Was habe ich erlebt, das durch eine Pflegekammer verbessert werden könnte?

Ich erhoffe mir für meine Arbeit Verbesserungen durch eine Pflegekammer?

  • Ja, direkt für meine Arbeit.

    Stimmen: 14 18,7%
  • Ja, indirekt durch Verbesserungen für meine Berufsgruppe.

    Stimmen: 42 56,0%
  • Nein, bringt gar nicht

    Stimmen: 14 18,7%
  • Weiß nicht.

    Stimmen: 5 6,7%

  • Umfrageteilnehmer
    75
Frau Dinse....

Es wäre gut wenn Sie auf die Frage antworten würden, die ich Ihnen gestellt habe.

Und was gewisse extreme Elemente angeht, da bin ich dann wohl ein Spiegelbild für :nurse:

ES grüsst ganz herzlich
Nurse_Kali
 
Ich glaube, weder Elisabeth noch ich wissen, wieviel Ahnung die sozialpolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion in Schleswig-Holstein hat, aber wir dürfen ihr aufgrund ihrer Funktion durchaus Ahnung unterstellen. Sie wird es nicht bestreiten.

@Elisabeth: Deine Unterstellung, ich würde die Kammer als Allheilmittel sehen, habe ich hier im Forum schon an vielen Stellen deutlich widerlegt. Es wäre fair, wenn Du das bleiben ließest. Und nur weil ich auf Argumente oder Aussagen anderer mit Gegenargumenten reagiere, bedeutet das nicht, dass ich sie nicht zulasse. Im Gegenteil, ich widme ihnen sogar sehr viel Aufmerksamkeit und freue mich auf die nachfolgenden Gegenargumente anderer, um in der Diskussion voran zu kommen. So verstehe ich Diskurs.

Und ich weiß vermutlich weniger, als die sozialpolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion in Schleswig-Holstein. Das finde ich normal und nicht peinlich. Aber peinlich und geringschätzend finde ich es zu glauben, die Pflegenden würden derart fadenscheinige Argumente nicht durchschauen.

@NurseKali: Du hast Deine Kumunalpolitiker angemailt? Das finde ich gut! Wenn es Dir erlaubt ist, davon zu berichten, würde mich interessieren, was dabei herausgekommen ist.

Außerdem gibt es ein weiteres Beispiel, warum Pflege eine stärkere Lobby braucht - u. a. durch eine Pflegekammer - um mehr Gehör zu finden:

Vorweg @Elisabeth: Pflegekammer nicht als Allheilmittel gedacht, sondern nur als eine Einflussgröße mehr, und ja, es ist klar, dass die Kammer keinen regulären Einfluss darauf hat, aber vielleicht verstehst Du irgendwann, dass die Wirkung von Lobby sich zu großen Teilnen auf den informellen Wegen abspielt, zu denen eine Pflegekammer Zugang verschafft, weil sie regierungsnah angesiedelt ist und mit der jeweiligen Landesregierung in engerem Kontakt steht. Das ist das besondere an Kammern.​

Hier der neue Zündstoff:
Der von Bundesgesundheitsminister Bahr (FDP) eingesetzte Expertenbeirat hat seinen Bericht zum neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff abgeschlossen und wird ihn in Kürze an Bahr abgeben. „Wir werden eine inhaltsleere Frechheit überreichen, ohne dass ersichtlich wird, was für die Pflegebedürftigen dabei herum kommt“, zitiert die taz ein Mitglied. Das Bundesgesundheitsministerium hat bereits klar gestellt, dass in dieser Legislaturperiode nichts mehr passieren wird. Siehe Hilfe für Demenzkranke: Bahrs Pflegepolitik ist gescheitert - taz.de

Das hätte es bei der starken Lobby der Ärzte nicht gegeben. Da wurde sofort mehr Geld für ländliche Bereiche ins System gespült, obwohl es sehr einfach möglich gewesen wäre, die kassenärzlichen Bezirke enger zu definieren. Damit hätten die Ärzte, die ihren Kassenarztsitz einfach in städtische Gebiete verlagern, ihre Praxis in der Fläche belassen müssen. Dafür hätten wir keinen Cent mehr aus dem Sozialversicherungstopf bezahlen müssen, in den die Ärzte selbst als Versicherte noch nicht einmal 1 Cent einzahlen. Aber die Ärzte haben im Schwalbennestz einfach die größeren Schnäbel. Die Pflegeküken befinden sich noch nicht einmal im Schwalbennest. Die Pflege gilt nur als Kostenfaktor, in dem man Unsummen spart, je länger man sie hinhält. Das nenne ich Transferleistungen von unten nach oben. Wir brauchen eine stärkere Lobby! Pflegekammern wären eine Verstärkung - direkt und indirekt.
 
Welcher Diskussion soll sie sich stellen? Doch nicht etwa der Auseinandersetzung mit Leuten wie wh? Für wh und Co. ist die Kammer das herbeigesehnte Allheilmittel, dass alle Probleme lösen wird. Dies wird von ihnen offen vertreten und andere Meinungen werden nicht zugelassen. Damit erpbrigt sich ein Diskurs- zumal es da sehr peinlich werden dürfte. Fr. Hoffmann dürfte über mehr Informationen im Bereich Gesundheitswesen verfügen als so mancher selbsternannte Experte. Sie kennt die Möglichkeiten und die Grenzen einer solchen Institution.

