Was habe ich erlebt, das durch eine Pflegekammer verbessert werden könnte?

Ich erhoffe mir für meine Arbeit Verbesserungen durch eine Pflegekammer?

  • Ja, direkt für meine Arbeit.

    Stimmen: 14 18,7%
  • Ja, indirekt durch Verbesserungen für meine Berufsgruppe.

    Stimmen: 42 56,0%
  • Nein, bringt gar nicht

    Stimmen: 14 18,7%
  • Weiß nicht.

    Stimmen: 5 6,7%

  • Umfrageteilnehmer
    75
Warum muss es unbedingt ein Kammer sein? These: Zwangsmitgliedschaft weil man anders die Leute nicht dazu bekommt, beitzutreten.

Überzeug mich vom Gegenteil. Die Freiwillige Registrierung hat es nicht geschafft. Verdi und die Berufsverbände bekommen nicht mehr als 20 % dazu, sich zu organiseren. Was machen sie falsch?

Elisabeth
 
Sag mal ...
liest du eigentlich die Beiträge oder verstehst du sie bloß nicht?!


Warum muss es unbedingt ein Kammer sein?
sagt doch niemand, aber eine Alternative hast du bisher auch nicht aufgezeigt, offensichtlich fällt dir auch nix besseres ein.
Das war doch meine Frage an dich - wenn du die Kammer als Organ der Selbstverwaltung so vehement ablehnst, was schlägst DU vor?

Überzeug mich vom Gegenteil.
Wieso sollte ich? Hab ich was verpasst? Ich lass dir deine Meinung, lass DU uns unsere Überzeugung.
Wirkliche, stichhaltige Argumente gegen eine Kammer habe ich von dir nicht gehört, genauso wenig wie DEINE Vorstellung für eine Selbstverwaltung.
 
Ein paar Missverständnisse aus den letzten posts möchte ich richtigstellen:
Städtische Krankenhäuser - Drastische Schrumpfkur - München - Süddeutsche.de

und wenn triffts wieder am Meisten - natürlich die Pflege
warum
weil diese keine starke Lobby hat, die ein gewichtiges Wort mitreden könnte, mit denen muss keiner verhandeln, die sind zu schlecht Organisiert.
die Ärzte werden zäh verhandeln, das ist klar
wer verhandelt für die Pflege?

Eine Stelbsverwaltung könnte man hier nicht einfach übergehen.

Auch hier wieder ein typisches Beispiel für Fremdbestimmung - die größte Berufsgruppe wird nicht in die Verhandlungen einbezogen, denen wird dann nur das Ergebnis mitgeteilt, das umzusetzen ist - Basta.

Falls hier der Eindruck entsteht, dass eine Pflegekammer an konkreten Verhandlungen in den betreffenden Krankenhäusern beteiligt werden würde, muss gesagt werden, dass das ausdrücklich nicht zu ihren Aufgaben gehört. Sicher würde ein Beruf, der durch eine Kammer als eine Köperschaft öffentlichen Rechts auf politischer Ebene eine größere Rolle spielt, auch generell mehr Gehör finden. @renje: Ich nehmen an, dass Du es so gemeint hast. Auch hätte der Pflegeberuf einige Vertreter mehr, die sich auf dem politischen Parkett auskennen und erfolgversprechender bewegen. Aber - falls dies jemand so auffasst - an den Verhandlungen wäre die Pflegekammer nicht beteiligt.

Aber bevor man nun wieder feststellt, dass ich unwillig sei: Hier scheint man ja auf eine Beteiligung bei der Selbstverwaltung des Gesundheitswesens zu spekulieren. Selbstverwaltung - Bundesgesundheitsministerium . Hier mal eine Satzung aus Niedersachsen: http://www.kvn.de/Antraege/Zulassun...sVariant=11111111-1111-1111-1111-111111111111 .

