Traditionelle Krankenpflege? Was war früher "in"?

Wir hatten in der Schule gelernt RR und Puls zu messen. Nach dem Schulblock kam ich auf die Kardiologie. Perfekt, ! dachte ich . Von wegen, es wurde mit sehr teuren Geräten gemessen.
Die Patienten waren auch nicht glücklich darüber, wenn ich als blutiger Anfänger an denen rum hantiere, um zu üben.
Fazit vom Einsatz, nur ich war dahinter es lernen, und es war leider nicht immer möglich. Zeit Patienten usw.
Jetzt bin ich im Ambulanten Pflegedienst auch keine Chance.
Ich denke schon, dass ich es noch lerne. Aber schon doof mit den Monitore
 
Was ist doof am Fortschritt?

Wenn wir alles wieder lernen müssen, wie's mal war, landen wir bald wieder bei Florence Nightingale und ihrer Tranfunzel.

Fragt mal einen Computerspezialisten, ob er vor der Programmiersprache noch lernen will, einen Abakus zu bedienen...

Ich wünsche mir diese "guten alten Zeiten" nicht zurück, als wir noch Glasspritzen sterilisierten...
 
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In einem Altenheim, haben wir noch mit einem kleinen Sterilisator, die Kompressen, Pinzetten, selbst gedrehte Wattestäbchen und die Scheren sterilisiert.
 
Ich hab das Teil zum Bindenwickeln, wie wir es hatten, bei Youtube aufgetrieben (inclusive die ollen Binden aus dem Waschkorb fischen!):
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Auch wenn sichs hier um Pferdebinden handelt...
 
Nix, ich liebe Fortschritt, :klatschspring:

Für mich war es doof, um manuelles RR zu lernen. Ich finde es wichtig es zu können .
Ich bin froh heute Pflege zu lernen anstatt vor 20 Jahren.
 
Ich bin der Meinung, daß auch heute noch jede Pflegekraft manuell RR messen können muß.
Und wozu soll das gut sein, wenn es moderne Methoden gibt? Ich stimme zu, wenn es sich bei Notsituationen um das Blutdruckeinschätzen Fuss-Hand- Karotis handelt (aber dafür braucht man noch nicht mal ein Gerät).
Aber wozu sonst Methoden von gestern lernen, wenn es moderne Geräte gibt? Damit müllt man die Auszubildenden mit Ballast zu, den sie nicht brauchen.
 
Und wozu soll das gut sein, wenn es moderne Methoden gibt? Ich stimme zu, wenn es sich bei Notsituationen um das Blutdruckeinschätzen Fuss-Hand- Karotis handelt (aber dafür braucht man noch nicht mal ein Gerät).
Aber wozu sonst Methoden von gestern lernen, wenn es moderne Geräte gibt? Damit müllt man die Auszubildenden mit Ballast zu, den sie nicht brauchen.
Nicht jede Peripherie besitzt ein digitales Messgerät, von etwaigen Fehlmessungen mal abgesehen.
 
@DieFranzösin
Seh ich genauso wie Leander. Es gibt nicht zwingend überall elektronische RR-Meßgeräte, und ich bin immer sehr mißtrauisch, ob die auch geeicht sind.
Ich halte manuelle RR-Messung nicht für eine Methode von gestern, wir sprechen hier nicht vom Binden wickeln oder Spritzen auswaschen und sterilisieren.
 
Aber wozu sonst Methoden von gestern lernen, wenn es moderne Geräte gibt? Damit müllt man die Auszubildenden mit Ballast zu, den sie nicht brauchen.
Eine gewagte These. Ich beglückwünsche dich, dass du einen Arbeitsplatz hast, an dem du dich zu 100% auf das Funktionieren der Technik verlassen kannst, aber gestatte doch bitte anderen Kollegen, misstrauisch zu sein und auf das eigene Können zu vertrauen.
Kann sich ein frisch Examinierter sicher sein, dass er seine kompletten 40 oder mehr Berufsjahre in einer Einrichtung verbringen wird, die an jedem Ort, zu jeder Zeit, ausreichend geeichte, funktionierende, zuverlässige Geräte zur Verfügung stehen hat? Also, ich weiß nicht wie andere das sehen, aber ich bin froh, in großen Teilen meines Berufs unabhängig von elektronischer Gerätschaft zu sein und das grundlegende Handwerkszeug einer PK von der Pike auf gelernt zu haben, sodass ich es überall und jederzeit anwenden kann, wenn die Technik versagt oder aus anderen Gründen nicht zur Verfügung steht. Wie oft erlebe ich es auf meiner Station, dass unsere hochmodernen Geräte bei hyper- oder hypotonen Werten keine Messwerte ausgeben. Da muss ich manuell messen. Arrhythmische Herzfrequenzen erkenne ich mit meinen Fingern auch viel besser, als ein Gerät, das einfach nur angibt, dass es Arrythmien gibt, aber nicht, welcher Art, wie oft, wie schwer. Ich kann mich da nicht einfach hinstellen und sagen: Kann ich nicht.
 
