Ätherische Öle - nur in die Hand des Experten?!

Hallo Narde 2003,
wir benutzen in unserem Haus ätherische Öle in der Pflege. Allerdings werden wir von 2 Kolleginnen aus dem Haus in Tagesseminaren fortgebildet. Diese haben ssich darauf spezialisiert und haben viele Kurse.
Von den Ärzten haben wir auch das o.k.. Die Öle und Ölmischungen bekommen wir von unserer Apotheke gemischt. Wir haben Mischungen gegen Candida, zur Deku- und Pneumonieprophylaxe, sowie ein Hämatomöl und ein Verspannungsöl. Die werden alle sparsam und auf den Patienten angepasst verabreicht. Bis jetzt haben wir nur positive Erfahrungen gemacht ( und meine NAse ist da sehr empfindlich).
gruß, Rothweiler
 
Rothweiler schrieb:
Wir haben Mischungen ... zur Deku- und Pneumonieprophylaxe, ...

Das ist ja spannend. Wie kann ein ätherisches Öl gegen die Problematik Zeit und Druck bei Dekubitus und gegen eine Minderbelüftung der Alveolen + Keimbelastung im Nasenrachenraum (Pneumonieursachen) wirken?

Elisabeth
 
Hallo,

Das ist ja spannend. Wie kann ein ätherisches Öl gegen die Problematik Zeit und Druck bei Dekubitus und gegen eine Minderbelüftung der Alveolen + Keimbelastung im Nasenrachenraum (Pneumonieursachen) wirken?
eine Antwort auf die Fragestellung von Elisabeth würde mich auch interessieren!

Grüßle Manu
 
Auch wir haben im Haus ein Konzept zur Aromapflege.
Umgesetzt wird es in erster Linie durch die Primary Nurses, die sich im Zweifelsfall mit ausgebildeten Beraterinnen für Aromapflege beraten.

Wir nutzen die Aromapflege als unterstützende therapeutische Massnahmen bei Hautproblemen (als Waschanwendung oder Einreibung), während der Erkältungszeit als Trockeninhalation aber auch als Unterstützung bei akuten Veränderungen der psychischen Situation.

Ich leite eine spezialisierte Abteilung für demente Menschen und hier in der Schweiz ist die Aromapflege beispielsweise als unterstützende Massnahme zur Behandlung von dementiellen Symptomen anerkannt.
Natürlich kann man eine Demenz weder heilen noch verbessern mit dieser Form der Pflege. Sehr wohl kann man aber auffällige Verhaltensweisen positiv beeinflussen (Traurigkeit, Depression, Unruhe, Schläfrigkeit usw.)

Wir haben sehr grossen erfolg damit und konnten in vielen Fällen die Neuroleptika reduzieren und teilweise sogar ganz ausschleichen.

ABER wie gesagt: Eine gute Ausbildung in diesem Bereich und hohe Fachkenntnis ist dabei unerlässlich!!!!

P.S. natürlich bringt die Aromapflege keinen Nutzen gegen die Parameter Druck oder Zeit bei der Dekuprophylaxe, aber einige äth. Öle zeigen tatsächlich einen Nutzen im Thema die Haut widerstandsfähiger zu machen, die Durchblutung zu fördern usw!

P.P.S. Klar gibt es in allen Bereichen Zyniker und Stirnrunzler, aber manchmal sollte man sich einfach auf etwas einlassen......
 
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Reaktionen: narde2003
Hallo Arkona,

ich habe bei Patienten in der Klinik ähnliche Erfahrungen machen können, dass diese durch bestimmte ätherische Öle deutlich ruhiger und entspannter wurden, egal ob Demente oder aber Patienten die bedingt durch längere Beatmung ihre Orientierung verloren hatten.

Sonnige Grüsse
Narde
 
Hallo an Euch alle,
ich bin schon erstaunt wie leicht sich der Einsatz von Ätherischen Ölen in Euren bereichen anhört.
Ich hatte mit einigen Koleginnen einen recht umfassenden Weiterbildungskurs für Naturheilkundlicher Krankenpflege. Im Anschluss daran mussten in unserem Haus erst einmal Rechtliche und Hygienische Fragen durch aussenstehende Institutionen geklärt werden. Unsere Hausapotheke ist bald umgefallen weil sie Ätherische Öle anbieten musste da sie alle neuen Margen prüfen muss, ebenso das Jojobaöl, was wir zum verdünnen benutzen.
Wir verwenden Eukalüptusöl für Patienten die Post OP kein Wasser lassen können und haben sehr gute Erfahrungen damit, ebenso verhält es sich mit Lavendelölkompressen zum Einschlafen, aber bis wir die Erlaubniss hatten Naturheilkunde anzuwenden war es ein gang durch viele Instanzen.
L.G.
Michi
 