Hierzu ist zu sagen: Eine KV (Kassenärztliche Vereinigung) ist keine Kammer, sondern ein Verein, über den die niedergelassenen Ärzte mit den Krankenkassen abrechnen. Da vermischt Elisabeth gründlich die organisatorischen Zusammenhänge, bis nur noch Unsinn übrig bleibt.

Im Zusammenhang mit dem Beispiel Städtische Krankenhäuser - Drastische Schrumpfkur - München tut dies außerdem gar nichts zur

Bedeutet- alle ambulant tätigen Pflegekammermitglieder werden automatisch KV- Mitglieder ... und zahlen logischerweise auch hier Beitrag.

Das ist absoluter Blödsinn. Keine Pflegekraft wird automatisch Mitglied einer KV. Es gäbe nichts, was die KV für die Pflegekräfte abrechnen könnte. Es enspricht Elisabeths unsachkundigem Umgang mit aus dem Internet gefischten Teilinformationen ohne Berücksichtigung des Gesamtkontext.

Was ich mich zunehmend frage: warum ist es so schwer, selbst zu recherchieren und die Fakten zu bringen? Liegt es daran, dass man es nicht kann oder daran, dass man nicht will... oder daran, dass man glaubt, dass die Basis eh schon immer alles geglaubt hat, was "Mutter Oberin" ihr erzählt?

Diesr Empfehlung stimme ich ausdrücklich zu. Lieber selbst recherchieren, als Elisabeths Informations-Entstellungen auf den Leim gehen.

:P lasst Elisabeth mal in Ruhe.
Sie hat es geschafft aus einer Kammergegnerin eine Befürworterin zu machen.

Sorry, jetzt habe ich mich wieder verleiten lassen. Aber die Falschinformationen wollte ich nicht so stehen lassen.
 
@renje: Ich nehmen an, dass Du es so gemeint hast. Auch hätte der Pflegeberuf einige Vertreter mehr, die sich auf dem politischen Parkett auskennen und erfolgversprechender bewegen. Aber - falls dies jemand so auffasst - an den Verhandlungen wäre die Pflegekammer nicht beteiligt.
ja so habe ich es gemeint, deshalb habe ich mit Absicht den Begriff - Kammer - NICHT verwendet, sondern Selbstverwaltung und wenn denn der Vorbehalt gegen eine Kammer so groß sein sollte in der Berufsgruppe, was ich allerdings nach meinen Erfahrungen nicht nachvollziehen kann, dann gibts vielleicht ne andere Form der Selbstverwaltung um endlich von der Fremdbestimmung weg zu kommen?
Die andere Form sehe ich selbst allerdings nicht.
 
Ich stelle fest- Weil man glaubt, dass "Kammer" das Reizwort ist verlegt man sich auf den Begriff Selbstverwaltung. Aber ich folge gerne dem Faden...

Welche rechtlichen Möglichkeiten hat die Selbstverwaltung? Wie bekommt man alle Mitglieder in diese- bisher nicht näher bezeichnete- Rechtsform. Oder kommen wir nun doch endlich zu dem Punkt, dass es legitim ist, sich für oder gegen eine Mitgliedschaft zu entscheiden? Das wäre dann tatsächlich das Ende der Kammeridee und damit der Weg frei für neue Ideen. Und wenn es so was verrücktes wie der Gedanke von Squaw ist: Vereinigung Cockpit e.V. : Satzung .

Elisabeth
 
Das wäre dann tatsächlich das Ende der Kammeridee und damit der Weg frei für neue Ideen.
Hätten se denn welche, oder sind se nur dagegen?

Darauf würden wir ja warten wollen, dass endlich welche kommen - seit gefühlten 500 Seiten.

verlegt man sich auf den Begriff Selbstverwaltung.
aber dass wir uns selbst Verwalten wollen, schon - oder auch nicht?

Und wenn es so was verrücktes wie der Gedanke von Squaw ist: Vereinigung Cockpit e.V. :*Satzung .
dass sich die Eliten organisieren und dem Rest sage wo es lang geht? - dass ist jetzt doch nicht wirklich dein Ernst?
Andere werden schon gar nicht aufgenommen?

