Arzthelferin als PDL

gitare3

Newbie
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04.09.2007
Beiträge
20
Ort
Birkenheide
Beruf
Krankenschwester, Cotherapeutin
Akt. Einsatzbereich
Psychosomatik
Hallo,
ich arbeite als Krankenschwester/Cotherapeutin in einer Rehaklinik für Psychosomatik. Noch jemand hier in dieser Branche?
Nun haben wir seit Jahren eine Leitungskraft, die Arzthelferin ist. In dieser Klinik arbeiten neben KS auch weitere Arzthelferinnen als Cotherapeuten. Die eigentliche Pflegerische Leitung hatte der Chefarzt. Aufgrund von Strukturänderungen wurde nun eine zweite Leitungskraft eingesetzt, die exam. KS ist. Nun soll ich mich als Examinierte aber von der Arzthelferin personalverantwortlich betreuen lassen. Ich finde dies nicht in Ordnung, da diejenige meine pflegerische Arbeit überhaupt nicht beurteilen kann. Kennt jemand ähnliches oder hat mir einen Tipp?
Danke, und Grüßle
Claudia
 
Meinst Du jetzt wirklich personalverantwortlich oder doch fachverantwortlich? Und was heißt betreuen lassen?
Ich kann mir dieses Konstrukt mit Deiner Beschreibung nicht so ganz vorstellen...grübel...
 
Ich meine personalverantwortlich. Das Konstrukt in dieser Klinik ist tatsächlich recht merkwürdig. Es gibt aktuell für ca 22 MA 2 PDLs mit je 60% Freistellung für die Leitungsaufgaben. Beide PDLs sind gleichberechtigt, also keine erste und stellvertretende. Die eine, bisherig alleinige Stelleninhaberin, Arzthelferin ohne jegliche Führungsweiterbildung, hat nun wegen vielen Fehlern eine zweite an die Seite bekommen, eine exam. KS, auch ohne Führungserfahrung bzw. -Weiterbildung. Nun wurden den beiden die MA nach Teams personalverantwortlich vom Chefarzt zugeteilt, wobei die Kriterien für die Aufteilung für uns MA unklar sind. Für mich ist nun gemäß der Aufteilung die Arzthelferin zuständig, was ich nicht in Ordnung finde.
Ist es etwas klarer geworden?
 
Es gibt aktuell für ca 22 MA 2 PDLs mit je 60% Freistellung für die Leitungsaufgaben. Beide PDLs sind gleichberechtigt, also keine erste und stellvertretende. Die eine, bisherig alleinige Stelleninhaberin, Arzthelferin ohne jegliche Führungsweiterbildung, hat nun wegen vielen Fehlern eine zweite an die Seite bekommen, eine exam. KS, auch ohne Führungserfahrung bzw. -Weiterbildung. Nun wurden den beiden die MA nach Teams personalverantwortlich vom Chefarzt zugeteilt, wobei die Kriterien für die Aufteilung für uns MA unklar sind. Für mich ist nun gemäß der Aufteilung die Arzthelferin zuständig, was ich nicht in Ordnung finde.

Wenn wir die Qualifikationen beiseite lassen, gab es bisher eine Leitung. Jetzt sind es zwei und die Zuständigkeitsbereiche wurden unter ihnen aufgeteilt.
Das ist erstmal keine ungewöhnliche Vorgehensweise. Die Entscheidungen der Chefetage müssen gegenüber den Mitarbeitern auch nicht begründet werden - tatsächlich kann ich mir keine Organisation vorstellen, die dies tut.

Die bisherige Leitung bleibt auch weiterhin Deine Leitung. Sie hat mehrere Jahre Berufserfahrung in der Einrichtung. Wo ist das Problem?
 
Mein Problem ist, dass ich mich nicht im Personalgespräch (dieses Jahr mein erstes, da ich noch nicht so lange in dem Haus bin) von jemandem beurteilen lassen möchte, der nicht nur meine Ausbildung nicht hat, sondern auch meine Tätigkeiten gar nicht komplett beurteilen kann, da diese Person aufgrund der Arzthelferinnenausbildung bestimmte Tätigkeiten, die nur exam. KS vorbehalten sind, nicht machen darf. Dazu kommt, dass diese Leitung seit ca. 20 Jahren keinen Nachtdienst oder einen Früh- bzw. Spätdienst mitgemacht hat. Sie ist nur stundenweise in Tageskernzeiten als Cotherapeutin anwesend und darf dort auch nur bestimmte Tätigkeiten, z.T nur bei Anwesenheit einer exam. KS, ausführen.
 
