Studium Medizin vs. Ausbilung + Studium (dual) -> Lehrtätigkeit (NRW)

Mediculus

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Lehramt Berufskolleg Gesundheitswissenschaften/Pflege & Erziehungswissenschaften
Hallo zusammen!

Ich wäre dankbar für ein paar Meinungen von Euch. (Ich hoffe in dieser Rubrik hier bin ich richtig)

Kurz zu mir: Aktuell studiere ich Medizin, bräuchte im besten Fall noch ca. 4 Jahre bis zum Abschluss, heißt es fehlt noch ein Schein zum Physikum.

Für mich steht fest, dass ich nicht kurativ tätig sein möchte. Vielmehr möchte ich gern in die Lehre. Die Kurzfassung ist, ich bin Vater geworden, möchte nicht die Verantwortung & Dienstmodelle als Arzt im KH und konnte bereits Lehrerfahrung sammeln, was mir echt Spass gemacht hat.

Wäre der sinnvollere Weg hier eine Ausbildung zu beginnen und parallel an der Hfh Berufspädagogik zu studieren? Denkt Ihr, das ist parallel zur Ausbildung machbar? Ich habe einen Antrag auf Anerkennung von Vorleistungen gestellt und würde 3 Klausuren & 2 KÜs angerechnet bekommen.

Zwei Ausbildungsplätze hätte ich zum 1. April sicher. Hier bestünde zum einen die Möglichkeit in der Ambulanten Pflege zu arbeiten, die Alternative wäre hier ein kommunales KH. Denkt Ihr es macht (um später an einer Berufsschule zu unterrichten) einen Unterschied, bei welchem Träger man die Ausbildung gemacht hat?

Und meint Ihr, dass mir die Scheine aus der Vorklinik (Anatomie, Physio, Biochemie und so) Vorteile im Rahmen einer Lehrtätigkeit/ bei einer Bewerbung bringen könnten?

Die Alternative wäre das Medizinstudium abzuschließen. Wäre hiermit eine Lehrtätigkeit an einer Berufs-/Fachschule für Pflege denkbar?

Abschließend würde mich noch die Job-Perspektive interessieren. Hier hab ich mal bei indeed.de & Co. geschaut, es sind etliche Stellen ausgeschrieben. Wird es in 3,5 Jahren wohl noch möglich sein, mit einem Bachelor schon zu unterrichten & parallel über den 31.12.2025 hinaus beschäftigt zu bleiben. (Bundesland: Nrw) Mir gefällt an der Überlegung parallel während des Masters schon Geld verdienen zu können.

Erfolgt eine Eingruppierung hier i.d. Regel mit einem Master in E12 (wie nach Anlage 21a AVR) oder eher E13?

Viele Grüße und ganz schönen Abend.

xoxo
 
Für mich steht fest, dass ich nicht kurativ tätig sein möchte. Vielmehr möchte ich gern in die Lehre. Die Kurzfassung ist, ich bin Vater geworden, möchte nicht die Verantwortung & Dienstmodelle als Arzt im KH und konnte bereits Lehrerfahrung sammeln, was mir echt Spass gemacht hat.

Wäre der sinnvollere Weg hier eine Ausbildung zu beginnen und parallel an der Hfh Berufspädagogik zu studieren? Denkt Ihr, das ist parallel zur Ausbildung machbar? Ich habe einen Antrag auf Anerkennung von Vorleistungen gestellt und würde 3 Klausuren & 2 KÜs angerechnet bekommen.
Verstehe ich Dich richtig, Du willst parallel die pflegerische Ausbildung machen und Pflegepädagogik bzw. Berufspädagogik studieren?
Das ist normalerweise nicht möglich:
Die Hochschulen verlangen i. d. R. vor Beginn des Studiums die abgeschlossene Ausbildung plus mind. ein oder zwei Jahre Berufserfahrung als examinierte Pflegekraft (Berufserfahrung kann u. U. erlassen werden, bei der jeweiligen Hochschule erfragen!).
Zwei Ausbildungsplätze hätte ich zum 1. April sicher. Hier bestünde zum einen die Möglichkeit in der Ambulanten Pflege zu arbeiten, die Alternative wäre hier ein kommunales KH. Denkt Ihr es macht (um später an einer Berufsschule zu unterrichten) einen Unterschied, bei welchem Träger man die Ausbildung gemacht hat?
Persönlich würde ich es als wichtig erachten, nach Möglichkeit die generalistische Ausbildung (d. h. zum Pflegefachmann) zu absolvieren, um nicht zu spezialisiert zu sein, also Altenpfleger oder Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger.
Ob der Träger jetzt DIE entscheidende Rolle spielt, kann ich nicht sagen - wichtig wäre mir persönlich aber die generalistische Ausrichtung.
Und meint Ihr, dass mir die Scheine aus der Vorklinik (Anatomie, Physio, Biochemie und so) Vorteile im Rahmen einer Lehrtätigkeit/ bei einer Bewerbung bringen könnten?