Oder hast du die Satzung etwa gar nicht gelesen - oder nur nicht verstanden?
 
*ggg* Also doch per Zwang in die Selbstverwaltung. Und der Auftrag einer Selbstverwaltung ist die Aufstellung eigener Regeln. Die Einhaltung dieser Regeln werden überprüft und Fehlverhalten geahndet. Wer legt fest, was richtig und was falsch ist? Nicht die Elite- die entsprechend ausgebildet ist?

Stellt sich also die Frage: wie bekommst du es hin, dass es den 80% der bisher nicht organisierten Pflegekräften ein Bedürfnis ist, einer Institution beizutreten, die sich um die Belange der Pflegekräfte kümmern wird. Aktuell erreichst du sie nicht. Zu oft sind sie in den letzten Jahren enttäuscht worden. Die Traditionen wollen wir nicht vergessen- der Ruf nach der Mutter Oberin. Und die Mutter Oberin wird die Elite sein- sofern sie bereit ist, dies anzunehmen. Ich befürchte, viele wollen nicht für die Taten anderer verantwortlich sein. Oder bist du es?

Elisabeth
 
und das soll jetzt dein Vorschlag sein?

Seeeehr dürftig!

Aufzählen was alles nicht geht und dann der platte Satz der Oberin zum hundertsten mal, keine eigene Idee.

Es ist halt dumm, wenn man was verlinkt, was man selber nicht liest - bei cockpit gehts nicht um Ausbildung, sondern darum, dass nur die Elite Mitglied werden darf und dem Rest sagt wo es lang geht, die nicht mal Mitglied werden dürften, selbst wenn sie wollten - dafür plädierst du?
 
Es ist halt dumm, wenn man was verlinkt, was man selber nicht liest - bei cockpit gehts nicht um Ausbildung, sondern darum, dass nur die Elite Mitglied werden darf und dem Rest sagt wo es lang geht, die nicht mal Mitglied werden dürften, selbst wenn sie wollten - dafür plädierst du?

renje, ich gebe Dir bei allem Recht hier, nur nicht zu dem obigen Satz von Dir!

Vereinigung Cockpit e.V. ist ein Zusammenschluss von Cockpitpersonal. Also Menschen die beruflich im Cockpit eines Flugzeuges arbeiten- sprich Berufspiloten und damit Profis! Sie engagieren sich also für alles was Berufspiloten angeht- nicht Privatpiloten!

Und warum auch, die Privatpiloten verdienen kein Geld, fliegen mehrheitlich zum Spaß und der Freude - bei denen existieren deshalb auch andere Gesetze und Regeln. Die haben deshalb ihre eigenen Verbände....

Zu den ordentlichen Mitgliedern dürfen sich laut Satzung alle Piloten zählen, die aktiv im Beruf sind.
Zu den außerordentlichen Mitgliedern dürfen sich all die zählen, die entweder noch nicht aktiv im Beruf sind (in Ausbildung), auf Stellensuche, oder im Ruhestand sind.

Mitglied darf also jeder werden, der entweder mal Berufspilot war, in Ausbildung dazu ist oder als solcher tätig.
Daher ist Deine obige Aussage nicht korrekt.

Allerdings haben außerordentliche Mitglieder bei Versammlungen kein Stimmrecht....

Ich halte nicht viel von dem Vergleich Cockpit e.V. und Pflegekammer. Denn Cockpit e.V. ist eine sog. Funktionselite- wie der Marburger Verband bei den Ärzten. Trotzdem gibt es Ärztekammern. Und wir haben ja ebenfalls bereits einen Pflegeverband. Der sich im übrigen für die Pflegekammer einsetzt.
 
Hallo HHS,

Sie engagieren sich also für alles was Berufspiloten angeht-
Genau das meinte ich mit Eliten.
Nämlich nur die Piloten, Ingeneure und Fluglehrer.
Daraus zieht auch cockpit seine Stärke.
Jedes andere Personal dass in und um ein Flugzeug arbeitet bleibt aussen vor.
Also wäre cockpit, wenn man sich schon mit anderen Berufsgruppen vergleichen wollte (Achtung Vergleiche hinken immer), eine Vereinigung der Ärzte.
 
