Arbeitszeugnis

@Thorstein: Ich kenne das gar nicht anders!

Die Stationsleitung verfasst eine Beurteilung auf so einem Bogen mit verschiedenen Bereichen (Hygiene, Arbeitsorganisation, Verhalten zu Vorgesetzten, Führungsqualitäten usw. usf.). Entweder stehen da gleich die Schulnoten von eins bis fünf drauf oder Floskeln dazu. Die SL kreuzt ihre Sicht der Dinge da an, liegt dies dem Mitarbeiter vor, und der unterschreibt, wenn er damit einverstanden ist. Hier besteht also Gelegenheit zur Diskussion.

Anschließend geht dieser Bogen an die PDL und die macht aus den Schulnoten dann ein Arbeitszeugnis, eben weil sie die Geheimsprache beherrscht.
 
@sonea:

Nullloptionen, heißt eben nicht alle Erwartungen erfüllt, sondern gerad das Minimum.

Du sollst dich auf nichts verlassen, sondern dich Belesen.
Dazu gibt es jede Menge im Internet.

Mir scheint du hast von der Materie ziemlich wenig Ahnung.

Ein Praktikumszeugnis hat nichts mit einem qualifizierten Arbzeugnis zu tun.
Genauso wie Stationsbeurteilungen u.ä.

Für AZ gibt es ein Geheimsprache, die anerkannt und justiziabel ist.

In andere Beurteilungen, schreibe ich es so, wie ich es meine, damit der Praktikant, Schüler auch versteht was ich meine.
Da kann ich auch Schreiben wie - sollte sich verbessern, hat noch ... Lücken u.ä., was in einem AZ absolut tabu ist, also gibts dafür eine sog. Geheimsprache.

Was nun eine Klausur mit nem qualif. AZ zu tun haben sollte und deren Bewertung, erschließt sich mir nicht.

Aber schau zunächst die links an die ich Eingestellt habe, da kannst du lesen, wie schöngeschrieben eine befriedigende oder ausreichende Leistung im Zeugnisjargon formuliert wird.



hört sich alles gut an - oder?
Entspricht im Zeugnisjargon der Note 4.

Wie du selbst siehst, renje, taucht das Wörtchen "stets" im Bereich der Note 1 auf.
-ein "einwandfreies Verhältnis" zu Kollegen etc.: Note 2
-von allen "geschätzt": Note 1
usw.

Stimmt, ich bin unerfahren in diesem Bereich, aber ich beziehe mich hier auf die Quelle, die du selbst angeführt hast:
Arbeitszeugnis - Geheimcodes

Gruß
Sonea

P.S.: @thorstein: Das wär ja fast schon zu einfach ;)
 
Liebe sonea,

finde es gut, dass du zu gibst unerfahren in dieser Beziehung zu sein.

Du liest zu Selektiv.

stets ist das Eine - was damit beschrieben wird das Andere, ausserdem ganz wichtig - Adjektive, die zum einen die Qualität und/oder Quantität beschreiben.

z.B.
er war stets um ein gutes Verhältnis zu Kollegen und Vorgesetzen bemüh
auch hier steht ein - stets - ist aber trotzdem ein mangelhaft.

war stets bemüht den üblichen Arbeitsaufwand zu bewältigen"
oder hier - ungenügend.

oder sowas

Beredtes Schweigen

Hier unterbleibt eine Erklärung zu einem Punkt, zu dem üblicherweise eine Angabe erwartet wird, z.B. bei einer Kassiererin die Erwähnung Ihrer Ehrlichkeit.

Betonung von Selbstverständlichkeiten

Wird Selbstverständliches hervorgehoben mangelt es meistens an anderer Stelle, z.B. wenn die Ordnung am Arbeitsplatz besonders herausgestellt wird.

Verdrehte Reihenfolge

Eine unwichtige Aussage wird vor der wichtigen Aussage genannt, z.B. sollte die Beurteilung eines Einkäufers in der Möbelindustrie nicht mit dem Papiereinkauf beginnen.

Verneinungen

Doppelte Verneinungen oder Verneinen von Abwertungen führt nicht automatisch zu positiven Aussagen, z.B. sein Fleiß war nicht zu beanstanden -> aber auch nicht zu loben.

Passiv

Sich wiederholender passiver Satzbau kann auf einen unselbstständigen Mitarbeiter deuten, z.B. ihm wurde gezeigt, er wurde an eine Aufgabe herangeführt,...

Geheimzeichen

Ein senkrechter Strich mit dem Kugelschreiber, links stehend von der Unterschrift, der aussieht wie ein Ausrutscher -> Mitglied einer Gewerkschaft; ein sogenannter Ausrutscher (nur Häkchen) nach rechts -> Mitglied einer rechtstehenden Partei

Widersprüche

Trotz sehr guter Leistungsbeurteilungen kann z.B. das Fehlen von Dank- und Zukunftswünschen das gesamte Arbeitszeugnis unglaubwürdig erscheinen lassen.
 
Geheimzeichen

Ein senkrechter Strich mit dem Kugelschreiber, links stehend von der Unterschrift, der aussieht wie ein Ausrutscher -> Mitglied einer Gewerkschaft; ein sogenannter Ausrutscher (nur Häkchen) nach rechts -> Mitglied einer rechtstehenden Partei

Mal im Ernst: Erzähl mir nicht, dass Personaler auf sowas achten?!
Die anderen Tricks kannte ich, aber das ist doch etwas zu viel des Guten, oder?!
Mein Rumhacken auf dem stets ist übrigens auf die ernsthaft positiven Formulierungen bezogen, nicht auf "er war stets bemüht", die war mir auch bekannt ;)

Was ich im Übrigen sehr witzig finde ist folgender Satz:
Wir bedauern das Ausscheiden und bedanken uns für sehr gute Leistungen.

