Unsicherheit im Job durch Farbschwäche?

Kasperhauser

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11.10.2007
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Hallo ihr...
ich bin grad n bischen mit meiner Psyche am Ende und könnt n paar Tips bzw. Ratschläge von euch gebrauchen..

Das Problem was ich habe ist eine bis jetzt noch undefinierte Farbschwäche. Hab es schon öfters mal mitbekommen das ich Farben falsch "gedeutet" hab und bei der Musterungsuntersuchung vor 5 Jahren ist es dann durch die Ishihara-Farbtafel bestätigt worden das ich angeblich eine rot-grün-Schwäche hab...aber bei bei den Selbsttest die ich letztens durchgeführt hab konnte ich Zaheln sehen die ich bei einer rot-grün-Schwäche nicht sehen sollte oder hab die Zahlen nicht erkannt die ich bei dieser SChwäche sehen sollte..

nun kommt mein Problem:
Ich bin in den letzten Zügen meiner Ausbildung (noch 2 Monate *juchuu*)als Krankenpfleger und hatte so eigentlich auch keine großen Probleme bisher gehabt....aber da ich weiß das ich Farben "verkenne" hab ich ein tierisches Problem damit diesen Beruf wirklich auszuüben obwohl ich total in diesem Beruf aufgehe und eigentlich auch nix anderes machen will. Wenn ich mir aber mal überlege das durch diese Schwäche evtl. Patienten gefährdet werden können (z.Bsp. durch verwechslung von Sekreten oder Wundbelägen) bekomme ich dieses komische Gefühl die Fühler zu strecken und den Beruf bzw. die Ausbildung zu beenden und danach etwas anderes zu machen.

Was habt ihr für eine Meinung darüber? Gibt es evtl. welche mit ähnlichen Problemen?
Konnte bisher darüber über keinen aus meinem Haus sprechen da ich mit der Angst kämpfe die Ausbildung deswegen beenden zu müssen.
 
Hallo ,
für die Krankenbeobachtung brauchen wir eigentlich alle unsere Sinne , damit wir Veränderungen auch als solche wahrnehmen können.
Wenn die Diagnose schon seit fünf Jahren besteht , inwiefern beeinträchtigt sie Dich jetzt so stark , so daß es zu diesen Zweifeln kommt?
Immerhin hast Du ja die Ausbildung begonnen und es bis fast zum Examen geschafft. Ist es vielleicht die Angst , wenn Du als exam. Pflegekraft einstehen mußt ? Wie hast Du es bis jetzt gehandhabt ?
Nicht falsch verstehen , ich greife Dich nicht an , es interessiert mich nur sehr.

Ich habe zb einen relativ stark eingeschränkten Geruchssinn , hat sich aber erst mit der Zeit aufgrund einer Erkrankung entwickelt , wenn ich mir unsicher bin , einen Geruch richtig zu deuten , ziehe ich einen Kollegen hinzu.
Hat mir bisher noch keiner übel genommen . man muß halt nur offen darüber reden.
Nur Mut.
Alles Liebe für Dich .
Ernie
 
Hallo Kasperhauser,

durch das Bestehen des Examens ist es ja nicht so, dass man alles kann bzw. können muß, man lernt normalerweise immer weiter bzw. dazu. Und wenn Du es bis jetzt so gut geschafft hast mit Deiner Farbschwäche umzugehen warum sollte es in Zukunft nicht auch klappen? Notfalls kannst Du Dich mit Deinem Problem ja auch an Deine Kollegen wenden, die werden sicherlich Verständnis haben und Dir weiter helfen. Vielleicht sprichst Du auch mal mit einem Arzt darüber, der in diesem Bereich gut bewandert ist?!

Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute für Deine Zukunft!

Liebe Grüße,
Helen.
 
Hast du die "Farbschwäche" bei der Einstellungsuntersuchung mit angegeben?

Elisabeth

PS Mir fällt gerade noch ein: tritt die "Farbeschwäche" immer auf oder nur bei schlechten Lichtverhältnissen (Dämmerung)?
 
na ihr...
@ Elisabeth: nein..ich hab die schwäche nicht bei der ärztlichen Untersuchung angegeben weil ich Angst hatte diese Ausbildung deswegen nicht machen zu können...is halt n großer Wunsch von mir :-)

Die Schwäche tritt eigentlich bei allen Lichtverhältnissen auf...nur nicht soooo stark bei hellem Licht...aber das ist auch vion meiner Tagesform abhängig.
Tieilweise sind meine Bedenken auch überzogen...
aber ich hab halt n paar komische Momente gehabt wo ich z.Bsp. dunkel grünen Stuhl als Teerstuhl klassifiziert hab oder z.Bsp. wirklich "leicht" grünliche Wundbelege als gelblich angesehen hab was dann den Schwestern aufgefallen war...bestimmt wissen die davon oder können es erahnen...aber angesprochen wurde ich darauf och nicht...bisher konnte ich mich auch so ganz gut durchboxen:boxen:und gefährdet hab ich eigentlich auch keinen damit...aber die Angst is halt groß bzw. schwirrt irgendwo im Hinterkopf immr mit das es mal passieren könnte.
 
nein..ich hab die schwäche nicht bei der ärztlichen Untersuchung angegeben weil ich Angst hatte diese Ausbildung deswegen nicht machen zu können...is halt n großer Wunsch von mir :-)

Ich erspare mir jetzt einen Komentar.


