Unsicherheit bei Ausbildung

studentnurse

Newbie
Registriert
14.11.2017
Beiträge
1
Ort
Österreich
Beruf
Krankenpflegeschülerin
Akt. Einsatzbereich
Innere Medizin
Hallo ihr Lieben :wavey:

Ich hoffe, mein Thema passt in dieses Forum... :weissnix:

Zu mir:
Ich habe vor bald einem Jahr hier in Österreich die Ausbildung zur DGKP begonnen und befinde mich momentan in meinem 2. Praktikumseinsatz auf einer Station für Innere Medizin - mein erstes Praktikum war in einem Altenheim.
Auf diese Ausbildungbin ich gekommen, da ich zuvor 2 Jahre als Ordinationsassisstentin in einem Labor gearbeitet habe und auch schon länger freiwillig als Rettungssanitäterin tätig bin.
Da mir beide Tätigkeiten gut gefielen, aber leider keinerlei Aufstiegschancen bieten, habe ich mich für eine Ausbildung als Krankenschwester beworben.

Zu meinem Problem:
Ich habe nun ein Jahr theoretisches Wissen gesammtelt und auch durch die Praktika Einblicke in die Praxis gewinnen können
Nun muss ich aber leider zugeben, dass ich mir aaabsolut unsicher bin, ob dieser Beruf etwas für mich ist. :-(:-(
Gut, ich kann sagen, dass ich mit Freuden in die Zimmer der Patienten/Bewohner gehe, mir die Körperpflege nichts ausmacht und ich mir große Mühe gebe, den Patienten ein gutes, angenehmes Gefühl zu geben (z.B. wenn mir gesagt wird, ich solle "schnell den Herrn XY noch eincremen" mache ich das mit viel Liebe und einer kleinen, kurzen "Rückenmassage" dazu).
Sogern ich auch die Zeit mit den Patienten verbringe, jeden Tag quäle ich mich aus dem Bett mit dem Gedanken "Na toll, wieder 8 Stunden ins Krankenhaus...", bin so müde, dass ich ins Bett falle und einschlafe, wenn ich am Nachmittag nach Hause komme und habe einfach auf kaum was mehr Lust nach der Arbeit.

Glücklich macht mich die eigentliche Arbeit am und mit dem Patienten, die paar Minuten die man mit ihm verbringen kann, in denen ich ihn beraten kann und mit ihm plaudern kann.
Die Tätigkeiten, die eine Krankenschwester aber "eigentlich" zu tun hat, machen mich in diesem Beruf aber irgendwie unglücklich und saugen die Energie aus mir.. :cry::cry:

Ich kann mich einfach nicht mit dem Gedanken anfreunden, nun Jahre in ein Krankenhaus oder ein Altenheim zu spazieren. Andererseit will ich auch die Ausbildung nicht einfach hinwerfen. Ich hab das erste Ausbildungsjahr mit ausgezeichneten Noten bestanden und auch im ersten Praktikum eine sehr gute Bewertung bekommen. Nur irgendwie hab ich schon seit Monaten das Gefühl, mich nicht mehr für die Schule und die Ausbildung aufraffen zu können bzw. zu wollen... Ich bin mir nicht mal mehr sicher, ob mich das ganze noch "interessiert"..:weissnix::|

Nun meine Frage: :gruebel:
Wie war es bei euch am Anfang eurer Ausbildung? Hattet ihr diese Zweifel auch - bessern diese sich mit der Zeit, finde ich noch eine "späte Leidenschaft"?
Ich möchte auf keinen Fall zu einem Menschen werden, der gefährlich pflegt, nur weil er unglücklich in seinem Beruf ist!!
Sollte ich die Ausbildung beenden, oder wäre es besser, mir eine Alternative zu suchen - wenn ja, welche? :gruebel:


Danke schonmal für eure Antworten :wavey::deal:
studynurse, 21
 
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Hey.

es ist nicht schlimm wenn dir die Arbeit im nach hinein dann doch nicht gefällt.
Also ich lerne das weil ich später mal mehr Geld verdienen möchte und ich behaupte das ich Pflege gut kann. Ich kann mich damit jedenfalls selber gut bestätigen. Und dann gibts da noch ein paar Gründe mehr...