Die Alternative wäre das Medizinstudium abzuschließen. Wäre hiermit eine Lehrtätigkeit an einer Berufs-/Fachschule für Pflege denkbar?
Ja, die Berufsfachschulen suchen immer Mediziner, um die ärztlichen Fächer zu unterrichten, d. h. Anatomie, Physiologie und Krankheitslehre.
Das hat dann aber nichts mit den Fächern der Pflegepädagogen zu tun, denn diese unterrichten Pflege.
Eine Möglichkeit wäre noch, stattdessen Medizinpädagogik zu studieren; dann kann man auch ärztliche Fächer unterrichten.
Deine bisherigen Scheine helfen Dir bei Pflegepädagogik nur sehr bedingt (evtl. könnten einzelne Module erlassen werden). Möglicherweise ist dies bei Medizinpädagogik mehr, aber da kenne ich mich nicht aus.
Abschließend würde mich noch die Job-Perspektive interessieren. Hier hab ich mal bei indeed.de & Co. geschaut, es sind etliche Stellen ausgeschrieben. Wird es in 3,5 Jahren wohl noch möglich sein, mit einem Bachelor schon zu unterrichten & parallel über den 31.12.2025 hinaus beschäftigt zu bleiben. (Bundesland: Nrw) Mir gefällt an der Überlegung parallel während des Masters schon Geld verdienen zu können.
Schwierig.
Normalerweise schreibt ja das Pflegeberufegesetz den Master zum Unterrichten zwingend vor, manche Bundesländer (NRW) machen aber noch eine Ausnahme (mangels genügend Masterabsolventen). Ich kann Dir also nicht sagen, wann diese Ausnahmeregelung auslaufen wird.
 
Normalerweise schreibt ja das Pflegeberufegesetz den Master zum Unterrichten zwingend vor, manche Bundesländer (NRW) machen aber noch eine Ausnahme (mangels genügend Masterabsolventen). Ich kann Dir also nicht sagen, wann diese Ausnahmeregelung auslaufen wird.
Letzteres weiß ich zufällig: 2029.

Es gibt Mediziner:innen als Dozent:innen an Pflegeschulen, aber das ist in der Regel Honorartätigkeit. Ein nettes Zubrot, keine Festanstallung, von der man leben und eine Familie ernähren kann. Ein duales Studium oder ein grundständiges Pflegestudium, auf dessen Bachelor anschließend ein pflegepädagogischer Master draufgesetzt wird, dürfte der kürzeste Weg sein.
 
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Es gibt Mediziner:innen als Dozent:innen an Pflegeschulen, aber das ist in der Regel Honorartätigkeit. Ein nettes Zubrot, keine Festanstallung, von der man leben und eine Familie ernähren kann.
Nun, ich kannte auch eine Biologin, die genau den Job hatte. Soweit ich weiß hauptberuflich.
Aber Du hast natürlich recht, meistens machen das Ärzte nebenher, bietet sich bei Schulen, die an Kliniken angegliedert sind, auch an.
Ein duales Studium oder ein grundständiges Pflegestudium
Was genau meinst Du damit?
 
Duales Studium: Ausbildung plus parallel Teilzeit-Studium mit kooperierender Hochschule. Nach drei Jahren Krankenpflegeexamen, weiteres Studium ein bis anderthalb Jahre zum Bachelor.

