Was will die Pflege eigentlich?

Hallo,

wenn ich das so sehe dann wird die Pflege wieder auf das reduziert was andere nicht machen wollen. Also gehe ich auf die Uni, damit ich keine Bettpfannen mehr schieben muss....
Die studierte Pflegerin überwacht dann die Qualität der Pflege, wenn ich das Richtig verstehe und ordnet die Maßnahmen an die anderen dann auszuführen haben.(Nur zum Verständnis).
Ich sehe Ebenfalls es so das mehr Studiert werden muss, aber die an der Praxis angelegte Ausbildung sollte als Grundelement dienen. Wer weiter machen will, sollte danach studieren dürfen. Die Schulen sind doch schon mit dem neuen Gesetz überfordert, bei uns gibt es jetzt Bachelor und Examen kombiniert. Die Sparmaßnahmen müssen dann aufhören.
Es ist unrealistisch in der BRD zurzeit irgendwas verändern zu können, dazu muss die Gesamtgesellschaft verändert werden und wie schwierig das ist weiß hier jeder. "Versuchen wir das Unmögliche" hat Ché mal gesagt, ich glaube das passt auch zur Pflege.

Mein Idealgesellschaftsystem hat nichts mit meiner Einstellung zu einer Hierachie zu tun, es muss einen Boss geben, der aber demokratisch abwählbar ist, siehe z.B. Arbeiterkontrollierte Farbriken in Venezuela.
Dies kann jemand sein der Studiert hat, er muss es nicht.
Und noch was Sozialismus ist mit Kommunismus nicht gleich zusetzen.
Will diese gesamt Debatte aber nicht ausweiten.


SG Martin
 
Hallo,

wir hätten auch noch die Gewerkschaft BIG im Angebot, die ist speziell für die Pflegeberufe. Führt aber keine Tarifverhandlungen.

Sonnigste Grüsse
Narde

Genau das ist dann ein Problem. die BIG hat zwar gute Ideen, aber mangels Mitglieder keine Durchsetzungskraft, weil kaum jemand aus der Pflege bereit ist Mitglied zu werden. Man muss sich ja nicht gleich aktiv beteiligen, aber zahlende Mitglieder würden schon helfen.

Die BIG vertritt zwar die besonderen Interessen der Pflegekräfte, hat aber kaum Möglichkeiten Einfluß zu nehmen. Verdi allerdings schon, da dort alle des öffentlich Dienstes vertreten sind und wenigstens etwas "Macht" und Einfluß haben. Aber ohne Mitglieder der jeweiligen Berufsgruppe wird auch dies immer schwieriger werden.
 
Kann sein, Elisabeth.
Was schlägst du vor?
 
Du musst dich nicht wiederholen, mit den Links hast du ja schon geantwortet.
Ich empfinde, das keineswegs als "Durchkämpfen", sondern sehr interessant (auch wenn nicht als Im-OP-Arbeitende für viele hier wohl gar keine richtige KS bin).
 
Hallo!!! Asche auf mein Haupt: Habe nicht alle Beiträge gelesen.:knockin: Hat sich ja so einiges wiederholt. Aber ich möchte trotzdem was zu dem Thema sagen (auch wenn ich jetzt vielleicht etwas wiederhole ohne es zu wissen):
Seht Euch Euer Team an: Habt Ihr gemeinsam Spass an der Arbeit? Könnt Ihr lachen während der Arbeit? Sind gemeinsame private Aktivitäten möglich? Gibt es gegenseitige Unterstützung, wenn jemand Hilfe braucht? Zieht Ihr alle an einem Strang und könnt gemeinsam die Interessen der Station vertreten und Euch dafür einsetzen?
Seht Euch die Ärzte an: Macht die Zusammenarbeit mit denen Spass? Klappt der Infofluss? Nehmen die Eure Ratschläge an? usw. siehe oben...
Und dann betrachtet noch den Rest.
Ich will sagen: In dem Berufsfeld der Pflege könnt Ihr Selbstverwirklichung vergessen. Das klappt nicht. Nur als Team kann die Pflege fubktionieren. Ideal ist ein Team, wo es auch privat klappt (Grillen, Kegeln, Weihnachtsfeier...). Dann kann es auch mal hart auf hart kommen. Es ist möglich sich gegen die PDL und Ärzte durchzusetzen (als Team).
Die Pflege will die Patienten versorgen. Kein Geld verdienen. Das tut das Mangement. Wir fungieren nur.
Wer sich selbstverwirklichen will muss alleine seinen Weg gehen. Und das geht nicht in einem Berufsbild mit Teamgeist.
Und für eine klare Aufgabenverteilung fehtl unserem Beruf eine Berufsefinition. In Deutschland sind wir die einzigen ohne Definition. Da bleibt uns nur: Gesetze, Pflichten und Rechte kennen und als Team entscheiden, welche Aufgaben übernommen werden und was gar nicht geht. Und dann mit dem Kopf durch Wand. Wird es richtig und gut durchdacht gemacht, dann funktioniert es. Die Station funktioniert, erhält Anerkennung und Respekt, die Leistung wird als hoch eingestuft und es hagelt Lobe von Patienten, Angehörigen und anderen Berufsgruppen.:weiberheld:
 
