Was will die Pflege eigentlich?

Ich glaube, die Op-Kräfte haben grundsätzlich ein anderes Selbstverständnis von sich als die stationären. Dennoch fasse ich diese Aufgaben wie Blutentnahmen schlicht als einen Teil des medizinischen Handwerks auf, das eben mit in den Bereich der Pflege fallen kann. Ich finde es schon wichtig, auch so etwas zu können. In gewisser Weise wertet es schon auf. Warum macht das manche so wütend? Ist es ein Hindernis auf dem Weg der Pflege zum eigenständigeren Handeln? Es überschneiden sich so viele Bereiche innerhalb der Berufsgruppen, ich verstehe das Gezeter nicht.

Wenn ich nachts in der Ambulanz helfe, habe ich ein echtes Defizit, weil ich keine Routine im Braunüle-Legen habe und das nur in Ausnahmefällen mit Arzt übernehme. Da fühle ich mich abgewertet, weil ich dort nur ein Aushilfsarbeiter bin. Es wäre für alle Beteiligten besser, wenn ich das routinemässig könnte, in der Zeit kann der Arzt seinen Brief schreiben, umso schneller kann das Blut ins Labor, der Pat. auf Station usw. Wenn ich natürlich zu allem sage: "Das ist als Krankenschwester nicht meine Aufgabe!" mache ich mich total entbehrlich. Das heisst schlussendlich, dass Pfleger/innen "nur" noch am Pat.bett arbeiten. Wenn es so sein soll, okay. Dann muss aber auch für jede Spezialhandlung die entsprechende Fachkraft gerufen werden. Bsp: EKG schreiben (MTA), Mobilisation (KG), Gespräch über den Gefühlszustand des Pat. (P.therapeut), Verbände jeglicher Art (Wundmanager/in, Arzt) usw., usw. Ist das sinnvoll?
Ich gehe eher davon aus, dass die Tätigkeiten vom Einsatzbereich abhängen und die Delegation, bzw. Aufteilung der Aufgaben sinnvoll abgestimmt werden sollten incl. rechtlicher Absicherung und allem, was dazu gehört, um als Behandlungsteam kollegial miteinander und nicht gegeneinander zu arbeiten. Ist wohl eine utopische Vorstellung.
 
Hallo,
um nochmal auf Elisabeths Frage zu antworten:
Ich glaub ich weiß, was Rauber meint. Im Osten der Republik ist es zumeist üblich, dass Blutentnahmen vom Pflegepersonal übernommen werden
(das haben mir schon mehrere Kolleginnen gesagt, die nach der Ausbildung in Ostdeutschland nach Bayern gekommen sind). Bei uns in Bayern ist es aber in den meisten Kliniken üblich, dass diese Aufgaben von den Ärzten übernommen werden. Dies wirft ein uneinheitliches Bild auf die Pflege und schwächt uns in Bezug auf professionelle Pflege und auf das Threadthema: Was will die Pflege eigentlich. Will sie z. B. blutabnehmen wie im Osten oder nicht wie im Westen (ich weiß nicht, wie es im tiefsten Westen der Republik aussieht...)!

So habe ich Rauber verstanden. Wobei es auch bei uns anfängt, dass wir Blutabnahmen übernehmen sollen und im Gegenzug von Hilfskräften entlastet werden.
 
... Um das Reizthema Blutentnahmen nochmals zu bemühen.

Liebe Elisabeth.
In meiner Ausbildung 1990- 1993 war die Diskussion schon ziemlich heftig, was die eigentlich ärztlichen, und eigentlich pflegerischen Tätigkeiten angeht. Da wurde das erlernen von Blutentnahmen durch uns regelrecht verteufelt. Und ch kam mir zeitweise schon blöd vor, das man für jeden Pups einen Doc rufen musste.
Das war auch ein Grund, weshalb ich es vorzog, in den OP zu gehen. Ich wollte halt nicht mein Leben lang *******e schieben.