Grundständiges Pflegestudium: Studium mit Praxisphasen, Krankenpflegeexamen und Bachelor, aber in der Verantwortung der Hochschule, ohne kooperierende Berufsfachschule. Angeboten z.B. hier: Pflege | Universitätsklinikum Tübingen

Alternativ gäbe es noch die drei grundständigen Pflegestudiengänge in Hessen sowie den in Freiburg; die führen allerdings nicht zum Krankenpflegeexamen.
 
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An meiner Berufsschule gibt es mehrere festangestellte Lehrkräfte (nicht auf Honorarbasis), die keine abgeschlossene Pflegeausbildung und/oder pflegepädagogisches Studium haben, aber Masterabschlüsse in Gesundheits- und Medizinpädagogik, Gesundheitswissenschaft, etc. Als Berufsausbildung MTRA, Zahnarzthelfer/in, Rettungssani oder auch gar keine Ausbildung und nur ein pflegewissenschaftliches Studium. Alle unterrichten auch pflegerische Themen wie z.B. die Expertenstandards oder Symptomkontrolle in der Palliativversorgung. Man braucht also weder die PFK Ausbildung noch einen pflegepädagogischen Master, um als Lehrkraft an der Pflegeschule einen Job zu kriegen.

Ärzte unterrichten eigentlich nur Anatomie und KL soweit ich weiß, kenne auch jemanden der hauptberuflich an einer Schule angestellt ist und nichts anderes nebenher macht.

Mit einem StEx in Humanmedizin würde dich sicher eine Schule fest anstellen.
 
Das PflBG ist da sehr eindeutig in §9 wohin es geht und welche Fachrichtung als Lehrende zugelassen werden dürfen von den Schulaufsichtsbehörden.
Mit Berufspädagogik wirst du nicht weit kommen. Für welche Fächer solltest du damit Qualifiziert sein?
Ich spreche hier nicht von der allg. Erwachsenenbildung, Fort- Weiterbildung u.ä. sondern von Berufsfachschulen.

§ 9 Mindestanforderungen an Pflegeschulen
(1) Pflegeschulen müssen folgende Mindestanforderungen erfüllen:
1. hauptberufliche Leitung der Schule durch eine pädagogisch qualifizierte Person mit einer abgeschlossenenHochschulausbildung auf Master- oder vergleichbarem Niveau,
2. Nachweis einer im Verhältnis zur Zahl der Ausbildungsplätze angemessenen Zahl fachlich und pädagogisch qualifizierter Lehrkräfte mit entsprechender, insbesondere pflegepädagogischer,abgeschlossener Hochschulausbildung auf Master- oder vergleichbarem Niveau für die Durchführung destheoretischen Unterrichts sowie mit entsprechender, insbesondere pflegepädagogischer, abgeschlossener Hochschulausbildung für die Durchführung des praktischen Unterrichts,

Pflegeberufegesetz

Mit einem StEx in Humanmedizin würde dich sicher eine Schule fest anstellen.
In der Vergangenheit vereinzelt, denn nur große Schulen haben ausreichend Stunden für eine Festanstellung und da die BFS für Krpflg. zum großen Teil als kleinere und kleinst Schulen organisiert sind- derzeit noch, reichen für die o.g. Gruppe die Stunden (Pflichtstunden 23/24Wo.) i.d.R. nicht aus für eine Festanstellung, zudem kommt noch die Konkkurrenz von den Medpädagogen.
Bei Ausbildungsverbünden mit mehreren Ausbildungsrichtungen, eher kein Problem. Aber wieviel davon gibt es?

Was sollte ein Arzt für eine pädagogische Eignung besitzen qua Medizinstudium? Unsere Schulaufsichtsbehörde verlangt eine pädagogische Zusatzqualifikation, wenns mehr als ein paar Stunden und längere Zeit Unterricht werden, meist zertifizierte Abschlüsse in Dillingen, bei Festanstellung Pflicht.

Bei uns ist die Schulaufsichtsbehörde schon vor Jahren dazu übergegangen, Lehrkräfte (Ärzte, Fachdozenten) ohne pädagogische Qualifikation nur noch befristet zuzulassen und nicht mehr wie früher unbefristet.

