VW PEG-Sonde auf Intensiv

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carolin2101

Gast
Hallöchen

Bei uns auf Station ist eine wilde Diskussion mit den Ärzten entbrannt zwecks des Verbandswechsel einer PEG auf Intensivstation. Es gibt bei uns im Haus keinen gültigen Standart und somit sind unsere Doc´s der Meinung das man eine PEG- Sonde die länger als 7 Tage liegt nicht mehr verbinden muß und offen lassen kann. Der Stichkanal wäre dann verheilt. Es wäre unnötiger Material verbrauch und die Haut würde unter dem ständigen Verband leiden.

Wie ist das bei Euch?? Wir sind der Meinung gerade auf einer Intensivstation bzw. allgemein im Krankenhaus mit dem etwas anderen Keimspektrum als zu Hause ist ein Verband unumgänglich.

Vielen Dank
Carolin
 
Gucken wir mal was das Robert-Koch-Institut sagt :deal:.

Da steht im Merkblatt zur "Infektionsprävention in Heimen" folgendes:
Punkt 6.5., Seite 1071, Prävention gastrointestinaler Infektionen
http://www.rki.de/cln_011/nn_389374...d=raw,property=publicationFile.pdf/Heimp_Rili

So. Das empfiehlt also das RKI.
Ich gebe ja mal zu, daß ich mich nicht so richtig mit anfreunden kann.
Patienten auf einer Intensivstation sollten aufgrund ihres red. Allgemeinzustandes und evtl. immunsupprimierender Therapie (z.B. Hydrocortison) täglich einen VW sämtlicher zu verbindenden Katheter erhalten (außer es sind Okklusivverbände :D...ihr wisst was ich meine).
Die Keimbelastung wäre ein weiteres Argument für einen Verband.

Auf Normalstation könnte man es evtl. vertreten keinen Verband zu verwenden. Aber halt nur eventuell.
Fakt ist, daß DIE PFLEGE für die Pflege der PEG verantwortlich ist und eine Infektion als Pflegefehler gewertet werden könnte. Ergo...wers verbinden will solls tun, wer nicht solls lassen. So interpretiere ich das Merkblatt des RKI.
Ich persönlich werde die PEG weiter verbinden. Vielleicht nicht jeden Tag (wenn sie schon länger drin ist), aber ich werde zumindest etwas zum Schutz drüberkleben. Schon allein der Optik wegen. Und dem Gewissen wegen :D.
Desweiteren lasse ich mir von den Ärzten nicht sagen, wann und wie ich die Katheter oder die PEG verbinden soll. Ich mache meine Arbeit und sie die ihrige. Pflege ist Pflege und ärztl. Arbeit ist ärztl. Arbeit. Aber das ist ein Thema für sich.
Und ich darf nicht darüber schreiben, weil das ist schlecht für meinen Blutdruck :motzen:. Ich hasse sie nämlich...die allwissenden Ärzte, welche meinen sie hätten die Pflege gelernt, aber tatschen mit ihren unsterilen Handschuhen in der Wunde rum :angry:.
Gut nun...mein Cheeseburger wartet :spopkorns:.

LG
Andi
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Bei uns (internistische Normalstation) wird, sofern die PEG-ESS reizlos ist, jeden 2. Tag ein VW gemacht. (Hausinterne Vorgabe von Hygiene und Gastroenterologie...)


[offtopic on]

[...]Ich mache meine Arbeit und sie die ihrige. Pflege ist Pflege und ärztl. Arbeit ist ärztl. Arbeit. [...]

Tja, wenn die Abgrenzung immer so einfach wäre! Aber da sind die Grenzen ganz schön schwammig, was jetzt ärztliche Vorbehaltstätigkeit und was pflegerische Vorbehaltstätigkeit ist. Von Delegation oder gar Weisungsbefugnis mal ganz abgesehen...

Ich denke, da hat "die Pflege" noch einen ganz schön langen Weg vor sich und auch noch einige Kämpfe auszufechten um sich die (meiner Meinung nach zustehenden) Rechte und Freiräume zu erobern.

Aber das ist ein ganz anderes Thema... [offtopic off]
 
Hallo,
wir wechseln die Verbände alle 72 Stunden, ausser es sind Oklusivverbände, dann sofern die Einstichstelle reizlos ist, alle 7 Tage.

Kommt ein Patient mit einer PEG, die schon lange liegt und auch zuhause nicht verbunden wurde, verbinden wir diese auch nicht.

Vorgabe ist unser hauseigener Hygienestandard.

Schönen Sonntag
Narde
 
Ich kann als Begründung fürs verbinden hier nur Floskeln finden gemäß dem Satz: es war so, es ist so und es wird immer so sein.

Stichkanal ist verheilt. Ich kanns nachvollziehen, dass offen verbunden werden soll: Pat. wird nach den mitteleuropäischen Hygienevorstellungen gewaschen. Er wird anschließend bekleidet mit entsprechender Wäsche.

Welche Keime wandern von wo, nach wo? Welche Auswirkungen haben diese Keimwanderungen?

Elisabeth
 
Der Einzige Grund ist die zusätzliche Fixation - und die ist ausser bei Desorintierten zu vernachlässige denke ich...
 
Ich kann als Begründung fürs verbinden hier nur Floskeln finden gemäß dem Satz: es war so, es ist so und es wird immer so sein.

Stichkanal ist verheilt. Ich kanns nachvollziehen, dass offen verbunden werden soll: Pat. wird nach den mitteleuropäischen Hygienevorstellungen gewaschen. Er wird anschließend bekleidet mit entsprechender Wäsche.

Elisabeth

Es ist so, es wird immer so sein und es wird immer so gemacht hat niemand gesagt. Ich habe gesagt, daß der ders machen will es machen soll und der der es nicht machen will es lassen soll.
Ich für meinen Teil verbinde es, weil ich der Meinung bin, daß ein Mensch nicht umsonst auf einer Intensivstation liegt und aufgrund seiner Grunderkrankung immungeschwächt ist und ich somit keine Infektion begünstigen möchte.
Vielleicht isses ein Verständnisproblem, aber ich kenne KEINEN Patienten, dem es geschadet hat, daß ich die PEG verbunden habe. Ich glaube, daß ich nicht erwähnen brauche, daß ich bei schon länger liegender PEG keinen riesigen Verband mache, sondern einfach nur die Einstichstelle bedecke.

LG Andi
 

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