Was versrtehe ich unter einem Heilberuf? Pflege á la füttern, waschen, trocken legen? Dann ist jeder pflegende Angehörige in einem Heilberuf tätig. Aber wir waren ja schlau udn haben diese Tätigkeiten geadelt mit Essen anreichen, Körperpflege und anlegen einer Inkontinenzhose.
Heilberuf hat in meinen Augen was mit Diagnose und Therapie zu tun. Das ist nur auf der Grundlage eines umfangreichen Fachwissens möglich. Und das hat nun mal ca. 75% (wenn nicht noch mehr) der Pflegekräfte nicht. Hier trifft der Begriff Heilhilfsberuf wohl besser.
Ich versteh auch nicht, warum man sich mit großen Begriffen schmücken will, die man dann schlussendlich doch nicht ausfüllen kann. Wozu? Der Kunde ist doch net blöd. Schon jetzt versteht er nicht, was das soll mit der Umbenennung der Krankenschwester in eine Gesundheits- und Krankenpflegekraft.
Die Ausbildung will zwar salutogenetisch orinert sein- ist sie aber nicht. Der Schwerpunkt des Interesses liegt nach wie vor auf der Pathologie.
*grübel* Natürlich- deswegen der Run auf den Begriff Heilberuf. Wenn man schon per Begriff net mehr Krankenpflege betreibt dann muss halt eine andere Bezeichnung her: Heilberuf. I-wie mus man sich ja von den Altenpflegern abgrenzen können.
Elisabeth
Erst erwähnst Du, dass für Dich der Heilberuf etwas mit Diagnosestellung und Therapie ausüben zu tun hat und dann kommst Du darauf, dass die Ausbildung salutogenetisch orientiert sein will, aber es nicht ist und das der Schwerpunkt mehr auf der Pathogenese liegt und dann kommst Du wieder auf Heilberuf.
Also was genau willst Du damit ausdrücken? Mir erschließt sich Dein Gedankengang nicht ganz, da dies eigendlich nicht zutrifft - vorallem sollte man nicht Heilberuf (also der Arztberuf) mit der Salutogenese verbinden. Dies wird zwar immer mehr versucht (vorallem im ambulanten Bereich) mit einzubeziehen, aber dies gelingt nicht ganz. Ein weiterer Versuch den die Ärzte starteten war das Chronical Care Modell und die Orientierung an dem Trajectory Work Model, wo man sich mehr mit dem Verlauf Chronisch Kranksein, als mit dem rein Medizinischen Krankheitsverlauf befasst.
Ebenso fließt dort eher wieder der Begriff "Gesundheit" mit ein.
Es ist ein Wechsel zwischen Remission und Rückfall und die Hilfe zur Selbsthilfe, Selbständigkeit, u.a., um sich längere Zeit in der stabilen Phase zu bewegen wird hierbei gefördert. Dies benötigt vorallem eine gute Biografiearbeit und vorallem eine vollumfassende Begleitung. Hierbei wichtig wäre die Patientenedukation, Family health nursing, Primary Nursing und auch Casemanagement u.s.w.
Gerade im Bereich Bezugspflege (PN), Entlassmanagement (Überleitung von stationärem in den häuslichen Bereich) wäre mehr Unterstützung notwendig.
Das Modellprojekt " Gesundheit und Krankenhaus" in der Rudolfstiftung Wien (KAR) ist das beste Beispiel dafür, wie es eigendlich laufen sollte. Das Problem bestand vorallem in Finanzierung der Patientenschulung- und beratung ausserstationär. Dies musste refinanziert werden innerhalb des KAR.
Die Gesundheitsförderung in Deutschland steckt noch in den Kinderschuhen und wird vorallem ungern finanziert, weil oft viel zu kurzweilig gedacht wird. Das dies durchaus langfristig gesehen günstiger ist, als sich weiter auf die Kausalitäten zu beziehen- steht doch ausser Frage.
Allerdings ist es nicht unser Beruf, der sich mehr mit der Pathogenese beschäftigt, sondern die medizinischen Berufe.