Atemkrämpfe: Ätherische Öle nichts für Kleinkinder

Wiesbaden (ddp). Eukalyptus-Extrakte und andere ätherische Öle entfalten bei einer Erkältung eine wohltuende Wirkung. Bei verschnupften Kleinkindern können die pflanzlichen Mittel dagegen gefährlich werden. «Kinder haben sehr empfindliche Schleimhäute, die durch die Öle gereizt werden», warnt Professor Ludger Klimek, Allergologe und Hals-Nasen-Ohren-Arzt in Wiesbaden. Zudem sind ihre Atemwege enger als bei Erwachsenen. Durch die starke Reizung kann es zu Krämpfen der Atemwegsmuskulatur kommen, akute Luftnot ist die Folge. Ein Fall für den Arzt, sofern im Haushalt kein bronchialerweiterndes Mittel zur Verfügung steht. «Bei Kindern unter sechs Jahren sollten Eltern daher grundsätzlich auf ätherische Öle verzichten», rät Klimek. Bei älteren Kindern und Erwachsenen seien die Extrakte, die inhaliert oder in die Haut eingerieben werden, dagegen durchaus zu empfehlen. Allerdings hätten Menthol, Pfefferminz oder Kamille bei einer Virus-Infektion eine begrenzte Wirkung. «Sinnvoller ist die Inhalation von Salz-Lösungen», betont Klimek. Diese lösen den Schleim in den Bronchien besonders gut auf und wirken entzündungshemmend.
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Elisabeth
 
Hallo,
wir haben auch ätherische Öle auf Station, sind ich glaub 200 ml Behälter mit Ölen, Grundlage ist ich glaub Sojaöl.

Würde das auch unter die Rubrik "nur durch Experten anzuwenden" fallen? Wir benutzen z. B. Eukalyptusöl häufig zur Pneumonieprophylaxe. Dabei wird den Patienten das Öl auf der Rücken gegeben (kleine Handvoll) und dann einmassiert, die Pat. müssen dabei tief einatmen. Lavendelöl benutzen wir bei unruhigen Patienten, die schlafen dann meist besser ein.

Wegen der Konzentration von Anteilen ätherischen Öls müsst ich mal auf die Packung schauen, bzw. die Apotheke fragen. Hab bislang nicht gedacht/gewusst, dass man dabei so viel falsch machen kann...:weissnix:
 
Hallo,

leider leben viele Menschen nach dem Motto "viel hilft viel" und ich denke, dass gerade ätherische Öle in die Hand von Experten gehören.

Ich selber habe leider viele schlechte Erfahrungen mit den Heil- und Hilfsmitteln aus der ätherischen Trickkiste. Wobei die Erfahrungen sich wahrscheinlich auf die Billig-Baumarkt-Variante oder eben die DAB(?) Produkte beschränken. Ob in meiner Gegenwart schon tatsächlich reine ätherische Öle verwendet wurden, kann ich nicht sagen - wahrscheinlich nicht. Allerdings bekomme ich bei allem anderen ätherischen sofort Weglauftendenzen und ergreife die Flucht, möglichst bevor es bei mir beginnt Schaden anzurichten. Insbesondere die hochgelobten Menthol- und Eukalyptuspräparate finde ich furchtbar unangenehm, führen fast augenblicklich zu heftigen Hustenattacken und Atemnot. Allerdings liegt es auch da an der Dosierung!

Richtig dosiert und angewendet kann die Aromatherapie bestimmt gut helfen und unterstützen. Heilen glaube ich weniger. Allerdings Finger weg, wenn man sich damit nicht oder nur unzureichend auskennt. Insbesondere bei Allergikern sollte man meiner Meinung nach absolute Vorsicht walten lassen und Aromatherapie eher vorsichtig anwenden.

Ich selber kenne mich damit unzureichend aus und lasse von daher gänzlich die Finger davon. Räucherwerk und Aromadüfte sind in meinem Haushalt tabu, da ich das definitiv nicht vertrage.

Jumanji
 
Hallo Jumanji,

viele Kollegen verwenden sehr gerne Tumoral/Pinimenthol oder wie sie alle heissen Balsam - mit chemischen Ölen. Ich die sehr gerne ätherische Öle verwendet, bekomme bei diesen Salben immer eine akute Atemnot mit tränenden Augen, sowie eine Fluchttendenz.
Das liegt daran, dass die Öle die dort enthalten sind nun nicht naturrein sind. Eine DAB-Qualität darf auch nicht natürliche Öle enthalten.

