Traditionelle Krankenpflege? Was war früher "in"?

Muss man halt aufpassen und das Ding aufladen...unsere hängen ohnehin dauernd am Netz und laufen so gut wie nie auf Batterie. Wir haben ausserdem mehrere "Sorten": die in die Maschinen integrierten und ausserdem separate Monitore. Im Zweifel gleichen wir die beiden ab.

Wir müssen in Notfällen auch derart schnell reagieren - Bett kippen, den Flüssigkeitsentzug der Maschine stoppen, Sauerstoff geben - dass wir uns nicht auch noch mit dem Gefummel manueller Blutdruckgeräte abgeben können.

Was ist eine Beatmungs - WG?

Eine Beatmungs - Wohngemeinschaft!.

Bei uns sind nur Patienten, die stabile O2- und Pulswerte haben. Die Patientensind hier zu Hause und wir sind als ambulanter Pflegedienst auf der WG und betreuen und versorgen die Patienten.

Können wir einen Beatmungs - Patienten nicht mehr mit seinen Vitalwerten stabilisieren und sein Leben ist akut in Gefahr, so wird er ins KH eingewiesen (Transport nur mit RTW und NEF).

Wir sind schließlich keine Intensivstation.

Um Batterien für die RR - Geräte, müssen sich die Angehörigen der Patienten selbst kümmern. Wir können ja nicht einfach einkaufen gehen und den Kollegen auf der WG mit den Beatmungs - Patienten alleine lassen (Notfallmanagement).

Im Prinzip kann ich genauso schnell, wie das elektronische Gerät, den Blutdruck manuell messen. Da brauche ich nicht rum fummeln.

Sauerstoff geben -

Wenn uns ein Beatmungs - Patienet mit der Sp O2 Sättigung rapide absinkt, muss ich unter umständen auch den Sauerstofftank oder den Sauerstoffkonzentrator aufdrehen und zwar nach der ärztlich verordneten Anweisung (das heißt, der Arzt entscheidet, wieviel Sauerstoff der Patient bekommen darf - so genannte von - bis Liter Angaben).

Bei COPD Patienten ist jedoch Vorsicht geboten. Wenn die eine gute Sp O2 Sättigung haben und über Atemnot klagen, kann ich nicht einfach den O2 hoch drehen. Es kann sein, da der Patient eher ein Problem mit dem CO2 abatmen hat. Gebe ich dem O2, schiebe ich ihn unter Umständen ganz bequem in die CO2 Narkose und verursache dadurch einen Atemstillstand.
 
Im Altenheim und im KH gab es Anti - Dekubitusfelle für die Patienten / Bewohner.
Wieso auch immer,keine Ahnung, da ich zu der Zeit noch am Anfang meiner Ausbildung gewesen bin.
 
Im Altenheim und im KH gab es Anti - Dekubitusfelle für die Patienten / Bewohner.
Wieso auch immer,keine Ahnung, da ich zu der Zeit noch am Anfang meiner Ausbildung gewesen bin.
Stimmt. An die kann ich mich auch noch erinnern .
Waren die nicht sogar aus Naturfasern? Hab auch keine Ahnung mehr, wie die gereinigt wurden

Einer
 
Liebe @DieFranzösin , bleibe bitte auf Sachebene und verzichte auf persönliche Angriffe. Wenn du ein persönliches Problem mit meiner Sicht der Dinge hast, kläre es bitte auch privat, statt hier derart aggressive Beiträge zu schreiben, in denen du mir Worte in den Mund legst und Dinge reininterpretierst, die ich so nie gesagt habe. Können wir erwachsen miteinander diskutieren? Ich denke schon. Ich danke dir!

Ich kenne noch PC30V, ein Öl zur Stumpfpflege und Dekubitus-Prophylaxe.
In meinem Ausbildungshaus hatten wir auch ein sog. "Dekubitusöl", woran die ältere Generation KollegInnen noch eisern festhielt. Ich habe es gelegentlich schlicht zur Hautpflege verwendet. Dafür habe ich viel Ärger kassiert, weil ich angeblich keine gute Dekubitusprophylaxe gemacht habe, wenn ich das Öl wegließ und "nur" lagerte.
 
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Ich bin der Meinung, daß auch heute noch jede Pflegekraft manuell RR messen können muß.

Ganz der Meinung bin ich auch.
Ich habe genügend Kollegen kennen gelernt die aufgeschmissen waren als mal kein elektronisches RR Gerät zur Verfügung stand. Ist ja auch nicht in jedem Bereich notwendig dies zu haben, ein manuelles Gerät zu bedienen ist jedoch sehr wohl notwendig. Schließlich ist es auch nicht notwendig gewisse Bereiche topmodern auszurüsten, häufig reicht ein einfaches manuelles Gerät. Schont die Umwelt (keine Akkus, keine Batterien und deren Herstellung) und spart Energie(+deren Kosten). Man muss nicht immer mit der topmodernsten Technik mitgehen, wenn es nicht nötig ist. Zudem finde ich auch das jede Pflegekraft es auch selbst mal ausgetestest haben sollte wie es sich nicht nur anfühlt sondern auch anhört.
 
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Und wozu soll das gut sein, wenn es moderne Methoden gibt?
Bei unruhigen Patienten/Kindern kommt es bei den digitalen Geräten häufig zu Fehlmessungen. Entweder zeigt das Gerät "Error", oder die Werte sind falsch (oft genug erlebt: unrealistischer Wert, manuell nachgemessen, ganz anderer Wert). Ähnlicher Effekt bei starker Spastik. Da hat der Sensor des digitalen Geräts manchmal Probleme, weil er viel Druck aufbauen muss, um die starke Muskelspannung zu überwinden, so dass auch hier falsch hohe Werte angegeben werden.
Klar ist es praktisch mit den digitalen Geräten, und wir nutzen die auch, gerade bei den Kindern mit Monitorüberwachung. Aber wenn es Monitoralarme wegen Blutdrücken gibt, lassen wir das eben nicht so stehen, sondern gehen manuell nachmessen. Manchmal stimmen die Werte tatsächlich, aber oft sind es eben auch Fehlmessungen.
 
