Wer schreibt bei euch die EKG's ?

@malu68
Genau so meinte ich‘s, und ich glaube auch, die TE.
Aber wie Maniac schon feststellte, mal abwarten, was sie dazu sagt.
 
waren es seither auch pflegekräfte welche die EKGs geschrieben haben?? wäre mal interessant zu wissen...

und nochmal die frage wie und mit welcher Begründung würdet ihr das ganze ablehnen??? muss ja zwangsläufig etwas wichtigeres sein dass vorgeht.
 
Ich würde das EKG Schreiben nicht ablehnen, ich würde auch Blutabnahmen nicht ablehnen, aber ich würde dann alle anderen pflegefernen Tätigkeiten ablehnen...
Mich hat es immer wahnsinnig gestört, Nachtschränkchen auszuwaschen, Mülleimer leeren zu müssen, (stabile) Patienten durchs Haus zu karren, Klopapier aufzufüllen, Wasser zu verteilen, Essen auszuteilen und einzusammeln, Zimmer aufzuräumen, Blumenvasen zu reinigen... etc etc.... und jaaa, das habe ich wirklich getan, ich habe in einem kleinen Haus gearbeitet, da geht es oft noch anders zu als in 1000 Betten-Häusern...

Um diese Dinge nicht mehr tun zu müssen, hätte ich liebend gerne EKGs geschrieben und Blut abgenommen....
 
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da gebe ich dir völlig Recht. bei pflegefernen aufgaben ist auch nichts gegen eine ablehnung zu sagen..
 
zu den Aufgaben einer Pflegekraft gehören eben auch dinge wie z.b. ein EKG schreiben. so etwas abzulehnen, sollte man dann auch sehr gut begründen können (was musstest du wichtigeres tun in dieser zeit??). wenn du bspw. auf eine kardiologischen station arbeitest, dann wirst du da auch nicht drum rumkommen.

Dessen bin ich mir natürlich bewusst. Aber ich las ebenfalls wie Martin H. heraus, dass dies immer getan werden soll.

Dass ich bei einem Notfall nicht warte bis der Arzt oder die EKG Abteilung mal aufkreuzt, ist ja wohl selbstverständlich.

Und als Pflege bezeichne ich z.B. auch Beratungs- und Anleitungsgespräche, Aufnahmen und Entlassungen initiieren usw. Ich rede hierbei nicht von Notfall situationen. Ich rede von den "normalen EKG´s". Denke da reicht es aus kurz zu sagen, dass man dafür nun keine Zeit hat.

Von mir aus sollen die mich doch bei meinen 15 Patienten die ich im Frühdienst zu betreuen habe auch überall Blut abnehmen, EKG schreiben etc. pp.

Es geht hierbei um das grundsätzliche Problem, dass die Aufgaben für die Pflege immer mehr werden wobei die Kernaufgaben der Pflege,ja diese ist nun einmal die Körperpflege welche ja auch ein therapeutischen Effekt aufweist, immer mehr von Helfern übernommen werden sollen.

Das ist genau das gegenteil von dem was wir wollen. Das nennt man Deprofessionalisierung.

PS: Habe die neuen Beiträge jetzt erst gelesen. Wenn diese ganzen Haushaltsaufgaben wegfallen, bin auch ich bereit dies zu tun. Aber solange ich immer noch der bin, welcher nach der Entlassung des Pat. für die Säuberung des Zimmer u.ä. zuständig bin, sehe ich es nicht ein mehr Aufgaben zu übernehmen.
 
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Nur geht es hier von einer Pflegekraft an die andere.
Wird wohl seinen Grund haben.

Ob es jetzt die ganze ekg Abteilung oder ob es nur um Notfall ekgs geht, steht noch aus.

Edit, Oh, 2. Seite nicht gesehen, wurde schon gesagt :)
 
so wie ich es verstehe, geht es um die tägl. EKG Routine
Bei mir geht es nur um die Notfälle
 
Ein paar Überlegungen zum Thema Zeitaufwand:

Mal angenommen, ich arbeite 7,7 Stunden pro Schicht und habe 12 Patienten zu versorgen. Bleiben mir pro Dienst und Patient 38,5 Minuten. Für medizinische Überwachung, Kontrollieren, Richten und Verabreichen von Medikamenten. Für Körperpflege, Mobilisation, ggf. Richten und Anreichen der Mahlzeiten. Für Übergaben, Visitenbegleitung und Dokumentation. Für Anleitung und Beratung. Für diverse Prophylaxen, etc.

