Anfänger auf der Intensivstation: wie war das für euch?

Für mich sind Patienten auf einer ITS immer akut gefährdet, sonst wären sie nicht auf ITS. Und das Ziel muss doch sein, mit den Pflegehandlungen ein Optimum an Outcome zu erreichen.

also lassen wir doch mal die kirche im dorf, bzw. den intensivpatienten händelbar. sieht ein kollege bspw., dass das volumenmanagement durchaus noch eine jono vertragen könnte, sind wir uns doch einig, dass man i.d.r. beim kreislaufstabilen patienten, noch 30 sekunden zeit hat, den jüngeren kollegen darüber zu informieren und muss diese nicht wortlos anhängen, während die betreuende kollegin im zimmer steht. solche situationen (die mir gott sei dank nie passiert sind), hatte ich vor augen. und nicht den patienten, der gerade einklemmt.

denn für eine optimale patientenversorgung braucht es optimal eingearbeitete mitarbeiter und diese bekommt man nur, wenn man sich den mund fusselig redet.

keiner der jüngeren intensivhelden hat hier verlauten lassen, dass er nicht den rat der alten hasen braucht oder die relevanz der pflege für ein positives outcome in frage stellt - ganz im gegenteil. denn optimal ist, wenn man auch versteht worum es geht und z.b. im falle der jono doch durchaus machbar und muss nicht im nachhinein geklärt werden. nur ein kleines beispiel, ich hoffe es hängt sich niemand daran auf, sonst endet das hier in haarspalterei.

ps: hoffe du hattest nen erfolgreichen dienst Fleschor_Max, zumindest vermute ich das jetzt mal bei der uhrzeit des beitrags.
 
sieht ein kollege bspw., dass das volumenmanagement durchaus noch eine jono vertragen könnte, sind wir uns doch einig, dass man i.d.r. beim kreislaufstabilen patienten, noch 30 sekunden zeit hat, den jüngeren kollegen darüber zu informieren und muss diese nicht wortlos anhängen, während die betreuende kollegin im zimmer steht. solche situationen (die mir gott sei dank nie passiert sind), hatte ich vor augen.
Und ich habe gestern auf einen Absatz reagiert, der in meinen Augen, und das ist natürlich nur meine Wahrnehmung, sich darüber beschwerte, dass man sowenig vertraut, dass man bei anderen Kollegen sogar aufs Volumenmanagement draufschaut und sich einmischt, obwohl der ja scheinbar stabil und handelbar ist.
ps: hoffe du hattest nen erfolgreichen dienst Fleschor_Max, zumindest vermute ich das jetzt mal bei der uhrzeit des beitrags.
Ich war unterwegs, hab aber trotz nach ein paar Bier noch sehr erfolgreich Tischtennis gespielt. ;)
 
Schon klar. Mach ich. Die meisten Fragen können mir nicht mal beantwortet werden, also so dumm können sie nicht sein. ;)

KollegeIn geht in mein Zimmer, blättert die kurven durch und sieht, dass irgendwas anders ist wie er es gemacht hätte. Hängt dem Patienten noch was an, stellt die Perfusoren um oder kommt her und sagt "häng dem noch ... an"...

Es gibt durchaus auch manchmal Gründe warum ich Dinge so tue wie ich sie tue. Das interessiert aber nicht.

Fleschor_Max, deine Argumentationen sind nachvollziehbar, dennoch, was bei Lilli abläuft, klingt nach Revierpinkeln und Machtspielchen. Ich glaube, Lilli kam noch ziemlich jung (nach der Ausbildung?) und mit speziellem Wissen (Rettungssanitäter?) auf die Station. Vielleicht hat sie ja ein bisschen zu wenig ihren "Anfängerstatus" zur Schau gestellt? Dann wird ihr selbiger gerade immer noch schwer unter die Nase gerieben.

Wie auch immer, wenn jemand das im zweiten Zitat mit mir gemacht hätte, dann hätte es gekracht. Ab dem Zeitpunkt, wo ich aus der Einarbeitung raus gewesen wäre. Als erstes hätte ich mir jedes Mal den Arzt mit in mein Boot geholt, die Kollegen würde ich jedesmal dahin verweisen...

Natürlich macht sowas das Arbeitsleben nicht gerade leicht, aber verlorene Revierkämpfe sind übel... Nochmal, wer zu mir kommt und sagt, dein Perfusor steht auf so und so, ich würde aber so und so, wird angehört und ich kann das auch annehmen. Wer an mir vorbeigeht und das Ding verstellt, hat einen Freischuss mit Erklärung, macht er es ein zweites Mal, gibt es Zoff.
 