Jedes andere Personal dass in und um ein Flugzeug arbeitet bleibt aussen vor.
Also wäre cockpit, wenn man sich schon mit anderen Berufsgruppen vergleichen wollte (Achtung Vergleiche hinken immer), eine Vereinigung der Ärzte.

Jetzt verstehe ich was Du meinst.
Das Kabinenpersonal hat im übrigen einen eigenen Verband (UFO), die anderen beteiligten Berufsgruppen allerdings nicht. Je nach Fluggesellschaft gibt es dann eine Gewerkschaft oder nicht.
 
Hm- also müssen die Pflegehilfskräfte auch in die Kammer. Denn die bekommen ja von uns gesagt, was sie tun sollen.

Merkt ihr eigentlich, dass ihr euch immer weiter von der Kammeridee entfernt? Zur Erinnerung: es ging ursprünglich mal um die Professionaliserung. Den Anspruch, alle Teilnehmer einer Fort- und Weiterbildung zu erreichen, hat kein halbwegs vernünftiger Lehrer. Er kann sehr gut damit leben, dass sich manche eben dazu entscheiden, sich sagen zu lassen, wo es lang geht.

Vielleicht hätten wir längst eine Selbstverwaltung der Professionellen Pflege wenn wir nur die ansprechen wollten, die dies auch wollen. Und da der Mensch ja umdenken kann- die Mitgliedschaft kann offen bleiben und nur an gewisse Vorgaben gebunden sein. Wer dies mittragen kann kommt und wer nicht, der bleibt da wo er ist.

Woher kommt dieser Anspruch alle per Zwang in eine Selbstverwaltung zu bekommen?

Elisabeth
 
auch hier sind deine Beispiele wieder völlig schief:
Den Anspruch, alle Teilnehmer einer Fort- und Weiterbildung zu erreichen, hat kein halbwegs vernünftiger Lehrer.
aber es scheint wieder mal an dir vorbei gegangen zu sein, dass es auch hier mit Zwang geht - es müssen zumindest alle anwesend sein - auch wenn die hälfte pennen sollte oder was anderes macht.

Und da der Mensch ja umdenken kann- die Mitgliedschaft kann offen bleiben und nur an gewisse Vorgaben gebunden sein.
so wie bei der BIG?

Woher kommt dieser Anspruch alle per Zwang in eine Selbstverwaltung zu bekommen?
ich weiß nicht wie oft ich das nun Wiederholen und ausführen soll?
Gesellschaft, gesellschaftspolitischer Auftrag, Anspruch als Anwalt des Pat. - Gesetzgeber s.o.

Ich sage es nochmal - die Entscheidung ist nicht Selbstverwaltung ja oder nein
die Selbstverwaltung kommt, die Frage ist einzig und allein
verwalten wir uns Selbst und gestalten diese selbst oder werden Gestaltet und Verwaltet?
 
Tja- mancher erreicht nur was mit Zwang und Machtausübung. Der andere hält es mit Antoine de Saint-Exupéry's wohl am häufigsten genutzten Zitat wenn es um Veränderungen geht. Letztere haben sich als nachhaltiger erwiesen weil sie eine Eigenentwicklung der Kollegen in Gang setzt. Eine Eigenentwicklung die auch selbständiges Denken beinhaltet. Das scheint etwas zu sein, was man in manchen Bereichen sehr fürchtet und per Machtausübung gerne unterdrückt.

Und so langsam, ganz langsam, verstehe ich, wo dein Problem liegt. Und ich kann für die Berufsgruppe nur hoffen, dass sich deine Einstellung nicht im Vorstand der (zu 100% kommenden) Selbstverwaltung wiederfindet.

Elisabeth
 
Na siehste, jetzt sind wir am Sonntag abend zumindest darin einig.