Liebe Grüsse
Narde
 
Hallo Narde,

japp, die Erfahrung hab ich auch gemacht und bei Pinimenthol, Tumarol oder sonstigem Gedönse bin ich verschwunden und wenn ich nicht rechtzeitig weg bin... dann hat sich das mit der Luft auch erledigt. Eigentlich bin ich sogar der Meinung, dass diese Sachen eher verboten gehören. Mir ist ehrlich gesagt schleierhaft, wo da der Effekt sein soll.

Besonders erschreckend finde ich die großzügige und reichliche Anwendung, die vielfach bei Kindern stattfindet.

Hmm, wenn ich dich richtig verstehe, dann wären diese Sachen mit tatsächlichen naturreinen Ölen sehr viel teurer und sehr viel verträglicher?

Ich persönlich habe halt wenig bis gar keine Ahnung von Aromatherapie und würd niemals selber anfangen mit solchen Sachen zu experimentieren. Das überlasse ich dann denen, die sich richtig damit beschäftigen. Wobei ich für mich selber was Aromatherapie angeht schon sehr skeptisch bin und eher nicht zum ausprobieren neige. Experimente laufen leider viel zu oft schief.

Ich drücke dir aber die Daumen, dass du mit der Therapie noch viele Erfolge hast. Wenn es hilft Medikamente zu sparen, dann lohnt sich der Aufwand bestimmt.

Jumanji
 
Hallo!

Ich habe während der Ausbildung auf einer psychosomatischen Station zum 1. Mal Aromapflege kennengelernt. Fand das Thema sehr interessant, weil die Patienten - zumindest subjektiv - davon profitierten.
Angewendet werden durften diese (meines Wissens nach ätherischen) Öle aber nur nach einem negativen Allergietest in der Ellenbeuge, der grundsätzlich bei den Neuaufnahmen zum Programm gehörte.
Auf der Intensivstation auf der ich momentan arbeite wird manchmal auch mit Ölen gearbeitet. Auf meine Frage nach einer wie auch immer gearteten Testung vor der Anwendung hat mich mein Mentor nur ganz geknickt angeschaut... dort werden die Öle halt einfach angewendet wenn nicht grade eine Allergie bekannt ist. Aber manchmal ist halt noch keine Fremdanamnese bekannt und dann nimmt man da die Öle auf gut Glück und hofft dass nix passiert:gruebel:


Gruß

Die Anästhesieschwester
 
Hallihallo

Zuerst, ich habe nicht alle Beiträge gelesen. Habe aber eine Grundmeinung dazu.

Ätherische Öle gehören zumindest nur in die Hände von speziell geschulten MA.
Dann dürfen /dürften nur 100% natürliche Öle benützt werden und nicht deren Abklatsch für 0.99€.

Ob jemand allergisch reagiert kann ich nur grob abschätzen. Wenn sowieso schon Unverträglichkeiten bestehen, wird getestet und mit dem Doc abgesprochen.
Getestet wird auch nur in den gängigen Verdünnungen und nicht in Form von purem Duftöl.

Wir wenden es sehr aktiv, hauptsächlich als Einreibung an. Danch folgt die Verdampfung mittels elektrischen Duftlampen. Seltener als Wickel....

Möchte sagen, Erfolg ist 50% / 50% - aber immerhin. Wenn ich dafür keine Chemie einsetzen muss.

Ob das nun einfach alles "psychomatisch" bedingt ist, sei dahin gestellt.
Immerhin lassen sich die Aromabestandteile/ Essenzen bereits nach einigen Minuten im Blut nachweisen. Ob das jetzt gut oder schlecht ist....?
Der Wirkstoff einer schmerzlindernden/ abschwellenden Salbe jedoch nicht.

Das Wissen um Kräuterkunde, in welcher Form auch immer, ist jahrhundertealt.
Und genau auch deshalb kennt man auch die Kontraindikation sehr genau.
Es gibt Öle, die wirken wehenfördernd. Das kann erwünscht sein. Im 5.Monat aber sicher nicht.
Man weiss, das diverse Öle phototoxisch sind.....usw...
Es gibt Menschen, die reagieren extrem sensibel auf diese Gerüche. Auch wenn sie es noch lang nicht wahrnehmen....
Das alles muss man beim Einsatz berücksichtigen. Und deshalb auch nur in die Hände von geschulten Personen.

Wichtig ist mir persönlich noch, durch meine Funktion als Wundexpertin, solche Öle nie nie niemals pur auf die Haut geben!!!

Bei uns ist es so, das verschiedene Öle ausgwählt worden sind, anhand der Klientel, die wir beherbergen.
Zu jedem Öl eine sehr detaillierte Beschreibung und Anwendungsformen, nebst Mischungsverhältnissen.