Hallo,
leider habe ich nicht alles gelesen, aber ich finde das hier super viele tolle Ansätze drin sind .... :up:
Sicher gibt es gut ausgebildete und qualifizerte Pflegekräfte, die das wohl meist ihrer eigenen Motivation zu verdanken haben und wohl auch dem zeitlichen und oftmals finanziellen eigenen Einsatz (ohne Förderung!).....
Und der Rest? ..........
Da hab ich eher die Frage: Was kann die Pflege eigentlich?
Das System Pflege, incl. Geschichte - Wissen - Erfahrung?
Da ich mich mit alten Pflegelehrbüchern beschäftige, kommt es mir oft so vor, als ob wir das Wissen von 100 Jahren haben, aber leider vor 80 Jahren stehen geblieben sind - erst wenn wir uns davon gelöst haben kommt für mich das Thema "Was will die Pflege?"
Ein kleiner ketzerischer Einwurf:engel:
 
DocCheck - Newsletter 07.42 [Light] - Immer mehr spielen Arzt

[...]Tatsächlich klammern sich deutsche Ärzte an eine ganze Reihe von Tätigkeiten, bei denen sich Ärzte in anderen Ländern freuen, wenn sie sie los sind. Vom Hausbesuch über die intravenöse Injektion bis selbst zur Akutversorgung von Patienten mit banalen Infekten reicht in den Nachbarländern das Spektrum dessen, was von Ärzten allenfalls noch beaufsichtigt, nicht aber selbst durchgeführt wird. Wer praktische Erfahrung damit hat, will die Arbeitsentlastung in aller Regel auch gar nicht mehr missen. Ein Arzt, der - wie auf Rügen - eine Krankenschwester mit Tablet-PC auf Hausbesuche schickt, sieht sich nicht in einer Konkurrenzsituation zur Schwester. Sie ist sein verlängerter Arm. Professor Wolfgang Hoffmann von der Universität Greifswald, der Initiator des Projekts, hat auch genau das im Sinn: "Wir müssen uns Gedanken machen, wie wir eine qualitativ hochwertige hausärztliche Versorgung auf dem Land künftig aufrecht erhalten können. Die Tele-Gesundheitsschwester ist hierzu ein möglicher Ansatz."[...]
 
Tss...sind da einige mit unserem Berufsbild unzufrieden?

Medizin und Pflege sind ja wohl leicht voneinander abzugrenzen: dem Arzt geht es ums Heilen (von Krankheiten), dem Pflegenden ums Begleiten und Gestalten.

Das sind zwei ganz grundverschiedene Dinge, die sich in der Praxis mitunter zu einem Ganzen ergänzen - einschließlich vielleicht notwendiger gegenseitiger Assistenz und Anleitung.

Und natürlich gibt es in beiden Berufsgruppen die einfachen Basistechniken, so wie ein Gärtner eben harken (können) muß, wenn er einen Garten pflegen will.

Um bei diesem Vergleich zu bleiben - ein (Landschafts-)Architekt kann einen Garten wohl entwerfen, aber er legt ihn nicht an und er pflegt und erhält ihn auch nicht. Trotzdem kann auch ein Architekt harken und ein Gärtner auch zeichnen - wie auch immer, jedenfalls schaffen sie den Garten letztlich gemeinsam.

"Satt-Und-Sauber" finde ich alles andere als abwegig. Wir sind Pflegende!
 
Die Pflege will die Patienten versorgen. Kein Geld verdienen. Das tut das Mangement. Wir fungieren nur.
Ich finde diese Aussage reichlich naiv. Wir sind schließlich nicht der Verband der "Mutter Teresien". Auch ich als Pflegende will für meine erbrachte Leistung und mein angewandtes bzw. umgesetztes theoretisches Wissen dementsprechend entlohnt werden.
Wenn unser Beruf als Profession anerkannt werden soll, müssen wir damit anfangen uns selbst mehr wertzuschätzen, und dazu gehört nun mal auch der finanzielle Aspekt.
 
Sehr richtig! Angemessene Bezahlung gehört natürlich dazu.

Nur - was wäre denn angemessen?

Wieviel wollt ihr denn so verdienen, oder welche Berufsgruppe würdet ihr als Referenz sehen?
 
Zur Pflege auf Station kann ich leider nicht viel sagen.
Was ich weiß ist, Das sich die Kollegen dort ganz schön den Buckel krumm arbeiten. So wie wir im OP auch.

Was will ich für mich / meine OP-Abteilung?