...der (zu 100% kommenden) Selbstverwaltung...

Ich hoffe auch darin:
es kommt darauf an was WIR daraus machen, so gut oder schlecht wird die Selbstverwaltung sein.
 
Ich will keinen Zwang (mehr). Darin unterscheiden wir uns mittlerweile. Und das gibt mir zu denken.

Elisabeth
 
Nachdem hier die talk-talk-talk-Phase abgeklungen ist
ein neues Beispiel aus der aktuellen Politik:

Ehrenamtliche für die Pflege
Auf solche Ideen kommt ein "Pflegebeauftragter" der Bundesregierung: Vorstoß von Laumann: Ehrenamtliche für die Pflege. Da macht die Rente mit 63 doch erst richtig Sinn, oder? Freue mich schon darauf, was als Nächstes kommt!

Nach den Strafgefangenen und Schleckerfrauen (sie mögen mir die Bezeichnung verzeihen) nun die aufwandsentschädigten Ehrenamtlichen mit Übungsleiterpauschale.

Möchte ich, wenn ich alt und pflegebedürftig bin, ehrenamtliche Rentner an meinem Bett sitzen haben? Kann ich mich dann dagegen wehren oder muss ich ungefragt akzeptieren, dass jemand seine immer bescheidener werdende Rente damit aufbessert, mit mir eine ungewünschte Konversation zu betreiben, der ich mich nicht entziehen kann?

Grundsätzlich klingt die Idee ja erst mal nach Nachbarschaftshilfe, was grundsätzlich in Ergänzung zu professioneller Pflege helfen kann. Die sozialen Bindungen im betagten Alter zu fördern, ist sicher auch nicht schlecht.

Aber bitte nicht in der Pflege,
  • wo Menschen beim Essen Reichen durch Aspirationspneumonie sterben oder gar gleich ersticken,
  • wo es Kraft und Technik braucht, damit der Pflegebedürftige nicht stürzt oder überhaupt mobilisiert wird, und die Pflegekraft selbst nicht zum Bandscheibenvor-Pflege-fall wird,
  • wo die Intimpflege immer noch eine intime Angelegenheit ist, die auschließlich in einer familiären oder professionellen Beziehung keine Grenzüberschreitung darstellt,
  • wo Gewalt ein sehr verbreitetes Phänomen ist, sobald Überforderungssituationen auftreten, die eines professionellen Berufsverständnisses bedürfen, um trotzdem die richtigen Schlüsse zu ziehen oder um überhaupt die rechtlichen Grenzen zu kennen.
Aber das ist alles kein Problem, denn was die jungen Schwestern in drei Jahren lernen, das lässt der Herr Laumann bei den alten erfahrenen Menschen mal eben schulen, und fertig ist die ehrenamtliche Untersützungskraft.

Je mehr ich darüber nachdenke, umso größer wird meine Angst, dass mir dann Total-Laien die Ernährungslösung in die Venen pumpen, was jetzt schon gering qualifzierten Hilfskräften unterläuft.

Dieses Beispiel zeigt wie eh und jeh, dass die Pflege eine starke Lobby auf politischer Ebene braucht.

Warum nicht ehrenamtliche Tapezierer, Fliesenleger, Tischler, Mauer, Gärtner, Reiningungskräfte, Steuerberater, Ärzte, Juristen, Pflasterer, Gas- Wasser- und Heizungsinstallateure, die ihre Rente/Pension aufbessern wollen oder einfach nur ein Betätigungsfeld suchen, in dem sie sich auch wirklich auskennen? Warum sollen sie nicht - steuerfrei und ohne Preisbindung - tun dürfen, was sie beherrschen, um damit die Pflegebedürftigen finanziell zu entlasten?
Gibt es hier eine Lobby, die sich vor einer Konkurrenz im Ruhestand fürchtet? Was müssen professionelle Pflegende erst fürchten, wenn nicht mehr nur die Rund-um-die-Uhr-Konkurrenz aus Polen, sondern aufwandsentschädigte Laien die Preise machen?

