Nehmen wir einfach mal an, irgendwer schreibt in einem Forum : Ich freue mich auf mein Leben, was sind Eure Erfahrungen?, jemand antwortet darauf : Mein Leben ist Mist!, heisst das in der Konsequenz, dass sich die Weltbevölkerung nun vom Leben verabschieden sollte ? Wohl kaum.
Jeder Mensch ist individuell, genauso wie seine Erfahrungen.
Seine Erfahrugen werden geprägt von anderen Menschen (die genauso individuell sind), von Interaktionen, von Begegnungen.
Dies kann man in gar keinem Fall verallgemeinern.
Es gibt sicher viele Pflegende, die aus der Pflege aussteigen wollen (siehe
NEXT-Studie), aber es gibt deutlich mehr Pflegende, die ihren Beruf mit Hingabe leben.
Man sollte sich grundsätzlich nicht von den Erfahrungen einer einzelnen Person verunsichern lassen.
Tatsächlich hat die Pflege auch Schattenseiten. Es gibt dort Patienten, die haben zum Beispiel ein anderes Verständnis von Körperhygiene (und werden gelegentlich als schmuddelig bezeichnet). Ich kann in der Pflege diesem Menschen vielleicht durch mein Handeln zeigen, dass es auch anders geht, oder ich kann ihn auch in seiner Art akzeptieren (sind wir ehrlich, wer 50 Jahre auf Körperhygiene verzichtet hat wird nicht in zwei Wochen Krankenhausaufenthalt sein Leben ändern). Was ich allerdings kann, ist, dass ich ihm ein Gefühl von Umsorgt sein, Sicher sein, Wohlbefinden geben kann.
Es kommt also immer nur darauf an, was Du selber daraus machst.
Lilalotta, ich kann Dir von meinen Erfahrungen erzählen, und es gab keine Begegnung, die ich als so unangenehm empfand, dass ich meinen Beruf hingeschmissen hätte.
Es wird harte Zeiten geben, aber auch sehr viele schöne Erlebnisse.
Das gibt es in beinahe allen Berufen. Du hast Dich für Pflege entschieden, und aus Deinen Beiträgen lese ich, dass Du Dir um "organisatorische" Punkte Sorgen machst.
Das bekommst Du hin, und es ist möglich, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Die Tätigkeit an sich stellt für Dich sicher kein Problem dar.