Klar, einfach irgendwas verstellen, ist nur in akuten Situationen in Ordnung. Ich hab aber bewusst nur den Absatz zitiert, wo es darum ging, dass kontrolliert und auf die Finger geschaut wird, und nicht vertraut wird. Und ich wollte ihr das einfach nur erklären, warum man das macht, damit sie genau das nicht persönlich nimmt. Einfach irgendwas zu verstellen ohne Akutsituation, das kann man natürlich persönlich nehmen und angefressen reagieren. Da darf man dann auch mal laut und unsachlich werden. ;)

Bei uns ist sowas zum Glück alles Arztanordnung, wenn ich was am Perfusor verändere, muss der Arzt mir die Anordnung nachträglich geben, in der elektronischen Akte die Änderung mit seinem Handzeichen bestätigen. Am Ende sollte man mit dem Doc reden, dem die Situation kurz erklären, und dann den Kollegen auflaufen lassen. Wer Medikamente ohne Arztanordnung gibt, und sei es nur eine Ringer, begeht eine Körperverletzung, bekommt bei uns eine Abmahnung.
 
:megaphon: *sis*

Wo bist du denn eigentlich und wie geht es dir?
 
Ich fange im April frisch examiniert auf der ITS an, für mich stand das irgendwie schon vor der Ausbildung fest. Ich habe in der Ausbildung schon zwei nicht beatmete Patienten versorgen dürfen. Mit einer examinierten Pflegekraft daneben, versteht sich. Ich habe einen "Extra-Einsatz" erhalten. Einen Patienten hatte ich sowieso fest zugeordnet.

Bin sehr aufgeregt.

Ich hab mir schon das Thieme Buch "Intensiv" zugelegt. Ich freue mich total drauf habe aber auch riesen Respekt. Es wird eine interdisziplinäre ITS.

Fängt denn noch jemand frisch examiniert im April 2014 an?
 
Ich hab erfahren, dass ich direkt im Anschluss die Schulbank noch mal drücken darf. Einen Monat lang, erst dann komme ich auf die ITS. Sozusagen eine kleine Fortbildung für Intensiv.

Freu, freu!
 
Hab schonmal diesen Thread hier durchgelesen und auch einiges für mich mitgenommen.
Hab am 01.10. auf einer interdisziplinären ITS angefangen.

Jeden Tag habe ich das Gefühl in Schuhen die mir 2 Nummern zu groß sind durch die Gegend zu laufen. ;) Aber ich denke das legt sich...

Was mir nur aktuell zu schaffen macht, ist, mich in das Team und seine Gepflogenheiten reinzufinden. Hier wird Teamarbeit sehr groß geschrieben und mir wurde in meiner Einarbeitungsphase von meinem Mentor ans Herz gelegt, dass gerade ich als Neuling darauf achten soll, Hilfsbereitschaft zu zeigen. Wenn z.B. in einem Zimmer Gerätealarm ist, auch mal rein zu gehen und zu schauen, ob vielleicht nur ein Pulsoxyclip verrutscht ist etc.

Ich bemühe mich wirklich das so zu erfüllen. Aber irgendwie hab ich das Gefühl, dass es den Meisten gar nicht recht ist, wenn ich in ihr Zimmer gehe und nach den anderen Patienten schaue. Oder, wie aktuell heute und gestern: Eine Kollegin bei mir im Zimmer läuft 5 mal am Zimmer vorbei obwohl der Infusomat Alarm gibt. Irgendwann geh ich hin und sehe, dass es Luftalarm ist. Irgendwie hab ich mich ungeschickt angestellt, jedenfalls bekam ich das Gerät nicht mehr zum Laufen. Sie machte dann ein Riesentrara, weil ich oje kurz vor Dienstschluß noch Chaos machte. Dabei säuselte sie ständig in diesem Ton, den man anschlägt, wenn man einem anderen nicht direkt sagen will, dass er ein Depp ist. Heute wieder, sie reagiert einfach nicht auf die Alarme im Zimmer. Ich bin auch nicht mehr hin weil ich beschäftigt war. Sie kommt zu mir und säuselt: Hast du wieder was verstellt? Äh? NEIN!

Jetzt bin ich mit mir am kämpfen, ob ich überhaupt noch auf die Alarme von anderen Patienten reagieren soll, denn meistens kann ich eh nix machen außer: Alarm abstellen und zum Kollegen gehen und sagen: Schau mal bitte, ich habe Alarm ausgemacht, aber dein Patient hat dies oder jenes...
 
