@HHS: Wichtiger Hinweis zur Prävention, finde ich. Wenn die Pflege stärker an den Entscheidungen im Gesundheitswesen beteiligt wäre, ließe sich in den Schulen eine Menge erreichen, z. B. in Bezug auf Substanzabusus. Und auch die ganzen U's werden in UK durch die Healthvisitors erledigt, die dabei insbesondere in sozialen Brennpunkten Einfluss auf die Gesundheit der Säuglinge und Vorschulkinder nehmen. Diesen Zugang haben Kinderärzte nicht. Hier machen das zum Teil die Hebammen, was auch gut ist. Aber sie haben nach der Säuglingsphase keinen Zugang mehr.
Hörig war ich übrgens noch nie jemandem. Den Luxus hab ich mir all die Jahre gegönnt. Ich leiste mir eine eigene Meinung und lasse sie mir von Leuten wie dir nicht verbieten. Mich macht es immer hellhörig wenn mit jemand das Blaue vom Himmel verspricht. Dann fange ich an zu hinterfragen. Und wie hier wieder erlebt: die, die am lautesten schreien und haben die wenigsten Fakten. Und wenn ihnen gar nix mehr einfällt, dann wird es persönlich.
@Elisabeth: Ich entschuldige mich für meine provakativen persönlichen Äußerungen. Du hast Recht. Ich sollte nicht persönlich werden.
Und ich will Dir ganz sicher Deine Meinung nicht verbieten. Aber meine wirst Du schon aushalten müssen, auch wenn sie Deiner widerspricht.
Fehlsteuerung? Hatte ich nicht gerade erst auf die Probleme der Psychotherapeutenkammer hingewiesen? Oder ist dir die Beruifsgruppe unbekannt. Die profitieren nicht? Was ist mit den anderen Berufsgruppen im Gesundheitswesen, die auch keine Kammer haben? ...
Ich habe nichts gegen kollegiale Verhältnisse mit weiteren Berufskammern im Gesundheits- und Pflegewesen. Vielleicht freuen sich die Psychotherapeuten, wenn es ein weiteres Gegengewicht gibt, das die Schieflage aufzuheben hilft.
@NurseKali: Dein Vorschlag einer Kammer für alle Gesundheitsberufe hätte einen Haken. Wenn die Ärzte da mit drin wären, würden sie innerhalb dieser Kammer alle anderen Berufe wieder dominieren. Und eine Sammelkammer für alle anderen würde ich nicht so gut finden, weil ich der Meinung bin, dass das Problem "pflegerische Versorgung der Bevölkerung" so groß werden wird, dass es hier klare Linien seitens der Kammer geben sollte, ohne interne Kräftespiele austragen zu müssen. Aber ich wäre durchaus dafür, wenn es weitere Heilberufekammern gibt. Das würde das Kräfteverhältnis der Kammern untereinander noch einmal besser ausgleichen. Und es würde Elisabeth engegenkommen, die nicht zuunrecht auch die Interessen der anderen Gesundheitsberufe sieht.
Erst mal warte ich ab, wenn das Papier online gelesen werden kann. Bisher weiß ich nur, dass man sich sehr bedeckt gehalten jat mit Empfehlungen- eben weil man nicht weiß, wie es finanziert werden soll.
Ich möchte mich Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes, anschließen, der gesagt hat, „Es wäre ein Skandal, wenn der Pflegebeirat aus falscher Rücksicht auf Regierung und Arbeitgeber weder Kosten beziffern, noch Notstände aufzeigen würde“ Eine Expertenkommission, die sich davor drücke, die Frage zu beantworten, was ein pflegebedürftiger Mensch konkret brauche und was eine entsprechende Unterstützung kosten würde, sei überflüssig. (Quelle:
https://www.bibliomed.de/news/-/content/detail/975968).
Oder warum jammern wir immer über die Inkompetenz des mittleren und oberen Pflegemanagements.
Ich tue das nicht, wenngleich ich noch Verbesserungsmöglichkeiten sehe.