Für ein pflegepädagogisches Studium ist grundsätzlich keine GuK oder Pflgfachkraft Ausbildung notwendig. Ja zugegeben, bei der Auswahl der Hochschulen könnte dies ein möglicher Vorteil sein.

Die Ausbildung wo auch immer oder irgendwelche Scheine werden dich nicht weiterbringen.
Für eine dauerhafte Anstellung an einer BFS ist ein einschlägiges Studium notwendig s.o. mit Masterabschluss, z.B. Medpäd, Pflgpäd, Lehramt. Alles andere wird dich in Zukunft nicht weiter bringen. Du stehst ja noch ganz am Anfang und hast eine Perspektive von ca. 40Berufsjahren.
 
Das PflBG ist da sehr eindeutig in §9 wohin es geht und welche Fachrichtung als Lehrende zugelassen werden dürfen von den Schulaufsichtsbehörden.
Mit Berufspädagogik wirst du nicht weit kommen. Für welche Fächer solltest du damit Qualifiziert sein?
Ich spreche hier nicht von der allg. Erwachsenenbildung, Fort- Weiterbildung u.ä. sondern von Berufsfachschulen.
"Studiengänge rund um die Pflegepädagogik

Neben der Bezeichnung "Pflegepädagogik" tummeln sich im Angebot der pädagogischen Studiengänge auch noch die Namen "Berufliche Bildung Pflege", "Berufspädagogik Pflege" sowie vereinzelt "Pflege-Lehramt". Allerdings gibt es hier keinen echten Unterschied – alle genannten Studiengänge bereiten auf eine Karriere im Bildungswesen der Pflegebranche vor."

Quelle:
Was sollte ein Arzt für eine pädagogische Eignung besitzen qua Medizinstudium? Unsere Schulaufsichtsbehörde verlangt eine pädagogische Zusatzqualifikation, wenns mehr als ein paar Stunden und längere Zeit Unterricht werden, meist zertifizierte Abschlüsse in Dillingen, bei Festanstellung Pflicht.
Das ist richtig, aber solche Dozenten an Schulen, welche keine pädagogisch/didaktische Ausbildung haben (z. B. Mediziner) können diese nachträglich erwerben. Die BFS an der ich damals arbeitete bot diese an.
Ein Medizinpädagoge wäre aber hier gegenüber einem Mediziner klar im Vorteil, da hast Du recht.
Für ein pflegepädagogisches Studium ist grundsätzlich keine GuK oder Pflgfachkraft Ausbildung notwendig.
Doch. Vielleicht nicht zwingend Pflegekraft, aber dann etwas Verwandtes aus einem ähnlichen Gesundheitsfachberuf (z. B. Hebamme):

"Voraussetzungen

Bachelor


Formale Voraussetzungen


Für das Studium der Pflegepädagogik braucht man in der Regel mindestens (Fach-)Abitur oder eine vergleichbare Hochschulzugangsberechtigung sowie eine zusätzliche Pflege-Berufsausbildung (zum Beispiel als Pflegefachkraft oder Hebamme).


Bei manchen Universitäten ist dieser Studiengang zulassungsbeschränkt ist. Das heißt, ein Numerus Clausus (NC) entscheidet über die finale Zulassung. Wie hoch der liegt, erfährst du in unserem Beitrag NC im Pflegestudium.


Um auch Bewerbern ohne höheren Schulabschluss die Chance auf einen Studienplatz zu geben, erkennen manche Hochschulen allerdings auch eine rein berufliche Qualifikation an. Wer seinen Pflegepädagogik Studienplatz auf diese Art und Weise ergattern möchte, muss dann nicht nur eine passende Berufsausbildung aus dem Pflegebereich, sondern auch eine anschließende, mindestens dreijährige berufliche Erfahrung mitbringen. Mehr Infos zum Pflegestudium ohne Abitur findest du in unserem Artikel."

Quelle s. o.

