Petition zur Mindestpflegepersonalbesetzung in deutschen Krankenhäusern!

... Es wird nach wirtschaftlichen Gegebenheiten beschlossen, dass für bestimmte gegenfinanzierte Leistungen nur eine bestimmte Anzahl von Pflegekräften finanziert werden kann. Ob diese Zahl stimmt oder einfach nur willkürlich festgesetzt worden ist, lässt sich nicht kontrollieren. ...
https://www.openpetition.de/petitio...ersonalbesetzung-in-deutschen-krankenhaeusern
Bevor man bestimmte Behauptungen aufstellt, sollte man sich erst mal mit den Grundlagen beschäftigen. Wir stellen uns ein Armutszeugnis aus, wenn wir Petitionen generieren, die schon im ersten Satz aufzeigen, dass man von der Materie keine Ahnung hat. Das wirkt auf außenstehende, die die Hintergründe kennen, wie jammern auf hohem Niveau.

http://www.gkv-spitzenverband.de/me...G-System_2013_Abschlussbericht_2012_12_19.pdf und PPR suchen lassen.

Elisabeth
 
Ich finde nicht, dass hier auf hohem Niveau gejammert wird. Und dass die PPR im Rahmen der InEK-Kalkulation weiterhin eine Rolle spielt, ändert nichts daran, dass eine Vorgabe für eine Personalbemessung nicht existiert (mit wenigen Ausnahmen). Die Kalkulation misst nur das IST. Das NÖTIGE bleibt Ermessensspielraum nach primär ökonomischen Maßstäben auf betrieblicher Ebene.

Unterm Strich ist mir egal, ob die Petition vielleicht 100%-ig begründet ist oder nur 50%-ig. Sie hat eine Debatte im Bundestag zur Folge. Das ist mehr begrüßenswert.

Und es ist auf gar keinen Fall ein Armutszeugnis, wenn Pflegende sich politisch und öffentlich engagieren, egal auf welchem Bildungsstand man sich gerade befindet oder wieviel Zeit man in die Ausarbeitung investiert. Demokratie lebt von Beteiligung und Engagement aller und nicht allein von Eliten.

Professionalisierung: Ja, unbedingt.
Schweigen aus Erfurcht vor Eliten: Nein, auf gar keinen Fall. Dann lieber mehr diskutieren alle miteinander.
 
Das du es gut findest, wenn substanzlose Petitionen eingebracht werden, war mir klar. Ich habe schon lange den Eindruck, dass es dir nur darum geht, die Pflege gegeneinander aufzuputschen. Da bist bei mir an der falschen Adresse.

Elisabeth
 
Wieso substanzlose Petition? Es geht um die Mindestbesetzung (zwar nur) in KHs, währe für Altenheime schon längst fällig, meiner Meinung nach. Nur durch Petitionen, Aktionen, "auf den Boden legen", Medien, Politik aufrütteln, wird sich irgendwann etwas ändern (ich hoffe zum besseren). Schau dir unseren Pflegenachwuchs an, vielen werfen das Handtuch, gehen ins Ausland, fangen zum Studieren an....wie geht's dann bald weiter??? Jetzt zähl ich schon wieder zu den Jüngsten in unserem Team (kein Nachwuchs mehr in Sicht????). Pflege gegeneinander aufputschen glaub ich gar nicht nötig, das machen wir schon selber. Sich für eine Pflegekammer einzusetzen hat nichts mit Pflege gegeneinander aufputschen zu tun.
 
Es fängt schon damit an, dass man angibt, dass die PPR net mehr genutzt wird. Sie wird von der IneK genutzt um die Pflegeminuten zu berechnen.

Wer sich die PPR anschaut, wird merken, dass sie aus einer Zeit stammt, in der der Grundpflege mehr Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Damit fehlen viele Tätigkeiten, die heute an Pflegekräfte abgegeben werden. Selbst sowas banales wie die BE wird net abgebildet. Viele Sachen, die anno 1990 noch auf einer Intensiv gemacht wurden, fallen heute in den Bereich der Normalstation. Aber auch die PKMS enthält diese Behandlungsaspekte nicht.

