Und wieder fliegen die Fetzen. Ist es denn nicht möglich auch mal eine andere meinung stehen zu lassen? Argumentieren Pro-Kammer geht anders. Nicht mit Todschlagargumenten- denn da sind wir jetzt angekommen.
Ich habe nicht ein einziges Totschlagargument benutzt. Totschlagargumente sind: "Das war schon immer so" und wie Deines unten "Diese Tatsache lässt sich nun mal nicht leugnen."
Außerdem glaube ich, das auch Joerg nicht ungern mit mir debattiert. Nimm es sportlich. Wir wachsen beide als gegenseitige Sparringspartner in unserem Disput. Er wird sich zu wehren wissen, auch wenn mir lieber wäre, dass er sich überzeugen lässt.
@wh- du sprichst hier von "alle Pflegekräfte wollen die Kammer". Mit welchem Recht? Auf welcher Grundlage?
Mit welchem Recht legst Du mir Zitate in den Mund, die ich nicht gesagt/geschrieben habe. Das ist nicht in Ordnung.
Die Befragung in Niedersachsen kann es nicht sein. Da hat das Meinungsforschungszentrum 0,08% aller Pflegekräfte befragt. Nicht mehr und nicht weniger.
Trotz aller methodischen Zweifel, die ich an die Untersuchung habe, beruhen viele wissenschaftliche Ergebnisse auf derartigen Stichproben, um sie verallgemeinern zu können. Wenn wir Methoden in Zweifel stellen, sollten wir es auf dem Niveau tun. Ich hoffe, dass wir bald mal der ausführliche Bericht einschließlich Methodenteil veröffentlicht wird, und nicht nur eine PowerPointPräsentation.
Du wirst mir recht geben, dass man hier nicht von allen Pflegekräften sprechen kann.
Wie gesagt, es geht um eine statistische Verallgemeinerung im Rahmen einer Umfrage, nicht um eine Kompletterhebung. Ver.di kann ja mal mit einer Kompletterhebung unter seinen pflegerischen Mitgliedern anfagen. Das wäre ein ehrlicher Weg, um im Namen seiner pflegerischen Mitglieder sprechen zu können (siehe
https://www.facebook.com/verdi.2.0?filter=2, Einträge um den 18.03.13 herum).
Pro-Pflegekammer findest du eher wenig an der Basis. Die Aktion geht schon von der Elite aus. Wobei ich als Elite net nur die Akademiker sehe. Es sind die Kollegen, die den amerikansichen Vorstellungen zur Pflege folgen. Hier geht es um eingeverantwortliches Handeln. Dies ist in D aber nicht üblich. Du kannst per Kammer keine "amerikanischen Verhältnisse" schaffen. Da scheiterst schon an der notwendigen flächendeckenden Fachkompetenz.
Beispiel: die (vom MDK gefordterte) Pflegeplanung hat nix, aber auch gar nix, mit dem zu tun, was eigentlich hinter dieser Idee steckt. Pflege anhand von Checklisten und Drehbüchern hat nix mit eigenverantwortlicher Pflege zu tun. Hier wird fremdbestimmt durch die Leute, die diese Dinger einführen... nicht slten ohne i-welche Beschulungen. Pflege in D ist meilenweit von professioneller Pflege nach dem Verständnis von Rooper, Orem und Co. entfernt. Diese Tatsache lässt sich nun mal nicht leugnen.
Du hast insoweit Recht, dass die höher Qualifizierten ebenso wie die besser infomierten eine höhere Zustimmung aufweisen, wenn die Verallgemeinerung der Befragung in Niedersachsen methodisch korrekt ist. Unterm Strich war in allen Gruppierungen aber die Zustimmung zur Kammer in der Mehrheit.
Gerade die MDK-Forderungen wären ein Musterbeispiel, dass eine Kammer mit Beteiligung an der Gesetzgebung und als Gutachter für fachliche Pflege deutlich mehr Druck auf die uns Fremdbestimmenden und überbordent bürokratischen Regelungen ausüben könnte. Warum verliegt ver.di kein Wort über die Vorteile einer Kammer. Die Kammergegner verteufeln ver.di doch auch nicht per se? Wie ehrlich ist ver.di in diesem Punkt?
@Elisabeth: Deinen Fatalismus kann ich nachvollziehen. Die Vergangenheit gibt Dir zum Teil Recht. Ich schaue aber lieber nach vorn und versuche uns trotz allem Fatalismus, aller Passivität und allem Widerstand voranzubringen. Elisabeth: Ich möchte Dich einladen, Deine Zeit lieber mit dem mühsamen Bemühen für eine bessere Zukunft zu verschwenden als mit Resignation.