Und selbst wenn er den von @-Claudia- weiter oben vorgeschlagenen Weg geht (Studium Pflege oder Pflege dual), dann hätte er ja spätestens zum Beginn des Master eine Pflegeausbildung.
Die Ausbildung wo auch immer oder irgendwelche Scheine werden dich nicht weiterbringen.
Für eine dauerhafte Anstellung an einer BFS ist ein einschlägiges Studium notwendig s.o. mit Masterabschluss, z.B. Medpäd, Pflgpäd, Lehramt.
Er könnte aber ggf. einzelne Scheine aus seinem jetzigen Studium in seinem anvisierten Studium anerkennen lassen und sich dadurch evtl. einzelne Module anerkennen lassen. Dies entscheidet aber immer die jeweilige Hochschule auf Antrag.
 
Duales Studium: Ausbildung plus parallel Teilzeit-Studium mit kooperierender Hochschule. Nach drei Jahren Krankenpflegeexamen, weiteres Studium ein bis anderthalb Jahre zum Bachelor.

Grundständiges Pflegestudium: Studium mit Praxisphasen, Krankenpflegeexamen und Bachelor, aber in der Verantwortung der Hochschule, ohne kooperierende Berufsfachschule. Angeboten z.B. hier: Pflege | Universitätsklinikum Tübingen
Ok, das war aber früher nicht so, da mußte man einen abgeschlossenen pflegerischen (oder artverwandten) Beufsabschluß nachweisen, bevor man überhaupt zum Studium der Pflegepädagogik zugelassen wurde.

Gut, aber dann hast Du ja bis zum Beginn des Masterstudiums wenigstens einen solchen Berufsabschluß.
 
"Studiengänge rund um die Pflegepädagogik

Neben der Bezeichnung "Pflegepädagogik" tummeln sich im Angebot der pädagogischen Studiengänge auch noch die Namen "Berufliche Bildung Pflege", "Berufspädagogik Pflege" sowie vereinzelt "Pflege-Lehramt". Allerdings gibt es hier keinen echten Unterschied – alle genannten Studiengänge bereiten auf eine Karriere im Bildungswesen der Pflegebranche vor."

Quelle:

Das ist richtig, aber solche Dozenten an Schulen, welche keine pädagogisch/didaktische Ausbildung haben (z. B. Mediziner) können diese nachträglich erwerben. Die BFS an der ich damals arbeitete bot diese an.
Ein Medizinpädagoge wäre aber hier gegenüber einem Mediziner klar im Vorteil, da hast Du recht.

Doch. Vielleicht nicht zwingend Pflegekraft, aber dann etwas Verwandtes aus einem ähnlichen Gesundheitsfachberuf (z. B. Hebamme):

"Voraussetzungen

Bachelor


Formale Voraussetzungen


Für das Studium der Pflegepädagogik braucht man in der Regel mindestens (Fach-)Abitur oder eine vergleichbare Hochschulzugangsberechtigung sowie eine zusätzliche Pflege-Berufsausbildung (zum Beispiel als Pflegefachkraft oder Hebamme).


Man könnte auch ohne Ausbildung an der FH Zwickau den PM-Bachelor machen und anschließend an der HFH den Master Berufspädagogik Pflege, der nicht zwingend einen pädagogisch ausgerichteten Bachelor als Voraussetzung vorsieht. Es gibt einige Möglichkeiten, den Pflegebereich quasi zu "umgehen" und trotzdem später irgendwie an einer Pflegeschule unterrichten zu können. Manche machen und wollen das so, mir wärs unangenehm und ich hätte nicht das Selbstbewusstsein vor angehenden Fachkräften zu stehen und denen was zu erzählen, obwohl ich selbst nie am Bett auf Station gearbeitet habe. Da ist mir der Humanmediziner lieber im Pflegeunterricht als die tiermedizinische Fachangestellte mit Medical Education Master.
 
Zunächst einmal vielen Dank für die tolle Beteiligung. :-)
Es scheint tatsächlich nicht so easy möglich zu sein, als approbierter Mediziner an einer Berufsschule unterzukommen.

Ich habe mir im Rahmen möglicher Alternativen bereits einige Hochschulen etwas genauer angesehen, die IUBH und Fliedner z.B. setzen zwingend eine medizinische, wenn nicht gar eine Pflegeausbildung vorraus. Für die Hfh gilt das ausdrücklich nicht, jedoch befürchte ich, dass Personaler sich zweimal überlegen, ob sie jemanden ohne praktische Pflegeerfahrung für den Unterricht einstellen.