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@Jillian sag mal, was denkst Du Dir dabei, mir meine Kompetenzen und mein Können abzusprechen, nur weil Du gerne mit altem Zeug arbeitest? Mach doch, und sei froh, dass bei Euch der Krempel noch rumsteht. Wenn bei uns ein Gerät mal zweifelhafte Werte anzeigt, holen wir ein anderes und gleichen ab.
Also, ich weiß nicht wie andere das sehen, aber ich bin froh, in großen Teilen meines Berufs unabhängig von elektronischer Gerätschaft zu sein und das grundlegende Handwerkszeug einer PK von der Pike auf gelernt zu haben, sodass ich es überall und jederzeit anwenden kann, wenn die Technik versagt oder aus anderen Gründen nicht zur Verfügung steht.
gestatte doch bitte anderen Kollegen, misstrauisch zu sein und auf das eigene Können zu vertrauen
Eine Unverschâmtheit, zu behaupten, ich könne mich auf mein Können nicht verlassen, nur weil wir mit viel Technik arbeiten (und es auch müssen, mit Dialysegeräten von vor vierzig jahren sind die Patienten relativ früh gestorben und haben nicht wie heute oft jahrzehntelang mit der Maschine überlebt, ohne eine Hepatitis oder sonst eine Infektion zu kriegen).
Überleg mal, was Du so behauptest, bevor Du mich hier runterziehst!

Da muss ich manuell messen. Arrhythmische Herzfrequenzen erkenne ich mit meinen Fingern auch viel besser, als ein Gerät, das einfach nur angibt, dass es Arrythmien gibt, aber nicht, welcher Art, wie oft, wie schwer. Ich kann mich da nicht einfach hinstellen und sagen: Kann ich nicht.

Ich kann das alles auch noch - aber ausserdem haben wir auch Gerâte, die fâhig sind, mit der Kurve die Analyse dser Arrythmie auszudrucken - fein, nicht?
Und ich sage niemals Kann ich nicht und belasse es dann dabei - ich kann EKG'S lesen, und wenn's doch mal Zweifel gibt: wir haben auch noch ein paar Ärzte rumlaufen.
Ich bilde Schüler aus und arbeite mit den Ärzten auf Augenhöhe.

und das grundlegende Handwerkszeug einer PK von der Pike auf gelernt zu haben,

Sei nicht derartig überheblich. Niemand hat das Können und die Weisheit mit Löffeln gefressen, auch Du nicht. Ich hab es auch "von der Pike auf" gelernt, aber ich bleibe nicht an der Nostalgie kleben. Die Krankenpflege entwickelt sich und ich versuche, mit den Entwicklungen Schritt zu halten. Das ist der Unterschied.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Bei uns auf der Beatmungs - WG haben wir beide RR - Messgeräte, sowohl das manuelle, wie auch das elektronische Messgerät.

Beide Geräte werden von einer Apotheke, alle 2 Jahre überprüft und geeicht. Damit sind wir auf der sicheren Seite, das die Messwerte auch stimmen.

Unsere Schüler bekommen beide Messmethoden bei gebracht.

Warum soll ein Schüler bei uns noch die alte Methode können?

Weil die Batterie von den elektronischen RR - Geräte, hin und wieder mal leer ist und dann das Gerät selbst verständlich nicht betriebsfähig ist,
dann muss halt manuell RR gemessen werden.
 
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Die Messfehler bei den "elekdrohnischen" sind oft frappant.
Gerade die Pulswerte bei Parkinson- oder Rheumapat.
Klar: Elektrisch ist bequem und schnell. - Aber beim leisesten Zweifel messe ich von Hand nach.
 
Weil die Batterie von den elektronischen RR - Geräte, hin und wieder mal leer ist und dann das Gerät selbst verständlich nicht betriebsfähig ist,
Muss man halt aufpassen und das Ding aufladen...unsere hängen ohnehin dauernd am Netz und laufen so gut wie nie auf Batterie. Wir haben ausserdem mehrere "Sorten": die in die Maschinen integrierten und ausserdem separate Monitore. Im Zweifel gleichen wir die beiden ab.

Wir müssen in Notfällen auch derart schnell reagieren - Bett kippen, den Flüssigkeitsentzug der Maschine stoppen, Sauerstoff geben - dass wir uns nicht auch noch mit dem Gefummel manueller Blutdruckgeräte abgeben können.
 