Daneben werden alternative/ klassische/ komplemetäre methoden auch immer belibter beim Patientegut.

blubbblubb
 
Woran erkenne ich denn natürliche ätherische Öle und wo bekomme ich sie?
Ich hatte mal ein Pfefferminzöl in der Aphoteke gekauft, aber da bin ich mir auch nicht sicher ob das natürlich ist.

Soweit ich weiß enthalten Weleda Produkte natürliche Öle und haben angemessene Verdünnung und Dosierungsanleitungen.

Mir fehlt leider die Ausbildung, daher werde ich sowas erstmal nur im Selbstversuch testen. Bisher beschränke ich mich darauf Pfefferminztee zu trinken, Salbei Tee zu gurgeln wenn ich erkältet bin oder einen Lavendelstrauch an den Wasserhahn der Badewanne zu hängen wärend das Wasser einläuft. So sind die ätherischen Öle jedenfalls natürlich und so sparsam dosiert das ich mir damit nicht schade.
 
Ich habe mal in einem Krankenhaus gearbeitet, wo die Mitarbeiter, die mit den Ölen zu tun haben erst mal drei Tage eingewiesen werden, aber auch im Rahmen der Heilpraktikerausbildung gibts Kurse, die Krux ist, man muß Arzt oder Heilpraktiker sein, um diese Therapie selbständig machen zu können. Viele Häuser haben auch Standarts, denn du mußt die Öle auch in einem Träger oder Emulgator geben. Ohne sich damit auszukennen damit zu arbeiten, kann ins Auge gehen.
 
Hallo zusammen.

Ich denke, dass wenn es schon extra Kurse zur richtigen Benutzung von Ölen gibt, man auch nur die Leute damit arbeiten lassen sollte, die sich damit auskennen. Diese Kurse werden sicher nicht zum Spaß angeboten werden.
Es gibt Kurse für Wundexperten, Ernährungsexperten usw, warum also nicht auf für Ölexperten?!
Mit Ölen kann man, meiner Meinung nach, extrem viel falsch machen! Das habe ich schon einige male erlebt bei Kollegen, die keine Ahnung hatten, es aber trotzdem angewendet haben, frei nach dem Motto: Einfach mal draufklatschen!
Ich kenne mich damit auch nicht aus und verwende es auch nicht. Das überlasse ich den Leuten, die wissen, was sie tun.
 
Wozu zählen Öle? Werden sie unter Arzneimittel geführt? Guckst du hier:

http://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/amverkrv/gesamt.pdf

http://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/amg_1976/gesamt.pdf

Es darf bezweifelt werden, dass ein 3-Tage-Lehrgang mit einer Vermitllung von diversen Rezepten dem Gesetz genüge tut.

Wichtig erscheint mir auch noch zu erwähnen, dass es eine Haftpflicht gibt für den Anwender. Welche Berufshaftpflicht deckt therapeutisches Handeln ohne ärztl AO ab?

Elisabeth
 
Hallo Elisabeth,
es gibt durchaus Weiterbildungen die dazu befähigen mit ätherischen Ölen in der Krankenpflege zu arbeiten. Und wenn, wie es bei uns der Fall ist, der Chefarzt dafür offen ist, kann man diese dann auch anwenden.
Wogegen ich auch bin ist frei nach dem Motto "ich hab mal gehört..." und dann einfach draufgeklatscht zu handeln.
Bei uns am Haus gibt es extra eine Schulung dafür inklusive eines Karteikastens in dem die verschiedene Anwendungen noch mal extra detailiert beschrieben werden. Wer das nicht hat bekommt die Öle gar nicht aus der Apotheke.
Denn auch für äth. Öle gilt das gleiche wie für Naturheilmittel und Homeopathie:
Jedes Mittel hat seine genaue Indikation, Dosierung und Anwendung.
 
@BamBamsche: Den Aromaexperten gibt es längst und ich kann nur sagen, es ist zwar aufwändig, aber es lohnt sich.

Allerdings dauert der länger als 3 Tage.
 
@BamBamsche: Den Aromaexperten gibt es längst und ich kann nur sagen, es ist zwar aufwändig, aber es lohnt sich.

Allerdings dauert der länger als 3 Tage.


Das weiss ich das es diese Experten gibt und das find ich auch vollkommen richtig. Offensichtlich hat mich Elisabeth (mal wieder) falsch verstanden....Ich weiss auch das dies länger als 3 Tage geht.
Ich meinte mit meinem Beitrag nur, dass es eben weil es solche Experten gibt, nicht einfach jeder so machen soll wie er grad lustig ist, sondern man sowas in die Hände von den Experten gibt. Wundbehandlung sollte man auch einen Wundexperten machen lassen bzw wenigstens anschauen und beraten lassen.
 

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