Hallo Malina,

dein Thema ist interessant. Vielschichtig. Und nicht so einfach zu beantworten. Ich versuchs mal.

Ich bin eine alte Häsin, mit Macken und vor allem einem ausgeprägten Revierverhalten. Und Prioritäten. Also. Als erstes, nicht jeder Alarm, ob patientenseitig oder geräteseitig, bringt mich sofort zum Eingreifen. Ich habe ganz genau im Hinterkopf, was wichtig ist, das wird sofort abgearbeitet, und was auch mal warten kann, das klingelt dann. Auch mal ein bisschen länger. Nie ganz lange, denn die Geräuschkulisse leise zu halten, ist ja auch mein Anliegen. Ich rechne nicht damit und erwarte nicht, dass die Kollegen bei mir tätig werden, das bedeutet aber, das ich mir mit meinen Prioritäten sicher bin (hochlaufende Katecholamine, Sedierungen, Sättigung/Beatmung, etc.). Manche Kollegen stecken trotzdem was um, da wir uns aber in unseren Fähigkeiten und Besonderheiten gut kennen, gibt es welche, die das bei mir gern machen und ich es akzeptiere und welche, wo es mir recht ist, das sie die Finger davon lassen. Vor allen aber muss das Hand und Fuss haben, was derjenige macht, sonst wird das durcheinander grösser und Mehrarbeit für den Patienteninhaber. Sicherheit mit den Dingen erreichst du aber erst viel später. Und nur melden, bei dir ist was durch... das weiss ich selber.

Ich würde das lassen. Im Moment. Und wo kannst du besser Hilfsbereitschaft zeigen? Wenn dich jemand anspricht, zum Betten etc. wenn jemand eine konkrete Aufgabe hat, jemand muss ungeplant zum CT etc. mal nachfragen, was du tun kannst. Du kriegst natürlich im Zweifelsfall eine Deppenaufgabe, mach sie nett in guter Qualität. Schau auch mal außen, Geschirrspüler, etc. Und tu nur das, was du sicher beherrschst. Und sei auch hier nicht ungeduldig, die anderen müssen dich erst mal kennenlernen und begutachten. Und du musst dieses "Neu-sein"-Dings auch aushalten. Sieh es mal so, bald kommt der Nächste, dann ist der im Fokus und du bist dann ein alter Hase und wenn du nicht aufpasst, so ein uralter wie ich. :anmachen:

Klingt alles kompliziert?! Ja und nein. Das sind Gruppenrituale. Ärger dich nicht, wenn du mal offensichtlich die Neue bist, bleib locker und hab deinen Spass. Es wird bald anders.

Gruss, Marty
 
Hallo Marty,
danke für deine sehr, sehr, nette und einfühlsame Antwort!

Ja, ich glaube ich habe mich von meinem Mentor etwas kopfscheu machen lassen. Im Innersten habe ich mir das auch schon so gedacht: "Was wäre, wenn ich der alte Hase wäre, und der Neuling rennt in mein Zimmer?" U. U. würde ich vielleicht Zustände kriegen. ;)

Im Nachtdienst finde ich es auch manchmal schwierig: Da ich nicht-beatmete Patienten betreue, kann es passieren, dass meine Patienten die ganze Nacht schlafen und ich eigentlich nichts zu tun habe, außer Werte ablesen und eintragen. Da räum ich dann immer quer die ganze Station auf (Spülmaschine, etc.) und übernehme die ungeliebten Sachen wie BTM zählen. Wenn ich dann allen sage: Hey Leute, nehmt mich ruhig mit, zum Lagern, etc, gibt es halt auch manche die abwinken und lieber einen "alten" Kollegen mitnehmen. Und ich sitzt dann rum (hab schon teilweise Bücher dabei). Wenn ich Glück habe ergibt sich manchmal daraus ein interessantes Fachgespräch. Kommt halt immer darauf an wer mit im Dienst ist.

