Thromboseprophylaxe - Antithrombosestrümpfe

Hallo zusammen,

vielleicht kann mir ja jemand helfen. Hatte vor ein paar Tagen auf Station die Diskussion wie lange MTS getragen werden sollen. Ich arbeite auf einer Thoraxchir. Station, unsere Patienten sind zwischen 70-80 Jahre alt. Nach der Operation bekommt jeder von ihnen MTS angezogen. Habe im Internet und in Büchern nirgendwo gefunden wie lange sie getragen werden sollten. Wenn überhaupt ist zu lesen "solange der Patient überwiegend im Bett liegt". Solch eine Aussage ist ja sehr weit gefasst. Wie lange oder wie oft muss ein Patient aufstehen um auf MTS verzichten zu können? (alleinige Indikation die OP und daraus resultierende Immobilität des Patienten als Voraussetzung).
Wäre schön wenn jemand helfen könnte!
 
Hallo Questo.
Erstmal, was sind MTS ???:gruebel:
Wenn du ATS meinst, dann ist das von Haus zu Haus glaube ich unterschiedlich, teils auch standardisiert.
Bei uns bekommen fast alle Patienten welche an, ausgemessen natürlich, es sei denn es besteht eine pAVk oder diabt. Fuß.
In der Regel behalten die Patienten ATS bis zum Entlassungstag an, zum Schutz und zur Prophylaxe. So kann keiner sagen, die Strümpfe wurden während des Aufenthaltes abgesetzt und nun habe ich eine Beinvenenthrombose. Rechtlich sehr relevant.
So ist man auf der richtigen Seite.
 
MTS ist die "neue" Bezeichnung für ATS (wobei neu relativ ist, denn seit mind. 3Jahren heißen die ATS MTS)

MTS = Medizinische Thrombose Strümpfe
 
MTS ist die "neue" Bezeichnung für ATS (wobei neu relativ ist, denn seit mind. 3Jahren heißen die ATS MTS)

MTS = Medizinische Thrombose Strümpfe


Danke Engel, wieder etwas dazu gelernt. Hat bei uns noch keiner benutzt diese Abkürzung.
Tschaui
 
Mach dir nix drus jedesmal wenn ich auf station komme muss ich auch ATS sagen weil keiner weiß so richtig bescheid über MTS, wir haben haben es nur in der Schule gelernt.
 
Hallo,

falls es euch tröstet, die wenigsten wissen, dass die weissen MTS/ATS für's Liegen konzipiert sind und auch nicht am Abend ausgezogen werden sollen...

Liebe Grüsse
Narde
 
Das ist richtig, egal welches Alter oder wie Fit.
24 h rund um die Uhr.
:mrgreen:
 
Jetzt nicht ganz zur Sache aber passt vielleicht doch etwas. Im Sport und da vorallem beim Langstreckenlaufen tragen einige Leute auch Kompressionsstrümpfe, die allerdings knapp unterhalb der Knie enden.

Meine Frage nun, die können doch eigentl. nach dem was ich hier gelesen hab keine wirkung haben. Da die leute ja eh laufen und die Strümpfe damit sinnlos sind. Sind zudem auch sau teuer :mrgreen:

gruß
 
Habe ich noch nie so gesehen, oder darauf geachtet.
Ich kann mir nicht vorstellen das Diese zur Thromboseprophylaxe dienen sollen.
Nur vieleicht mindern diese einen Wadenkrampf.?! :gruebel:
 
Bei den ganz langen Strecken, vorallem ab Marathondistanz, werden die Füsse dick (evtl. auch die Waden) ich denk dafür könnten sie gut sein, ansonsten ein marketing gag für leute die einfach alles haben müssen.
 
Bei den ganz langen Strecken, vorallem ab Marathondistanz, werden die Füsse dick (evtl. auch die Waden) ich denk dafür könnten sie gut sein


Das kann auch sein, aber warum nur bis kurz unterm Knie?
Müßte doch einschnüren und den Blutfluß stören?:gruebel:
 
Eben, wenn die leutz meinen sie sind damit schneller oder halten eher durch. Der Zweck heiligt ja bekannter massen die Mittel.

