Wer ist denn eigentlich "die Pflege"?
Naja, ich kann ja nur für mich sprechen, was
ich als Pflegefachkraft möchte.
Ich möchte in meinem Berufsbild:
- Pflegerelevante Probleme und Ressourcen des Patienten bestimmen,
- Pflegemaßnahmen eigenveranwortlich planen und Pflegemittel eigenverantwortlich auswählen
(Weg von Ritualen und Routinetätigkeiten, hin zu profesionell begründeten Maßnahmen)
- Hilfsmittel bei Bedarf auch rezeptieren (aus aktuellem Anlass mal mit aufgenommen),
- als "Organisator" fungieren und mit allen beteiligten Berufsgruppen (als
Anweisender) einen pflegerischen und krankengymnastischen Behandlungsplan aufstellen. (Krankengymnastik, Wundexperten, Stomatherapeuten, Diabetes-/Diätberater, Sozialdienste, Hilfskräfte etc...)
- Maßnahmen (z.B. Waschhilfen, Blutabnahmen, Betten machen etc.) an weniger qualifiziertes Personal (der Fachkräftemangel wird uns zu unserem Glück zwingen) delegieren können und deren Tätigkeit überwachen.
- die Pflege evaluieren
- beratend und schulend tätig sein, soweit ich dafür die notwendigen Kompetenzen in einem speziellen Fachbereich habe (ansonsten eben auch Beratungen und Schulungen organisieren/vermitteln)
- weiterhin selbstverständlich nicht-delegierbare Aufgaben übernehmen:
wie z.B. Medikamentenausgabe, Infusionen, Katheterismus...
Also,
weg vom "Mädchen für alles" - hin zum Experten, der (neben dem medizinischen Behandlungsplan des Arztes) für den Patienten einen individuellen Pflegeplan erstellt und auch den Personalaufwand dafür bestimmt.
So in die Richtung träume ich schon lange. Bei uns habe ich nun tatsächlich das Gefühl, dass sich etwas auch in diese Richtung bewegen könnte.
Mal schauen, wie lange ich noch träumen muss...
Fassen wir zusammen: Pflege möchte auch weiterhin nicht eigenverantwortlich handeln.
Schreib doch nicht immer sowas. Das desillusioniert mich völlig.
Grüße
Michl