Wie schreibt man einen Antrag auf Gehaltserhöhung?

ivana

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München
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Krankenschwester
Akt. Einsatzbereich
Anästhesie Privat Klinik
Hallo, ich habe mal weider eine Frage...ich habe vor 1 Monat in einer Privatklinik angefangen. Bei Vorstellungsgespräch war der Gehaltsvorschlag 1800 Eur Brutto für 30 St/Woche . Ich wollte 1900 Eur. Mir wurde gesagt, dass man damit etwas machen kann. Dann habe ich meine alte Stelle gekündigt (ohne neuen Vertrag zu haben) und alles er kam , stand da 1800 Eur bruto für 30 St/ Woche. Als ich das angesprochen habe, wurde mir gesagt, dass man nach der Probezeit wieder reden kann. Ich musste den Vertrag unterschrieben, weil ich die alte Stelle schon gekündigt habe und musste schon anfangen ( sonst Arbeitslosengeldsperre etc.) Als meine Kolleginnen mitbekomen haben , wie viel ich verdiene , waren alle schockiert, wie wenig ich verdiene und alle möchten das ich zum Chef gehe. Ich bin 36 jahre alt und habe noch eine Weiterbildung für Anästhesie und Intesivpflege. Ich fülle mich unterbezahlt und möchte mehr Geld. Vor 2 Jahren habe ich 1920 Eur brutto für 30 St. bekommen und dann vor 1 Jahr 2000 Eur brutto für 30 St./Woche, nur jetzt habe ich 2oo Eur weniger.
Ich möchte mit dem Chef nicht persönlich sprechen, weil ich nicht gut reden kann. Mir wäre lieber ihm ein Email zu schreiben, weiß aber nicht wie ich das formulieren soll. Kann mir jemand helfen? Ich weiß, es ist nicht das beste schon nach 1 Monat eine Gehaltserhöhung beantragen, aber ich bekomme wirklich sehr wenig im Vergleich zu meinen Kolleginnen und fülle mich nicht gut.

Danke

Ivana
 
Arbeitest Du auf Intensiv? Weil die Fachweiterbildung dir außerhalb davon in keinem der großen Tarifverträge finanziell etwas bringt.

Du bist in etwa auf TVÖD, EG 7a, Stufe 3, das ist in unserer Branche nicht niedrig. Ist das das komplette Gehalt oder gibt's noch Zuschläge? Was bietest Du dem Arbeitgeber; inwiefern gebührt Dir mehr Gehalt? Du brauchst Argumente; "ich fühle mich nicht gut" zählt hier nicht.

Es gibt einiges an Tipps und Musterbriefen im Internet, z. B. hier: http://www.blog.de/tb/a/r/arbeitswelt/richtig-gehaltserhoehung-verhandeln/6016769/

Du kannst den Antrag natürlich schriftlich stellen, aber ohne ein Gespräch wird nichts laufen.
 
Hallo ,ich arbeite in der Anästhesie. Das Gehalt 1800 Eur brutto ist komplett. Gibt keine Zuschläge.
Na ja, ich weiß , dass ich selbeständig gut arbeiten kann und alle mit mir zufrieden sind. Anstatt 30 st/Woche arbeite ich Vollzeit, weil wir Personalmangel haben.
 
Willst Du mehr Geld pro Stunde, oder willst Du die Stunden aufstocken?

Ich würde die Fachweiterbildung ins Feld führen, das ist das einzige stichhaltige Argument, dass Du bisher genannt hast. Selbstständiges Arbeiten oder eine Leistung, die auch die Kollegen zufriedenstellt, das sind Selbstverständlichkeiten. Die nutzen hier nichts. Und der Neid auf das höhere Gehalt der Kollegen wird auch nur sehr ungern gesehen.

Ich würde die Probezeit abwarten und kurz vor deren Ende das Gespräch suchen. Dann kannst Du damit argumentieren, dass Du jetzt eingearbeitet bist, entsprechende Kompetenzen hast und deshalb auch besser entlohnt werden möchtest.
 
Ich möchte mehr Geld Pro Stunde. Ich bin nicht neidisch, weil die andere mehr verdienen. Ich wurde von den Kolleginnen selbst angesprochen, dass ich mich melden soll, dass ich unterbezahlt bin. Ich denke der Arbeitgeber war auch nicht fair, erst mehr verprochen und dann als er gewusst hatte,dass ich gekündigt habe, mehr angeboten. Ich wollte erst auch die Ende abwarten, aber es dauert doch 6 Monate und meine Kolleginnen fragen mich auch immer ,ob ich schon was untergenohmmen habe. Deswegen möchte ich schon jetzt etwas machen, wenn es nicht nur meine Meinung ist.
 
Die Meinung Deiner Kollegen zählt hier nicht, es zählt die Deines Chefs.