Wie lange dauert es, ein EKG durchzuführen (incl. hygienischer Händedesinfektion, ggf. Rasur, Etikettieren, Lochen und Abheften des Ausdrucks), zumal, wenn ich das Gerät erst von irgendwo holen und es nachher wieder zurückbringen muss?

Sicher 20 Minuten. Und auch das nur, wenn der Apparat gerade verfügbar ist, funktioniert, ich nicht noch nach einer freien Steckdose in Bettnähe oder irgendwo im Haus nach Thermopapier und Klebeelektroden suchen muss.

Somit kann ich durchaus verstehen, wenn die Frage nach der grundsätzlichen Leistbarkeit einer solchen zusätzlichen Tätigkeit gestellt wird.
 
daher ja auch die Frage an den TE, welcher bereich und über wieviele EKGs reden wir überhaupt. und für n EKG brauch ich keine 5 min..
 
ich arbeite 7,7 Stunden pro Schicht und habe 12 Patienten zu versorgen. Bleiben mir pro Dienst und Patient 38,5 Minuten.

Hey, nimm mir nicht meine 30-minütige Pause... ach... naja... du hast wohl Recht... von was rede ich. :anmachen:

Fragen @seebär, um einen besseren Einblick in die Problematik zu gewinnen:

- Wie groß ist dein Haus? (Man könnte in dieser Problematik und Beschreibung meinen, dass es eher klein ist)

- Wer hat diese Prozessveränderung angeregt (Ärzteschaft, kaufmännische Leitung, PDL?)

- Welche Für und Wider ergeben sich in deinen Augen aus dieser Änderung und welche aus der Begründung der Vorgesetzten, welche diese Änderung anregen/umsetzten? (Dahinter steckt die Annahme, dass jede Änderung in der Erwartung eines guten Managements etwas verbessern soll - und ja... wir kennen alle Gegenbeispiele diesbezüglich :wink1:)
 
Bisher hat dies von 7.00-15.00 die Funktionsabteilung, dananch die ZNA übernommen. Jetzt werden die Prozeße geändert und wir sollen auf Station die EKG`s selber( müssen das Gerät aber selber holen) schreiben.
Seh nix anderes als dass es sich bei der Übernahme um die Zeit von 7:00 - 15:00 handeln soll.

Das entspricht bei uns der Arbeitszeit der stationszugehörigen MFA's - EKG's sind in dieser Zeit deren Aufgabe (neben BE's, Braunülen legen, Verordnungen ausarbeiten, abheften, sonstigem). Wir bilden im Haus selber MFA's aus, weswegen auch ab und an ein Azubi zusätzlich da ist. Azubi wird angelernt - kann das EKG dann auch erledigen.
Befinde grad, dass das trotzdem gut so ist wie es ist, auch wenn (logisch) die Zunahme der MFA's mit einer Abnahme der PFK einher ging.
Im Rahmen der - sinnvollen - Prozessoptimierungen wurde ebenfalls schon vor Jahren abgeschafft, dass Pat. wg. eines 08/15 EKG's gerne mal mit Wartezeiten 2h im Haus rumgurken, für eine Angelegenheit von wenigen Minuten.
Sinnvoll, wenn das gut gelöst werden kann - haben wir, weil die Grundstrukturen schon vorher standen; Mist, wenn nicht - wie beim TE.
Die ärztl. Anforderungen - EKG schreiben - werden wohl nicht weniger werden, auch nicht in einer UCH, wenn ich mir das aktuelle/ künftige Patientengut vor Augen halte. Deswegen stell ich mir vor, dass tgl. mehrere anfallen können, Zeit die schmerzlich woanders fehlt, ansonsten gäb es die Anfrage ja nicht. Wenn ihr keine Zeit dazu habt, müsst ihr das klar vermitteln. Wenn andere Kapazität haben, na und? Wir haben 2 UCH Stationen - da läuft es auch sehr, sehr unterschiedlich.
Was ich mir iwie schlecht vorstellen kann ist, dass ALLE anderen Stationen die Übernahme der Tätigkeit klaglos hinnehmen.
 
Nachdem nach den Kernaufgaben der Pflege gefragt wurde:
Selbstverständlich die Unterstützung des Pat. in den ATLs, bis zur Übernahme.
Dazu gehört selbstverständlich AUCH waschen, aber auch noch ganz andere, sehr wesentliche Punkte... nur ganz gewiss nicht ärztliche Assistenzaufgaben!
 