Ich hab dieses Jahr die Weiterbildung zum OP- Fachpfleger abgeschlossen.
Im Laufe der Weiterbildung, war ich u.a. zu praktischen Einsätzen in Ambulanz und Anästhesie. Und da hab ich es irgendwie bereut, dass ich es nicht gelernt habe, Blut abzunehmen. Ich stand nur blöd da, was für die Kollegen dort selbstverständlich zur Arbeit dazugehörte.
Und es ist eigentlich technisch keine große Sache.

Man muß sich - ganz klar - darüber bewusst sein, dass man damit eine höhere Verantwortung einnimmt. (Durchführungsverantwortung)
 
Hallo,
wir nehmen jetzt seit über 2 Jahren Blut selber ab(bayern). Seitdem wird von den Ärzten massenhaft Kontrollen angefordert, sie müssen es ja auch nicht abnehemen. Ich stehe also immernoch nicht auf Augenhöhe mit den Medizinern, da ich eine rein mechanische Tätigkeit ausführe, die jeder erlernen kann, nix dabei, reine Übung.
Ich finde es sehr schade das sich einige als s......wischer degradiert fühlen wenn man ihnen keine ärztlichen Tätigkeiten zuspricht. Ich definier mich über die Pflege und die ist weit mehr als Fäkalien zu entsorgen. Ich glaube es ist weit schwerer einen Patienten ganzheitlich und individuell zu pflegen, als mit einer Nadel eine Vene zu punktieren. Ärztliche Tätigkeiten kann man nicht immer ganz abkoppeln das ist mir klar. Aber man sollte nicht laut danach schreien um sich aufzuwerten. Oder seit ihr so gut besetzt bei euch. Rechnet euch mal aus wieviel Zeit euch das wegnimmt am Patienten. Übrigens die versprochenen Hilfskräfte hab ich bei uns noch nicht gesehen. Ich spreche hier jetzt von Normalstation.
Zur Frage was wollen wir eigentlich?
Scheinbar nicht mehr pflegen, wirklich traurig

lg Mary
 
Wo sehe ich meine Kompetenz?
Beispiele:
Doc setzt mir auf dem Ansetzungsblatt die gängigen Prophylaxen an. Auf meine Nachfrage, was das soll, bekomme ich zur Antwort: "Das ist halt so." "Gut- wie würdest du es finden, wenn ich zukünftig die ärztl. Therapie ansetze? Ich habe eine dreijährige Grundausbildung und eine zweijährige Fachausbildung- ich weiß, was Pflege wann leisten muss." Es gab nie wieder eine Ansetzung zum Thema Prophylaxen.

Konsil erklärt: Pat. aufsetzen und abklopfen zum abhusten. Der Pat. hat dummerweise eine Apraxie und versteht Aufforderungen nicht. Also Doc erklärt, dass Sekret durch klopfen nicht bergauf fließen kann wir als Pflegekräfte entsprechende Maßnahmen einleiten werden. Antwort: Machen sie, von Pflegewissenschaften habe ich keine Ahnung.

Vor 4 Wochen habe ich einen Vortrag zum Thema BasStim vor Ärzten gehalten. Ich habe mir bewußt die beruhigende und belebende GKW verkniffen sondern von den psycholog., neurowissenschaftl. und pädagog. Grundlagen des Konzeptes berichtet inklusive Pflegeprozess. Das Interesse war sehr groß- vor allem am prozesshaften Denken.

Ich brauche kein Blutabnehmen oder i.v.Spritzen um mich beweisen zu können. Das sind für mich handwerkliche Tätigkeiten, die nur wenig Fachwissen benötigen. Und für Hilfstätigkeiten bin ich mir eigentlich zu schade- ich mach es nur, wenn der Doc auch für mich was tut... wenn er meine Fachkompetenz anerkennt und nutzt... und wenn ich Zeit habe.