Was es bei uns tatsächlich immer noch gibt, sind Kernseifen-Fußbäder.
Und auch, wenn es eigentlich total veraltet ist... Es funktioniert. Wir machen das bei eingewachsenen und leicht entzündeten Zehennägeln (kommt bei Orthesenträgern sehr häufig vor), danach wird Polyhexanid-Gel draufgemacht und steril abgedeckt. Und meistens eröffnet sich das dann nach ca. zwei Tagen, der Eiter fließt ab, und das Thema ist erledigt. Ich hab erst einmal erlebt, dass es nicht funktioniert hat und wir die medizinische Podologin dazuholen mussten (zum Chirurgen schicken mussten wir dafür Gott sei Dank noch kein Kind).
 
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Ich kenne noch PC30V, ein Öl zur Stumpfpflege und Dekubitus-Prophylaxe.

Das Öl kenne ich noch aus dem Ausbildungspraktikum im KH.
Im Altenheim kam es nicht zur Anwendung, da hieß es, das ist zu teuer, nehmt statt dessen Franzbranntwein und Fettcreme.

Den bettlägerigen Patienten wurde der Rücken mit Franzbranntwein eingerieben (zur Pneumonieprophylaxe) und anschließend mit Fettcreme eingecremt (damit die Haut nicht austrocknet)
 
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Na ja, zumindest regen PC30V und Franzbranntwein die Durchblutung an:knabber: Reicht zwar nicht als Dekubitus-Prophylaxe, aber ist zumindest eine Ergänzung :knabber:
 
Franzbranntwein diente nicht zur Dekubitus-, sondern zur Pneumonieprophylaxe; war aber wegen des enthaltenen Alkohols, der die Haut austrocknet, heftig umstritten.
Nimmt heute m. W. niemand mehr.
 
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Franzbranntwein diente nicht zur Dekubitus-, sondern zur Pneumonieprophylaxe; war aber wegen des enthaltenen Alkohols, der die Haut austrocknet, heftig umstritten.
Nimmt heute m. W. niemand mehr.

Und man musste scharf aufpassen - es wäre gerne getrunken worden, kein Scherz
 
Franzbranntwein diente nicht zur Dekubitus-, sondern zur Pneumonieprophylaxe
Hab ich schon verstanden. Aber nur zum Verständnis: Basierte diese Pneumonieprophylaxe nicht (unter anderem) auch auf Steigerung der Hautdurchblutung und dadurch dann...usw? Wenn ja, wäre es doch gleichzeitig Dekubitusprophylaxe. Aber mit der Hautreizung und -austrocknung durch Alkohol ja dann eh nicht mehr, also gut, dass das Zeug (weitestgehend???) verbannt wurde. Ich persönlich habe es auch noch nie irgendwo gesehen, kenne es nur aus Erzählungen älterer Kolleginnen.
 
Nein, es basierte auf dem tiefen Ein- und Ausatmen, wenn der eiskalte Kranzbranntwein auf den Rücken geklatscht wurde.
 
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Ah, okay. Danke.:wavey:
 
Heute habe ich tatsächlich in einer Krankenakte gelesen, dass PC30V zurück ist.
 
Wir haben das auch (also PC30V, Franzbranntwein haben wir nicht). Aber es wird nicht dazu benutzt, Patienten damit großflächig einzuölen zur Dekubitusprophylaxe und sie dafür nicht mehr adäquat zu lagern....
Wir verwenden es eben nur zur Anregung der Hautdurchblutung bei Druckstellen durch Orthesen, Schienen oder Gips, natürlich in Kombination mit Druckentlastung.
 
Aber was ich am interessantesten finde...
Die meisten schreiben ja hier, dass sie bestimmte Dinge aus der Ausbildung noch kennen.
Bei mir ist es genau umgekehrt.:knabber: Den allergrößten Teil von dem, was wir an traditionellen Maßnahmen machen, habe ich erst nach dem Examen auf Station kennengelernt. In der Ausbildung haben wir davon die Wadenwickel durchgenommen (und natürlich die manuelle RR-Messung), aber ich glaube, das war es dann auch schon.
Ausgenommen die Maßnahmen der Basalen Stimulation, aber da ist es ja auch Auslegungssache, ob man das als "früher" definiert oder nicht (siehe erste Seite dieses Threads).
Alles andere habe ich dann wirklich erst als Examinierte kennengelernt bzw. angeleitet bekommen.:nurse:
 
Wir haben das auch (also PC30V, Franzbranntwein haben wir nicht). Aber es wird nicht dazu benutzt, Patienten damit großflächig einzuölen zur Dekubitusprophylaxe und sie dafür nicht mehr adäquat zu lagern....
So wurde PC30V auch nie verwendet. Man musste es sparsam dosieren, und Hautpflege war keinesfalls Ersatz für Druckentlastung, sondern Ergänzung.

Es wurde auch nie vom Markt genommen, da es ja nicht schadet. Nur half es laut einer Studie nicht mehr oder weniger als Hautpflege mit deutlich billigerer Körperpflegelotion. Und wenn ich den gleichen Effekt für einen Bruchteil des Preises haben kann, bin ich auch fürs Sparen.
 
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