Ich wollt einem schon ATS mitbringen damit er seine "Lauf-ATS" wegwerfen kann :mrgreen:
 
Hallihallo!!!
Habe gehört, das Tragen der ATS sei für die Mobilisation kontraindiziert! Weiß jemand etwas hierzu? kann mir das nämlich nicht genau logisch erklären!
Hat das vielleicht etwas mit der Stauung der Beine im Stehen zu tun, vielleicht, daß die Strümpfe durch den erhöhten venösen Druck schnell ausleiern und im Liegen dann nicht mehr Ihre Wirkung erzielen?! Man soll ja auch die ATS auch erst nach der Entstauung der Extremitäten im Liegen anziehen!!

Hoffe, jemand kann mir hier weiterhelfen! ich zerbreche mir jetzt schon seit gestern den kopf hierüber und das macht mich ganz worres!!!:gruebel:

LIEBE GRÜßE
 
Hallo Franziska.
Ich denke nicht das die Strümpfe zur Mobilisation kontraindiziert sind, habe ich so auch noch nicht gehört. :gruebel:
Das ist auch nicht im Sinne der Hersteller und Abnehmer.
Die Strümpfe sind mitlerweile so gut produziert worden, dass das Ausleihern minimiert wird.
Wir in unserem Haus wechseln die ATS maximal alle 3 Tage und bei Bedarf.
Die Patienten bemerken nur einen geringen Druckverlust der Strümpfe, bei einer guten Mobilisation.:emba:
 
Hallo Franziska,

die weissen ATS sind für's Liegen konzipiert, zur Mobilisation sind diese nicht gedacht. Allerdings auch nicht dafür, dass man sie nachts dem Patienten auszieht. Woher ich das weiss? Ich habe die Packungsbeilage der Strümpfe gelesen.

Schönen Tag
Narde
 
Im Sport und da vorallem beim Langstreckenlaufen tragen einige Leute auch Kompressionsstrümpfe, die allerdings knapp unterhalb der Knie enden.
Meine Frage nun, die können doch eigentl. nach dem was ich hier gelesen hab keine wirkung haben.
Doch, doch, die können eine Wirkung haben. Allerdings dürfens dann keine MTS sein, sondern es sollte sich bei gehenden/stehenden Strumpfträgern um Kompressionsstrümpfe handeln. Ob man damit allerdings schneller läuft entzieht sich meiner Kenntnis.

Ulrich Fürst

Ach so: die Kompressionsstrümpfe sollte man wiederum zum schlafen ausziehen, weil die dann zu stark komprimieren. Steht auch in der Packungsbeilage:mrgreen:
 
Nö, nur auf Arbeit. Ich kann ja mal meine KollegInnen fragen, ob ich seit dem schneller geworden bin :gruebel::mrgreen:

Ulrich Fürst
 
Hallo,

man unterscheidet MTS von MKS (Medizinische Kompressionsstrümpfe)

MTS: Prophylaxe
MKS: Therapie (z.B. einer Venenerkrankung)
MTS: 1 Kompressionsklasse (von distal nach proximal abnehmend)
MKS: 4 Kompressionsklassen
MTS: 24 h tragen, vorwiegend im Liegen
MKS: Tagsüber tragen, unmittelbar nach dem Aufstehen anziehen und vor dem zu Bett gehen ausziehen. Durch höhere Kompression als MTS bewirken die beim Gehen einen Gegendruck auf das Gewebe und fördern damit beim Gehen den venösen Rückfluss. Die MTS geben beim Gehen nach der Druck reicht nur aus um beim liegenden Menschen den venösen Rückfluss zu fördern.

Geht der Mensch, ist keine Kompression zur Prophylaxe mehr erforderlich. Im Liegen muss der Stumpf aber wieder angezogen werden, so lange bis der Pat. voll mobilisiert ist.

Der MKS wird ja zur Behandlung einer (meist chronischen) Krankheit angezogen und daher ist er meist ein Leben lang notwendig.

Viele Grüße Susanne
 

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