Nur so nebenbei- der Kammervorstand wird nicht aus Basiskräften bestehen. Wenn wir mal ganz positiv denken, und du wirst es trotzdem schaffen... dann ist Schluss mit arbeiten am Bett. Du wirst zwangsläufig zum gehassten Berufspolitiker weil du eben nicht die Erwartungen erfüllen kannst. Du kannst nun mal das Selbstbewusstsein, die Selbstwirksamkeistkompetenz aus der Ferne nicht beeinflussen und auf der anderen Seite wird die die Politik deine Grenzen aufzeigen. Frag mal Wagner und Co., wie die sich so fühlen, wenn sie angemacht werden, weil sie zu wenig tun... in den Augen der Basis.
Deshalb geselle ich mich lieber zu den Unterstützern. Unsere Leute an der politischen Front brauchen unsere Unterstützung, z. B. in der Kampagne "Ich will Pflege ..." (siehe anderen Threat:
http://www.krankenschwester.de/foru...imagekampagne-fuer-professionelle-pflege.html).
Lasst uns positiv denken. Jeder Fortschritt ist ein Gewinn. Helfen wir Franz Wagner und Co.
Ganz ehrlich Elisabeth, wenn unser Kammervorstand nicht hochqualifiziert besetzt wird, wäre es dumm. Und im Gegensatz zu Radio- und Fernsehtechnikerinnnen werden sie ganz sicher ihre Karriere am Bett begonnen haben und hoffentlich im Laufe ihrer Karriere möglichst viele Kompetenzen durch Erfahrung und Bildung, die über die Arbeit am Bett hinaus reichen, dazu gewonnen haben, um sich sicher auf dem Packett bewegen zu können. Da ist Franz Wagner ein sehr gutes Vorbild.
Ich persönlich finde die aktuelle Gesellchaftsordnung- die Marktwirtschaft, bei Marx als Kapitalismus bezeichnet- nicht erstrebeswert. Aber es ist nun mal so, die Mitglieder usnerer Gesellschaft sind mehr am Konsum interessiert als an einem sozialen Miteinander. Btw.- alle Versuche eine andere Gesellschaftsform zu erbauen, sind gescheitert... am Menschen und seinen Bedürfnissen.
Mit dieser Einstellung wird man die Mitgliederzahlen in unseren Verbänden und Gewerkschaften nicht erhöhen. Und wahr ist es auch nicht. Im Moment beweist der ungezügelte Kapitalismus, dass er sich selbst zerstört. Aber durch Selbsterhaltungswillen wird auch die Politik das Pendel wieder in die andere Richtung schwingen lassen. Und wir sollten aufpassen, dass unsere Fachkompetenz dabei Berücksichtigung findet.
Das meine ich nicht nur. Das ist so. Oder was glaubst, warum sozialorientierte Regierungen immer so eine kurze Laufzeit haben.
Weil die Lobby noch zu leichtes Spiel hat. Wir sollten uns auch für das Engagement von Transparency Internationl (hier ein interessantes Beispiel bezüglich Parteispenden:
TI-Deutschland: 12-06-28 legislativer Fußabdruck) oder Lobbycontrol (hier ein klassisches Beispiel von Seitenwechslern:
https://www.lobbycontrol.de/2010/01...nkenversicherungen-im-gesundheitsministerium/) interessieren. Wenn Fukushima nicht gewesen wäre, würden die Parteikassen von FDP und CDU/CSU möglicherweise über noch mehr Wahlkampfmittel verfügen. Jetzt muss Merkel sich offenbar die Wählerstimmen über millardenschwere Steuergeschenke einkaufen. Aber wir können ja am 22. September 2013 die jetzige Regierung mal wieder ablösen.
Nur leider haben die Spezialdemokraten unseren Faden (siehe Wahlprüfsteine des DPR) noch nicht ernsthaft aufgenommen. Die fühlen sich der Lobby von AWO, Paritäten und DGB und verdi zu sehr verbunden, die sich der Pflege entgegenstellen. Weil es so ist, kann ich mir diesen Seitenhieb hier nicht verkneifen.