Nur am Rande: Ärzte achten eher Tätigkeiten die sie ev. selbst nicht beherrschen: Magensonden und DKs legen, blind endotracheal absaugen, große Verbandswechsel, Trachealkanülen wechseln usw.. Blutabnehmen und i.v. Spritzen sind da Pinatz. Das durften sie in der Regel schon in der Ausbildung machen- im 3. Studienjahr, oft ohne zu wissen, was sie da spritzen.

Zur Frage was wollen wir eigentlich?
Scheinbar nicht mehr pflegen, wirklich traurig
Scheint so zu sein.

Elisabeth
 
Doc setzt mir auf dem Ansetzungsblatt die gängigen Prophylaxen an. Auf meine Nachfrage, was das soll, bekomme ich zur Antwort: "Das ist halt so." "Gut- wie würdest du es finden, wenn ich zukünftig die ärztl. Therapie ansetze? Ich habe eine dreijährige Grundausbildung und eine zweijährige Fachausbildung- ich weiß, was Pflege wann leisten muss." Es gab nie wieder eine Ansetzung zum Thema Prophylaxen.
Ist es aber nicht so, dass z. B. eine Thromboseprophylaxe mit Kompressionsstrümpfen (rein rechtlich) ärztlich angeordnet werden muss?

[Beispiele]
Ich brauche kein Blutabnehmen oder i.v.Spritzen um mich beweisen zu können. Das sind für mich handwerkliche Tätigkeiten, die nur wenig Fachwissen benötigen. Und für Hilfstätigkeiten bin ich mir eigentlich zu schade- ich mach es nur, wenn der Doc auch für mich was tut... wenn er meine Fachkompetenz anerkennt und nutzt... und wenn ich Zeit habe.

Nur am Rande: Ärzte achten eher Tätigkeiten die sie ev. selbst nicht beherrschen: Magensonden und DKs legen, blind endotracheal absaugen, große Verbandswechsel, Trachealkanülen wechseln usw.. Blutabnehmen und i.v. Spritzen sind da Pinatz. Das durften sie in der Regel schon in der Ausbildung machen- im 3. Studienjahr, oft ohne zu wissen, was sie da spritzen.
Unterschreib.

Ulrich
 
Nochmal die Frage: Was will die Pflege eigentlich?

:wut: Ich suche unsere fachlichen Gemeinsamkeiten. (Gemeinsamer Hintergrund > Krankenpflege Ausbildung)
:boxen:Etwas , das uns verbindet
:deal: Etwas, das eine einheitliche Linie darstellt.

dies sind alles Punkte, die uns als Gesundheits- und Krankenpfleger stark gegenüber anderen Berufen machen können. Und helfen kann, unsere Interessen gemeinsam und mit einer Stimme zu vertreten.

Was ich aber vorfinde, ist, das die Pflegekräfte untereinander regelrecht zerstritten sind. da werden riesengroße fachliche Unterschiede gemacht.

Beispiel: Ja ihr da im OP, was wollt ihr eigentlich?
AW: Ja, was wollt ihr dann auf der Station?

Beispiel: Pflegewissenschaft. die scheint sich ja über ihre grundsätzliche Zielsetzung auch nicht im klaren zu sein.
 
Und als gemeinsamer Punkt fällt dir nur die Übernahme von ärztl. Tätigkeiten ein??? Irgendwas muss bei deiner Ausbildung schief gelaufen sein. *fg*

Was sind gemeinsame Punkte? Vielleicht hilft dir das Krankenpflegegesetz weiter.

