Was will die Pflege eigentlich?

@Elisabeth: Cool, du hast richtig klare Vorstellungen! Da gehe ich mit dir konform.

Problem: ohne Aktivitäten bleibt es Makulatur.
Ergo: Welche Möglichkeiten der Umsetzung gibt es?

Elisabeth
 
@Elisabeth: Ehrlich gesagt: Ich habe zum Beispiel keine Ahnung, wie man eine Pflegekammer bildet. Was unterscheidet eine solche eigentlich genau von einem Verband?
Und eine qualifiziertere Ausbildung wäre wunderbar, nur werden ja derzeit eher Ausbildungsstätten geschlossen oder verkleinert.
Man müsste eben "richtig" Politik machen. Ich finde ja, Pflege und Erziehung sind die Bereiche in einem Land, wo es drauf ankommt.
Sag mir, wie und wo ich aktiv werden könnte, ich würde es tun, wenn ich nicht so schon genug Aufgaben hätte, eben weil mir mein Beruf zu begrenzt ist, um auf Dauer damit glücklich zu sein.
 
Hallo,,

die Diskussion in diesem Thema gibt eigentlich das ganze Dilemma der Pflege wieder.
Ich selbst bin seit 22 Jahren Pflegekraft und habe auch schon Funktionärstätigkeit durchgeführt (Vorstand der Bundesarbeitsgemeinschaft Leitender Pflegekräfte) und anderen Gremien mitgewirkt.
Was hat das alles gebracht? So gut wie nichts. Und warum? Wir sind untereinander in dieser Berufsgruppe so zerstritten und uneinig, dass wir kaum an einem gleichen Ziel arbeiten können.
Auch eine Pflegekammer wird am Grundsatz nichts ändern, denn die die uns vertreten müssten auch erstmal einen Konsens herstellen.

Mein Weg:
Ich beteilige mich an Fachgesellschaften und Bundesorganisationen. Dort mache ich den Einfluß und den Einspruch der Pflege geltend und versuche mit zu diskutieren und gemeinsame Entscheidungen zu finden, an denen PFlege beteiligt ist. Das klappt. (siehe DGIV und DGFW).
Aufklärung ist ebenfalls so ein Thema. Wenn wir nicht wissen worüber sich das Gesundheitswesen den Kopf zerbricht, können wir nicht mitgestalten (siehe Forum für integrierte Versorgung: Forum Integrierte Versorgung - Freie Ambulante Pflege Hamburg)
Ich möchte euch Mut machen, euch privat zu engagieren, wenn ihr tatsächlich etwas verändern wollt.
 
Hallo,

Was meiner Meinung nach Sinn macht, wäre EIN Berufsverband bzw. EINE Pflegekammer, in der sich alle Pflegenden zusammenschließen. Wer kann denn was ändern? Nur eine Gemeinschaft, nicht hier ein paar bei Ver.di, dort einige beim DBfK. Nebenbei hört man wieder was über die freiwillige Registrierung. Eine Kollegin von mir rennt wahllos von einer hausinternen Fortbildung zur nächsten, da sie meint, wir werden "ja mal" nach Fortbildungspunkte bezahlt. Nur - ich denke man sollte Fort- und Weiterbildungen so besuchen, wie sie einem in der täglicen Arbeit was bringen.


Ich bin relativ neu in dem Beruf und steh vor der Frage:
Wo kann ich mich engagieren um was zu bewegen?
 
Hallo,

was bringt mir das, wenn ich ja soo recht habe, aber sich trotzdem nichts tut!! In einem andern Beitrag geht es um die schlechte Besetzung in Pflegeheimen, aber man muss sich halt wehren und eine Gemeinschaft bilden :boxen: .

Die GdL weiß was sie will und kann wahrscheinlich auch eine ordentliche Gehaltserhöhung für die Lokführer rausschlagen (wenn auch nicht die geforderten 30 %), weil hier alle an einem Strang ziehen! Und nur so könnte auch die Pflege was bewegen. Aber es tut sich nichts...:wut:
 
Hallo susi,

hast du dich denn schon einer Organisation angeschlossen, in der man sich sich um bessere Besetzung und bessere Bezahlung bemüht?
Wie sieht dein Engagement bezüglich deiner Forderungen aus?
 
