Macht Rudi 09 nicht ganz so fertig, es gibt auch diese Probleme, nur Verallgemeinern kann man das natürlich nicht.
Meine Kinder hatten leider keine einfache Kindheit, die ersten Jahre ganz okay, aber gerade in der Pupertät konnte ich ihnen Trennung und Scheidung nicht ersparen. Meine Tochter hat mit 13 geritzt, mein Sohn hat mit 15 geschnüffelt. Beides haben wir in den Griff bekommen, aber es hätte auch schief gehen können. Erst viele Jahre später konnten sie mir erzählen, was ihre Motive waren. Es war ein Gemisch aus vielem: Probleme in der Schule, Streit mit Freunden, ein völlig abwesender Vater u.s.w. und dazu dieses Gefühl: Wozu bin ich eigentlich etwas nutze. Sie haben mir heute bestätigt(beide sind Mitte 20 und arbeiten nach Ausbildung und Studium ganz zufrieden), das ich immer für sie da war, sie immer zu mir kommen konnten. Damals hatte ich nicht dieses Gefühl, neben der Schichtarbeit dachte ich, das meine Kinder immer zu kurz kamen.
Aber in Watte gepackt habe ich meine Kinder auch nicht, sie mußten im Haushalt ihren Teil leisten. Wir haben zusammen geputzt, gekocht und gebacken. Da kann man auch viel reden. Meine Tochter (24) meint, sie ist in ihrem Freundeskreis, die Einzige die richtig kochen kann. Meine können es beide.
Anders die Tochter einer Bekannten, die mußte nichts daheim tun, weil Mutter und Oma ja daheim waren. Sie durfte sich voll auf ihre Schule konzentrieren, meistens hat sie Fernsehen geschaut. Der Umgang mit meinen Kindern wurde aber auch nicht gerne gesehen, weil die ja sooo fürchterlich waren. Mit 17,5 ist sie dann bei einem Herren eingezogen (20 Jahre älter), hat nicht mal die Schule beendet. Das Jugendamt hat nur die Schultern gezuckt. Nach nicht mal einem Jahr war sie wieder da, aber die Eltern haben sie nicht wieder aufgenommen. War da wirklich genügend Liebe?
Meine kommen auch heute mit jedem Problem erstmal zu mir, auch wenn es manchmal nervt, ich freue mich darüber.
Grüße Elly