Du willst doch, dass die Pflege bestimmt, welche Leistungen der Kunde zu wünschen hat. Ist es aber nicht so, dass man erst mal prüfen muss, welche Leistung der betroffene überhaupt haben und wieviel er dafür ausgeben will? Angebot und Nachfrage abstimmen- warum machen wir das eigentlich nicht? Weil wir fürchten, dass dem Bürger Serviceleistungen wichtiger sind und ihn pflegewissenschaftliche Aspekte nicht interessieren? Wer macht sich schon die Mühe im Alltag deutlich zu machen, dass Pflege mehr ist als füttern, waschen, trocken legen und ärztl. Tätigkeiten zu übernehmen.
Erstens hat der Beirat von Bahr gerade genau das verweigert. Er hat sich geweigert, zu bestimmen, welche Leistungen überhaupt erforderlich sind und welche Kosten das nach sich zieht.
Zweitens kann keine Pflegekraft einem Pflegebedürftigen Leistungen aufzwingen, ebensowenig wie in der Medizin. Aber ebensowenig ist es vielen Pflegebedürftigen möglich, sich gegen schlechte Pflegequalität zu wehren. Und besonders schwierig ist es, gute Pflege zu gewehrleisten, wenn sie von einer ärztlichen Anordnung eines Hausarztes abhängig ist. Da klappen sich so mancher praktisch arbeitenden Pflegekraft schon mal die Fußnägel hoch, was manche Ärzte meinen, was man alles auf Wunden schmieren kann.
Drittens fürchte ich nur bei Privatpatienten, dass ihnen Serviceleistungen wichtiger sind. Wir müssen uns um den tatsächlichen Bedarf an Pflege heute wirklich keine Sorgen mehr machen. Wir können uns freuen, wenn wir den Service aus unserem Job ausklammern können. Davor fürchtet sich höchstens ein Arbeitgeberverband, wie der bpa, der Service als Einnahmequelle nutzen könnte. Aber dann ist der Schritt nicht weit, Servicekräfte mit einem Spritzenschein auszustatten, damit sie Insulin nach Anordnung spritzen. Da passieren schon bei Fachkräften Fehler. Was würde dann wohl bei diesbezüglich Unqualifizierten passieren? Wir werden es nicht erfahren, denn es wird niemand merken.
Wen meinst du mit "geringverdienende Masse"?
Ich meine den größten Teil der pflegerischen Basis, der im Verhältnis zu den höheren Führungskräften der Pflege und anderen höher qualifizierten Berufsgruppen im Gesundheitswesen keine Vermögen aufbauen kann - wenn sie nicht gerade erben - und der deshalb seine eigene pflegebedürftige Zukunft nicht zuverlässig absichern kann. Ich meine die Tragig, dass wir anderen helfen dürfen, aber es für unsere eigene Zukunft nicht reichen wird - während man es Ärzten offenbar nicht zumuten kann, wenn sich ihre Praxiseinrichtung nicht innerhalb von 10 Jahren amortisiert hat. Bei uns spielen existenzielle Probleme keine Rolle (Schicksal), während bei anderen reduzierte Gewinne (immer noch Gewinne im Sinne von Kapitalaufbau) als Zumutung gewertet werden?
Wie viele von uns arbeiten für den Lohn, den bisher z.B. eine Friseurin bekam? Nebenbei: Lohndumping ist nur möglich, wenn das Angebot des AG auch angenommen wird. Niemand zwingt jemanden dazu, sich unter Wert zu verkaufen. Und ist es nicht auch vom Altbundesbürger begrüßt worden und wird immer noch gefordert, dass der Osten weniger Lohn bekommt als der Westen? Nun schlägt der Bumerang zurück und das große Geschrei fängt an. Zu spät würde ich sagen.
Herzlichen Glückwunsch. Ich nehme einfach keine Stelle an und erhalte dann mehr Lohn? Wollen wir jetzt, dass jeder sein Gehalt einzeln aushandelt? Das wäre das Ende sozialer Lohnstrukturen.