These: wenn nur die reinen PPR-Minuten genommen werden, dann kann es net reichen mit dem Personal. Hinzu kommt, dass das Instrument selten komplett ausgenutzt wird. Viele Aspekte fallen hinten runter. Eigentlich müsste jeder 2.Pat. eine S3 sein, allein schon wegen der Krankenbeobachtung.
Krankenbeobachtung musst zum einen angeordnet bekommen, zum anderen dokumentieren. Anordnung dürfte kein Problem sein- wohl aber die Dokumentation. Bei der Krankenbeobachtung scheint Pflege mehr Wert auf meßbare Werte zu legen. Die sind mit Aufwand verbunden. Aber es gibt eine Menge qualitative Werte, die man unter den Tisch fallen lässt. Eine geschickte Doku kann die mit einplanen und (was ich ja sonst eigentlich hasse) abgekürzelt werden.
Solche Ideen bringen aber nur was, wenn sie flächendeckend eingesetzt werden. Die Inek berechnet den Mittelwert für die Erlöserstattung.

Und da sind wir weider beim Grundproblem der Pflege: selbst nix ändern wollen aber andere zu Änderungen veranlassen wollen. Wenn man das System schlagen will, dann sollte man es mit den Methoden machen, die das System vorgibt= maximale Ausnutzung der PPR. Bundesweite Vorgabe, was wie dokumentiert wird. Augenmerk dabei mehr auf die ärztl Tätigkeiten und weniger auf die grundpflegerischen.

Elisabeth
 
Sorry mit PPR, IneK und den ganzen Abkürzungen kann ich null anfangen. Ich denke aber die meisten können damit nichts anfangen. Mir geht's hier nicht um Berechnungsschemata wie die Personaldecke ermittelt werden kann, soll. Sondern einfach darum "zum Diskutieren einer Petition" im Bundestag anzuregen. Dort sind genug vertreten, die studiert haben und mehr Zeit haben sich um eine sinnvolle Personalbesetzung Gedanken zu machen. So kann es nicht weiter gehen, immer mehr Kranke/Alte und immer weniger Fachkräfte. In welche Richtung soll das ganze führen???
 
ED: Kannst du deine Aussage: Krankenbeobachtung muss angeordnet werden mit einem Gesetzestext belegen? Ist das nicht die genuine pflegerische Aufgabe. Und damit meine ich auch ihre Gestaltung!
 
@band1- wenn man von den Sachen keine Ahnung hat, dann darf man sie auch net als Begründung heranziehen. Ich kann net schreiben, dass die Anzahl der Pflegekräfte wohl willkürlich festgelegt wird. Die Diskussion im Bundestag... Petitionen werden net im Bundestag bearbeitet sondern im entsprechenden Petitionsausschuss. Und dort wird so eine Petition sofort vom Tisch gewedelt mit eben den Argumenten: IneK hat anhand der PPR den Mittelwert errechnet. Es liegt an der Pflege, die sich net organisieren kann. Der Petitionsausschuss ist net angetreten um der Pflege was gutes zu tun. Die sollen auf die Einhaltung des Gesetzes achten- z.B. SGB §12. Und das Outcome der Pat. zeigt nun mal: es wird genug getan.

Wie schon andernorts erklärt: Befindlichkeitsanzeigen sind ohne Wert. Wenn ich was will, dann muss ich mir die Mühe machen, mich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Ist dem Einzelnen zu mühselig? Na dann sollte man sich mal schnell organisieren- z.B. in Verband und Gewerkschaft. Wobei- auch hier wird Aktivität erwartet und net bloß: macht mal.

@kräuterfrau- Eine ärztl Maßnahme muss angeordnet werden. Die Beobachtung, wenn du sie im Rahmen der PPR geltend machen willst als Spezielle Pflege, ist eine ärztl. Maßnahme.
Witziges Erlebnis: Arzt will Pflege was gutes tun und setzt an: Beobachtung des Wohlbefindens. Das klappt leider nicht. *g* Zeigt mir aber, dass auch Ärzte sich schwer tun mit der Reflektion ihrer eigenen Beobachtungsgabe.

Elisabeth
 
Ich habe so eine Anordnung nie gesehen. Selbst die Vitalzeichenfrequenz wird entweder nach einem Standard( Nach bestimmten Untersuchungen, Eingriffen) oder aber nach Bedarf. Und ich habe noch nie einen Arzt diesen Bedarf entdecken sehen.

Ein Gesetz zur Berufsausübung muss her.

Es gibt massive Kritik an PPR. Berechtigt. PPR berücksichtigt nicht die unterschiedlichen Qualifikationen. So stehen die Praktikanten, FSJ, BufDie und Servicekräfte so wie Pflegehilfskräfte auf dem Stellenplan der Pflege.
 
