Umgang mit Patienten in einer Rehaklinik für Suchtkranke

Hey Deek!

So, jetzt schreibe ich zum zweiten Mal.. nachdem mein Bericht nicht abgespeichert wurde...

Ich arbeite mittlerweile auch seit 4 Jahren mit Suchkranken Menschen zusammen, Alkohol, Drogen, Medikamente... Bis vor 1 Jahr habe ich auch in einer Einrichtung gearbeitet wo es "strengere" Richtlinien gab, wie zu Beginn gleich Taschenkontrollen, ab und zu Zimmerkontrollen, Taschenkontrollen nach dem Ausgang, etc. Also das ganze Programm.

Seit 1 Jahr arbeite ich auf einer neuen Station, auch exakt das gleiche Klientel, nur besteht die Station erst seit 1 Jahr, diese hatte von Anfang an das Konzept mit einem eheren "offeneren" und lockereren Umgang, jedoch sollte ein strukturierter Tagesablauf stattfinden. Ich war am Anfang total dagegen und habe etliche Fragen gestellt, weil ich es auch gewohnt war das Suchtabhängige einen sehr klar strukturierten Tag brauchen, und sehr klare Regeln...

Bei uns läuft es so: Alkohol-Kontrollen werden immer wieder durchgeführt (muss sein), bei Pat. die ein bekanntes Drogen- bzw. Medikamenten-Problem haben müssen auch unter Kontrolle ein DS (Drogenscreening) abgeben. Auch wenn wir den begründeten Verdacht haben dass ein Pat. konsumiert hat, auch der muss ein DS abgeben, wenn es verweigert wird, wird er nach seiner Motivation gefragt und wenn da nichts kommt, dann wird er entlassen. Wenn einer rückfällig wird zum 1. Mal, egal ob Drogen, Medikamente oder Alkohol wird der Rückfall gemeinsam besprochen, also mit dem Therapeuten und je nach Grund bekommt er eine 2. Chance oder darf seine Koffer packen. Bei einem weiteren Rückfall wird dieser zwar auch besprochen, aber anschließend wird er entlassen.
Essenszeiten sind bei uns auch Therapiezeiten, sprich wenn sie beispielsweise das Frühstück (davor wird mind. 2x geweckt) verpennen, bzw. sich weigern aufzustehen, weil sie keinen Bock haben oder ausschlafen wollen (kommt ja alles mal vor) wird das Essen weggenommen, sprich der Pat. kann selbst schauen wie er zu etwas essbarem kommt (böse ausgedrückt, ist aber so). Sprich wer keine Motivation zeigt, also lieber schlafen möchte anstatt an Therapien teilnimmt oder dann in den Ausgang geht obwohl er zur Therapie müsste, wird er vor die Wahl gestellt, entweder sich bemühen mitzumachen oder aber entlassen zu werden.
Pat. die mit unserem Konzept net klar kommen, oder es wirklich zu locker finden gehen entweder selbst in eine Einrichtung die strenger ist oder aber bekommen von uns Adressen mit Einrichtunge die eine andere Linie fahren, v. a. Pat. die häufig rückfällig werden, oder aber mehr und engere Richtlinien benötigen.

Viele Pat., die ich auch aus meiner vorherigen Einrichtung kenne, finden das "offfenere" Konzept besser, sie sind auch ganz anders im Verhalten, kommen anders aus sich raus und fühlen sich auch recht wohl.

Im Nachhinein finde ich es auch ganz gut, wobei ich sagen muss das gewisse Grundlinien schon vorhanden sein müssen und klare Regeln gesetzt werden müssen, auch wenn es "lockerer, offener" geführt wird, gewisse Richtlinien müssen gesetzt sein, dann klappt es auch mit einem Laissze-fairen Konzept, so meine Meinung.

Ich hoffe ich konnte Dir wenigstens ein bisschen weiterhelfen!

aber noch ne andere Frage zum Schluss... was bitte schön sind Teebomben? Der Begriff ist mir neu.

Griaßle
 

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