Ja, ich verstehe was du meinst und ich werde es mir zu Herzen nehmen... :-)
 
Und ich merke, du bist da auf einem sehr guten Weg. Weitergehen, bitte... :wavey:
 
...Ja, ich glaube ich habe mich von meinem Mentor etwas kopfscheu machen lassen. Im Innersten habe ich mir das auch schon so gedacht: "Was wäre, wenn ich der alte Hase wäre, und der Neuling rennt in mein Zimmer?" U. U. würde ich vielleicht Zustände kriegen. ;)
Jau, KANN sein. Muss aber nicht. Kommt auf die Situation und die Person an, ob eine/ einer Zustände kriegt oder das aufnehmen kann. :sdreiertanzs: Also das mit den Macken und dem Revierverhalten - würd ich in Schönschreibschrift unterschreiben. :-)

Es gibt bei uns zwar allerhand weniger, aber nichtsdestotrotz gibt es manches was ich schon gern selber mache. Z.B. einen Monitoralarm selbst quittieren, was ja von jedem anderem Monitor aus geht, wenn ich die Zeit dazu bekomme, den abzurufen. Wozu ich nur wenige Sekunden brauche, eigentlich. Wo ich dann entscheiden kann, ob ich hin muss oder nicht. Gibt es xy Monitoralarm am Bettplatz xy - hab ich im Hinterkopf was da an Medikamenten läuft/ was nicht, in Verbindung mit der Akuterkrankung, den Nebenaspekten. Also - viel.

Hilfe beim Betten, anderem - auch so eine Sache. Ich arbeite zumeist alleine am Bett, weil ich mir damit den bestmöglichen Überblick verschaffen kann. Sedierte, beatmete haben wir nicht. Ich weiß was ich kann und wenn ich merke - reicht nicht, komm ich nicht alleine klar - hole ich mir jemanden dazu. Aber eher selten. Für mein Verständnis - ist das so richtig. Weil, dabei erhalte ich so viele Infos und kann bestmöglich Ressourcen entdecken und einbeziehen, Veränderungen wahrnehmen. Halt ALLES.

Manche Patienten brauchen auch etwas Zeit, etwas umzusetzen, zu zweit ist man geneigt, mehr zu übernehmen als sein muss, schneller zu arbeiten, als es dem Tempo des Patienten entspricht. Muss manchmal sein, meist nicht.

Etwas anders gelagert ist es, wenn ich meine Hilfe anbiete auf der Intensiv (ist nebendran, wir gehören zusammen). Diejenigen die eh schon oft dort arbeiten, werden eher angenommen als ich, weil mir sämtliche Intensiv-Erfahrung fehlt, sowie derjenige auch eher nicht weiß wie ich so drauf bin. Wenn ich also ein Nein auf meine Anfrage bekomme - nehme ich das nicht persönlich und troll mich wieder.

Etliche Kollegen von der Intensiv kann ich jetzt, nach beinah 3 Jahren deswegen immer noch nicht einschätzen, miteinander quatschen ist das eine, zusammen arbeiten - eine andere Ebene. Gutes Teamwork, Hand in Hand - klappt nicht mit jedem, auch nicht mit meinen Kollegen. Bin ich der Helfer - passe ich mich an; bin ich die Verantwortliche - gebe ich die Schritte vor, weil ich mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit diejenige bin die am ehesten einschätzen kann, wie am sinnvollsten vorzugehen ist.

Bislang nicht allzu oft, aber meist im Nachtdienst - gab es Gelegenheit auf der Intensiv zu helfen. Ehrlich gesagt, bei manchem, hab ich mir hinterher gedacht - biste blöde. Weil ich halt nicht wusste wo der Kram dort versteckt war. Freilich bin ich nicht komplett blöde, das Fachwissen für meinen Bereich hab ich ja - aber mehr halt nicht.

Andere Situationen liefen aber gut - und da ging es mir wie dir - fand es interessant - wie der eine oder andere sich organisiert, vorgeht. Auch - mit Hilfestellung durch andere umgeht. Lernansätze vermittelt. Das können die einen besser, andere schlechter, jeder hat so seine Vorstellung und Vorgehensweise. Kennt man sich - wird's einfacher. Wie überall. Wird schon.
 
Meine Einarbeitung auf einer kardiochirurgischen IPS als Anfängerin dauerte summa sumarum 17 Tage, was ich persönlich immer schon als viel zu kurz empfand und nach wie vor empfinde. Es handelte sich dabei um eine IPS mit 16 Betten und 14 Beatmungen mit wahnsinnig vielen Organersatzsystemen und Co... also der absolute Hammer für einen Newcomer.

Meine Fachweiterbildung Anästhesie + Intensiv absolvierte ich trotz aller anfänglichen Schwierigkeiten, Tiefpunkten nach 2,5 Jahren IPS-Erfahrung und zwar genau an diesem Haus der Maximalversorgung und zwar an einer Uniklinik. Die Rotation und Weiterbildung war hervorragend und noch heute kann ich daraus meinen Nutzen ziehen, auch wenn aller Anfang mehr als schwer war und auch das dazwischen.

