Ich glaube als Erstes sollten wir uns hinsetzen und gemeinsam überlegen was wir unter Teamarbeit verstehen, da scheiden sich nämlich schon die Geister. Wie oft hört man den Ausspruch "Wir sind ein tolles Team" und dann ist man drin und man merkt, dass es viele Baustellen gibt über die überhaupt nicht geredet wird.
Ein Team hat einen Zusammenhalt der aus einer inneren Stärke der Mitarbeiter resultiert, die sich auf Fachwissen, Erfahrung, Präsenz, Empathie, Gemeinschafts und Verantwortungsgefühl gründet.
In meiner Palliativausbildung hat mein damaliger Chef eine schöne Gruppenübung vor der Diskussionsstunde "Teamarbeit" gemacht.
Hab leider kein Video dazu gefunden, aber vielleicht kann man es auch so erkennen wie filigran und empfindlich ein Team ist, wie ausbalanciert es sein muss, damit es rund läuft.....
Joachim Besier - Ihr Praxiseinblick - Nagelprobe
Ich halte nichts von Zwangsfortbildungen, die womöglich auch noch die Themen vorgeben; weder vom Arbeitgeber organisiert noch von politischer Ebene von oben diktiert. Zudem sind es richtig viel Geldausgaben, die man dafür anlegen muss.
Wer eh schon unter Zwang von oben steht wird keine Motivation haben etwas zu machen. Er wird es tun, aber es bleibt nichts hängen dabei.
Meine Schwester (Physio) hat mal ausgerechnet wieviel Geld sie an FB ausgegeben hat, das sind an die 50 000 € im Laufe der Jahre, da ist alles mit eingerechnet, also auch die UNterbringungs und Fahrkosten. Letztendlich bekommt der Einzelne nicht das zurück was man hineingesteckt hat, was ja grad wichtig wäre, wenn man selbstständig ist und noch Familie mit der Praxis versorgen muss.
Sie hat alle drei grossen Gesundheitsreformen mitgemacht und war bei jeder Reform erst einmal so ca. ein halbes Jahr ohne neue Kunden, da sich die Ärzte sehr zurückhielten.......die Kosten für Mitarbeiterfortbildungen sind nicht unerheblich, auch da muss ein Kleinunternehmer schauen welche Kurse er bezahlen kann.
Übersetze ich das auf den Pflegebereich, zum Beispiel kleinere Betriebe wie ambulante Dienste, ist es oft auch da eng was finanzielle Unterstützung für FB der Mitarbeiter angeht. Spielt dann auch noch Zwang mit hinein, erreicht man eher das Gegenteil von freudiger Motivation.
Habe das Szenario mal mit einigen Pflegekollegen durchgespielt und nachgefragt was ihnen denn wichtig wäre als Motivationsfaktor.
Es ist der Wunsch nach unbezahltem Urlaub vorhanden, nach einer Art Sabbatjahr, welches man nach einigen Jahren erworben hat, eine Möglichkeit mal ganz aus dem Pflegeprozess raus zu kommen um Luft zu holen......das wäre auch für mich ein guter Ansatz und Anreiz für das Absolvieren von FB.
In manchen Ländern gibt es diese Möglichkeit, dass man während seiner Lebensarbeitszeit ein Jahr sich ausklinken kann, entweder ganz ein Jahr oder aber mehrere Monate hintereinander. Dafür mache ich gerne FB, da hab ich ein Ziel vor Augen welches mich inspiriert danach auch weiter arbeiten zu wollen.
Weiterhin finde ich Pflege Seminare sehr sinnvoll, die neueste Themen im Programm haben würden und bei denen man über Workshps in kreativen Austausch geht über Pflegethemen, also sowas wie interaktive FB wäre das dann. Lernen soll Freude machen und nicht behaftet sein mit einem "MUSS"
Dafür kann man Punkte einrichten, die sich letztendlich aus einer Art Mitmachnachweis speisen ( wohlweislich sage ich jetzt nicht Teilnahmenachweis )
Um das Sabbatical zu nehmen braucht man natürlich einiges an Nachweispunkten....also schaut man zu, dass man so nach und nach etwas auf den Weg bringt. Ist man motiviert sich für Teamprozesse und sinnvolle Neuerungen einzusetzen, sozusagen für eine Nachhaltigkeit in Fachwissen, dessen Umsetzung und Gemeinwohlgedanken, so wird dies auch spürbar für den Arbeitgeber sein.....auch da könnte man kleine Bonuspunkte verteilen.
Okay, einige von euch werden jetzt sagen "das klappt sowieso nicht, dazu sind die Arbeitgeber nicht bereit"
Doch hab ich Arbeitgeber erlebt, die sehr angetan waren von dieser Idee, trotz vorheriger Skepsis.
Ich gebe nicht auf den Focus der positiven Veränderung weiter im Sucher zu haben und bin mir sicher, dass es in eine ähnliche Richtung gehen wird. Die Menschen in der Pflege brauchen mal sowas wie Lob und Wohlfühlen, von gesehen werden als Individuum und nicht als jemand den man jederzeit mal hier, mal dorthin setzen kann, ohne dass er irgendetwas dafür zurückbekommt.
Ich wünsche nicht mehr und ich bitte auch nicht mehr um die Dinge, sondern ich fordere sie ein als einen Ausgleich, für das was geleistet wurde.
Es ist ein Tauschhandel, meine gute Arbeit gegen ein motivierendes Entlohnungskonzept.
Wie gesagt, dies ist alles entstanden aus einer Diskussion mit Kollegen.
Und nun sag noch einer wir wären nicht motiviert was Veränderungen angeht.
LG von NurseKali