  • ) angemessene Bezahlung Grund: Wenn ich bereit bin, ein OP- Programm zu Ende zu bringen, obwohl ich schon Feierabend habe, will ich dafür auch anständig bezahlt werden. Handwerker, Apotheker, - wer auch immer- langt nach Feierabend/ Wochenende auch richtig hin. Und da gibts dann auch was, weil sonst >> Keine Leistung !
    Zugegeben – persönlich tu ich mich aber schwer, dies öffentlich einzufordern.
  • ) Daran arbeiten, dass wir ernst genommen werden.
    • ) damit unsere Grenzen respektiert werden.
    • )Wir als ein Behandlungsteam auftreten können. (Bestehend aus Operateur, Anästhesist, OP- Pflege und Anästhesie- Pflegekräfte) In dem jeder seine Aufgabe kennt und wahrnimmt. Und in dem man gemäß der übertragenen Verantwortlichkeiten seinen Job machen kann. Und man auch mal darüber hinwegsehen kann, ohne gleich wieder ausgebeutet zu werden.
  • ) Entweder ein tragbares Konzept, auch mit über 55 J. noch im OP einsatzfähig zu sein, gemäß der gesundheitlichen Verfassung. Oder die Wahl zu haben, das Berufsleben zu reduzieren oder zu beenden. Denn nachgewiesenermaßen ist unser Job (Krankenpflege in allen Tätigkeitsgebieten)physisch und psychisch sehr anstrengend, und lässt unsere körperliche Substanz schneller altern, als in anderen Berufen.
 
Hallo zusammen,

dafür machen wir Tätigkeiten, die nicht zu unseren zählen. Nicht nur im Op, sondern überall. Möchte euch diese Seite mal zeigen:

[SIZE=-2][PPT][/SIZE] Kein Folientitel



Liebe Grüße Brady
 
Ich möchte auch nicht ständig für andere die Arbeit noch mitmachen.:boxen:

Aber zeichnet es nicht auch unsere fachliche Kompetenz aus, wenn wir gebeten werden. z.B. mal Blut abzunehmen, weil der Arzt kurzfristig verhindert ist?
In einem Fachbuch steht ein sehr treffender Satz, der auch auf viele andere Tätigkeitsbereiche angewandt werden kann.

"Zur professionellen Pflege gehört unbedingt die Standardisierte Vorbereitung und Durchführung einer OP- Lagerung. Aber die Kompetenz des Pflegenden zeichnet sich dadurch aus, das er/sie bei Bedarf vom Standard abweicht,um optimale Bedingungen für den Patienten zu erzielen"

Liehn Middelanis-Neumann, Caselitz, u.a. OP Handbuch, 4.Aufl.Heidelberg, Springer Verlag:deal:

Ich sehe sehr wohl die Gefahr, das diese Tätigkeiten ganz auf uns abgewälzt werden.
Besonders wenn man jemandem den kleinen Finger reicht, und man später feststellt, das der Arm auch nicht mehr da ist. :wut:
 
Aber zeichnet es nicht auch unsere fachliche Kompetenz aus, wenn wir gebeten werden. z.B. mal Blut abzunehmen, weil der Arzt kurzfristig verhindert ist?

Das ist jetzt sarkastisch oder ironisch gemeint?


Elisabeth
 
Hast du den ganzen Beitrag gelesen, oder dich nur an diesem zitierten Satz gestört? :?:
 
Ich wollte wissen, ob du tatsächlich den Wert deiner fachlichen Kompetenz an der Übertragung von ärztl Tätigkeiten wie Blutentnahme festmachst.
Der Satz hört sich so an.

Elisabeth
 
NEIN ! Ich mache die Wertigkeit meiner Arbeit nicht an der Übernahme ärztlicher Tätigkeiten fest. :wut:

Als meine besonderen Kompetenzbereiche (im OP) sehe ich:
- umfassendes Hygienewissen, Desinfektion, Instrumentenaufbereitung,
- räumliche Organisation, Vor- und Nachbereitung von Operationen.
- situatives Instrumentieren und Springen bei der Operation > Ziel: Ich sehe, was als nächstes getan werden muss, und stelle hierfür (möglichst) unaufgefordert Material (Instrumente, Nahtmaterial, Lagerungsutensilien, Geräte usw.) zur Verfügung.
- Beschaffung/ Logistik von Material (Abdeckmaterial, Nahtmaterial, Instrumente)

Ich will mit den Docs schon auf Augenhöhe arbeiten können, und nicht ständig mir selbst, oder anderen gegenüber sagen müssen: "Ich kann dies nicht, ich kann jenes nicht." Was in anderen Häusern, oder Bundesländern ganz normal dazugehört.
Ich meine, das diese uneinheitliche Linie unter den Pflegekräften in Deutschland uns abqualifiziert. :angry:

Da wundert es mich auch garnicht, das wir seit den historischen Anfängen der Krankenpflege nahezu keine Fortschritte im Selbstbewußtsein der Krankenpflege gemacht haben.
 
Ich will mit den Docs schon auf Augenhöhe arbeiten können, und nicht ständig mir selbst, oder anderen gegenüber sagen müssen: "Ich kann dies nicht, ich kann jenes nicht." Was in anderen Häusern, oder Bundesländern ganz normal dazugehört.
Ich meine, das diese uneinheitliche Linie unter den Pflegekräften in Deutschland uns abqualifiziert. :angry:

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Könntest du diese Aussage näher erläutern... in Zusammenhang mit der Übernahme von Blutentnahme.

Elisabeth
 

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