Thromboseprophylaxe - Antithrombosestrümpfe

Hi auch!!!
Sicherlich müssen die Strümpfe auch Nachts getragen werden!!!
Was ist wenn der Pat. aufsteht und zur Toilette geht???
Und der Thrombus löst sich???
Gruß Corinne
 
Hallo,

die Besonderheit des Pütterverbandes ist außerdem, dass die Bindentouren ohne Zug angelegt, also nur anmodelliert werden.
Der Pütterkompressionsverband ist heutzutage erste Wahl.

LG
Trisha
 
Danke Trisha, das hatte ich vergessen zu erwähnen und man sollte ev. noch ergänzen das mit Kurzzugbinden "modeliert" wird.

Elisabeth
 
Vielen lieben Dank für eure zahlreichen Antworten, habe viel dauraus gewonnen, also nochmals vielen Dank!

Skuld:rofl:
 
hallo ihr... ich wollte nur mal bemerken,dass man strümpfe lt.neuesten standarts garnicht mehr benutzen soll,es sei denn sie sind maß-angefertigt.:deal:
 
...dass man strümpfe lt.neuesten standarts garnicht mehr benutzen soll,es sei denn sie sind maß-angefertigt

Wo finde ich dazu die passende Fachliteratur? Oder handelt es sich hier um eine klinikeigene Entscheidung?

Elisabeth
 
Prinzipien der Thromboembolie-Prophylaxe Art und Umfang der Prophylaxe

Folgende Methoden der Thromboembolieprophylaxe sind durch klinische Studien belegt und können daher empfohlen werden:

Physikalische Maßnahmen

Krankengymnastik, graduierte Kompressionsstümpfe und Frühmobilisation sind
die Basismaßnahmen, die jedoch eine indizierte medikamentöse Thromboseprophylaxe
nicht ersetzen können. Umgekehrt kann bei einer medikamentösen
Thromboseprophylaxe nicht auf die Basismaßnahmen verzichtet werden. Beide
Verfahren ergänzen sich zu einer wirksamen Prophylaxe.
Wichtige Basismaßnahmen sind:
• Frühmobilisation
• Kritische Indikationsstellung immobilisierender Maßnahmen, besonders des
Sprung- und Kniegelenks und der Beckenregion
• Aufforderung und Anleitung des Patienten zu Eigenübungen
(Muskelpumpe)
• Verkürzung des Immobilisationszeitraumes
• Frühzeitiges Operieren insbesondere bei Verletzungen der unteren Extremität,
des Beckens und der Brust- und Lendenwirbelsäule
• Kreislauf- und Atemtherapie
Thrombosehemmend wirken:
• Aktive und passive Bewegungsübungen, wie z.B. Bettfahrrad, Sprunggelenksbewegungsschiene
Sorgfältig angepasste Kompressionsstrümpfe (Oberschenkel-/ Wadenstrümpfe).
Dabei ist zu beachten, dass diese nur bei sorgfältiger Anlage
(graduierter Anlagedruck) und gutem Sitz – dann aber zweifelsfrei - einen
wirksamen Beitrag zur Thromboseverhütung leisten.
• Intermittierende pneumatische Kompression

Umfang der Thromboembolieprophylaxe
Für Patienten mit niedrigem Thromboembolierisiko können physikalische und
frühmobilisierende Maßnahmen als ausreichend angesehen werden. Auf der
Grundlage der zur Zeit verfügbaren Daten kann eine generelle medikamentöse
Thromboembolieprophylaxe für Patienten mit niedrigem Risiko nicht empfohlen
werden. Einzelne Studien ergaben jedoch, dass auch Patienten dieser Risikogruppe
von einer medikamentösen Prophylaxe profitieren können.
Bei Patienten mit mittlerem und insbesondere hohem Thromboserisiko ist neben
den physikalischen und frühmobilisierenden Maßnahmen auch eine
medikamentöse Thromboseprophylaxe indiziert
.

Danach wäre die Kompression aber unverzichtbar. Über die Stärke der Kompression finde ich keine Aussagen.

