Hallo stormrider,
also ich habe schon geschrieben, dass an der Seite von erfahrenen GuK eine Arzthelferin meist ok ist. Die ich erlebt habe, waren recht jung, konnten also von Dir genannte Berufserfahrung nicht haben, aber sie waren allein in der Nachtschicht ohne GuK. Sicher waren sie unterbezahlt, dazu aber später noch etwas. Ich war in der Nachtdialyse und da gab es eben nur in einen von den 4 Monaten eine Guk, auch älter und erfahrener. Eine übriggebliebene, vielleicht wegen Sprachkenntnissen, ich weiß es nicht. Laut Aussagen anderer Patienten, wurde die erfahrenen GuK vor einigen Jahren alle entlassen und nach und nach von den Arzthelferinnen ersetzt.
Zu mir: Als ich zur Nachtdialyse kam, hatte ich jeweils einen anstrengenden Arbeitstag hinter mir. Eigentlich möchte man dann seine Ruhe haben und nicht einen neuen "Kampfpunkt" in Richtung: erziehe Dir die jungen Arzthelferinnen mit allem sich daraus ergebenden Konfliktpotential. Ich denke die ordentliche allseitige Ausbildung vom Pflegepersonal sollte nicht Sache der Patienten sein. Dann war es ja neu für mich und ich bin jemand, ich schaue mir die Dinge erst mal an und bilde mir in Ruhe ein Urteil. Dann habe ich mich auch um die medzinischen Dinge sachkundig gemacht und eben angeordnet: " So und so wird es gemacht und Punkt..." Aber das kann nicht jeder. Beschwert habe ich mich einmal beim Doc. Dann konnte ich zum Glück wieder Peritonealdialyse machen und in diese Zentrum gehe ich bestimmt nicht wieder, falls ich mal irgendwann ganz zur HD umschwenken muß. (Ich habe ja nur einige Beispiele geschrieben und nicht alles was so in den paar Monaten war).
Ich arbeite selbst im sozialen Bereich täglich mit Menschen und bin es gewohnt individuelle und klientenorientiert zu arbeiten. Perönliche Befindlichkeiten haben da hintenan zu stehen. Das ist professionelles Handeln und das erwarte ich dann eben auch vom Dialysepersonal. Natürlich muß sich niemand beleidigen lassen vom Patienten/Klienten. Aber das habe ich nie getan und keiner meiner Mitpatienten. Zur Bezahlung: auch ich bekomme kein gerade prickelndes Gehalt (trotz Studienberuf), aber ich mache meinen Beruf gern und wenn ich mich nunmal auf so einen AV eingelassen habe, habe ich auch die Verpflichtung es gut zu tun, sonst sollte man es lassen. Als Dialyseschester hat man es nicht nur mit den Maschinen zu tun, sondern auch mit Menschen.
Sicher gibt es Arzthelferinnen, die sind mehr patientenorientiert gestrickt, haben vielleicht auch ein Händchen von Natur aus dafür und interessieren sich wirklich für Dialyse und das Wohlergehen der Patienten und können flexibel handeln. Aber diesen 80h-Kurs nurmal so als Ausweg aus der Arbeitslosigkeit, weil sich nichts anderes ergab und dann sind nur solche Kräfte in der Schicht...na Hilfe.
@E. Dinse: Nur ein Teil der Patienten hat das Vermögen und den psychischen Zustand (Krankheitsbewältigung) sich selbst Kompetenzen in punkto Dialyse anzueignen. Dann sollte das Personal in der Lage sein, diesen Prozess zu fördern. Ich hatte eher den Eindruck in dem Zentrum, dass dies nicht erwünscht war. Da ich (normalerweise in einem anderen Zentrum mit PD) anderes gewohnt war und mich auch selbstständig informiere (notfalls auch handele), habe ich dies sehr deutlich gespürt. Kein Wunder, dass viele HD-Zentrumspatienten nach einer Weile die HD interessenlos über sich ergehen lassen, die haben sich nur angepaßt! Ich war neu, niemand ist auf die Idee gekommen mir mal was zu erklären und Fragen wurde als Mißtrauen ausgelegt! Immer nur sagen: Die Patienten sollten...Die Patienten sollten ermuntert werden, sich zu informieren und zwar vom Pflegepersonal. 80h-können nicht ausreichen nach meiner Meinung, das Kurricullum kenne ich, ist sehr maschinenbedienorientiert und alles rundum im Schnelldurchlauf.
Ich habe einfach die Befürchtung, dass so wie ich es erlebte, dass dies leider die Perspektive in den Zentren ist, weil billig und wirtschaftlich.
Viele Grüße
Manita