Natürlich war der AG link zu Dir, aber Du warst auch ein bißchen naiv. Du hättest Dich gleich auf die Hinterfüße stellen sollen. Erst einen Vertrag unterschreiben und sich anschließend beschweren - dann sagt Dir jeder Chef und jeder Anwalt: selbst schuld.

Du hast die Zusage, dass nach der Probezeit neu verhandelt wird. Mit diesem Argument kann Dein Chef jeden früheren Antrag von Dir abschmettern - Ihr hattet was anderes vereinbart. Wenn Du zu bockig wirst - der AG kann Dich innerhalb der Probezeit auch ohne Angabe von Gründen kündigen. Willst Du da bleiben oder nicht?

Ich finde es nicht gut, was Dein AG mit Dir angestellt hat, aber Du bist nicht ganz unschuldig daran, dass Du so über den Tisch gezogen wurdest.
 
Naja , da haben sie Dich schön über den Tisch gezogen.

Während der Probezeit würde ich die Füße still halten und direkt am nächsten Tag den Antrag zur Gehaltserhöhung einreichen und mich auf die mündliche Absprache beziehen.
Desweiteren würde ich mich vorsichtshalber anderweitig bewerben, damit Du eine Alternative hast, falls sie sich querstellen.

Gleiches Geld für gleiche Arbeit.
 
Und ich würde keine Email schreiben, sondern einen richtigen Brief.
 
Na ja, gleiches Geld: Sie ist neu im Betrieb, die Kollegen vielleicht schon Jahre dabei - da gäb's auch in den großen Tarifverträgen Unterschiede.

Schreibt's Euch hinter die Ohren: Man kündigt nicht, bevor man den neuen Vertrag nicht hat!
 
Hallo, Danke
Ich bin mit der Arbeit super zufrieden, sehr ungern würde ich wieder wechseln. Nur verstehe ich nicht,wieso ich so wenig bekomme. Nur weil ich dumm war und habe ich nicht auf den Vertrag gewartet. Nach meiner Anfrage, habe sie immer argumentiert..,,ja es ist schon auf dem Weg und sie können ruhig kündigen..'' Den Vertrag habe ich nur ein paar Tage vor dem Arbeitsanfang gesehen, dann war schon zu spät etwas anderes zu suchen und finden. In der Klinik ist ziemlich sehr großer Personalmangel. Jeder , der eine Pflegeperson empfehlt bekommt ,,Kopfgeld''. Ich möchte meinen Arbeitgeber nicht erpressen, ich möchte nur ansprechendes Geld.
Aber wie soll ich argumentieren? Ich kann doch nicht sagen, meine Kolleginnen +Stationsleiterin haben mir gesagt,dass ich zu wenig habe und das ich unterbezahlt bin. Mir fallen keine Argumente ein.

 
Na ja, schon alles etwas naiv.

Ich kündige doch nicht den alten Vertrag, wenn ich den neuen noch nicht unterschrieben hab?!

Ja und nu - du hast den Vertrag unterschrieben mit 1800€ und dich damit einverstanden erklärt - nach 4 Wochen kommst du daher und bist nicht mehr Einverstanden?

Was soll der Hinweis auf deine Kollegen - hetzen die dich auf, wirst du für was anderes instrumentalisiert?
Wenn du für 1800€ unterschreibst was ist das Interesse der Kollegen, was ist deren Motivation.
Lass dich nicht Missbrauchen für was auch immer.

Was heißt über den Tisch gezogen?
Das Leben ist kein Ponyhof.
Wenn ich kündige, ohne nen neuen Vertrag in der Hand zu haben - dann ist der neue AG der Böse?
Der hat sicher auch gewartet bis ich gekündigt habe um sich 100€ zu sparen.

Ich Verhalte mich als AN völlig bekloppt und der Schuldige ist der böse AG - oh mann :knockin:
die Welt kann so einfach sein.

Mir fallen keine Argumente ein.
Nein mir auch nicht. Du kanntest die Bedingungen und hast sie mit deiner Unterschrift akzeptiert. Nächste Gelegenheit - Probezeitende.

@bachstelze:
Gleiches Geld für gleiche Arbeit.
Das gibts ja nicht mal im TVÖD.
 
Ehrlich gesagt, sollte man sich auf mündliche Absprachen schon verlassen können und es ist traurig, dass es leider nicht so ist.
Und wenn man kein misstrauischer Mensch ist, und noch keine schlechten Erfahrungen gemacht hat, dann kann so was einfach passieren.

Jetzt darauf rumzuhacken, das die TE unüberlegt gehandelt hat und selber Schuld ist, ist nicht wirklich hilfreich. Das weiß sie ja inzwischen selber.

Wie gesagt, ich würde die Probezeit abwarten und mich dann auf die geführten Gespräche beziehen. Desweiteren würde ich versuchen herauszufinden, was andere Kollegen mit ähnlicher Qualifikation und Betriebszugehörigkeit als Stundenlohn verdienen und auf etwas höherem Niveau verhandeln.
Um ein persönliches Gespräch wirst Du nicht herumkommen.
 