Ich würde diesen Studiengang hier wählen: Berufspädagogik für Gesundheits- und Sozialberufe | HFH (Hoffe es ist okay, wenn ich hier einen Link teile -> ausdrücklich keine bezahlte oder sonstige Werbung). Hierfür habe ich bei der Hochschule bereits einen Anrechnungsantrag gestellt. (Mir würden 13 Wochen des Einführungspraktikums und 10 Wochen des Unterrichtspraktikums sowie 5 Scheine anerkannt werden)

Der Einwurf von Renje, dass gem. Paragraph 9 des Pflegegesetzes hier ein Qualifikationsnachweis schwierig sein könnte, verunsichert mich jedoch etwas. Könnt Ihr das bestätigen? Denkt ihr das Studium ist parallel zu einer Ausbildung als Pflegefachmann möglich? Ich habe mit beiden potentiellen Ausbildungsstätten offen gesprochen, dass ein paralleles Studium von mir angedacht ist. "Wäre absolut in Ordnung und wird gern unterstützt." (Wirklich sehr nette PDLs)

Mit meinen Scheinen wie Anatomie usw. stand für mich die konkrete Frage im Raum, ob ich diese Fächer (welche sonst wie ich gelernt habe von Medizinern oder Med.-Pädagogen unterrichtet werden) mit o.g. Studium trotzdem unterrichten dürfte. Gemäß einer Aufstellung der Charité habe ich ca. 100 ECTSs in medizinischen/ naturwissenschaftlichen Fächern.

Kann man eigentlich im Titel bei Ausbildung ein "D" einfügen, ich kann das leider nicht editieren xP

Schönen Tag zusammen!
 
Zuletzt bearbeitet:
@Mediculus: Auszug aus deinem link der HFH
Als Absolventin oder Absolvent dieses Fernstudiengangs sind Sie in der Lage, an Berufsfachschulen und Schulen des Gesundheitswesens den fachpraktischen und in einigen Bundesländern auch den theoretischen Teil der Ausbildung zu unterrichten.
Das ist genau die entscheidende Einschränkung und Verwendbarkeit als Lehrer an einer BFS, Berufsfachschule.

Der Einwurf von Renje, dass gem. Paragraph 9 des Pflegegesetzes hier ein Qualifikationsnachweis schwierig sein könnte, verunsichert mich jedoch etwas. Könnt Ihr das bestätigen?
Das Gesetz ist hier eindeutig!

Sog. Altbestände (Unterrichtspfleger, Lehrer für Pflegeberufe, PA für den fachpraktischen Unterricht) - nicht despektierlich gemeint - sind noch genügend auf dem Markt und haben Bestandschutz, wenn sie an der Schule bleiben. Warum sollte ich da einen BA einstellen, der auch nicht mehr Unterrichten darf aber höher Bezahlt wird?

War absolut in Ordnung und wird gern unterstützt. (Wirklich sehr nette PDLs)
Beachte, dass die PDLaussage völlig unmaßgeblich ist, die maßgebende Person ist die Schulleitung.

Denkt ihr das Studium ist parallel zu einer Ausbildung als Pflegefachmann möglich?
Nein - Schichtdienst, Arbeitsbelastung, Schule, Lernpensum - woher nimmst du die Zeit für ein paralleles Studium?

Mit meinen Scheinen wie Anatomie usw. stand für mich die konkrete Frage im Raum, ob ich diese Fächer (welche sonst wie ich gelernt habe von Medizinern oder Med.-Pädagogen unterrichtet werden) mit o.g. Studium trotzdem unterrichten dürfte.
In Bayern u.a. Bundesländern schon seit ca. 25Jahren nicht mehr. Zulassung nur mit abgeschlossenem Studium.

mir wärs unangenehm und ich hätte nicht das Selbstbewusstsein vor angehenden Fachkräften zu stehen und denen was zu erzählen, obwohl ich selbst nie am Bett auf Station gearbeitet habe.
Ich denke auch das wird immer wieder völlig Überbewertet.
Wieviel Praxiserfahrung am Bett hat denn eine GuK, die nach dem Examen viele Jahre nur in spezialisierten Bereichen gearbeitet hat? Oder nur auf einer inneren und nie auf einer chirurgischen Station gearbeitet hat, oder umgekehrt, oder Reha, Psychiatrie, Ambulanz, Notaufnahme, OP, amb. Pflege, Augen, Uro, Gyn etc. und dann womöglich noch in einem kleinen Haus? Da würde ich mal behaupten, auf ein Fachgebiet seeeeehr eingegrenzt.

