Thromboseprophylaxe - Antithrombosestrümpfe

Hi!
Ich bin zwar nur eine Schülerin, aber ich kenne es von meinem Krankenhaus aus so, dass die Antythrombosestrümpfe bis zum verlassen des Krankenhauses anbleiben. Natürlich werden sie gewechselt und zum Beinewaschen ausgezogen.:mrgreen:
Ansonsten werden sie nur ausgezogen, wenn die Pat. es auf ausdrücklichen Wunsch und nach Aufklärung über Risiken wollen. Danach wird der Artz informiert und er notiert dies bei den Arztanordnungen und wir dokumentieren es natürlich ebenfalls.
Lg Biene1990
 
hi,
also ich hatte vor kurzen ne prüfung und da sollt ich sagen warum eine mensch der keine thrombose hat keine ats anziehen darf.....und ich sas da und wusste leider keine antwort, denn ich denke selbs wenn man keine t. hat dann schädigt es aufkeinenfall denn es fördert ja auch den venösen rückfluß des blutes....
aslo wer mir da helfen kann würde mich schon mal interessieren:verwirrt:
 
"darf" oder doch nicht eher "muss" ? Ging es um einen immobilen Pat,?

Elisabeth
 
nein es war kein immoblier patient, es ging um einen junge frau die hatte keine krankheiten und nichts, kern gesund die dame
 
Wozu soll ein kerngesunder Mensch MTS anziehen? Gibt für mich auch keine Indikation? Fürs verzichten auf MTS sprechen ökonomische Gedanken: MTS gibts nicht zum Nulltarif.

Elisabeth
 
Ein bißchen off-topic: Wofür steht das "M" bei MTS? ATS kenne ich.
 
Hallo Claudia,

mit MTS sind die "braunen" angepassten Strümpfe gmeint und auf gut Deutsch Medizinischer Thrombose Strumpf.

Klar, geben wir dem Kind nen neuen Namen, schon passt es wieder, oder?

Liebe Grüsse
Narde
 
Ops, ich dachte der Begriff wäre bekannt.

MTS = Medizinischer Thromboseprophyalxestrumpf
Andruck 13-18 mmHg lt EU-Norm
Farbe: weiß
AWMF online - Leitlinien Phlebologie / Thromboseprophylaxestrumpf

MKS = Medizinischer Kompressionsstrumpf
Andruck: 4 Kompressionsklassen
Kompressions-Klasse Intensität Druck/mmHg kPA
1 leicht 18-21 mmHg
2 mittel 23-32 mmHg
3 kräftig 34-46 mmHg
4 sehr kräftig 49 und größer mmHg
Farbe: alle Farben möglich außer weiß, braun findet sich am häufigsten
AWMF online - Leitlinien Phlebologie / Medizinischer Kompressionsstrumpf

Elisabeth
 
Moin,

könnte vielleicht daran liegen, dass nicht alle diese Strümpfe nutzen?
Bei uns nutzt ausschliessliche die Chirurgie die Strümpfe und ansonsten kenne ich sie nicht.

Schönen Tag
Narde
 
Bei uns ist auch ein Rückgang des Einsatzes zu verzeichnen. Und wenn ich recht überlege, die Stase alleine macht noch keinen Thrombus und es muss wohl schon ein erheblicher Druck im Gefäß sein um die Intima zu beschädigen und damit eine intravasale Gerinnung auszulösen.

In der Inneren Medizin gibts gar keine mehr. Dort wurd mit Antikoagulanz gearbeitet.
In der Chirugie findet man sie noch selten.
These: Intraoperativ ev. entstandene Mikrothromben in Bewegung zu halten und sich nicht ansammeln lassen- da wäre der Einsatz ev. denkbar. Aber selbst da ist die Mobiliserung einer Kompression vorzuziehen.

Elisabeth
 
Und wenn ich recht überlege, die Stase alleine macht noch keinen Thrombus und es muss wohl schon ein erheblicher Druck im Gefäß sein um die Intima zu beschädigen und damit eine intravasale Gerinnung auszulösen.

Doch, Stase alleine kann einen Thrombus machen. Unter anderem der Grund warum sich Gefäße bei einer Verletzung zusammenziehen.

These: Intraoperativ ev. entstandene Mikrothromben in Bewegung zu halten und sich nicht ansammeln lassen- da wäre der Einsatz ev. denkbar.

Was ist das für eine These? Also ich verstehe den Zusammenhang mit dem "in Bewegung halten" nicht. Spätestens in der Lunge werden Mikrothromben abgebaut, sie zirkulieren ja nicht. Die Strümpfe werden mit dem Hintergrund der Bettlägrigkeit angezogen, sprich auch in der Inneren Medizin macht es - zumindest in der Theorie - Sinn.
 