Ehrlich gesagt, sollte man sich auf mündliche Absprachen schon verlassen können und es ist traurig, dass es leider nicht so ist
Nein das mit - ist Traurig - überhaupt nichts zu tun.

Denn ohne Vertrag, weiß doch kein Mensch, wer was wie gemeint, gesagt oder verstanden hat oder meinte verstanden zu haben etc.

Deshalb wurde der schriftliche Vertrag erfunden - eigentlich logisch - oder?
 
Oh, doch . Auch eine mündliche Absprache ist bindend und auch mündlich können rechtsgültige Verträge entstehen. Aber natürlich hat man keine Chance, wenn man keine Zeugen hat.

Ich habe mit so was auch so meine Erfahrungen gemacht, nur bin ich grundsätzlich misstrauisch und sichere mich ab. Deswegen war dann der Arbeitgeber total beleidigt, weil ich mich nicht auf die mündliche Absprache / Versprechen verlassen habe und einen Plan B hatte und diesen dann auch umgesetzt habe.
Und ich lege schon wert auf ein vertrauensvolles Arbeitsverhältnis, bei dem man sich auf die Aussagen des Arbeitgebers verlassen kann und nicht nach Fallstricken suchen muss und bei jeder Aktion Angst haben muss, das ich über den Tisch gezogen werde oder meine Gutgläubigkeit ausgenutzt wird.
Ja, das finde ich traurig.
Der TE wird so was sicher nicht ein zweites Mal passieren.

Und ich finde immer noch, dass diese Antworten nicht hilfreich sind.
 
Es gab auch keine mündliche Zusage. Es gab ein "Da kann man was machen.".

Nach den übrigen Beiträgen der TE reden wir von einer Frau mit etlichen Jahren Berufserfahrung und mehreren Arbeitgeberwechseln im letzten Jahr. Da muss ich mich über diese Blauäugigkeit doch sehr wundern.

Sie hat unterschrieben. Sie kann nicht vier Wochen später ihre Unterschrift zurückziehen wollen. Entweder sie wartet wie ausgemacht die Probezeit ab oder sie kündigt. Mehr Möglichkeiten gibt's nicht.
 
Nun gut, ich gucke mir hier keine Profile an, um eine Frage zu bewerten.

Ach - ist ja auch egal. *achselzuck*
 
@bachstelze:

Oh, doch . Auch eine mündliche Absprache ist bindend und auch mündlich können rechtsgültige Verträge entstehen. Aber natürlich hat man keine Chance, wenn man keine Zeugen hat.
Das sind wir uns 100%ig einig.
Aber da gehts schon wieder los.
Könntest du dich, als Zeuge eines vermutlich längeren Gesprächs, nach 2/4/6/8 Wochen noch an den genauen Wortlaut erinnern und Beeiden können?
Deshalb bleibt das graue Theorie und für die Praxis untauglich.

Und ich finde immer noch, dass diese Antworten nicht hilfreich sind.
Doch finde ich schon, vielleicht nicht für die TE, da liegt das Kind schon im Brunnen, aber für diejenigen, die vor ähnlichen Entscheidungen stehen oder stehen werden.
Für die TE auch, das wird ihr künftig hoffentlich nicht mehr passieren.
 
Hallo,
ich weiß, dass ich einen großen Fehler gemacht habe..ich habe um Rat gebeten ,nicht um Kritik.
Und ich habe im letzten Jahr nicht mehrere Arbeitgeber gewechselt.
11/2006- 01/2010 Altenheim
1/2010-09/2011 Klinik für Inneremedizin
weil die Klinik Pleite war und wir alle Kündigung bekommen haben, habe ich gewechselt auf Intensivstation 11/2011-01/2012
Auf Intensiv war ich nur 3 Monate und dann wegen
Mobbing gewechselt habe zu meiner derzeitige Stelle. Ich denke im letzten Jahr habe ich nur 1 mal gewechselt.
Tatsächlich habe ich auf die mündliche Zusage geglaubt, wo ich auch erwähnt habe, dass ich nicht unter 1950 gehen möchte. Dann habe ich die mündliche Zusage bekommen, dass man damit etwas machen kann. Als ich den Vertrag bekam, habe ich mich gleich gemeldet, dass es zu wenig ist, aber dann bekam ich die Antwort, dass wir darüber nach der Probezeit reden können. Weil ich nur ein paar Tage bis ende des Monats hatte und sonst ohne Arbeit und auch ohne Arbeitslosengeld wäre ,habe ich den Vertrag unter Zeitdruck unterschrieben.
O.k. ich habe einen Fehler gemacht, weil ich den Leuten zu viel vertraue..
 
so sieht's aus. der (mehr oder weniger) übliche poker zwischen AG und AN - diesmal hat (leider) der AG gewonnen (leider, weil dessen aussagen irreführend waren - das dürfte wohl den einen oder anderen moralischen minuspunkt einbringen).
 

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