Aber wer Interesse daran hat und einen großen Willen, der kann es schaffen. Hätte ich nur in jungen Jahren das Verhalten meiner erfahrenen KollegenInnen besser erfassen können, dann hätte ich es womöglich leichter gehabt. So dachte ich typisch Jungspunt und wollte ganz viel Verantwortung und ganz viel Erleben. Heute sehe ich das anders.
 
Meine umfangreiche und langjährige Berufserfahrung spricht Bände. Nach der Uniklinik wählte ich eine Fachklinik für Kardiochirurgie und arbeitete dort auch viele Jahre auf einer der größten IPSen in diesem Fachgebiet, also 24 Betten mit 19 Beatmungsplätzen.

Wer dieses Fachgebiet beherrscht, der kann tatsächlich überall arbeiten, so wie es mir meine Praxisanleiter von früher immer prophezeiten. Nun ja dies liegt nicht nur an dem Fachgebiet, sondern an der hervorragenden Rotationsmöglichkeit während der Fachweiterbildung. Nur deswegen ist es für mich persönlich möglich Freiberuflerin zu sein. Auch mein Studium unterstützt mich dahingehend und ebenso auch in anderen Bereichen. Also ich kann nur sagen: Umso mehr man mitnimmt, umso flexibler.
 
Hat man eigentlich schlechtere Chance auf eine Intensiv zu kommen, wenn man nach dem Examen ein Jahr auf Normalstation (in kleinem Haus) gearbeitet hat, als wenn man direkt nach Examen hinkommt?
 
@pericardinchen ...was wollen wir wetten, dass deine Aussage so nicht stimmt. Der Mensch besteht dummerweise nicht nur aus "Herz". Da gibt es noch eine Menge andere Organe. Was passen dürfte- die Handgriffe sind überall gleich. Für die Krankenbeobachtung brauchst dummerweise ein wenig mehr als die Kenntnisse über das Monitoring.

https://de.wikipedia.org/wiki/Zentrale_pontine_Myelinolyse ... habe ich z.B. erst in der Neurologie von gehört.

Meine Fachweiterbildung hat mir nur eines gebracht: Die Kenntnis wie man Wissen generiert. Immer schön bei den Grundlagen anfangen. Anatomie/Physiologie, Pathologie/Pathophysiologie... und von da zu den Maßnahmen. Ehedem war man stolz wie Bolle über das, was man dem Doc erzählen konnte über die Therapien die sein Kollege als neueste Erkenntnis im Unterricht vermittelt hatte... um dann zu erfahren: längst nicht mehr state of art. Mehr Pflegewissenschaften hätte ich mir rückblickend gewünscht. Da hatte ich tatsächlich Nachholbedarf.

Elisabeth
 
Wie lange hat es bei euch gedauert bis ihr "angekommen" wart, bis ihr das Gefühl hattet "jetzt hab ich´s drauf"?

Ich bin jetzt ein Jahr dabei. Gleich nach dem Examen dort angefangen. Intern. Intensiv 16 Betten davon 14 Beatmungen möglich. Einarbeitungszeit 10 (!) Tage. Nach einem halben Jahr mit Beatmung angefangen. Wenn ich Glück habe sind Kollegen im Dienst die sich Zeit nehmen und erklären oder mal helfen. Wenn ich Pech habe: Dienst mit Kollegen die mit sich selbst beschäftigt sind und genervt sind.
Ich habe lange noch nicht alles gesehen, hab mich bis jetzt auch noch nicht getraut auf einen Notfall mitzugehen. Manchmal bin ich gefrustet und verfluche das (nicht vorhandene) Einarbeitungskonzept. Die zu kurze Einarbeitungszeit. Ich vermisse einen Mentor der für mich zuständig ist, meine Fragen zu beantworten. (Und falls jetzt jmd mit: "Sprech mit deiner Leitung" kommt - vergiss es, hab ich schon durch.... )
Ich sehe Kollegen die zum selben Zeitpunkt mit mir dort angefangen haben, aber mit mehr Berufserfahrung, die etwas besser zurechtkommen. Oder zumindest mehr Selbstbewußtsein ausstrahlen (?)
Dann ständig andere Ärzte die nur für ein halbes Jahr oder Jahr dabei sind. Die alten Hasen (Ärzte wie Pflege) die arrogant sind und einen nicht für voll nehmen wenn man etwas zu sagen hat...

Manchmal sehr schwierig..... aber trotzdem der beste Platz für mich zum Arbeiten, ich möchte nichts anderes machen. Nur manchmal wünsche ich mir, dass ich irgendwann ankomme und es drauf habe und auch ein alter Hase bin.....
 
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