Elisabeth
 
Es geht doch nur darum, dass in bestimmten Bereichen und Situationen die Übernahme gewisser handwerklicher Tätigkeiten sinnvoll ist, weil es den Ablauf optimiert. Das bedeutet nicht, dass es uns von der Pflege wegführen soll. Wir sollen uns weder ausnutzen lassen, noch gebauchpinselt fühlen wegen dieser Tätigkeiten. An einem kleinen Haus wie bei uns ist es sinnvoll, wenn die Schwester viel übernehmen kann, weil besonders in Nachtdienst wenig Personal da ist. Wir arbeiten dann kollegial. Der diensthabende Arzt ist für 3 Stationen und die Ambulanz zuständig, kann aber nur an einer Stelle sein. Es ist doch irrsinnig, wenn alle rumstehen und warten, nur weil in der Amb. ´ne Blutentnahme nötig, auf Station eine Magensonde zu legen oder eine Antibiose anzuhängen ist, während im Op ja wiederum der OA allein mit der Instrumentierenden operiert. Natürlich ist Pflege mehr als das, doch gerade in der Chirurgie sind die Abläufe standardisiert. Wenn man in der Amb. schnell eine Diagnose braucht, weil ein akuter Verdacht besteht, braucht man das Labor möglichst rasch. Vor einer Gastro braucht der Pat. eine Braunüle. Der Arzt ist aber noch mit einer anderen Gastro zugange oder im Sono oder, oder. Klar kann ich mich weigern, aber die Pat. beschweren sich wegen der langen Wartezeiten, ich hab auch keine Lust auf unnötige Verlängerungen, und ich komm mir blöd vor, wenn ich da nur rumstehe, weil ich zu unwissend bin für diese Tätigkeiten.
Deshalb bin ich natürlich noch kein kleiner Arzt!So ein Quatsch. Aber ich kann meine Aufgabe eigenständig erfüllen und muß nicht dauernd nach dem Arzt schreien. Ich spreche mich natürlich telefonisch mit ihm ab und handle auf seine Anweisung.
Deshalb ist es sinnvoll.
Dass wir uns von der ärztlichen Fakultät nicht ausnutzen lassen müssen, ein anderes Thema.
Basale Stimulation ist ganz bestimmt eine tolle Sache und hat auch seinen Platz. Alles zu seiner Zeit.
Aufwertung geschieht auch dadurch, dass ich als Pflegekraft den Pat. während der Abläufe begleite, ihn unterstütze und auf ihn eingehen kann, während der Arzt dafür kaum Zeit hat, weil das Erstellen der Diagnose und die Dokumentation dieser für ihn Vorrang hat, auch gezwungenermaßen. Welche Defizite der chir. Pat. sonst noch hat, sehe ich als Schwester zuerst und kann den Arzt daraufhin weisen. Ich merke das an, weil alle Handlungen am Pat. eine Art von Kontaktaufnahme sind.
Auf der Geriatrie bedeutet Pflege ganz was Anderes, die Pat. sind viel länger da, brauchen basisnahe, aktivierende Pflege. Begeistert war ich von der Arbeit auf der Neuro mit dem Bobath-Konzept, dort kann die Pflege so viel tun, da würden mich Blutentnahmen auch nur stören.
Was uns Pflegende verbindet, ist die Nähe zum Pat. in allen seinen Phasen als Pat. Ihn zu begleiten, zu fördern, auf seine Bedürfnisse einzugehen, auch wenn er vielleicht gerade in Narkose auf dem Op-Tisch liegt.
 
Zuletzt bearbeitet:
An einem kleinen Haus wie bei uns ist es sinnvoll, wenn die Schwester viel übernehmen kann, weil besonders in Nachtdienst wenig Personal da ist. Wir arbeiten dann kollegial. Der diensthabende Arzt ist für 3 Stationen und die Ambulanz zuständig, kann aber nur an einer Stelle sein. Es ist doch irrsinnig, wenn alle rumstehen und warten, nur weil in der Amb. ´ne Blutentnahme nötig, auf Station eine Magensonde zu legen oder eine Antibiose anzuhängen ist, während im Op ja wiederum der OA allein mit der Instrumentierenden operiert.
Das klingt nach einem organisatorischem Verschulden das die Pflege kompensieren soll.
 