Ich möchte wetten, dass ein bestimmter Arbeitgeberverband für soziale Leistungen schon ein Schulungskonzept in der Schublade hat, mit dem er seine neuen Unterstützungskräfte auf Kosten der Sozialkassen schult und dann mit Gewinn in der Pflege zur "Unterstützung" der Pflegekräfte einsetzt, für dessen Sprachrohr er sich hält.

Denn so läuft das mit der Lobby: Die Lobbyisten reichen die Vorschläge ein, die die fachfremden Politiker gar nicht so schnell und ausgefeilt ersinnen können. Was würde sich erst ein "Bundesminister für Pflege" einfallen lassen, den sich die privaten Arbeitgeberverbände der Pflege so gewünscht haben? Die Betonung liegt auf "lassen".

Auch der SoVD sieht den Vorstoß Laumanns äußerst kritisch: Kritik an Vorschlag zum Einsatz von Ehrenamtlichen in der Pflege | kobinet-nachrichten
Viel wichtiger sei laut Bauer in diesem Zusammenhang, Angehörige zu unterstützen, indem beispielsweise die Politik dafür sorgt, dass Beruf und Pflege besser miteinander vereinbar sind. "Außerdem schafft Herr Laumanns Vorschlag beim drohenden Fachkräftemangel keine Abhilfe"

Wir brauchen ein pflegeberufliche Autorität, die die politischen Angelegenheiten der Pflege mit fachlichen Argumenten vertreten kann - Landes-Pflegekammern und eine Bundes-Pflegekammer. Was dabei herauskommt, wenn fachfremde Instanzen ohne pflegepolitisches Korrektiv politisch herumwurschteln, zeigt das hier beschriebene Beispiel.

Wäre schön, wenn hier jetzt keine neue talk-talk-talk-Phase einsetzt.
 
Wenn ich alt und krank bin, dann möchte ich bezahlbare Pflegekräfte an meinem Bett haben. Mein Gehalt als Pflegekraft lässt nämlich keine großen Rücklagen zu. Und es nutzt mir herzlichst wenig, mich darüber aufzuregen, dass es in unserer Gesellschaft Menschen gibt, die sich alles leisten können.

Was mich übrigens doch sehr verwundert, dass ein selbsternannter Pflegeexperte vergisst, dass die Versorgung eines Pflegebedürftigen mehr ausmacht als die körperliche Pflege. Und es spricht in meinen Augen nichts dagegen, dass Mitmenschen die sich sozial engagieren wollen, dies auch im Pflegebereich tun.

Udn weil wir gerade dabei sind: in D werden annähernd 50% aller Pflegebedürftigen ausschließlich von Laien versorgt. Und die können das sogar ganz ohne jemals das Handwerk erlernt zu haben. Sie haben auch nicht den Anspruch professionell zu pflegen. Das würden sie gerne an die entsprechend ausgebildeten Fachkräfte abgeben. Nur- sie müssen erkennen: die machen auch nix anderes, wollen dafür aber viel Geld.

Die Pflegeselbstverwaltung wird dieser Entwicklung einen Riegel vorsetzen. *g* Sie wird dafür sorgen, dass die Arbeiten nach Kompetenz bezahlen lassen. Und da der Bedarf an der einfachen Grundpflege nun mal größer ist... wird so mancher sich mit weniger Lohnsteigerung zufrieden geben müssen. Und noch schlimmer- er wird hinnehmen müssen, dass die "Elite" ihm einen "Pflegetherapieplan" vorlegt der auch noch stetig evaluiert wird mit dem Pflegebedürftigen und dem Angehörigen.

Die Selbstverwaltung wird kommen. Das hoffen vor allem jene, die zukünftig Pflege brauchen.

Und bitte jetzt nicht wieder das Lied vom vielen Geld, dass da noch im System ist. Da haben auch andere ein Anrecht drauf- z.B. die pflegenden Angehörigen. Die würden auch gerne für ihre Altersversorgung was haben.

Elisabeth
 

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