Das Vorweisen von Nachdiensten oder Frühdiensten für Leitungsinhaber ist auch nicht notwendig.
Aus welchem Grund ist dies für dich wichtig, das sie das vorweist?

Und für die Tätigkeiten gibt es doch sicherlich Standards, anhand dessen beurteilt wird. Es werden doch Mitarbeiter nicht nur aus dem Bauch heraus beurteilt, das wäre in meinen Augen Willkür. Messen kann man nur, wenn man Kriterien zur Messung hat und die sind in der Regel vorher festgelegt. Du kannst ja nicht pflegen wie du persönlich es willst, sondern wie die Vorgaben im Haus dies vorsehen.
Eine Arzthlferin kann dies - meiner Meinung nach - durchaus.

Hattest du denn fachlich schonmal Diskrepanzen oder ist das eine vorsorgliche Angst? Und was sind das für Tätigkeiten, die eine Arzthelferin nicht darf, da fällt mir nichts ein, was die nicht dürften. Was soll das sein? Krankenschwestern stehen nicht persé ganz oben in der Kompetenzkette. Und mit Kompetenz meine ich hier die Fertigkeiten und Befugnisse. Wir sind das - so empfinde ich es öfter - so gewohnt, dass wir rein fachlich höher angesiedelt sind, aber Arzthelferinnen heißen heutzutage Medizinische Fachangestellte und das sind sie auch. Sie leiten Medizinische Versorgungszentren und sind Praxismangerinnen, das ist ein ganz komplexes Anforderungsfeld, weil der Gesetzgeber viele Möglichkeiten geschaffen hat. Ich halte sie für diese Positionen sogar für gut geeignet, weil sie auch ökonomische Inhalte lernen, was Krankenschwestern (ist es so?) nicht lernen. Falls das heute so ist, mea culpa.
 
Also jetzt mal ganz ohne große Umschweife:

Dein Arbeitgeber (in welcher Form auch immer) kann als Führungskraft einsetzen wen er will. Auch als Pflegedienstleitung. Und wenn du ihr unterstellt bist, dann ist das so. Ob du das in Ordnung findest oder nicht.

Im Übrigen muss eine Führungskraft nicht grundsätzlich dieselbe grundständige Ausbildung besitzen wie ihr unterstellte Mitarbeiter!

Andersrum genau so: Wenn du jetzt eine gelernte Krankenschwester als PDL bekommst, können sich eure Arzthelferinnen mit demselben Argument melden.

Also mach dich frei davon und gehe professionell mit der Situation um.
 
So, nun helft mal ner alten Frau über die Straße:

ich dachte, ohne Qualifikation in der Leitung kann man diese Stelle nicht auskleiden, gerade weil die Kommunikation, Mitarbeiterführung, Führung und Betriebswirtschaft fehlt.

Kann man wirklich ohne Weiteres PDL in einer Klinik werden? (ambulant wird doch auch ganz klar die Zusatzqualifikation als leitende PFK gefragt...)
 
Wie Maniac schon sagte, der Arbeitgeber entscheidet erstmal wen er als PDL haben will.
Leitungslehrgänge wäre sicher angebracht, aber meines Wissens keine Voraussetzung.
 
Ich frage mich immer wieder, warum gerade in unserem Beruf so oft verlangt wird, dass Führungskräfte genau dieselben Arbeiten können müssen wie ihre Mitarbeiter und möglichst auch genau dieselbe Ausbildung haben müssen. Eine Führungskraft muss nicht das meiste fachliche Wissen haben, denn dafür hat sie Mitarbeiter in ihrem Team.
In der Industrie kenne ich etliche Leitungen, die eine andere Ausbildung haben als ihre Mitarbeiter und dennoch hervorragende Führungskräfte sind.
Bisher hatte der Chefarzt die pflegerische Leitung inne. Hattest Du da die gleichen Bedenken?
 

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