AABER ich creme keine Patienten mit liebe ein... Nein ich mag meinen Job, ich kann mich damit identifizieren und er tut mir nicht weh. Den Patienten creme ich ein weil's nötig ist. Dabei geh ich respektvoll mit dem Patienten um. Ich behandle ihn so wie ich auch gerne behandelt werden möchte. Ich erwarte nicht von einer Krankenschwester das sie mich mit Liebe eincremt, sondern das sie das Fachlich ordentlich macht und mich dabei nicht schwer verletzt, Freundlichkeit finde ich auch noch ganz nett. Jetzt mal überspitzt. ;) Also Kommunikation ist wichtig, Einfühlungsvermögen und Fachkompetenz. Aber sicher keine Liebe.

Bei dir klingt das etwas zu sehr gewollt. Wenn du dich da zu sehr reinhängst, ja dann frisst der Job einen wohlmöglich auch auf.

Stell dir eine Frage: wenn du heute, jetzt genau in diesem Moment eine Münze werfen müsstest, ob du weiter machst oder nicht, was wäre dein Wunsch auf welcher Seite die Münze fällt. Man hofft ja im Stillen immer auf welche Seite sie fällt.

Das ist die Antwort.

Durststrecken haben wir alle. Gerade jetzt im Winter verfluche ich den Frühdienst noch mehr als sonst... und Überhaupt finde ich im Winter ist arbeiten eine Zumutung... Aber das hat nichts mit dem Job direkt zu tun sondern mit den Lichtmangel, außerdem ist es kalt, nass und überall ist Stau.

Wenn du es durch hälst mach die Ausbildung zu Ende. Dann hast du eine wertvolle Bildung die dir auch privat sehr nützlich seien kann. Aber mach dich nicht kaputt wenn es dir nicht liegt.
 
Vor 40 Jahren, in meiner Ausbildung, habe ich oft gedacht: das sollst du dein ganzes Berufsleben lang machen? Oh Gott - nein!
Heute bin ich noch immer dabei.
Oft müde, gestresst, ausgelaugt- aber die Arbeit am Patienten ist noch immer mein Ding, ich mache es gerne, sogar unter den heutigen Bedingungen.
Ich arbeite aber ohne "Liebe", ich arbeite professionel mit zugewandter Distanz (ein besserer Ausdruck fällt mir nicht ein), ich bin schließlich kein Ersatzangehöriger, ich bin für eine kurze Zeit eine unterstützende Pflegekraft - mehr nicht
 
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Hallo Maniac,

ich finde es sehr gut, was Du aus Deiner damaligen (2004) Situation gemacht hast.

Du hast Deine Ausbildung zu Ende gebracht und hast Dich weiter gebildet.:-)!!!

Es grüßt Dich,
pepita - sheep.
 
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Hallo studentnurse,

sobald Du Deine Ausbildung abgeschlossen hast, stehen Dir verschiedene "Medizinische Berufe" offen.
Siehe doch mal im Internet nach.

Es grüßt ,
pepita - sheep
 
Ein zeitweiliges Tief in der Ausbildung ist nicht ungewöhnlich. Man startet mit Aufregung, Neugier und Elan; so ungefähr im zweiten Ausbildungsjahr lässt das nach und man erkennt, dass alles auch seine negativen Seiten hat. Außerdem glaube ich, kein (junger) Mensch kann sich vorstellen, irgendeine Tätigkeit über Jahrzehnte hinweg auszuüben...

Ohne Plan B würde ich an Deiner Stelle nicht abbrechen. Zwar hast Du bereits einen Beruf erlernt, stündest also nicht komplett ohne was da, aber Du warst ja auch dort nicht ganz zufrieden. Dir stehen nach dem Abschluss zig Möglichkeiten innerhalb der Pflege offen, Du könntest ein passendes Studium dranhängen und und und.
 
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Reaktionen: Elfriede
@studentnurse
Dranbleiben & durchziehen. Wie -Claudia- richtig geschrieben hat, ist dieser Abschluss ein "Türöffner".
Selbst wenn Du Dich gegen "bedside" entscheidest, stehen Dir viele Optionen offen.

@InetNinja / Winterblues / Lichtmangel
Es gibt s.g. "Tageslichtlampen". So ein Ding habe ich bei mir in der Küche. Wenn ich novembermorgens aus dem Bett triefe und den obligaten Kaffee anschmeisse, macht mir das Dingens zumindest klar, dass die Nacht zu ende ist. Und wenn ich nach Feierabend meine Fanpost bearbeite, habe ich ein gutes Arbeitslicht.
 

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