Elisabeth

Soso tut sie das ? Da wäre ich mir nicht so sicher, denn wenn man ihren Lebenslauf betrachtet, dann ist da nicht viel zu lesen von Gesundheit und Pflege. Die Funktion als Sozialpolitische Sprecherin sowie Mitglied im Sozialausschuss reicht mir persönlich nicht aus. Frau Rathje- Hoffmann hat in meinen Augen wenig Ahnung von Gesundheit und Pflege und zudem verfügt sie noch nicht mal über eine Ausbildung in der Pflege und/oder ein entsprechendes Studium, was dies mitunter aufgreift. Dies sollte durchaus etwas mit Ökonomie, Politik, Gesundheit, Pflege im Kontext zu tun haben z.B. Gesundheitswissenschaften (Public Health), Pflegepädagogik, Pflegewissenschaft, Pflegemanagement, Berufspädagogik mit Fachbereich Gesundheit- und/oder Pflege oder Gesundheits- und Pflegewissenschaft mit zweitem Fach Sozialkunde o.ä. Woher will Frau Rathje- Hoffmann wissen, was Pflege will und benötigt ? Mal unabhängig von der Verkammerung. Aber es geht ja um viel mehr. Es geht hierbei nicht darum ein Allerheilsmittel zu schaffen, sondern die Pflege zu stärken und die Professionalisierung voranzutreiben und vorallem aus dem fremdbestimmten Dasein herauszukatapultieren. Pflege muss Verantwortung übernehmen und zwar komplett für ihren Bereich. Dies könnte man auch "freistrampeln" bezeichnen.
Wenn Frau Rathje - Hoffmann eine Alternative parat hätte, die das ähnliche Ergebnis liefern könnte...ja dann bin ich dabei. Allerdings fallen Frau Rathje - Hoffmann auch nicht mehr Argumente dagegen ein, als allen Anderen auch und vorallem keine Alternativvorschläge. Dies impliziert mir, dass da nur heiße Luft ist und sonst nichts dahinter ist und vorallem kein wirkliches Verständnis für diesen Beruf und vorallem nicht über die historische Entwicklung der Pflege im Kontext u.s.w.

Über mich | Katja Rathje-Hoffmann, Mitglied des Landtages
 
Die Aufgabe von Frau Rathje - Hoffman liegt net darin, der Pflege endlich mal Licht an die Hacken zu machen. Deren Aufageb ist es, zu schauen, dass die Versorgung der Bevölkerung gesichert wird- und zwar unter dem Aspekt, dass die sozialen Leistungen auich bezahlbar bleiben. Für diese Arbeit muss sie keine Pflegekraft sein, kein Pflegestudium abgeschlossen haben. Das Geld endlich ist weiß selbst der Dümmste.

Was man der Pflege übrigens am meisten ankreidet, ist der Vesuch eine Monopolstellung auf jedwede pflegerische Tätigkeiten zu erheben. Da sollte man mal langsam überlegen, ob dies nicht vielleicht der falsche Weg ist und den Politikern aufzeigen: Verbesserung der Pflegesituation der Betroffenen ist net gleichbedeutend mit ausufernden Kosten. Das dürfte Politiker sehr interesssieren- ist leider nicht das Anliegen der Kammer. Die will nachweisen, dass das System in D "Alle machen alles" erhalten bleiben muss.
Professionell ist das zwar nicht- aber es dient der Manifestierung der Vorstellung, dass jeder Arbeitsplatz in der Pflege auschließlich durch hochqualifizierte Arbeitskräfte besetzt werden muss.

Elisabeth
 
Die Aufgabe von Frau Rathje - Hoffman liegt net darin, der Pflege endlich mal Licht an die Hacken zu machen. Deren Aufageb ist es, zu schauen, dass die Versorgung der Bevölkerung gesichert wird- und zwar unter dem Aspekt, dass die sozialen Leistungen auich bezahlbar bleiben. Für diese Arbeit muss sie keine Pflegekraft sein, kein Pflegestudium abgeschlossen haben. Das Geld endlich ist weiß selbst der Dümmste.

Weshalb es ja in D auch ständig für unnütze Dinge ausgegeben wird: Drohne, S21, Berliner Flughafen, Banken, die eigene Politiker-Tasche....
Und erstaunlich wie es Ärzte in der Vergangenheit schafften, noch mehr Geld zu bekommen.
Nur für die Pflege (Professionelle + Laienpflege) bleibt seltsamerweise kaum was übrig.

Warum Elisabeth?

Was man der Pflege übrigens am meisten ankreidet, ist der Vesuch eine Monopolstellung auf jedwede pflegerische Tätigkeiten zu erheben. Da sollte man mal langsam überlegen, ob dies nicht vielleicht der falsche Weg ist und den Politikern aufzeigen: Verbesserung der Pflegesituation der Betroffenen ist net gleichbedeutend mit ausufernden Kosten.

Woher kommt das woh Elisabeth?
Vielleicht einfach nur die Angst vor noch weiterer Fremdbestimmung?

Und: wie sieht es eigentlich aus mit Qualität?

Das dürfte Politiker sehr interesssieren- ist leider nicht das Anliegen der Kammer. Die will nachweisen, dass das System in D "Alle machen alles" erhalten bleiben muss.

"Alle machen alles"? Ist mir neu, zumindest so, wie ich das jetzt verstehe.

Professionell ist das zwar nicht- aber es dient der Manifestierung der Vorstellung, dass jeder Arbeitsplatz in der Pflege auschließlich durch hochqualifizierte Arbeitskräfte besetzt werden muss.

Elisabeth
DAS ist mir jetzt definitiv neu. Und hochqualifiziert kann man auf vierlei Niveaus sein! ;-)

Ich persönlich träume ja immer noch von einem System wie in den Niederlanden oder der Schweiz. Verschiedene Niveaustufen, jede hat seine Vorbehaltsaufgaben.

Übrigens: Die Ausbildungsreform, die 2011 uns noch für diese Bundeslegitaturperiode versprochen wurde, steht immer noch aus. Und das liegt nicht an uns Pflegenden....
 
Die Aufgabe von Frau Rathje - Hoffman liegt net darin, der Pflege endlich mal Licht an die Hacken zu machen. Deren Aufageb ist es, zu schauen, dass die Versorgung der Bevölkerung gesichert wird- und zwar unter dem Aspekt, dass die sozialen Leistungen auich bezahlbar bleiben. Für diese Arbeit muss sie keine Pflegekraft sein, kein Pflegestudium abgeschlossen haben. Das Geld endlich ist weiß selbst der Dümmste.

Mehr über Pflege Bescheid zu wissen, wäre aber mehr als angemessen. Persicardinchens Link (Danke für den erhellenden Hinweis) auf den Lebenslauf erklärt nur eines, dass sie den Erzieherinnen einfach nur näher steht, mit denen sie uns vergleicht. Über Kompetenz im Gesundheits- und Pflegewesen ist da wirklich gar nichts zu finden.