Ich wusste, dass dieses Argument kommt, es geht aber nicht nur zu Lasten der Pflege. Die Assistenzärzte sind ja auch nicht gerade glücklich damit. Wir ändern die Situation nicht, indem wir uns gegeneinander abschotten und miteinander nichts zu tun haben wollen. Genauso helfen sich ja auch die Stationen gegenseitig, Anästhesie-Pflege übernimmt Springeraufgaben, heute war von uns jemand aushilfsweise in der AN. So ist das.
Kollegen erzählen mir, dass man sich früher aus Kollegialität geholfen hat, nicht aus Personalmangel. Da war auch immer wieder mal das Op-Programm mittags fertig und es wurden Karten gespielt. Kann ich mir nicht mehr vorstellen.
 
bin ich ganz deiner Meinung, wenn es ein geben und nehmen ist. Bin auch nicht dagegen sich gegenseitig zu helfen. Hab es aber selten erlebt das ein Arzt mir meine Aufgaben abnimmt. Verstehe auch nicht warum die Pflege immer das schlechte Gewissen kriegt wenn Abläufe nicht optimiert werden.
 
Ich sehe sie noch, die Leute, die sich Gedanken machen (Mary Jane, die Ev) und die anscheindend fähig sind, einen Zusammenhang zu erfassen.

Aber was will Elisabeth?
Nach Deinem letzten Beitrag konnte ich nur noch den Kopf schütteln. :wut::angry::angryfire:
 
Nach Deinem letzten Beitrag konnte ich nur noch den Kopf schütteln.

Diese Aussage hätte ich gerne näher erläutert bevor ich anfange zu interpretieren.

Elisabeth
 
Ist es aber nicht so, dass z. B. eine Thromboseprophylaxe mit Kompressionsstrümpfen (rein rechtlich) ärztlich angeordnet werden muss?

Gute Frage. Laut Krankenpflegegesetz sollst du eigenverantwortlich arbeiten.

§ 3 Ausbildungsziel
(1) Die Ausbildung für Personen nach § 1 Abs. 1 Nr. 1 und 2 soll entsprechend dem allgemein anerkannten Stand pflegewissenschaftlicher, medizinischer und weiterer bezugswissenschaftlicher Erkenntnisse fachliche, personale, soziale und methodische Kompetenzen zur verantwortlichen Mitwirkung insbesondere bei der Heilung, Erkennung und Verhütung von Krankheiten vermitteln. Die Pflege im Sinne von Satz 1 ist dabei unter Einbeziehung präventiver, rehabilitativer und palliativer Maßnahmen auf die Wiedererlangung, Verbesserung, Erhaltung und Förderung der physischen und psychischen
Gesundheit der zu pflegenden Menschen auszurichten. Dabei sind die unterschiedlichen Pflege- und Lebenssituationen sowie Lebensphasen und die Selbständigkeit und Selbstbestimmung der Menschen zu berücksichtigen (Ausbildungsziel).

(2) Die Ausbildung für die Pflege nach Absatz 1 soll insbesondere dazu befähigen,
1. die folgenden Aufgaben eigenverantwortlich auszuführen:
a) Erhebung und Feststellung des Pflegebedarfs, Planung, Organisation, Durchführungund Dokumentation der Pflege,

b) Evaluation der Pflege, Sicherung und Entwicklung der Qualität der Pflege,
c) Beratung, Anleitung und Unterstützung von zu pflegenden Menschen und ihrer Bezugspersonen in der individuellen Auseinandersetzung mit Gesundheit und Krankheit,
d) Einleitung lebenserhaltender Sofortmaßnahmen bis zum Eintreffen der Ärztin oder des Arztes,
2. die folgenden Aufgaben im Rahmen der Mitwirkung auszuführen:
a) eigenständige Durchführung ärztlich veranlasster Maßnahmen,
b) Maßnahmen der medizinischen Diagnostik, Therapie oder Rehabilitation,
c) Maßnahmen in Krisen- und Katastrophensituationen,
3. interdisziplinär mit anderen Berufsgruppen zusammenzuarbeiten und dabei
multidisziplinäre und berufsübergreifende Lösungen von Gesundheitsproblemen zu entwickeln.
http://bundesrecht.juris.de/bundesrecht/krpflg_2004/gesamt.pdf