@band1- wenn man von den Sachen keine Ahnung hat, dann darf man sie auch net als Begründung heranziehen.
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Wie schon andernorts erklärt: Befindlichkeitsanzeigen sind ohne Wert. Wenn ich was will, dann muss ich mir die Mühe machen, mich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Ist dem Einzelnen zu mühselig? Na dann sollte man sich mal schnell organisieren- z.B. in Verband und Gewerkschaft. Wobei- auch hier wird Aktivität erwartet und net bloß: macht mal.

Petitionen sind nichts für exklusive Eliten, sondern für das ganze Volk in einer Demokratie. Petitionen sind ein demokratisches Recht für jeden Staatsbürger, Themen im Bundestag (und in diversen Landtagen) zur Debatte zu stellen. Nicht mehr und nicht weniger.

Das bedeutet ja nicht, dass man sich nicht zugleich in Verbänden und Gewerkschaften engagieren kann oder soll. Das widerspricht sich doch in keinster Weise. Im Gegenteil, je mehr angestoßen und aktiviert wird, um so mehr werden mitziehen. Da profitieren alle von.

Und hier geht's wohl nicht um Befindlichkeiten, sondern um Tatsachen, die so umfassend bekannt sind, dass es keiner weiteren fundierten Ausarbeitung bedarf, um eine Debatte im Bundestag darüber anzustoßen. Die Ahnung, die Du band1 absprichst, trifft doch voll in's Schwarze. Wenn Ahnung und Fakten so übereinstimmen, ist das allemale eine Petition wert.

Ich habe bereits unterschrieben!
 
Ich habe ebenfalls unterschrieben.

Mir ists auch egal ob da jemand falsch formuliert hat oder ähnliches. Wenn diese Petition endlich mal genügend Unterzeichnet finden würde, so würde mich das schon zufrieden stellen. Ob hinterher was passiert oder nicht sei dahin gestellt. Aufmerksamkeit erregen ist das allerwichtigste. Leider finden nämlich Aktionen wie "Pflege liegt am Boden" keine ausreichende Aufmerksamkeit seitens der Politik.
 
Petitionen sind nichts für exklusive Eliten, sondern für das ganze Volk in einer Demokratie. Petitionen sind ein demokratisches Recht für jeden Staatsbürger, Themen im Bundestag (und in diversen Landtagen) zur Debatte zu stellen. Nicht mehr und nicht weniger.
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Und der Bundestag schützt sich indem er den Petitionsausschuss davor gesetzt hat, der erst mal prüft, ob da Substanz hinter steckt. Und der Petitionsausschuss wiederum hat auch nur begrenzt Zeit und hat die Hürde der Anzahl der Unterschriften vorgeschaltet.

Und ganz nebenbei- man sollte sich mal die Protokolle der Debatten in Petitionsausschuss und Bundestag zu Gemüte führen bevor man eine neue Petition aufsetzt. Lesen kann hoffentlich nicht nur die Elite. Wobei- wer ist eigentlich Elite?

Und das Aktionen wie "Pflege liegt am Boden" keine Resonanz in den Medien finden wundert mich nicht. Dazu hatte ich mich bereits im entsprechenden Thread geäußert. Auch hier gehört nun mal mehr dazu als sich nur am Boden zu aalen.

Was mich sehr erschreckt sind die ständigen Alleingänge. Man unterstellt jedem, der sich mehr mit der Materie befasst hat, dass er sich elitär verhält. Bestehende Strukturen werden als Feinde gesehen weil sie keine Änderung herbei führen können. Dabei wird völlig vergessen, dass tagtäglich im Lande bewiesen wird: Veränderungen sind net nötig. Der Laden läuft. Und wer net mehr belastbar ist, wird ausgetauscht- genauso wie in der freien Wirtschaft.

Aufmerksamkeit brauchen wir net mehr erregen. Wenn in den Medien mal wieder über die Zustände im Heim XYZ, neuerdings auch gerne im KH, dann lehnt sich die Berufsgruppe selbstzufrieden zurück. Den Bürger lockt das net mehr. Er ist Katastrophenmeldungen gewöhnt udn so lange es ihn net persönlich betrifft vergisst er sie auch gleich wieder.
Selbst die Politik hat uns "missbraucht" im Wahlkampf. Gebracht hat es nix. Schlussendlich wurde die eigene Sicherheit vom Bürger gewählt und net die gravierende Veränderung.

Elisabeth
 
Petitionen, Flashmobs, Kampagnen, ... und gerne auch Alleingänge. Da kommt doch ganz schön was zusammen. Lasst doch den Kessel brodeln. Und was riskieren wir schon, wenn wir auch noch Spaß daran haben?
 
@ white horseman Gefällt mir!
 

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