Erfahrungsgemäß wird die Indikation für ein EKG, wenn es mal eben vom Pflegepersonal übernommen wird, deutlich großzügiger gestellt werden. Vor allem, wenn man keinen Schein mehr ausstellen muss und sich an keinerlei Zeiten halten braucht.
Mal eben ist es dann für den Arzt. Für das Personal bedeutet das zusätzliche Wege, Wartezeit,(wahrscheinlich ein Gerät für das ganze Haus) doppelte Wege, falls gerade woanders in Gebrauch usw.

Wir machen mal eben ein EKG bedeutet dann, Gerät suchen und holen, EKG schreiben, Gerät reinigen und wegbringen. Eine Stunde geht da locker ins Land. Je nach Größe des Gebäudes und Anzahl der Geräte. Vom Auffüllen des Equipments mal ganz zu schweigen.
 
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wäre mal interessant wenn sich der TE äußern könnte über wieviele EKGs wir pro tag reden.
 
nehmen wir mal eine etwas aktuellere Pflegetheorie (z.b. krohwinkel):

Aufgabenbereiche der pflege:

"mitwirken bei diagnostik und Therapie"
 
nehmen wir mal eine etwas aktuellere Pflegetheorie (z.b. krohwinkel):

Aufgabenbereiche der pflege:

"mitwirken bei diagnostik und Therapie"

Sicher, dass dies aus Krohwinkel stammt? Also unter den ABEDL´s fällt das nicht und in der "Prozesspflege" Theorie sind die primären Pflegerischen Interessen immer noch diese

  • Handeln für den Pflegebedürftigen
  • Leiten und Führen des Gepflegten
  • Sorge für eine, die positive Entwicklung fördernde, Umgebung
  • Unterstützung des Pflegebedürftigen
  • Anleitung, Beratung, Unterrichtung und Förderung der zu pflegenden Person und seiner persönlichen Bezugspersonen
Den oben genannten Punkt stellt sich bei Krohwinkel unter dem "Managementmodell". Diese sind dann möglich, wie Krohwinkel auch sagt, wenn die notwendigen Rahmenbedingungen, Ressourcen etc. vorhanden sind. Obwohl sich auch hier Prioritäten feststellen lassen. So ist auch hierbei die "Direkte Pflege" (siehe oben) Priorität nummer 1.

Ich will nicht sagen, dass Pflegende nicht an der Diagnostik/Therapie etc. mitwirken sollen. Sie sind ein wichtiger bestandteil und ohne diese würde jedes Krankenhaus nach spätestens 1 Tag in chaos verfallen. Aber zusätzlich übernommene Leistungen etc. müssen wohl überlegt sein. Sonst schlittert man schnell in eine Fehlallokation der Ressourcen und die Folgen sind:

Unzufriedenheit der Mitarbeiter, Überforderung, Überstunden und Fluktation.

Also so einfach mal Tätigkeiten übernehmen, die vorher nicht Bestandteil der Pflege in den jeweiligen Institutionen waren sind zunächst kritisch zu bewerten und die Art sowie Umfang darzustellen.
 
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nehmen wir mal eine etwas aktuellere Pflegetheorie (z.b. krohwinkel):

Aufgabenbereiche der pflege:

"mitwirken bei diagnostik und Therapie"
ABEDL nach Krohwinkel
Kannst auch irgendwo anders schauen. Z. B. Lehrbücher etc.
Warum sollte „Mitwirkung bei Diagnostik und Therapie“ zu den ABEDL/ATL gehören?
 
Zuletzt bearbeitet:
so steht es zumindest in meinen Unterlagen...
 
so steht es zumindest in meinen Unterlagen...

Es ist ja auch nicht grundlegend Falsch. Patricia Benner gibt dir auch recht, bei den "Bereichen der Pflegepraxis" gehört dies ebenfalls dazu.

Aber die Hauptaufgabe liegt nuneinmal nicht in der Diagnostik. Sie gehört dazu. Aber nicht primär.

Wie gesagt, ich schreibe liebend gerne EKG´s, nehme Blut ab. Wenn ich dafür andere Dinge nicht machen muss. Und nicht, wie leider häufig, es on Top geschehen soll.
 
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Ich finde es immer wieder amüsant, dass bei BE und EKGs etc mit großer Wahrscheinlichkeit der Einwand kommt, dies seien pflegeferne Tätigkeiten mit folgendem Schrei der Entrüstung das habe ja nichts mit Pflege zu tun.
Patienten durchs Haus karren und oben genannte "hauswirtschaftliche" Tätigkeiten werden hingegen seit Jahren klaglos hingenommen....
Da muss man sich mE nicht wundern, dass die Pflege auf der Stelle tritt....
 

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