Was man der Pflege übrigens am meisten ankreidet, ist der Vesuch eine Monopolstellung auf jedwede pflegerische Tätigkeiten zu erheben. Da sollte man mal langsam überlegen, ob dies nicht vielleicht der falsche Weg ist und den Politikern aufzeigen: Verbesserung der Pflegesituation der Betroffenen ist net gleichbedeutend mit ausufernden Kosten. Das dürfte Politiker sehr interesssieren- ist leider nicht das Anliegen der Kammer. Die will nachweisen, dass das System in D "Alle machen alles" erhalten bleiben muss.
Professionell ist das zwar nicht- aber es dient der Manifestierung der Vorstellung, dass jeder Arbeitsplatz in der Pflege auschließlich durch hochqualifizierte Arbeitskräfte besetzt werden muss.

@Elisabeth: Ich bin schon für weniger aus der Luft gegriffene Behauptungen aufgefordert worden eine Quelle zu nennen. Bei mir wurde sogar ein Threat vorübergehend geschlossen, dann aber wieder geöffnet, weil ich meine Behauptung stichhaltig belegen konnte.

Ich frage Dich: Wo bekommst Du diesen Blösdinn her? Quelle.

Eine Kammer will ganz im Gegenteil überhaupt gar nicht nachweisen, dass jeder alles tun könnte, sondern sie soll sich darum kümmern, das für bestimmte Aufgaben auch die notwendigen Befähigungen vorliegen.

Ebenso ist es Blödsinn, dass eine Kammer dafür sorgen würde, das jeder Arbeitsplatz ausschließlich durch hochqualifizierte Arbeitskräfte besetzt werden müsste. Aber es wäre durchaus der Anspruch an eine Kammer, dass die notwendige Qualifikation nicht aus reinem politischen oder betriebswirtschaftlichen Kalkül (Fremdbestimmung), sondern in erster Linie aus der sachgerechten Überlegung erfolgt, wer was machen kann, ohne das Patienten oder Pflegebedürftige dabei zu Schaden kommen können.

Ausufernde Kosten sind auch nicht das vordringliche Problem, sondern die Fehlsteuerungen in unserem Gesundheitssystem, wie z. B. die völlig unnötigen Transferleistungen von unten (Altenpflege und Krankenpflege kurz halten) nach oben (Ärzte in allen Sektoren mit mehr Geld ausstatten) oder die Geldverschwendung in rieisigen und ineffektiven Kontrollapparaten, die untaugliche Daten erzeugen lassen und ohne jede Konsequenz bleiben, aber vielen GF und Unternehmensberatern und Softwareschmieden Geld bringen. Der Wachstumsmarkt Gesundheitswesen wird von diesen Leuten ausgesaugt und legt die Kernleistungen (u. a. Pflege) trocken und belastet diese auch noch mit bürokratischen, stumpfsinnigen Dokumentationspflichten, die kein Kenner der Szene mehr für voll nimmt.

Die Problemlage ist viel komplexer, als Deine einfachen Formeln und abstrusen Fehlinformationen.
 
Och Mönsch, White Horseman, das alles wollten wir doch eigentlich von Elisabeth hören.....
Ich bin mir ganz sicher, das alles hätte sie uns genau erklärt.... :mryellow:

Übrigens: Danke für den Link der TAZ.
Das zeigt schön auf, wo die eigentlichen Probleme in D liegen....:(
 
@HHS: Sorry, habe Deinen post zu spät gesehen.

Übrigens als kleine Ergänzung: Laut Bertelsmann-Stiftung sind "typische Nichtwähler" keine Protestwähler, sondern sie sind Geringverdiener und bildungsschwach. Da lässt sich leicht eine Parallele zum schwachen Organisationsgrad der Pflege ziehen.

Mehr Bildung, die durch eine Pflegekammer ja direkt gefördert wird, ist also auch ein Mittel, die Pflegenden zu mobilisieren. Das ist mit Sicherheit auch den Gegnern der Pflegekammer bewusst.
 
http://www.krankenschwester.de/foru...-pflege-zukunft-fehlgeschlagener-versuch.html ... und die Bestätigung für die These von Müller-Kohlberg aus 1988...
Was man der Pflege übrigens am meisten ankreidet, ist der Vesuch eine Monopolstellung auf jedwede pflegerische Tätigkeiten zu erheben. Da sollte man mal langsam überlegen, ob dies nicht vielleicht der falsche Weg ist und den Politikern aufzeigen: Verbesserung der Pflegesituation der Betroffenen ist net gleichbedeutend mit ausufernden Kosten.
Woher kommt das woh Elisabeth?
Vielleicht einfach nur die Angst vor noch weiterer Fremdbestimmung?...
Es wird aktuell nur Nabelschau betrieben. Es geht bei deinen Bemühungen nicht um das Ziel der Professionsentwicklung: bessere Versorgung der Bevölkerung- meint optimalen Einsatz der finanziellen Resourcen. wh @all geht es aber um die Verbesserung der Eigendarstellung der Pflege. Das, was sie im Alltag scheinbar nicht schaffen- siehe die Beispiele von wh bezüglich dessen, wofür die Kammer da sein wird- soll dann die Kammer richten. Sie soll das mangelnde Selbstbewusstsein bringen, den Glauben an die Selbstwirksamkeit generieren... usw. .

Ansonsten schließe ich mich HHS an: ich möchte eine Umsetzung der Ideen aus 2000. Ich verstehe auch nicht, warum diese Ideen nicht längst von der Politik aufgegriffen wurden. Entsprechen sie doch den Vorstellungen einer bezahlbaren und qualitativ hochwertigen Pflege. Fragt sich also- wer mauert hier wo?

Und zu den Drohnen und Co. Ich dachte doch tatsächlich das gerade Pflegekräfte wissen, dass der Mensch nicht unfehlbar ist. Aber da habe ich mich wohl getäuscht. In der Wirtschaft gibt es einen schönen Spruch: Der beste Schrauber ist nicht unbedingt der beste Manager. Auf die Politik übertragen: eine Pflegefachkraft auf dem Posten ist noch keine Garantie für eine höhere Kompetenz bezüglich des Themas.