Elisabeth

Nachtrag: Die Zitate wurden aus http://www.dggg.de/leitlinien/pdf/2...ationären und ambulanten thromboseprophylaxe" entnommen, der von annawelle angegebenen Grundlage für den Verzicht auf ATS.

Normierte Kompression wird erreicht mit den MTS- vorausgesetzt Pflegefachkraft mißt das Bein korrekt aus... und daran harpert es leider sehr oft.
Maßangefertigte Strümpfe: ich kann mir kaum vorstellen, dass die Stümpfe stets individuell gestrickt werden- auch hier wird es Maßangaben geben die es ermöglichen industriell hergestellte Strümpfe anzupassen.

Elisabeth
 
Hallo Elisabeth,
selbstverständlich sind gut angepasste Kompressionsstrümpfe wirksam. M.E. habe die "privaten" Kompressionsstrümpfe aus dem Sanitätshaus aber schon eine andere Qualität als die weißen Schlabberstrümpfe, die durch häufiges Waschen verschiedene Ausleierungsgrade erreicht haben; selbst bei sorgfältiger Vermessung des Beins durch die vom Hersteller mitgelieferten Maßbänder passen sie eher selten wirklich gut. Die von mir angegeben Leitlinie bezieht sich außerdem auf die Gynäkologie und Geburtshilfe, die Pat. sind ja meistens am 1. p.op. Tag schon wieder gut mobil, sollte ein erhöhtes Thromboserisiko bestehen, erhalten die Pat. gut sitzende Strümpfe oder werden gewickelt. Ich denke, wenn das "Gesamtpaket" (Frühmob., Anleitung der Pat. zu Bettübungen durch KG, Heparinisierung) stimmt, kann auf ATS in bestimmten Bereichen verzichtet werden.
Gruß Anna
 
Man unterscheidet zwischen MTS- Medizinischen Thrmboseprophylaxe Strümpfen und MKS- Medizinische Kompressionsstrümpfe.
Die Indikation ist eindeutig: MTS haben einen max. Zug von < 18 mmHg. Dieser Zug reicht nur aus, um bei Immobilität die Venenwände zu stützen und damit die Fließeigenschaft zu stabilisieren.
Kompressionsstrümpfe gibt es in 4 Kompressionsklassen. Bei einer Anwendung zur Thromboseprophylaxe kommen in der Regel Klasse 1-2 zum Einsatz. Diese Strümpfe wirken nur in Zusammenhang mit der Bewegung: die Muskulatur erhält sozusagen einen Gegendruck. Bei immobilen Pat. sollen diese Strümpfe nicht eingesetzt werden, da der Zug zu groß ist.

Bei uns in der Gyn werden MTS getragen: große BauchOPs ergeben ein erhöhtes Risiko. In der Geburtshilfe werden ebenfalls Strümpfe getragen- vor allem im präpartalen Bereich. Aber auch nach der Geburt werden Strümpfe angeboten. Die Realität zum Thema Mobil im Krankenhaus sieht doch ff. aus: der Pat. in seiner natürlichen Umgebung befundet sich vorzugsweise im Bett und ist oft aich nur schwer zu bewegen dies für längere Zeit zu verlassen. Sitzen am Tisch ist übrigens keine Mobilisation im Sinne von Thromboseprophylaxe- dafür müßte der Pat. laufen.

Elisabeth
 
Man lernt nie aus.

http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=974137065&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=974137065.pdf S.8
Zitat:
Die Schädigung des Endothels als Ursache der Thrombogenese ist in der Literatur wiederholt
bestätigt, wogegen für die venöse Stase als Ursache nicht genügend Hinweise vorliegen.
SCHIMMELBUSCH und EBERTH haben bereits durch Tierversuche Zweifel an der
Ursächlichkeit der venösen Stase geäußert. SCHMID-SCHÖNBEIN kam durch rheologische
und fluiddynamische Untersuchungen zu der Schlussfolgerung, dass die Verringerung des
Blutflusses keine ausreichende Erklärung für die Thrombosenentstehung bietet.
STEWART zeigte im Tiermodell einen Zusammenhang zwischen Endothelschäden durch
intraoperative venöse Dilatation und postoperative Fernthrombosen. CAMEROTA et al.
fanden eine deutliche Korrelation zwischen V.Cephalica-Dilatation und phlebographisch
nachgewiesenen postoperativen tiefen Beinvenenthrombosen. Diese Untersuchungen legen
die Vermutung nahe, dass ein Endothelschaden durch Vasodilatation ein wesentlicher Faktor
bei der Thrombogenese sein könnte.