Elisabeth
 
Gute Frage. Laut Krankenpflegegesetz sollst du eigenverantwortlich arbeiten.
Ja, ist schon klar. Ich habe nur immer wieder das Gefühl, dass ich zwar dazu fähig sein soll, aber es eben nicht darf.
In der Regel läuft das bei uns im KH auch so, dass wir so etwas entscheiden. Nur wenn wir es nicht dürfen gelten eigentlich die gleichen Überlegungen wie in http://www.krankenschwester.de/foru.../10269-medikamentenansetzung-pflegekraft.html
Natürlich nicht 1:1 übertragbar aber vom Prinzip her schon, denke ich. Insofern denke ich auch, dass der Gesetzgeber etwas ändern muss. Was würde es für einen Sinn machen, jemanden zu etwas zu befähigen und dann zu vergessen, die Gesetze auch dahingehend zu ändern, dass er es auch darf!? Nur soweit ich informiert bin, sind wir genau in dieser Situation.

Ulrich
 
Du bringst es auf den Punkt Ullrich. Und gleichzeitig hätten wir damit auch eine mögliche Antwort auf die Frage: Was will Pflege eigentlich?

Umsetzung des Krankenpflegegesetzes § 3 Abs.2 mit genauer Zuweisung bzw. Abgrenzung der Aufgaben

Elisabeth
 
Es geht doch nur darum, dass in bestimmten Bereichen und Situationen die Übernahme gewisser handwerklicher Tätigkeiten sinnvoll ist, weil es den Ablauf optimiert. Das bedeutet nicht, dass es uns von der Pflege wegführen soll. Wir sollen uns weder ausnutzen lassen, noch gebauchpinselt fühlen wegen dieser Tätigkeiten.
...
Was uns Pflegende verbindet, ist die Nähe zum Pat. in allen seinen Phasen als Pat. Ihn zu begleiten, zu fördern, auf seine Bedürfnisse einzugehen, auch wenn er vielleicht gerade in Narkose auf dem Op-Tisch liegt.


>>> Ich hätts nicht besser formulieren können.
Ich schätze die Meinung von allen hier. Auch ganz besonders von Elisabeth Dinse.
Ich war nur sehr befremdet über ihre Aussage.

Nochmals Ich mache Pflege KEINESWEGS ausschließlich oder überwiegend an der Übernahme ärtzlicher Tätigkeiten fest. !!!
Dazu hab ich auch gar keine Lust, und bekomme auch nicht das Gehalt, Von der Verantwortung, die mir zufiele mal ganz abgesehen.

Wenn ich zu sehr provoziert habe, tuts mir leid.

Ich war übrigens sehr zufrieden mit meiner Ausbildung. Unser Examenskurs war in diesem Jahr die Besten der ganzen Stadt. << Das mal nur nebenbei.

Und auch wenn ich im OP arbeite.
Ich bin immer noch ein Mensch, der Gefühle hat
Ich finde es selbstverständlich, meine Patienten freundlich zu behandeln.
Und ihnen ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln.
dies sehe ich als die wesentliche pflegerische Aktivität im OP.
Auch wenn das in der Hektik nicht immer leicht ist.
 
Mir fällt auf, dass man in KKH stets den gleichen "einfachen" Weg geht- funktioniert irgendwas nicht, springt die Pflege ein. Das müssen wir uns abgewöhnen. Derzeit weisen wir mit der Übernahme diverser Tätigkeiten nach, dass wir offensichtlich noch über ein großes Zeitbudget verfügen. Wir scheinen in der Zeit keine anderen Arbeiten machen zu müssen. Ist das wirklich so?

Elisabeth
 

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