Und denkt hier wirklich jemand, dass der Politiker frei entscheiden kann? Kann ich kam glauben. Eigentlich müsste doch jedem klar sein, dass die Politiker ihre Grenzen haben, die ehedem durch die Wirtschaft mittlerweile durch die Banken vorgegeben sind. Da erscheint es mir als Nutzer des Gesundheistsystems günstiger wenn dort Leute sitzen, denen nicht nur das Wohl EINER Berufsgruppe am Herzen liegt.

Elisabeth
 
http://www.krankenschwester.de/foru...-pflege-zukunft-fehlgeschlagener-versuch.html ... und die Bestätigung für die These von Müller-Kohlberg aus 1988...

Das war offenbar Dein coming out als Gegner der Professionalisierung der Pflege.

Es wird aktuell nur Nabelschau betrieben. Es geht bei deinen Bemühungen nicht um das Ziel der Professionsentwicklung: bessere Versorgung der Bevölkerung- meint optimalen Einsatz der finanziellen Resourcen.

Dann sag mal was zu den gigantischen Fehlsteuerungen, von denen herausragende Berufsgruppen profitieren.

wh @all geht es aber um die Verbesserung der Eigendarstellung der Pflege. Das, was sie im Alltag scheinbar nicht schaffen- siehe die Beispiele von wh bezüglich dessen, wofür die Kammer da sein wird- soll dann die Kammer richten. Sie soll das mangelnde Selbstbewusstsein bringen, den Glauben an die Selbstwirksamkeit generieren... usw.

Nicht mangelndes Selbstbewusstsein, sondern berufspolitisches Bewusstsein - unsere Kollegen sind doch keine schüchternen Rotbäckchen. Aber politisch aktiver sollen sie werden, wenn ihnen die Fremdbestimmung allmählich unterträglich wird. Und das ist bei weitem nicht alles, wofür eine Pflegekammer gut ist. Wie gesagt, die Sache ist komplexer, erfordert einen weiten Horizont.

Ansonsten schließe ich mich HHS an: ich möchte eine Umsetzung der Ideen aus 2000. Ich verstehe auch nicht, warum diese Ideen nicht längst von der Politik aufgegriffen wurden. Entsprechen sie doch den Vorstellungen einer bezahlbaren und qualitativ hochwertigen Pflege. Fragt sich also- wer mauert hier wo?

Diese Frage ist entscheident. Su solltest sie mal mit unserer Lobby in Verbindung bringen.

Solange wir uns nur mit einer neuen Mischung unserer Ausbildung beschäftigen, kommen wir auf keine anderen dummen Gedanken. Also beschäftigen die uns noch weitere Jahre damit oder bilden in der nächsten Legislaturperiode einen Dritten 50-kömpfigen Beirat, der sich mit dem neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff beschäftigt.

Du kommst doch immer mit schicksalsgleichen ökonomischen Gründen. Hinhalten spart, weil in der Zeit des Hinhaltens kein Cent mehr ausgegeben werden muss. Die Probleme werden wie ein schwarzer Peter an die Nachfolgeregierung weitergegeben, während die Lobbyisten der Profiteure schwer umkehrbare Verhältnisse schaffen und sich ohne Scrupel an den Sozialversicherungstöpfen bereichern, zu denen sie selbst nichts beitragen.

Und zu den Drohnen und Co. Ich dachte doch tatsächlich das gerade Pflegekräfte wissen, dass der Mensch nicht unfehlbar ist. Aber da habe ich mich wohl getäuscht. In der Wirtschaft gibt es einen schönen Spruch: Der beste Schrauber ist nicht unbedingt der beste Manager. Auf die Politik übertragen: eine Pflegefachkraft auf dem Posten ist noch keine Garantie für eine höhere Kompetenz bezüglich des Themas.

So mancher Schrauber ist Manager oder Politiker geworden. Zum Beispiel die sozialpolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion in Schleswig-Holstein, die Radio- und Fernsehtechnikerin ist. Da sind mir hochqualifizierte Pflegekräfte allemale lieber, wenigstens in der Selbstverwaltung. Status quo ist, dass Bosse und Ärzte alles unter sich ausmachen, inklusive die Transferleistungen von unten nach oben.

Und denkt hier wirklich jemand, dass der Politiker frei entscheiden kann? Kann ich kam glauben. Eigentlich müsste doch jedem klar sein, dass die Politiker ihre Grenzen haben, die ehedem durch die Wirtschaft mittlerweile durch die Banken vorgegeben sind. Da erscheint es mir als Nutzer des Gesundheistsystems günstiger wenn dort Leute sitzen, denen nicht nur das Wohl EINER Berufsgruppe am Herzen liegt.

Glaubst Du wirklich, dass der Einfluss der Pflege da so sehr in die falsche Richtung weist? Meinst Du nicht, dass die jetzige Richtung sich um mindestens 90° drehen muss. Von der neoliberalen Ökonomisierung (Dein Stichwort Macht der Banken) zur sozial verantwortlichen Ökonomie.

Meinst Du wirklich, dass wir fraglos hinnehmen sollen, was unsere Politiker (Elisabeth: ...nicht frei...) entscheiden?
Ich bin gar nicht weit von Dir entfernt, was das angeht. Ich gehe sogar noch weiter. Durch die Transferleistungen von unten nach oben entsteht ein neuer Geldadel. Ich würde das Neofeudalismis nennen. Es arbeiten jetzt schon Pflegekräfte in Pflegeheimen, die Investoren gebaut haben, die aus Architekten und Ärzten zusammengesetzt sind und denen die Qualilät der wehrlosen Alten am Allerwertesten vorbei geht. Wenn was nicht klappt, wird die PDL ausgetauscht, aber nicht die Gewinnmarge gesenkt. Und jetzt schon gehört das Mieteigentum zu immer größeren Teilen den Profiteuren aus der Gesundheits- und Pflegebranche. Die Pflegenden werden die künftigen Mieter sein. Steigende Mieten und sinkende Reallöhne zeichnen sich jetzt schon ab. Wie lange willst Du da zusehen und sagen, zuviel Einfluss der Pflege = Berufsegoismus = schlecht für die Bevölkerung?

Und befürchtest Du wirklich, dass die Pflege so mächtig werden würde, wie die Ärzte? Dass die Pflege zu einer Bedrohung des Sozialstaates wird, weil sie nicht bezahlbar wäre?

