Petition für mehr Personal im Krankenhaus in der Mitzeichnung

Rethorisch reicht nicht. Es braucht Fakten, Fakten, Fakten. Und da stehen wir nun mal schlecht da. Es wird sich auf das Outcome berufen werden. Und hier gibt es im deutschen Raum m.W. nach nur eine einzige Studie aus den 80ern (?). Damals wurde die Auswirkung von ausreichendem Fachpersonal bei der Versorgung von Schlaganfallpat. untersucht. Sowas wird eigentlich dringend gebraucht und nicht die immer wieder nei aufgelegte Befragung nach dem Gefühl der Überlastung. Aktuell läuft man in der Altenpflege mit Studienergebnissen "1:52" rum. Die Zahlen sagen gar nix. Es interessiert nur, wie es dem Pflegebedürftigen geht. Das muss in den Kontext gesetzt werden und nicht, wie viele Türen der Flur hat.

Elisabeth
 
Verdi hat ja selbst ermittelte Zahlen vorzulegen, zB aus dem Personalcheck (Datenblatt dazu, pdf), ganz unvorbereitet wird Sylvia Bühler da nicht reingehen. Ich bin mal gespannt. Aber du hast auf jeden Fall recht, am Ende müssen Fakten auf dem Tisch liegen, mit denen die Petition untermauert sein muss. Aus meiner subjektiven Wahrnehmung sind diese Fakten gegeben, ob dazu stichprobenartige Umfragen ausreichen, bezweifle ich allerdings auch...

Gruß spflegerle
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie befürchtet- man hat mal wieder mit Studien und Befragungen argumentiert, die mehr auf Emotionen basieren denn auf harten Fakten. Und wie gewohnt konnte die Gegenpartei damit argumentieren, dass es nicht überall dasselbe Problem gibt.

Die Forderung, die PPR wieder einzusetzen zeugt von absoluter Unwissenheit. Die PPR wird von IneK nach wie vor zur Berechnung der Pflege herangezogen.
Das Problem liegt ganz woanders. Es wird nur noch die reine Pflegezeit vergütet. Die 15% mehr fehlen, die für Krankheit, Urlaub oder Fortbildung veranschlagt waren. Hinzu kommt, dass die PPR Kernaufgaben der PROFESSIONELLEN PFLEGE unzureichend anrechnet- siehe KrPflG §3. Beratung und Anleitung sind auf wenige Minuten rediziert.

Der absolute Tiefpunkt war bei mir erreicht, als man anfing, für den Hol- und Bringedienst eine dreijährige Quali einzufordern.

Alles in allem- mal wieder ein Beweis, dass wir dringender denn je eine Pflegkammer brauchen, die festlegt, welche Qualifikation es für welche Tätigkeiten braucht. Es braucht Studien, die sich mit dem Zusammenhang Personal und Outcome beschäftigen. Und die gehören unter den Aspekt "Wirtschaftlichkeit" und nicht wie bekomme ich am meisten Pflegekräfte.

Scahde- wieder mal den Pflegekräften mit viel bohai suggeriert, dass man als Gewerkschaft den großen Wurf schafft. Vielleicht sollte man kleinere Brötchen backen. Ein erster Schritt in die richtige Richtung: Streichung des Arbeitszeitkontos aus den Tarifverträgen. Festlegung, dass jede Überstunde mit mind. 25% zu vergüten ist- neben dem Freizeitausgleich. Nur so hätte man ein Chance den weiteren Abbau zu verhindern.

Und nicht wie aktuell geschehen- statt der Reduzierung der Arbeitszeit um eine Wochenstunde zuzustimmen, dass 80 Stellen abgebaut werden können. Nur ein Depp glaubt, dass dies erst geprüft wird und man dann als AG doch davon Abstand nimmt. Schon jetzt sind wir ja in vielen Bereichen- nicht in allen- mehr als ma Limit.

Elisabeth
 
wieso gibt es eigentlich keine studien in deutschland? es sind doch ständig hinz und kunz damit beschäftigt irgendwelche erhebungen zwecks arbeitssituation zu tätigen..... oder sehe ich hier was grundliegend falsch ?
 
Es ist nicht so, dass es keine Studien gibt. Nur eben keine, die dezidiert die Auswirkung von qualifiziertem Personal auf das Outcome des Patienten darlegt. Bzw. keine aktuelle.

Wenn Elisabeth in #21 Monika Krohwinkels "Der Pflegeprozess am Beispiel von Apoplexiekranken" meint: Die begann 1988, lief über mehrere Jahre (Veröffentlichung 1993, wenn ich recht weiß) und unter Förderung des BMG als Reaktion auf den damaligen Pflegenotstand.

Jetzt kann man darüber diskutieren, ob unsere Politiker heutzutage noch eine derartige Studie fördern würden. Ich bin nicht sicher. Für die wie für einen Großteil von uns geht es eher darum, unter den gegebenen mangelhaften Bedingungen Verbesserungsmaßnahmen einzuführen.
 
Warum sollten sie sie nicht bezahlen. Es geht um die Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen. Wenn aber angetreten wird um Argumente beizubringen, dass selbst der Hol und Springer einer hohen Quali bedarf... .

Es braucht dringender denn je einen Paradigmenwechsel, ein Umdenken in der Pflege. Und wenn wir das net hinbekommen und uns an jede noch so banale Tätigkeit klammern, werden wir immer das Nachsehen haben.

Elisabeth
 
Warum sollten sie sie nicht bezahlen. Es geht um die Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen.
Aus dem Grund, aus dem auch die PPR flugs wieder abgeschafft wurde. Das Ergebnis könnte die Kostenträger teuer zu stehen kommen.
 
  • Like
Reaktionen: Martin H.
Die PPR bildet lediglich die Leistung ab- nicht, ob die Leistung auch wirklich nötig war. Das ist das Hauptproblem der PPR gewesen. Man konnte den Mehrbedarf nicht begründen.

Elisabeth
 
was ist eigentlich aus dieser petition geworden ? man hört ja nix mehr.... oder dauert das verfahren mehrere monate?
 

Ähnliche Themen