Hallo zusammen!
Ich meine, daß da ein gutes Stück an verfälschter Wahrnehmung dahinter steckt. Die Erwartungshaltung während der Beobachtung kann das Ergebnis verfälschen.
Ich denke, daß es "in der Natur" des Menschen liegt, für ihn z. B. bedrohlich erscheinende Ereignisse, auf die er keinen (erkennbaren) Einfluß nehmen kann auf irgendwelche Regeln zurückzuführen und damit für sich überschaubar und vorhersehbar zu machen und ihnen damit das Bedrohliche zu nehmen.
Nötigenfalls wird dann auch die Realität "zurechtgebogen", d. h. der angelegte Maßstab bleibt nicht fest, sondern wird verändert, das zeigt sich z. B. auch in dem Beitrag von bereichspraxisanleiterin:
Bei uns gilt die 3er Regel genauso bei Schwangerschaften vom Personal - fängt eine an - dann folgen noch 2 - diesmal war zum Glück die Frau von einem Kollegen mit dabei.
Zuerst werden als "Maßstab" die Schwangerschaften des Personals genannt, dann aber auch eine Schwangerschaft der Frau eines Kollegen mit dazu gerechenet, damit das Bild wieder "stimmt".
Das soll kein Vorwurf an bereichspraxisanleiterin sein, sondern nur ein Beispiel für die Beeinflussung der Wahrnehmung.
Die zeitliche Nähe von Todesfällen läßt sich meiner Meinung nach auch statistisch befriedigend erklären.
Dazu ein (vielleicht besser nachvollziehbares) Beispiel, als Erklärungsversuch:
Die Wahrscheinlichkeit, daß von 3 Personen 2 gleichzeitig Geburtstag haben beträgt ca. 0,9%. Bei insgesamt 20 Personen beträgt die Wahrscheinlichkeit für 2 gleichzeitige Geburtstage schon ca. 41,1% und bei insgesamt 50 Personen haben schon mit ca. 97,0% Wahrscheinlichkeit 2 gleichzeitig Geburtstag.
Unter der (ungesicherten) Annahme, daß sich die Todesfälle statistisch ähnlich wie die Geburten verteilen, läßt sich somit feststellen, daß bei einer Stationsgröße von 20 PatientInnen mit ca. 41,1% Wahrscheinlichkeit 2 am gleichen Tag versterben.
Schaut auch mal die Personalgeburtstage auf der eigenen Station an, ab ca. 20 Mitarbeitern haben mit hoher Wahrscheinlichkeit mindestens 2 am gleichen Tag Geburtstag. Da steckt nichts Mystisches dahinter, das ist pure Wahrscheinlichkeitsrechnung.
Zu dem genannten Zusammenhang zwischen Geburten und Vollmond kann ich nur sagen, daß ich eine Studie kenne, die genau das Gegenteil aussagt, daß sich nämlich eben kein Zusammenhang finden läßt. Ich bin gerade auf der Suche nach der Internetadresse, sobald ich die gefunden habe, stelle ich die hier ein.
Schönen Gruß, Gego.