Bist Du im Umkehrschluss dafür, dass die geringverdienende Masse der Pflege für ihre eigenen Zukunft als Pflegebedürftige keine Ansprüche stellen kann?

Ich frage mich, aus welchen Stall du stammst oder wem Du vielleicht hörig bist?
 
Ich schliesse mich dem Wunsch an, Pflege wie in den Niederlanden und der Schweiz praktizieren zu können.
Selbst in Irland, wo das Gesundheitswesen ein wirklich schwieriges Konstrukt ist, war ich letztes Jahr auf einer Palliativstation als Besucherin, ein Freund von mir lag dort. Ich habe mich umgeschaut, bin in Kommunikation gegangen und selbst dort, mit den einfachsten Mitteln, mit Sicherheit nicht perfekt nach unseren Maßstäben vom Interieur her gestaltet, gab es aber viele Arbeitskräfte die mit Pflege beschäftigt waren.
ES war eine vierzig Betten Station mit zwei ausgebildete Nurses (5 Jahre), zwei mit reduzierter Ausbildung (3 Jahre) und drei Helferinnen.......dazu kommt, dass in Irland die Verwandten vor Ort das Gros an Essen reichen und sogar Körperpflege übernehmen.
Auch meine Schwester und mein Schwager waren täglich vor Ort um ihrem FReund in der letzten Lebensphase zu begleiten.

So lange hübsch gestaltete Räumlichkeiten und modernstes Equipment höher bewertet werden als menschliche Zuwendung und Betreuung, so lange hängen wir in der misslichen Lage fest wie wir sie momentan haben.

Und wenn schon keine Pflegekammer für uns als Pflegende ZUstimmung findet, dann vielleicht eine Kammer für Gesundheitsberufe, alle unter einem Dach vereint, denn auch Hebammen, Masseure, Heilerziehungspfleger und Physiotherapeuten haben eine ähnliche Problematik, nämlich dass die Wertigkeit durch die Ärztelobby stark dezimiert ist. Ärzte ihnen sagen, wie sie zu behandeln haben obwohl sie von der Materie der Behandlung wenig Kenntnisse haben.

Im Übrigen finde ich, dass bei dem Lebenslauf der Politikerin Frau Rathje-Hoffman ich nicht wirklich eine fachliche Kompetenz erwarten kann und somit ein Kommentar zum Sinn einer Kammergründung auch nicht angebracht ist. Das Einmischen in die Thematik zeigt nur einen weiteren Baustein ihrer Karriereleiter an.....die Frau will halt noch ein bissl aufsteigen, was ihr gutes Recht ist.....aber bittte schön mit angebrachten Themen, von denen sie nicht nur Ahnung hat, sondierten fundiertes eigenes Fachwissen vorhanden ist.

Sorry, so jemand ist für mich nicht akzeptabel.

NurseKali
 
Danke an den weissen Pferdemann, für die klaren Worte zu der Thematik.

NurseKali
 
Das war offenbar Dein coming out als Gegner der Professionalisierung der Pflege.
Der ist einfach nur gut und zeigt, wie begrenzt dein Horizont ist.

Dann sag mal was zu den gigantischen Fehlsteuerungen, von denen herausragende Berufsgruppen profitieren.
Fehlsteuerung? Hatte ich nicht gerade erst auf die Probleme der Psychotherapeutenkammer hingewiesen? Oder ist dir die Beruifsgruppe unbekannt. Die profitieren nicht? Was ist mit den anderen Berufsgruppen im Gesundheitswesen, die auch keine Kammer haben? ...

...Also beschäftigen die uns noch weitere Jahre damit oder bilden in der nächsten Legislaturperiode einen Dritten 50-kömpfigen Beirat, der sich mit dem neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff beschäftigt.
Erst mal warte ich ab, wenn das Papier online gelesen werden kann. Bisher weiß ich nur, dass man sich sehr bedeckt gehalten jat mit Empfehlungen- eben weil man nicht weiß, wie es finanziert werden soll.

Du kommst doch immer mit schicksalsgleichen ökonomischen Gründen. Hinhalten spart, weil in der Zeit des Hinhaltens kein Cent mehr ausgegeben werden muss. Die Probleme werden wie ein schwarzer Peter an die Nachfolgeregierung weitergegeben, während die Lobbyisten der Profiteure schwer umkehrbare Verhältnisse schaffen und sich ohne Scrupel an den Sozialversicherungstöpfen bereichern, zu denen sie selbst nichts beitragen.
Sparen- ich bin dabei. Als allererstes sollten die Kassen untersagt werden, diverse Sportvereine zu unterstützen. Als nächstes sollten die Bezahlung der Präventivmaßnahmen eingestampft werden. Wie kann es sein, dass nicht genug Geld im Systme ist für die Versorgung der Kranken aber immer noch genug für Luxusausgaben.

So mancher Schrauber ist Manager oder Politiker geworden. ...
Trifft auf die Pflege voll zu. Oder warum jammern wir immer über die Inkompetenz des mittleren und oberen Pflegemanagements. Nur so nebenbei- der Kammervorstand wird nicht aus Basiskräften bestehen. Wenn wir mal ganz positiv denken, und du wirst es trotzdem schaffen... dann ist Schluss mit arbeiten am Bett. Du wirst zwangsläufig zum gehassten Berufspolitiker weil du eben nicht die Erwartungen erfüllen kannst. Du kannst nun mal das Selbstbewusstsein, die Selbstwirksamkeistkompetenz aus der Ferne nicht beeinflussen und auf der anderen Seite wird die die Politik deine Grenzen aufzeigen. Frag mal Wagner und Co., wie die sich so fühlen, wenn sie angemacht werden, weil sie zu wenig tun... in den Augen der Basis.

Glaubst Du wirklich, dass der Einfluss der Pflege da so sehr in die falsche Richtung weist? Meinst Du nicht, dass die jetzige Richtung sich um mindestens 90° drehen muss. Von der neoliberalen Ökonomisierung (Dein Stichwort Macht der Banken) zur sozial verantwortlichen Ökonomie.
Ich persönlich finde die aktuelle Gesellchaftsordnung- die Marktwirtschaft, bei Marx als Kapitalismus bezeichnet- nicht erstrebeswert. Aber es ist nun mal so, die Mitglieder usnerer Gesellschaft sind mehr am Konsum interessiert als an einem sozialen Miteinander. Btw.- alle Versuche eine andere Gesellschaftsform zu erbauen, sind gescheitert... am Menschen und seinen Bedürfnissen.