Hallo Flexi,
zu Deiner Frage: Ja!

Sonst würd ich hier nicht so reden. Ich bin bei Ver.di und hab im Rahmen von Haustarifverhandlungen festgestellt, dass zwar viele Kollegen im Haus gemeckert haben über das Ergebnis, sich aber (fast) keiner einbringen wollte, da sich die Kollegen/Kolleginnen von dieser Gewerkschaft nicht genug berücksichtigt fühlen.

Deshalb denke ich, man sollte vielleicht eine kleine, aber für ALLE Pflegekräfte zuständige Gewerkschaft aufbauen, sowohl für (Kinder-) Gesundheit- und Krankenpflegerinnen als auch für Altenpflegerinnen.

Was ich aber feststellen musste ist, dass die Pflege sehr passiv ist und oft nur jammert, aber wenig dagegen tut!!
 
Ich bin bei Ver.di
[...]
Deshalb denke ich, man sollte vielleicht eine kleine, aber für ALLE Pflegekräfte zuständige Gewerkschaft aufbauen, sowohl für (Kinder-) Gesundheit- und Krankenpflegerinnen als auch für Altenpflegerinnen.
Da haben wir ein Dilemma.
1.) Hast Du schon mal mit Vertretern von Ver.di gesprochen, wie wichtig ihnen die Vertretung von Pflege ist? Wann wurde von Seiten Ver.di mal etwas positives für die Pflege ausgehandelt? Ich weiß, das ist polemisch, ... aber ich war auch ein mal Mitglied bei Ver.di und habe immer brav gezahlt, ... durfte dann aber feststellen, dass die Vertretung der Pflege bei Ver.di keine besondere Priorität hat.
2.) Kleine Gewerkschaft nur für Pflege klingt echt klasse, ... ABER:
Als Gewerkschaft benötigst Du, um etwas bewegen zu können eine gewisse Mächtigkeit über Mitgliederzahl. Jetzt gibt es eine gewisse Anzahl von Pflegekräften, die sich gerne engagiert und bereit ist, sich einzusetzen, aber auch eine Menge Pflegekräfte, denen es ziemlich egal ist und die lieber weitermeckern als sich zu erheben.
Dann sind wir bei der gleichen Problematik, warum Berufsverbände nur eher geringe Mitgliederzahlen haben, nur ein winziger Prozentsatz von Pflegekräften freiwillig registriert ist, die Schaffung einer Pflegekammer stagniert usw usw.
Die Idee ist gut, ... aber die Pflegekräfte, die sich engagieren sagen sich halt auch "Wo soll ich denn noch überall mitmachen?"
Und die Initiatoren der einzelnen Aktionen stehen ja hinter ihrer Aktion und versuchen diese zu pushen. Somit gibt es mit der Idee der Gewerkschaft höchstens noch eine größere Aufsplitterung als es sie eh schon gibt.
Die bestehenden Angebote müssen aktiv od. meinetwegen auch passiv unterstützt werden. Und sei es nur über die Werbung auf seiner Station mit dem Versuch neue Kollegen zu rekrutieren.
 
Heute von mir mal ne sarkastische Aussage: Pflege will Jammern. Lösungen sind nicht gewollt, denn dann würde das Jammern entfallen. Gejammert wird, weil man sonst keine Anerkennung bekommt. Lösungen würden Aktivität bedeuten bis es eine Anerkennung gibt. Das ist mühsam- also eher nicht gewollt.

Elisabeth
 
Hallo,

keine eigene Gewerkschaft gründen!!Das Problem sieht man doch bei der Bahn dort springen 3 Gewerkschaften rum und spalten die Belegschaft.
Die wahren Dinge gegen die Gewerkschaft kämpfen, nämlich die Privatisierung, bleibt liegen, anstatt wird von Transnet und GDBA mit Mehdorn gekuschelt, doch der GDL-Chef ist auch kein Mensch mit einer sauberen Weste.
Warum in Verdi. bleiben, solange es noch kein Recht auf Generalstreik in der BRD gibt, ist es von Vorteil in einer großen Gewerkschaft zu sein.
Ich war als Verdi-Mitglied bei den Kollegen der Telekom, ich war bei den Druckern, nun kommen die ersten auf einen zu und fragen was man den für uns tun kann. Solidarität.
Es gibt unterschiedliche Berufsverbände, weil es unterschiedliche Traditionen der einzelnen Verbände gibt. Marx hätte zu dem täglichen Ablauf gesagt: das ist Klassenkampf. Wenn man das heute sagt, wird man ja gleich verurteilt.
 
