GuK?
Die kriegt man schon unter 25 Cent pro Minute. Hilfskräfte entsprechend drunter (bei 10 EUR STundenlohn sind wir bei gerundeten 17 Cent).
Ich glaube nicht, daß das Auswischen einer Waschschüssel eine Minute dauert.
Das Bestücken der Spülmaschine ist auch nicht zeitneutral. Ggf fallen sogar mehrmals "Wegezeiten" an, weil nur 1 Schüssel nach der anderen gespült werden kann. 10 angesammelte Waschschüsseln kann man dagegen effizient per Wischdesinfektion in einem Aufwasch erledigen.

Soll nur heißen: ich sehe keinen Zeitvorteil bei der Benutzung der Spüle, wäre aber für eine Verlagerung auf eine Hilfskraft (die entsprechende Einweisung der Hygienefachkraft erhält).
 
Das teure an der "Handmethode" ist das Ansetzen der Lösung und das korrekte Benetzen. Dazu kommt das Wasser im Eimer und das zum Nachspülen.

Wie teuer ist eine kw Strom und ein Liter Wasser und wieviel werden davon verbraucht pro Spülgang Waschschüssel?
Kw Strom- ca. 30 Cent (?), l H2O- ca. 5 Cent ... http://www.schuelke.com/download/pdf/cde_lde_Steckbeckenbroschuere_adv.pdf

Ich würde mal mutmaßen, dass es kaum eine Ersparnis gibt... aber die Fehlerquote steigt. Wie schon geschrieben... es wird bereist bei der Händehygiene geschludert. Das dürfte bei Waschsschüsseln net anders sein.
Wenn es eine GuK macht, dann fehlt die Zeit- und sei sie nich so gering, es summiert sich ja- anderweitig. Was unterlässt GuK dann zum Zeitausgleich?

Und alles in allem bleibt die Frage: warum müssen Steckbecken und Ente nur optisch rein sein?

Elisabeth
 
Bei uns (Haus der Maximalversorgung) gibt es die klare Anweisung der Hygiene, die Waschschüsseln NICHT in der Spüle für die Steckbecken aufzubereiten, sondern mit Wischdesinfektion zu arbeiten.
Die "Topfspülen" verbrauchen nicht nur Strom, sondern auch Unmengen (!!!!) an Wasser und erreichen nicht immer zuverlässig die Solltemperatur.

Ich bin übrigens schneller, wenn ich 10 Waschhüsseln per Wischdesinfektion mal eben aufbereite, als wenn ich jedesmal warten muss, bis die Spüle wieder ihren Dienst getan hat.

Dass ich den korrekten Ablauf einer Wischdesinfektion beherrsche, setze ich einfach mal vorraus.

Und: Diese Arbeit gehört genauso dazu wie das Stellen der Medikamente oder die Körperpflege eines Patienten. Ich persönlich muss keine andere Tätigkeit "weglassen", um die paar Minuten wieder reinzuholen, die mich das Aufbereiten einer Waschschüssel kostet.
 
Ich hatte bis jetzt, Ausbildung und Praktika mitgerechnet, fünf verschiedene AG. Waschschüsseln wurden immer per Wischdesinfektion gereinigt. Weder hatte die Hygienefachkraft damit Probleme, noch gab es Anzeichen für eine erhöhte Keimverschleppung. (Solange wir eine gescheite hygienische Händedesinfektion nicht hinkriegen, würde ich die Gefahr der Verschleppung über Waschschüsseln als gering ansehen.)

Mir persönlich wäre es auch unangenehm, eine Waschschüssel in der gleichen Spüle zu reinigen wie Steckbecken oder Urinflasche, obwohl das rational gesehen keinen Sinn macht: Wenn das Ding anständig reinigt und desinfiziert, ist an dem Verfahren nichts auszusetzen. Unsere Schüsseln sind aber sowieso zu groß.
 
Das teure an der "Handmethode" ist das Ansetzen der Lösung...
Die wird sowieso 1mal am Tag angesetzt in großer Menge für sämtliche Wischdesinfektionen.
Ich bin davon überzeugt, daß die Spüle keine Zeitersparnis mit sich bringt.
 
Wir diskutieren über die Notwendigkeit des Waschwasserwechsels und sind der Meinung, dass das Auswischen einer Schüssel ausreicht um Keime zu mindern.

Wir jammern, dass wir zu wenig Zeit haben- sind aber gerne bereit jedewede Putzarbeiten anzunehmen. Ich kann es nur nochmal betonen- hier scheint was schief zu laufen. Der Trend geht eindeutig zur Maschine. Nur in der Pflege scheint es anders zu sein... zumindest, wenn es um Putzarbeiten geht. Die werden gerne übernommen.

Wenn wir zurück in die Vergangenheit wollen- auch Steckbecken und Enten lassen sich ohne Maschine reinigen. Wenn wir Wasser sparen wollen, dann dürfte die alte Methode: einweichen und spülen am wassersparendsten sein. Ist sogar nich zeitsparender. Die Benetzung ist garantiert, die Einwirkzeit gleich sowieso.

Ketzerische Frage: schon mal auf das Mittel geschaut bezüglich der Einwirkzeit und Benetzungsart?

Elisabeth

Elisabeth
 
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