Meinst Du wirklich, dass wir fraglos hinnehmen sollen, was unsere Politiker (Elisabeth: ...nicht frei...) entscheiden?
Das meine ich nicht nur. Das ist so. Oder was glaubst, warum sozialorientierte Regierungen immer so eine kurze Laufzeit haben.

Und befürchtest Du wirklich, dass die Pflege so mächtig werden würde, wie die Ärzte? Dass die Pflege zu einer Bedrohung des Sozialstaates wird, weil sie nicht bezahlbar wäre?
Du willst doch, dass die Pflege bestimmt, welche Leistungen der Kunde zu wünschen hat. Ist es aber nicht so, dass man erst mal prüfen muss, welche Leistung der betroffene überhaupt haben und wieviel er dafür ausgeben will? Angebot und Nachfrage abstimmen- warum machen wir das eigentlich nicht? Weil wir fürchten, dass dem Bürger Serviceleistungen wichtiger sind und ihn pflegewissenschaftliche Aspekte nicht interessieren? Wer macht sich schon die Mühe im Alltag deutlich zu machen, dass Pflege mehr ist als füttern, waschen, trocken legen und ärztl. Tätigkeiten zu übernehmen.

Bist Du im Umkehrschluss dafür, dass die geringverdienende Masse der Pflege für ihre eigenen Zukunft als Pflegebedürftige keine Ansprüche stellen kann?
Wen meinst du mit "geringverdienende Masse"? Wie viele von uns arbeiten für den Lohn, den bisher z.B. eine Friseurin bekam? Nebenbei: Lohndumping ist nur möglich, wenn das Angebot des AG auch angenommen wird. Niemand zwingt jemanden dazu, sich unter Wert zu verkaufen. Und ist es nicht auch vom Altbundesbürger begrüßt worden und wird immer noch gefordert, dass der Osten weniger Lohn bekommt als der Westen? Nun schlägt der Bumerang zurück und das große Geschrei fängt an. Zu spät würde ich sagen.

Hörig war ich übrgens noch nie jemandem. Den Luxus hab ich mir all die Jahre gegönnt. Ich leiste mir eine eigene Meinung und lasse sie mir von Leuten wie dir nicht verbieten. Mich macht es immer hellhörig wenn mit jemand das Blaue vom Himmel verspricht. Dann fange ich an zu hinterfragen. Und wie hier wieder erlebt: die, die am lautesten schreien und haben die wenigsten Fakten. Und wenn ihnen gar nix mehr einfällt, dann wird es persönlich.
 
@Frau Dinse

Die Kassen zahlen jetzt schon nicht mehr für Sporttherapeuten (nicht Sportvereine, das ist ein Unterschied) um ein muskelstärkendes Training zu fördern. ES werden Rückenschulkurse zum Teil nur noch übernommen, und das auch nur einmal, von denen dann bei 10 Stunden mindestens 4 ausfallen, da man den Dienst tauschen musste.
Soviel zur Wertigkeit unserer Gesundheit udn Arbeitskraft von Institutionen die eigentlich alles tun müssten um die desolate Lage von Pflegenden und Betroffenen zu verbessern.

NurseKali
 
Sparen- ich bin dabei. Als allererstes sollten die Kassen untersagt werden, diverse Sportvereine zu unterstützen. Als nächstes sollten die Bezahlung der Präventivmaßnahmen eingestampft werden. Wie kann es sein, dass nicht genug Geld im Systme ist für die Versorgung der Kranken aber immer noch genug für Luxusausgaben.


Dir ist schon klar, das Deutschland gerade mal 3% (!!) für Prävention ausgibt? Im Vergleich zu ca. 20% in GB.
Und selbst bei den individuellen Präeventivmaßnahmen knausern die Kassen.

Würden wir in Deutschland mehr auf Prävention achten und dieses auch wirklich fördern, könnten wir mittel- und langfristig ne Menge Geld einsparen.
Das ist ein Teil des Gesundheitssystems das stark krankt. Dabei hätten wir Pflegenden auch eine wichtige Rolle darin: es heißt nicht umsonst Gesundheits- und Krankenpflege!
 
@HHS

Genau so isses und wie ich finde zeigt es auch die Wertigkeit auf, die der Berufsgruppe Pflege entgegenkommt......nur 3%
Traurig aber das was es ist.
 
@HHS: Wichtiger Hinweis zur Prävention, finde ich. Wenn die Pflege stärker an den Entscheidungen im Gesundheitswesen beteiligt wäre, ließe sich in den Schulen eine Menge erreichen, z. B. in Bezug auf Substanzabusus. Und auch die ganzen U's werden in UK durch die Healthvisitors erledigt, die dabei insbesondere in sozialen Brennpunkten Einfluss auf die Gesundheit der Säuglinge und Vorschulkinder nehmen. Diesen Zugang haben Kinderärzte nicht. Hier machen das zum Teil die Hebammen, was auch gut ist. Aber sie haben nach der Säuglingsphase keinen Zugang mehr.

Hörig war ich übrgens noch nie jemandem. Den Luxus hab ich mir all die Jahre gegönnt. Ich leiste mir eine eigene Meinung und lasse sie mir von Leuten wie dir nicht verbieten. Mich macht es immer hellhörig wenn mit jemand das Blaue vom Himmel verspricht. Dann fange ich an zu hinterfragen. Und wie hier wieder erlebt: die, die am lautesten schreien und haben die wenigsten Fakten. Und wenn ihnen gar nix mehr einfällt, dann wird es persönlich.

@Elisabeth: Ich entschuldige mich für meine provakativen persönlichen Äußerungen. Du hast Recht. Ich sollte nicht persönlich werden.

Und ich will Dir ganz sicher Deine Meinung nicht verbieten. Aber meine wirst Du schon aushalten müssen, auch wenn sie Deiner widerspricht.