*grübel* Sind die ATS nun nutzlos?

Elisabeth
 
hallo!

haben wir heute in der schule gelernt - 24 stunden, alle zwei tage sollen frische angezogen werden.

lg bettina
 
Frage mal in der Schule: welcher Unterschied ergibt sich zwischen den weißen und den farbigen Kompressionsstrümpfen? Warum gibt es mehrere Kompressionsklassen? Was bedeutet Ruhedruck und Arbeitsdruck?

Der Praktikabilität wegen empfehle ich i.R. die Strümpfe anzulassen. Der Pat in seiner natürlichen Umgebung im KKH befindet sich leider viel zu oft und viel zu lange im Bett. Für die paar Wege die Strümpfe an- und auszuziehen steht in keinem Verhältnis.
No go bleibt aber: Duschen mit Strümpfen. Auch die Begegnung mit bestrumpften Pat. in dem nahegelegen Supermarkt wird nicht geschätzt.

Komplett selbständige Pat. bedürfen einer ärztl Anordnung dieser eigentlich bei mobilen Pat. nutzlosen Strümpfe. Der Arzt wird in diesem Falle auch auf sein kostenungünstiges Verhalten hingewiesen.

Elisabeth
 
Hallo zusammen.
Ich hab da mal ne Frage und zwar wo muss ich abmessen damit ich die grösse bei thrombexinstrümpfen erfahre?
Ich hab gerade erst meine ausbildung begonnen und im moment hab ich frei und bin mir nicht ganz sicher.
Ist es richtig das man an der dicksten stelle der wade und die länge des beines nimmt?
 
Hallo zusammen.
Ich hab da mal ne Frage und zwar wo muss ich abmessen damit ich die grösse bei thrombexinstrümpfen erfahre?
An der Fußfessel und evtl. am Oberschenkel. Steht übrigens auch auf dem Maßband, dass die Firma zu den Strümpfen dazu liefert (kannst ja mal gucken, wenn Du wieder auf Arbeit bist).

Ulrich Fürst
 
Ops- da zweifelte ich gerade an meinen Kenntnissen... aber: nur medi Bayreuth wollen Messungen ausschließlich Fessel und Oberschenkel. Tyco Healthcare und BSN medical orientieren sich an Wadenumfang und Beinlänge.

Wieder was dazugelernt: es gibt keine einheitliche Aussage zu Ermittlung der Strumpfgrößen. Danke für den Tipp.

Elisabeth
 
Hallo zusammen.
Ich hab da mal ne Frage und zwar wo muss ich abmessen damit ich die grösse bei thrombexinstrümpfen erfahre?
Ich hab gerade erst meine ausbildung begonnen und im moment hab ich frei und bin mir nicht ganz sicher.
Ist es richtig das man an der dicksten stelle der wade und die länge des beines nimmt?

Hallo Lingxi,

bitte denk dran, die Strumpfgröße sollte vor dem Aufstehen des Pat. ermittelt werden. Und bitte beide Beine ausmessen, manchmal gibt es Größenunterschiede.

Viele Grüße, Susanne
 
Hab auch mal ne Frage...
Hatte die letzten Tage lange Diskussionen... Bei einer bestehenden tiefen Beinvenenthrombose ziehe ich dem Patienten ATS an oder nicht? Unser Chefarzt sagt ja, Das Pflegeheute auch, mein Chirurgie- und Innerebuch auch, ThiemesPflege sagt nein, in der Schule sagen auch alle das man keine Strümpfe anzieht.
Was meint ihr dazu? Ich bin verwirrt....:gruebel:
 
Da hätte ich jetzt auch mal ne frage..bei entzündeten Krampfadern Behandlung mit Heparinsalbe(und Kompressen) Pütterverband und Mono Embolex?:gruebel:
 

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