Ich hatte leider gestern Abend wenig Zeit daher war meine Antwort ein bisschen schroff... Tchuldigung! Aber ich glaube wir kommen der Sache langsam näher...
Ich bleib mal als Beispiel weiter beim älteren Arbeitnehmer (weil uns das alle mal angehen wird) lässt sich aber auch auf alle anderen "Leistungsschwächere" anwenden.
Zunächst mal: Die Aussage "wenn ich 3/4 der Arbeit mache und der andere nur 1/4 in der gleichen Zeit..." Ist das eine reine Mengenaussage. Hat mit der Qualität der Arbeit nix zu tun. Ob der Vergleich der Arbeitsleistung nun pro Schicht ober bis zum Frühstück gemessen wird ist dabei egal. Auch ob von den angesprochenen 12 Patienten 4 "vollpflegebedürftig" sind und der Rest "einfach" zu versorgen spielt ja keine Rolle - Menge ist Menge.
Die Krux ist dabei: Ich als Kollege nehme mir das Recht die Arbeitsleistung des anderen mit meiner eigenen zu vergleichen und ziehe daraus den schluss ich würde mehr Leisten. Die logische Schlussfolgerung müsste demnach lauten: wenn dem so ist verdiehne ich auch mehr Geld. (nur leider bekomme ich es eben nicht)
Die von mir Angesprochene Lebensleistung setzt sich zusammen aus jedem einzelnen Tag meines Arbeitslebens. (hier geht es ja nur um die Arbeit)
Dieses Arbeitsleben hat mich zu einem grossteil auch "Verschlissen" ich habe als ich noch Jung und knackig war teile der Arbeit der älteren Mitarbeiter übernommen (weil diese nicht mehr konnten) Im Gegenzug haben diese mich an zumindest an ihrer Erfahrung teilhaben lassen. Da ich nun den anforderungen (angeblich) nicht mehr gewachsen bin (weil ich "Verschlissen" wurde) soll ich nun "Ausgesondert" werden. (ungeachtet der Tatsache ob ich mich dann noch finanzieren kann). Mit mir wird auch ein grossteil an erfahrung "ausgesondert" ob dies jedoch zur Leistungssteigerung der Station führen wird, ist wohl auch kitisch zu sehen... Klar - für mich wird bestimmt jemand eingestellt (HA HA
) der kann dann seine Knochen verheizen.
Fakt dürfte sein das die Anforderungen im Beruf steigen. Fakt dürfte auch sein das die Körperlichen Belasstungen abnehmen. Fakt ist auch das ein "Leistungsschwächerer" nicht die GLEICHE Arbeit machen kann wie der "Leistungsstärkere".
Wenn der Grundsatz "gleiches Geld für gleiche Arbeit" aber dazu gebraucht wird auf unterschiede in der Arbeitsleistung des
Einzelnen angewendet zu werden muss auch ein regelwerk geschaffen werden. Ein solches Regelwerk hätte dann die Aufgabe klar zu machen was, wie in welcher Zeit zu erledigen ist. Optimaler Weise würde dieses Regelwerk dann auch den Lohn bestimmen... = Akortarbeit, Fliesband... Bei diesem szenario würden sich aber wohl kaum Leute finden die bereit währen sich persöhnlich in die Arbeit einzubringen. Die Qualität würde wahrscheinlich abnehmen Quantitativ aber ein zuwachs zu verzeichnen sein.
Das Bestreben seitens der Krankenkassen, Krankenhäusern, Politik geht in (hoffendlich überspitzt ausgedrückt) diese Richtung. Das den "finanzverwaltern" vorzuwerfen ist sicher nicht richtig. Schliesslich ist es deren Job kostengünstig "Gesundheit" zu verkaufen. Von ihnen ist also eine Fragestellung nach der Arbeitsleistung des Einzelnen zu erwarten, ja sogar zu wünschen! In der Hoffnung das sie sich der Sozialen Verantwortung dem Arbeitnehmer gegenüber als würdig erweisen (Ist auch deren Job!!!!) stellt sich die Frage ob es nicht besser sei jemand weiteren einzustellen.
Weitere Tatsachen: es gibt kaum einen Ausbildungsberuf in D in dem die durchschnittliche Verweildauer des Arbeitnehmers so kurz ist.
Frage: Kann man es sich wirklich leisten unmassen an Geld in die Ausbildung zu stecken, wenn dann Bedingungen angetroffen werden die den gerade Ausgebildeten wieder aus dem Beruf aussteigen lässt?
Ok- da haben wir wenig Einfluss drauf...
Aber wir haben schon einfluss auf unser eigenes Denken und tun.
Ich weiß auch ehrlich nicht wo das Problem liegt, für mich klingt das eher als wolle man die Leistung nicht bringen und sucht nun den besten Weg das zu rechtfertigen.
(Hurra ich hab´s
mit den Zitaten!)
DAS ist genau das Problem: ich als direkter Kollege VERGLEICHE meine Arbeitsleistung!! AUF MEINER EBENE! Und dabei UNTERSELLE ich meinem Kollegen er WOLLE die Leistung nicht bringen!!!!! (ob er sie (noch) bringen
kann, und welche er stattdessen bringt, wird aber nicht gesehen. Ob ich noch morgen in der lage sein werden sie zu bringen intressiert mich heute wenig)
Wir arbeiten aber im Gegensatz zu vielen PDL´s nicht mit einem Zeitvertrag bei dem ich mein Gehalt verhandeln kann! Es kann daher auch nicht meine Sache sein möglichst viel Geld aus dem System für mich zu ziehen. Meine Überlegungen sind da eher Langfristig angelegt, denn ich muss bis 67 arbeiten.
Wenn mir jetzt mein (junger) Kollege sagt "Du must weg, weil ich wegen Dir (der seine Knochen verheitzt hat) mehr arbeiten muss" Kann ich das durchaus verstehen. Halte aber das gesagte für zu kurz gedacht.
Da wird eine (verständliche) Arbeitgeber argumentation aufgegriffen und auf dauer führt sie zu meinem eigenen Ausscheiden mit 35 Jahren!
(vor ein paar Jahren gab´s ne Pressemitteilung: Mercedes Bens stellt niemanden in der Produktion über 35 ein!!!!)
Zudem: vor dem Hintergrund der altersentwicklung in diesem Land werden die "alten" bald dringend von den "jungen" aufgefordert werden wieder in den Beruf zu kommen.
Das hat sogar die Politik "schon" begriffen! Schliesslich redet unser aller Angi ja schon frohlockend über "Vollbeschäftigung bis 2020" - Klar gibt ja auch kaum noch Leute im "arbeitsfähigen" alter! Spätestens dann muss die Frage neu beantwortet werden!