Fehlsteuerung? Hatte ich nicht gerade erst auf die Probleme der Psychotherapeutenkammer hingewiesen? Oder ist dir die Beruifsgruppe unbekannt. Die profitieren nicht? Was ist mit den anderen Berufsgruppen im Gesundheitswesen, die auch keine Kammer haben? ...

Ich habe nichts gegen kollegiale Verhältnisse mit weiteren Berufskammern im Gesundheits- und Pflegewesen. Vielleicht freuen sich die Psychotherapeuten, wenn es ein weiteres Gegengewicht gibt, das die Schieflage aufzuheben hilft.

@NurseKali: Dein Vorschlag einer Kammer für alle Gesundheitsberufe hätte einen Haken. Wenn die Ärzte da mit drin wären, würden sie innerhalb dieser Kammer alle anderen Berufe wieder dominieren. Und eine Sammelkammer für alle anderen würde ich nicht so gut finden, weil ich der Meinung bin, dass das Problem "pflegerische Versorgung der Bevölkerung" so groß werden wird, dass es hier klare Linien seitens der Kammer geben sollte, ohne interne Kräftespiele austragen zu müssen. Aber ich wäre durchaus dafür, wenn es weitere Heilberufekammern gibt. Das würde das Kräfteverhältnis der Kammern untereinander noch einmal besser ausgleichen. Und es würde Elisabeth engegenkommen, die nicht zuunrecht auch die Interessen der anderen Gesundheitsberufe sieht.

Erst mal warte ich ab, wenn das Papier online gelesen werden kann. Bisher weiß ich nur, dass man sich sehr bedeckt gehalten jat mit Empfehlungen- eben weil man nicht weiß, wie es finanziert werden soll.

Ich möchte mich Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes, anschließen, der gesagt hat, „Es wäre ein Skandal, wenn der Pflegebeirat aus falscher Rücksicht auf Regierung und Arbeitgeber weder Kosten beziffern, noch Notstände aufzeigen würde“ Eine Expertenkommission, die sich davor drücke, die Frage zu beantworten, was ein pflegebedürftiger Mensch konkret brauche und was eine entsprechende Unterstützung kosten würde, sei überflüssig. (Quelle: https://www.bibliomed.de/news/-/content/detail/975968).

Oder warum jammern wir immer über die Inkompetenz des mittleren und oberen Pflegemanagements.

Ich tue das nicht, wenngleich ich noch Verbesserungsmöglichkeiten sehe.

Nur so nebenbei- der Kammervorstand wird nicht aus Basiskräften bestehen. Wenn wir mal ganz positiv denken, und du wirst es trotzdem schaffen... dann ist Schluss mit arbeiten am Bett. Du wirst zwangsläufig zum gehassten Berufspolitiker weil du eben nicht die Erwartungen erfüllen kannst. Du kannst nun mal das Selbstbewusstsein, die Selbstwirksamkeistkompetenz aus der Ferne nicht beeinflussen und auf der anderen Seite wird die die Politik deine Grenzen aufzeigen. Frag mal Wagner und Co., wie die sich so fühlen, wenn sie angemacht werden, weil sie zu wenig tun... in den Augen der Basis.

Deshalb geselle ich mich lieber zu den Unterstützern. Unsere Leute an der politischen Front brauchen unsere Unterstützung, z. B. in der Kampagne "Ich will Pflege ..." (siehe anderen Threat: http://www.krankenschwester.de/foru...imagekampagne-fuer-professionelle-pflege.html).

Lasst uns positiv denken. Jeder Fortschritt ist ein Gewinn. Helfen wir Franz Wagner und Co.

Ganz ehrlich Elisabeth, wenn unser Kammervorstand nicht hochqualifiziert besetzt wird, wäre es dumm. Und im Gegensatz zu Radio- und Fernsehtechnikerinnnen werden sie ganz sicher ihre Karriere am Bett begonnen haben und hoffentlich im Laufe ihrer Karriere möglichst viele Kompetenzen durch Erfahrung und Bildung, die über die Arbeit am Bett hinaus reichen, dazu gewonnen haben, um sich sicher auf dem Packett bewegen zu können. Da ist Franz Wagner ein sehr gutes Vorbild.

Ich persönlich finde die aktuelle Gesellchaftsordnung- die Marktwirtschaft, bei Marx als Kapitalismus bezeichnet- nicht erstrebeswert. Aber es ist nun mal so, die Mitglieder usnerer Gesellschaft sind mehr am Konsum interessiert als an einem sozialen Miteinander. Btw.- alle Versuche eine andere Gesellschaftsform zu erbauen, sind gescheitert... am Menschen und seinen Bedürfnissen.

Mit dieser Einstellung wird man die Mitgliederzahlen in unseren Verbänden und Gewerkschaften nicht erhöhen. Und wahr ist es auch nicht. Im Moment beweist der ungezügelte Kapitalismus, dass er sich selbst zerstört. Aber durch Selbsterhaltungswillen wird auch die Politik das Pendel wieder in die andere Richtung schwingen lassen. Und wir sollten aufpassen, dass unsere Fachkompetenz dabei Berücksichtigung findet.

Das meine ich nicht nur. Das ist so. Oder was glaubst, warum sozialorientierte Regierungen immer so eine kurze Laufzeit haben.

Weil die Lobby noch zu leichtes Spiel hat. Wir sollten uns auch für das Engagement von Transparency Internationl (hier ein interessantes Beispiel bezüglich Parteispenden: TI-Deutschland: 12-06-28 legislativer Fußabdruck) oder Lobbycontrol (hier ein klassisches Beispiel von Seitenwechslern: https://www.lobbycontrol.de/2010/01...nkenversicherungen-im-gesundheitsministerium/) interessieren. Wenn Fukushima nicht gewesen wäre, würden die Parteikassen von FDP und CDU/CSU möglicherweise über noch mehr Wahlkampfmittel verfügen. Jetzt muss Merkel sich offenbar die Wählerstimmen über millardenschwere Steuergeschenke einkaufen. Aber wir können ja am 22. September 2013 die jetzige Regierung mal wieder ablösen.