Hatte heute Fortbildung zum Thema:
Die "normalen" weissen MTS haben im Fesselbereich einen Andruck von 18 mmHg. Beim liegenden Pat. reicht dies aus, da hier der Druck in diesem Bereich ca 10 mmHg beträgt, steht er auf, steigt der Druck auf ca. 90 mmHg, so dass der Andruck der MTS von 18 mmHg logischerweise nicht ausreicht.
Für teilmobile Pat. gibt es auch MTS mit einem Druck von 21 mmHg (z.B. mediven thrombexin 21), die dem Arbeitsdruck beim Stehen und Gehen zumindest gerechter werden als die "normalen".
Da wir in unserer Klinik keine komplett immobilen Pat. haben (höchstens mal der OP- und 1.p.o.-Tag nach Hüft-TEP, McMinn, etc.) stellen wir jetzt schrittweise von MTS mit 18 mmHg auf die mit 21 mmHg um.
 
Doch, Stase alleine kann einen Thrombus machen. Unter anderem der Grund warum sich Gefäße bei einer Verletzung zusammenziehen.
Um diesen Aspekt zu erreichen, bräuchtest du aber eine Verletzung der Gefäßinnenwand. Diese Verletzung setzt die Gerinnungskaskade in Gang. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein "Rückstau" bzw. "langsamer Blutfluß" zu einer Zerstörung der Gefäßinnenwand führt.

Was ist das für eine These? Also ich verstehe den Zusammenhang mit dem "in Bewegung halten" nicht. Spätestens in der Lunge werden Mikrothromben abgebaut, sie zirkulieren ja nicht.
Wie bekommst du denn am sichersten deine Mikrothromben bewegt? Vielelicht ducrh eine Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit?

Die Strümpfe werden mit dem Hintergrund der Bettlägrigkeit angezogen, sprich auch in der Inneren Medizin macht es - zumindest in der Theorie - Sinn
Bettlägrigkeit- ein weiter Begriff. *ironiean* Wenn jeder, der im Bett liegt Strümpfe braucht, dann sollte man den Hausarzt bitten mit der Verordnung der Bettruhe bei einem fieberhaften Infekt auch gleich die passenden MTS zu verordnen. *ironieaus*

Bei uns in der Klinik werden schrittweise die Strümpfe abgeschafft. Vorreiter waren die Unfallchirurgen. Es gab keinen Anstieg der Thrombosen bzw. Folgekomplikationen. Kosten und Nutzen scheinen hier also richtig bewertet worden zu sein.
Thromboseprophylaxe fundiert auf der Virchowschen Trias.
Zu Virchows Zeiten gab es noch kein Heparin... vielleicht deswegen die Idee mit den Strümpfen.

Ich kann ich erinern, dass bereits in den 60ern schon mal darüber spekuliert wurde, dass die Stase ohne eine zusätzliche Gefäßwandverletzung als Ursache einer Thrombose eher unwahrscheinlich ist.

Die Virchow-Trias hießt ja auch net umsonst Trias. *g*

Elisabeth
 
Mmmmh, glaub ich hab mich ungenau ausgedrückt. Ich meinte, dass eine Reaktion des Körpers auf eine Verletzung ein Zusammenziehen der Gefäße ist. Dadurch verlangsamt sich der Blutfluss und das Blut kann besser gerinnen. Dass war nur als Beispiel, dass physiolgisch Stase bzw. Flussverlangsamung zum Thrombus führt. Nebenbei: es muss nicht immer eine Verletzung vorliegen um die Gerinnungskaskade zu aktivieren – Stickwort DIC, Verbrauchkoagulopathie.


Mit Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit verhindere ich die Thrombusbildung, ich bekomme sie aber nicht weg (also zumindest nicht aus dem Körper – von der Bildungsstelle vielleicht schon).


Mit dem zunehmenden Verschwinden der Strümpfe hast Du recht. Zum einen finde ich es ätzend sie dem Patienten anzuziehen, zum anderen gibt es halt auch keine guten Studien (die mir bekannt sind), die einen Vorteil der Strümpfe beweisen. Naja, es gibt glaub sowieso einiges was wir machen, was keinen wirklichen Beweis von Wirkung hat – also werde ich nach wie vor wenn ein Arzt es wünscht meine leidige aber ausgefeilte Kondom-Roll-Strumpf-Technik anwenden :P.
 
Normalerweise sind im Blut gerinnungsfördernde/ finbriolysehemmende Substanzen und gerinnungshemmende/fibrinolysefördernde Substanzen im Gleichgewicht.

Bei der DIC hast du eine Veränderung der Gerinnungsaktiven Stoffe. Es kommt zu einem Überhang gerinnungsfördernder Substanzen zu Ungunsten Gerinnungsverhindernderer.

Hat also mit Stase auch nix zu tun.

Elisabeth
 

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