Hallo Französin,
Für deinen Bereich ist das manuelle Messen offensichtlich nicht mehr nötig und damit sinnlos geworden. Leider ist das nicht in allen Bereichen der Pflege so. Ich denke auch nicht, dass dich die Kollegen angreifen wollten. Aber in Deutschland ist ein so vorbildliches Vorgehen, wie das deines Arbeitgebers, leider oft mehr Wunsch als Realität.
Und eine Ausbildung soll jemand auf viele Eventualitäten vorbereiten. Daher sind nach meiner Meinung Dingen, wie konventionelles messen von Vitalwerten noch ein sinnvoller Teil der Ausbildung.

LG Einer
 
Für den Notfall, wenn ein Gerät im falschen Moment aussteigt, muss eine normale Manschette greifbar sein. Wie ein Ambubeutel und andere Messgeräte, die ohne Strom und Internet funktionieren. Genausogut muss man den Puls kontrollieren lernen.
Für unzuverlässig halte ich diese Geräte allerdings nicht.
 
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Unzuverlässig sind vor allem haushaltsübliche Geräte, die man frei kaufen kann. Diese mögen im Einzelfall ganz vernünftig funktionieren, gerade aber zB die Handhabung von Handgelenks-RR-Meßgeräten ist nicht einfach und stark fehlerbehaftet.
Im klinischen /medizinischen Bereich eingesetzte Geräte müssen auch eine entsprechende Zulassung haben, dh. dann auch regelmäßige Prüfungen und Eichzyklen vorweisen. Ist das gegeben, kann man sich bei sachgemäßer Handhabung auch in der Regel auf deren Ergebnisse verlassen. Wer solche Geräte einsetzt, muss auch über die entsprechende Unterweisung gemäß MedPG verfügen und Fehlerquellen erkennen und damit umgehen können. Der klinische Blick bleibt jedenfalls immer als Kontrollinstanz, das gilt ja streng genommen für all unser Handeln.

In meinem Arbeitsumfeld - ITS - arbeiten wir notwendigerweise ausschliesslich mit technischen Messverfahren. Auch diese sind fehleranfällig und Werte müssen validiert werden. Das ist auch dann wichtig, wenn die gemessenen Werte normwertig und innerhalb der eingestellten Grenzen sind. Ein herabgefallener Druckaufnehmer kann normwertigen RR vorgaukeln, obwohl der Pat. längst hypoton ist. Aber wer seine Technik im Griff hat, kann sich auch auf die Werte verlassen :-).

Trotzdem muss jeder die Handhabung des manuellen RR-Gerätes beherrschen, da wir auch Reanimationsdienst leisten und nicht immer vor Ort der Einsatz von technischen Geräten gewährleistet werden kann. Außerdem verlangt es der Katastrophenschutz, dass ein FallBack auf stromloses Handeln gewährleistet ist.

Gruß spflegerle

PS: um wieder etwas on-topic zu werden:
Ich entstamme auch noch der Ära "Eisen und Fönen", "Zellstoff schneiden", "Betten ohne Räder", "Kathetersets selbst zusamenstellen und für die Desinfektion packen" usw...
 
sag mal, was denkst Du Dir dabei, mir meine Kompetenzen und mein Können abzusprechen, nur weil Du gerne mit altem Zeug arbeitest?

Eine Unverschâmtheit, zu behaupten, ich könne mich auf mein Können nicht verlassen, nur weil wir mit viel Technik arbeiten

Hat sie nicht, wird sie auch nicht.

Wie gesagt ich arbeite auch meistens nur mit "elektronischen Hilfen". Aber auch ich musste immer mal wieder zum manuellen Maßnahmen greifen, bei entweder extremen Werten (wenn ich an den Pat. denke der extrem Hypoton war und die Manschette trotz mehrmaligen "neu Anlegen" sich immer wieder neu aufpumpte. Da war ich Manuell doppelt so schnell). Oder gestern erst gewesen in der mir das Gerät eine Herzfrequenz von 32 s/m vorgaukeln wollte. Auch da habe ich vorsichtshalber mich manuell nochmal "versichere".

Fest steht, dass sowohl Technik sowie der Faktor Mensch versagen kann. Aber es ist eben auch in der heutigen Zeit auch Luxus, wenn sich beide Faktoren gegenseitig kontrollieren können.
 
Ich muß natürlich zugeben, daß ich die Hightechgeräte, wie sie in speziellen Bereichen wie Dialyse oder Intensivstation vorliegen, nicht kenne, sondern eher das, was @spflegerle als „haushaltsübliche Geräte“ bezeichnete.
Diesen Dingern mißtraue ich grundsätzlich.
 
Ich habe tatsächlich noch ein Blutdruckmessgerät gesehen (und benutzt), bei dem die Maßeinheit "Millimeter Quecksilbersäule" wörtlich zu verstehen war.
 

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