Nur leider haben die Spezialdemokraten unseren Faden (siehe Wahlprüfsteine des DPR) noch nicht ernsthaft aufgenommen. Die fühlen sich der Lobby von AWO, Paritäten und DGB und verdi zu sehr verbunden, die sich der Pflege entgegenstellen. Weil es so ist, kann ich mir diesen Seitenhieb hier nicht verkneifen.

Du willst doch, dass die Pflege bestimmt, welche Leistungen der Kunde zu wünschen hat. Ist es aber nicht so, dass man erst mal prüfen muss, welche Leistung der betroffene überhaupt haben und wieviel er dafür ausgeben will? Angebot und Nachfrage abstimmen- warum machen wir das eigentlich nicht? Weil wir fürchten, dass dem Bürger Serviceleistungen wichtiger sind und ihn pflegewissenschaftliche Aspekte nicht interessieren? Wer macht sich schon die Mühe im Alltag deutlich zu machen, dass Pflege mehr ist als füttern, waschen, trocken legen und ärztl. Tätigkeiten zu übernehmen.

Erstens hat der Beirat von Bahr gerade genau das verweigert. Er hat sich geweigert, zu bestimmen, welche Leistungen überhaupt erforderlich sind und welche Kosten das nach sich zieht.

Zweitens kann keine Pflegekraft einem Pflegebedürftigen Leistungen aufzwingen, ebensowenig wie in der Medizin. Aber ebensowenig ist es vielen Pflegebedürftigen möglich, sich gegen schlechte Pflegequalität zu wehren. Und besonders schwierig ist es, gute Pflege zu gewehrleisten, wenn sie von einer ärztlichen Anordnung eines Hausarztes abhängig ist. Da klappen sich so mancher praktisch arbeitenden Pflegekraft schon mal die Fußnägel hoch, was manche Ärzte meinen, was man alles auf Wunden schmieren kann.

Drittens fürchte ich nur bei Privatpatienten, dass ihnen Serviceleistungen wichtiger sind. Wir müssen uns um den tatsächlichen Bedarf an Pflege heute wirklich keine Sorgen mehr machen. Wir können uns freuen, wenn wir den Service aus unserem Job ausklammern können. Davor fürchtet sich höchstens ein Arbeitgeberverband, wie der bpa, der Service als Einnahmequelle nutzen könnte. Aber dann ist der Schritt nicht weit, Servicekräfte mit einem Spritzenschein auszustatten, damit sie Insulin nach Anordnung spritzen. Da passieren schon bei Fachkräften Fehler. Was würde dann wohl bei diesbezüglich Unqualifizierten passieren? Wir werden es nicht erfahren, denn es wird niemand merken.

Wen meinst du mit "geringverdienende Masse"?

Ich meine den größten Teil der pflegerischen Basis, der im Verhältnis zu den höheren Führungskräften der Pflege und anderen höher qualifizierten Berufsgruppen im Gesundheitswesen keine Vermögen aufbauen kann - wenn sie nicht gerade erben - und der deshalb seine eigene pflegebedürftige Zukunft nicht zuverlässig absichern kann. Ich meine die Tragig, dass wir anderen helfen dürfen, aber es für unsere eigene Zukunft nicht reichen wird - während man es Ärzten offenbar nicht zumuten kann, wenn sich ihre Praxiseinrichtung nicht innerhalb von 10 Jahren amortisiert hat. Bei uns spielen existenzielle Probleme keine Rolle (Schicksal), während bei anderen reduzierte Gewinne (immer noch Gewinne im Sinne von Kapitalaufbau) als Zumutung gewertet werden?

Wie viele von uns arbeiten für den Lohn, den bisher z.B. eine Friseurin bekam? Nebenbei: Lohndumping ist nur möglich, wenn das Angebot des AG auch angenommen wird. Niemand zwingt jemanden dazu, sich unter Wert zu verkaufen. Und ist es nicht auch vom Altbundesbürger begrüßt worden und wird immer noch gefordert, dass der Osten weniger Lohn bekommt als der Westen? Nun schlägt der Bumerang zurück und das große Geschrei fängt an. Zu spät würde ich sagen.

Herzlichen Glückwunsch. Ich nehme einfach keine Stelle an und erhalte dann mehr Lohn? Wollen wir jetzt, dass jeder sein Gehalt einzeln aushandelt? Das wäre das Ende sozialer Lohnstrukturen.
 
Wenn du auf die Leistungen der Kasse angewiesen bist und du immer wieder darum kämpfen musst, dass du sie auch bekommst, dann siehst du das Ganze ein bisschen anders. Ich habe mir ehedem auch diverse präventionsmaßnahmen bezahlen lassne und mir nix dabei gedacht. War ja gesund und wollte vorbeugen. Mittlerweile weiß ich, dass die Erhaltung der Gesundheit nicht selten nur zu einem sehr geringen Maße beeinflußbar ist. Welche Einschränkungen chronisch Kranke mittlerweile zu erdulden haben, hätte ich nicht mal zu träumen gewagt. Das hatte mich nie interessiert bis ich selber "Kunde" wurde.

Die 3%-Aufschlüsselung der Kassen interessiert mich übrigens. Sind hier auch die Sponsorenkosten für die Sportvereine (z.B. Partner des Sports ? AOK Nordost ? Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern ) dabei?

Elisabeth
 
@HHS: Wichtiger Hinweis zur Prävention, finde ich. Wenn die Pflege stärker an den Entscheidungen im Gesundheitswesen beteiligt wäre, ließe sich in den Schulen eine Menge erreichen, z. B. in Bezug auf Substanzabusus. Und auch die ganzen U's werden in UK durch die Healthvisitors erledigt, die dabei insbesondere in sozialen Brennpunkten Einfluss auf die Gesundheit der Säuglinge und Vorschulkinder nehmen. Diesen Zugang haben Kinderärzte nicht. Hier machen das zum Teil die Hebammen, was auch gut ist. Aber sie haben nach der Säuglingsphase keinen Zugang mehr.

Langsam in Deutschland im Aufbau: Kompetenzzentrum Familiengesundheitspflege
Es gibt für uns Pflegende Weiterbildungen, werden sogar finanziell gefördert!

(Man hat momentan aber offentsichtlich Schwierigkeiten nach der Weiterbildung eine entsprechende Stelle zu finden.....:|)
 

Ähnliche Themen