Elisabeth
 
Hätte ich dies bezüglich mit offenen Karten spielen sollen?
Verantwortungslos von mir...sag es doch
 
Hallo Kasparhauser,

ich denke du bist nicht die einzige Pflegekraft mit einer Farbsehschwäche.
Im Zweifelsfall würde ich mir bei einer Farbunsicherheit noch einen Kollegen hinzuziehen.
Allerdings musst du dadurch offen sein im Team.

Schönen Abend
Narde
 
Ich sehe grundsätzlich bei den von dir beschriebenen Auswirkungen kein Problem, dass nicht mittels guter Kollegen in Griff zu bekommen ist.

Allerdings bin ich auch, sagen wir mal etwas erstaunt (das habe ich jetzt aber sehr positiv formuliert), dass du dies bei der Einstellungsuntersuchung verschwiegen hast.
Auch wenn es in diesem Fall nicht so ist, so muss man manchmal aufgrund körperlicher Vorrasusetzungen einen Traum begraben und lernen damit umzzugehen. So ist es leider im Leben, dafür gibt es tausend Beispiele!
 
Hallo,

habe ebenfalls eine Farbschwäche (Rot-Grün) und habe es trotzdem geschafft. Bisher hatte ich keine Probleme damit und habe während der Ausbildung sogar einen Intensivler kennengelernt, der das auch hat.

Bei meiner Einstellungsuntersuchung zur Ausbildung war das nie ein Thema, es wurde nicht gefragt oder getestet.
Nach dem Examen wurde es dann im neuen Haus untersucht, somit neu diagnostiziert und war trotzdem kein Hinderungsgrund.

Farbschwäche heißt nicht Farbenblindheit! Wir können sowohl Rot erkennen wie auch Grün. Nur bei Mischfarben kriegen wir Probleme (Brauntöne etc...)

dunkel grünen Stuhl als Teerstuhl klassifiziert hab oder z.Bsp. wirklich "leicht" grünliche Wundbelege als gelblich angesehen hab was dann den Schwestern aufgefallen
Nun - in der Natur gibt es eine vielzahl von Farbabstufungen, und die muss man erst mal alle erlernen. Und diese dann noch den richtigen Krankheiten, Körperzuständen zuzuordnen müssen auch Normalsehende erstmal lernen. Und man kann das auch wunderbar, wenn man eine Sehschwäche hat!

Unverantwortlich ist es, wenn man aus Angst etwas verschweigt- es ist aber nicht unverantwortlich mit einer Farbschwäche in der Pflege zu arbeiten!

Ich bin mir sicher, das die Fehlerzahl durch eine Sehschwäche sehr viel geringer und damit vernachlässigbar ist, als Überarbeitung, Medikamenten, Stress und persönlichen Charakterzügen! Sonst gäbe es ein Berufsverbot für uns!


Alles in allem sind die Reaktionen hier etwas überzogen!
Gruß
HHS
 
Ich finde nicht, dass es hier in diesem Thread bisher überzogene Kommentare gegeben hat.
Wie schon gesagt, es ist sicher kein Hindernis in unserem Beruf zu arbeiten, aber es geht darum dass er bewußt etwas verschiegen hat was evtl doch zum Problem werden könnte. Die Begründung des Verschweigens irritieren mich. Weil man dadurch seinen Traum nicht verwirklichen könnte.....!?!?!?

Unterschiedliche Begabungen und auch körperliche Vorrausetzungen zwingen einen Menschen manchmal dazu, bestimmte Dinge im Leben nicht tun zu können. Es ist im hier beschriebenen Fall ja nicht so, aber manchmal muss man sich auch damit abfinden, dass man etwas nicht kann. Das ist im besonderen Maße so, wenn ich dadurch evtl auch noch meine Mitmenschen gefährde.
 
nein..ich hab die schwäche nicht bei der ärztlichen Untersuchung angegeben weil ich Angst hatte diese Ausbildung deswegen nicht machen zu können...is halt n großer Wunsch von mir :-)

Genau dieser Satz irritiert mich und die Tatsache, dass man in den drei Ausbildungsjahren offensichtlich noch nicht gelernt hat mit der Einschränkung umzugehen und nach wie vor sehr unsicher ist. Das birgt die Gefahr- nicht die "Behinderung" als solche.

Elisabeth
 
Also falls es dich beruhigt, meine Schwiegermutti ist Augenärztin und hat selbst eine Rot-Grün-Farbschwäche. Von daher - lass dich bloß nicht unterkriegen.
 

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