Hallo,

also wenn du richtig gelesen hast ich bin dafür in Verdi. zu bleiben.
Ich bin kein Arzt und werde das auch nicht sein, deshalb würde ich auch nie dem Marburger Bund oder anderen Gewerkschaften beitreten.

SG Martin
 
also wenn du richtig gelesen hast ich bin dafür in Verdi. zu bleiben.
Aha.
Du schreibst aber:

keine eigene Gewerkschaft gründen!!Das Problem sieht man doch bei der Bahn dort springen 3 Gewerkschaften rum und spalten die Belegschaft.
Wir haben eine Gewerkschaft für die Ärzte und eine Gewerkschaft für den Rest (verdi). Sind also auch zwei Gewerkschaften, die im übrigen aktuell und ganz real die Belegschaft spalten.

Ulrich
 
Wir haben eine Gewerkschaft für die Ärzte und eine Gewerkschaft für den Rest (verdi). Sind also auch zwei Gewerkschaften, die im übrigen aktuell und ganz real die Belegschaft spalten.
Hallo,

wir hätten auch noch die Gewerkschaft BIG im Angebot, die ist speziell für die Pflegeberufe. Führt aber keine Tarifverhandlungen.

Sonnigste Grüsse
Narde
 
Hallo,

bei der DB AG sind aber gleiche Berufsgruppen in verschiedenen Gewerkschaften. Einige Lokführer bei Transnet und GDBA, doch die meisten bei der GDL, das meine ich mit Spaltung. Nicht das jetzt einige Pflegekräfte eine Gerwerkschaft gründen, ein paar andere gehen zum Marburger Bund und andere Bleiben bei Verdi.
Du hast mit Belegschaft die Gesamtbelegschaft verstanden, mein Fehler.

SG Martin
 
Hallo Pflegeschüler,

könnten wir das Problem der Gewerkschaften der Bahn vtl. aussen vor lassen, wir sind ja keine Lokomotivführer.

Sonnigste Grüsse
Narde
 
Der Thread hieß: was will Pflege eigentlich?
Pflege will also eine Gewerkschaft, die alle Probleme in einem Aufwasch löst. Bestätigt meine These aus Beitrag Nr.30 zu http://www.krankenschwester.de/foru...4952-will-pflege-eigentlich-3.html#post100589.
Verdi als Nichtkenner der Situation der Pflegekräfte soll die Bedürfnisse der Pflege vertreten. Welche Bedürfnisse eigentlich? Verdi darf per Gesetz nur die Tarifverhandlungen führen- nicht mehr und nicht weniger.

Elisabeth
 
Hallo,

es sollte nur ein Vergleich sein.
Ich kann voll zustimmen das die Gewerkschaft nur Tarifverhandlungen zu führen hat.Es ist ihre Aufgabe!!
Eine einheitlich Organisation ist für mich der DPR.
Pflege als eigenständige Therapie mit Diagnostik usw. finde ich sehr interessant.
Auf Station wollen viele Pflegekräfte keine Veränderung, auch in meiner Klasse sehe ich das.
Wenn man etwas verändern will bekommt man den Satz "Verbrennt eure BH's" an den Kopf geschmissen.
Ich kann jedoch kein Ausbildungssystem unterstützen wo "minderbegabte" die "Drecksarbeit"(die es ja nicht ist) machen und studierte Menschen alles delegieren.

SG Martin
 
Ich kann jedoch kein Ausbildungssystem unterstützen wo "minderbegabte" die "Drecksarbeit"(die es ja nicht ist) machen und studierte Menschen alles delegieren.

Im Umkehrschluss müsste deine Aussage dann heißen: Du bist dafür, dass Studierte auch die "Drecksarbeit" machen sollen und die "minderbegabten" auch mal delegieren sollten.
Beim ersten Abschnitt kann ich noch mitgehen... beim zweiten gibt es nun mal Grenzen. Sozialismus/ Kommunismus in der Pflege ist nicht möglich und auch nicht wünschenswert.

Elisabeth
 

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