Gruß
Sonea
 
Hallo!

Habe da noch eine allgemeine Frage zu dem Thema: meine Befristung läuft aus, habe mich also beim AG 3 Monate vor Ende erkundigt, wie es weitergeht. Doch bei uns im Haus gibt es darauf erst ganz kurzfristig eine Antwort - kurz vor Vertragsende. Somit war ich bei "Arbeitsamt" mich anmelden und hab mich also wieder auf den Markt "geschmissen". Da ich wußte, das die AfA Bewerbungsunterlagen sehen will,habe ich um ein Arbeitszeugnis beim AG gebeten um vollständige, vielsagende Bewerbungsunterlagen beim AfA vorlegen zu können. Und möchte das Arbeitszeugnis natürlich auch für die Bewerbungen verwenden. Ich habe ganze 3 mal bei heimleitung und PDL deshalb angefragt. Doch bis kurz vor AfA-Termin hab ich nichts bekommen. Und dann hieß es-ich brauch, das net für´s Amt. Kriege das nur für private Zwecke. Wie, was ? Wieso wird da diskutiert- klar brauch ich es nicht für Amtsunterlagen direkt, aber die AfA will mind. 5 Bewerbungen von mir bis Ende der Befristung und die müssen optimal sein - da gehört doch ein Arbeitszeugnis rein. Und überhaupt- meine Kollegin- gleicher Fall - hat ihr Arbeitszeugnis, zwar auch erst nach mehrmaligem fragen, erhalten. Wo sehen die da einen Unterschied? Hab ich kein Recht auf diese Beurteilung und muß ich begründen wofür- ist doch eigentlich klar!
 
@flipflop:

wenn du ein paar Absätze machst und so auch deine Gedankengänge zusammenfasst, ist es

1. einfacher zu Lesen
2. besser zu Verstehen

wer ist denn die AfA?
AA ist Arbeitsagentur?

Solltest du die meinen,
wieso legst du denen die Bewerbungsunterlagen vor,
die mußt du deinem potentiellen AG vorlegen, damit er dich evtl. einstellt.

Kriege das nur für private Zwecke. Wie, was ?
ja, für was denn sonst?

Ein qual. Arbeitszeugnis erhält man am Ende des Arbeitsverhälnisses, das Andere ist ein Zwischenzeugnis.

Hab ich kein Recht auf diese Beurteilung und muß ich begründen wofür-
Ja klar brauchst du für ein Zwischenzeugnis eine Begründung.

Wenn das Arbeitsverhältnis nicht beendet ist, aber ein triftiger Grund vorliegt, kann der Mitarbeiter ein Zwischenzeugnis verlangen.
In Deutschland sind das Versetzung, Wechsel des Vorgesetzten, Fortbildung, Beförderung, Einberufung zum Wehr- oder Zivildienst, Freistellung als Betriebsrat, Erziehungsurlaub, Betriebsübergang nach § 613a BGB oder Höhergruppierung. Das sind die Gründe, die von der Rechtsprechung anerkannt sind.[SUP][6][/SUP] Das Bundesarbeitsgericht hat formuliert, was triftige Gründe sind.[SUP][7][/SUP] Eine gesetzliche Regelung besteht nicht. Häufig gibt es einen tarifvertraglichen Anspruch, zum Beispiel im Bundesangestelltentarifvertrag (BAT).
 
Hallo,
mir ist durch meinen ehemaligen Arbeitgeber eigentlich bekannt, dass man jährlich ein Zwischenzeugnis anfordern kann, natürlich ohne eine Begründung.
Viele Grüße
Nachteule 2010
 
Zwischen "können" und "ein einklagbares Recht darauf haben" besteht ein Unterschied. Ich kenne es aber ähnlich wie Du, dass ein Zwischenzeugnis auch ohne Grund angefordert werden kann und dann auch erstellt. Das im Jahresabstand zu machen halte ich allerdings für übertrieben - wer bewirbt sich denn jährlich neu und bleibt dann doch? Ich hab jährlich ein Mitarbeiterjahresgespräch mit der Stationsleitung, da bekomme ich eine Einschätzung von ihr. Mir genügt das.

Aber im vorliegenden Fall läuft der Vertrag aus, die Mitarbeiterin muss sich neu bewerben - das müsste doch als Grund gelten. Man kann sich aus dem laufenden Arbeitsverhältnis zwar auch ohne Zeugnis bewerben und dieses nachreichen (hab ich bisher immer so gemacht), aber wenn schon klar ist, dass der Vertrag nicht verlängert wird.
 
Hallo,habe jezt endlich mein arbeitszeugnis erhalten,ist soweit auch ganz ok, ausser der eine satz der mich stört

Das Verhalten gegenüber Kollegen und Vorgesetzten war höflich


Wie kann ich das interpretieren?
 
Bei diesem Satz hast du Probleme bei der Interpretation, beim Rest des Zeugnisses aber nicht?
Wenn dieses Zeugnis soweit o.k ist, fress ich einen Besen.
Hier ein Link zum Sozialverhalten:
Arbeitszeugnis - Sozialverhalten
Wenn die Kollegen vor den Vorgesetzten auftauchen ist das eindeutig ein Zeichen für Probleme, und was soll höflich bedeuten?
 
Höflich bedeutet eigentlich ausreichend - dann noch zuerst die Kollegen und dann die Vorgesetzten...

Nicht das Zeugnis das man sich wünscht.
 

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