Wieviel Praxiserfahrung bleibt nach 5/10/20 Jahren bei einer Lehrkraft übrig, selbst bei breiter praktischer Erfahrung?
 
Danke für die Einschätzung :-)

Mit Berufspädagogik wirst du nicht weit kommen. Für welche Fächer solltest du damit Qualifiziert sein?

Dann hab ich den o.g. Teil vielleicht nicht richtig verstanden. Hier hatte ich herausgelesen, dass eine generelle fachspezifische Qualifikation fehlen könnte.

Das Gesetz ist hier eindeutig!

Sog. Altbestände (Unterrichtspfleger, Lehrer für Pflegeberufe, PA für den fachpraktischen Unterricht) - nicht despektierlich gemeint - sind noch genügend auf dem Markt und haben Bestandschutz, wenn sie an der Schule bleiben. Warum sollte ich da einen BA einstellen, der auch nicht mehr Unterrichten darf aber höher Bezahlt wird?

Hier gehts also um die Verwendbarkeit eines Bachelor, der mit E11 höher eingruppiert würde als andere unterrichtende mit Bestandsschutz, die wahrscheinlich günstiger wären und mehr Erfahrung hätten, richtig? Davon abgesehen wäre mein Plan nach dem Bachelor wahrscheinlich ohenhin einen Master anzuhängen, gern berufsbegleitend, parallel zur Lehrtätigkeit. (Deshalb die Frage) Da an einer privaten Hochschule die Studienkosten ja nicht zu unterschätzen sind.

Beachte, dass die PDLaussage völlig unmaßgeblich ist, die maßgebende Person ist die Schulleitung.
Okay, ich dachte aufgrund der Dienstplanerstellung und falls ich mal "vor einer Klausur frei bräuchte" wäre das maßgeblich. In wie weit spielt hier die Schulleitung mit rein? Müsste diese ebenfalls explizit zustimmen?

Nein - Schichtdienst, Arbeitsbelastung, Schule, Lernpensum - woher nimmst du die Zeit für ein paralleles Studium?

Ich hätte in den ersten Semestern eine Klausur pro Semester, welche auf 5 Studienbriefen á 60 Seiten basiert. Gleichwohl hoffe ich für Fächer wie Anatomie, Physio, Herz-Kreislauf und Co. nicht soo viel lernen zu müssen. Das klang für mich machbar. Pflegetheorien wie ATLs, Prophylaxen oder so kann ich natürlich nicht und wären wesentlich lernintensiver.

In Bayern u.a. Bundesländern schon seit ca. 25Jahren nicht mehr. Zulassung nur mit abgeschlossenem Studium.
In NRW unterrichten manche Medizinstudenten an Pflegeschulen o.g. Fächer, das hat die Vermutung naheliegend gemacht. (Da hier universitäre Leistungsnachweise vorliegen)

Ich denke auch das wird immer wieder völlig Überbewertet.
Wieviel Praxiserfahrung am Bett hat denn eine GuK, die nach dem Examen viele Jahre nur in spezialisierten Bereichen gearbeitet hat? Oder nur auf einer inneren und nie auf einer chirurgischen Station gearbeitet hat, oder umgekehrt, oder Reha, Psychiatrie, Ambulanz, Notaufnahme, OP, amb. Pflege, Augen, Uro, Gyn etc. und dann womöglich noch in einem kleinen Haus? Da würde ich mal behaupten, auf ein Fachgebiet seeeeehr eingegrenzt.
Die Einschätzung würde auch einen Weg ohne parallel zu absolvierende Ausbildung denkbar machen. Vielleicht wäre Medizinpädagogik ja auch ein Ansatz.

Viele Grüße
 

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